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Autor Thema: Kurbelwelle testen
Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Holla!
Ich hab mal wieder nen spezielles Problem.
Bei meinem Uni macht der Motor schon Geräusche, die ich nichtmehr witzig finde. Ich hab noch 2 Motoren stehen, Bj. 88 (Laufleistung unbekannt) und Bj. 77 (84000km). Beide konnte ich nie testen, der 77er ist auch nichtmehr komplett.
Da wollte ich gerne einen Ersatzmotor drauß machen, hab aber leider nicht das Geld übrig um eine neue/regenerierte Kurbelwelle einzubauen.
Deshalb würde mich das mal interessieren, ob und wie man eine ausgebaute Kurbelwelle testen kann. Noch ist der Motor zusammen, es fehlen nur Zylinderköpfe, ein Zylinder+Kolben und der Deckel von der Zündung
Mfg. Toni
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Das aus der Ferne zu beschreiben ist recht schwierig. Es gibt einige offensichtliche Maengel, aber speziell bei den Pleuellagern sollte man mal "schlecht gegen gut" fuehlen, um das vernuenftig beurteilen zu koennen.

Generell kann man aber sagen, dass eingelaufene Flachschieberzapfen schon kein gutes Zeichen mehr sind. Wenn bereits sehr viel Oelkohle an der Welle ist, kann man ebenfalls von einer Vorschaedigung der LAger ausgehen. Auch duerfen die unteren Pleuellager absolut kein fuehlbares Radialspiel (auch kein klitzkleines!) aufweisen (leichtes Axialspiel ist hingegen bei gelaufenen Wellen rel. normal).

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Baue ihn doch einfach zusammen und dann ein, der Aufwand dürfte bei unter 3 Stunden liegen.
Dann weisst Du nach ein paar Kilometern ob er noch etwas taugt.
Sehe ich da gerade einen Grauschleier auf dem linken hinteren Reifen?
Fg601

Beiträge: 864
Registriert am: 23.05.2003


Also im eingebauten Zustand kann man eigendlich gar nichts groß über den Zustand sagen,es sei denn Die Welle ist schon defekt.
Die typischen Symtome die einen nahenden Tot ankündigen,erkennt man nur im ausgebauten Zustand,leider.
@Postkugel ein kleines Radialspiel bei kalter Welle und intakten Pleulfußlagern ist durchaus vertretbar und sogar wichtig.Allerdings sollte man es nicht mit den Händen fühlen können!
Bei solchen älteren Motoren würde ich immer eine Demontage empfehlen.Die meisten sind über die Verschleißgrenze drüber,und richten dan einen größeren Motorschaden an.Total beschädigte Teile können auch nicht mehr regeneriert werden.
Außerdem sind solche Motoren sowieso meistens undicht.
heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Das Kippspiel der Pleuel sagt auch einiges über die Pleuelfußlager aus. Da jetzt aber einen verwertbaren Wert zu nennen ist schwer möglich, das hat man erst nach einigen Wellen grob raus und entspr. Meßmittel fehlen mir auch.
Mittellager kann man auch am Geräusch und Spiel etwas beurteilen, aber manchmal ist es (mir) schwierig. Eingebaut können die auf einmal das Schleifen anfangen, ohne das es im ausgebauten Zustand einen Hinweis darauf gab.
Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Soo..
ich hab heute mal den 88er Zerlegt. wollte den eigentlich nur mal wegräumen, da hat aber beim durchdrehen was gequitscht. Dann mal zum Auslass rein geguckt und laufspuren entdeckt.
Und es wird schlimmer...
Pleul: Sichtbares Spiel in alle richtungen
Kurbelwelle:
Lager Zündungsseite: viel spiel
Mittleres lager: Zerfallen
Getriebeseitiges: Gammlig, das hat auch gequietscht.
Kolben: In einem steckt unten was drin, was ich erst als Nadel vom Nadellager identifiziert hab... Kolbenring ist nichtmehr vollständig da, die anderen sind festgeklemmt/gebrannt, weil sich an einer stelle was durch kolben+ringe durcharbeiten wollte. Bilder mach ich morgen.
Der von dem ich den Trabi hatte, hat mir gesagt, dass der motor bis zum schluss gut gelaufen ist. Kann ich mir nicht vorstellen.
Tacho gefunden: 70200km
Morgen begutachte ich auchmal den 77er Motor.
Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


So, ich wags nochmal mit den Bildern.. habs schon mehrmals versucht, aber immer kam was dazwischen...
Mittellager

Lager Getriebeseite

Da wollte was durch...

[Bearbeitet von Toni (18-07-2007 - 22:14)]

NifiTrabant

Beiträge: 616
Registriert am: 29.03.2008


hab hier mal wieder was ausgebuddelt...
also hab von nem kumpel nen traber zum schlachten bekommen...(ist wirklich nich mehr zu retten) mehrere getriebe und motoren und sonstige teile.
nu hab ich heute mal den einen motor ( der nur noch zur hälfte da war) zerlegt... der hat beim durchdrehen kratzende und knarrende geräusche gemacht.
ersmal musste ich das unterbrechergehäuse total zerstören( schrauben ausgebohrt(ist ja kein hit))aber das ding saß so fest das nur noch brachiale gewalt half. schwungscheibe ab und vom lager kam mir schon die hälfe entgegen. köppe runter... oha... ein kolben blank und an den seiten ausgefressen... zylinder runter... komischer weise keine riefen innen zu sehen bzw zu bemerken,
gehäuse auseinander... und... oh grauß nen zerledertes lager im kurbelgehäuse. so... welle raus und betrachtet...
lager schwungscheibenseite schrott,
drehschieberzapfen ca 1/3 eingelaufen
pleullager luft in alle richtungen
1 mittellager schrott (das wo ich die reste im gehäuse gefunden hab)
zwischen den lagern ölkohle total
im gehäuse die drehschieberflächen riefig...
nun die frage was mach ich mit dem ding? ich gebe zu ich hab von motoren noch nicht viel ahnung weil ich noch nicht die möglichkeit zum vergleichen zw alt und neu hatte aber ihr habt ja hier gut beschrieben(danke)
und da ich gelernt hab das kw´s goldstaub wollte ich die retten
so kommt hier jemand aus der nähe von berlin( richtung osten (bernau, eberswalde und so)) der auf die reste mal nen blick werfen kann und mir sagen kann ob sichs noch lohnt die wegzulegen? weil platz ist bei mir mangelware...

danke sagt andreas

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


"Goldstaub" ist so eine Welle nur, solange es noch Betriebe gibt, die sowas günstig! noch machen. Gibts die nicht mehr, darfst du die Altwelle entsorgen.
Weglegen ist momentan besser als wegschmeißen, da geh ich mit, aber besser ist regenerieren lassen und weglegen
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


in Anbetracht der Stahlpresie steigt auch der Schrottwert....
2TPappe

Beiträge: 93
Registriert am: 19.08.2008


Hallo zusammen,

ich habe da eine Frage in Bezug auf das Kippspiel der Pleuelfusslager.Wieviel Spiel
darf die Pleustange haben,wo wird gemessen?

2TGruß

yves

Beiträge: 319
Registriert am: 29.11.2000


ich lasse meine Wellen prüfen, von jemanden der das wirklich beurteilen kann.

[Bearbeitet von yves (22-04-2009 - 21:33)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


So ein richtiges maß gibt es da wohl nicht wirklich...man hat das eben so "im Gefühl"...
Ein Indiz für Verschleiß an den Pleuellagern ist aber auf jeden Fall HÖHENspiel - dieses darf NICHT vorhanden sein.
heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Übern Daumen kann man sagen, mehr als 2,5mm Kippspiel, gemessen am Pleuelkopf, sind eigentlich nicht mehr tolerierbar.
Je nach Lagerausführung muß man darauf achten, daß das seitliche Spiel des Pleuelfußes groß genug ist, um Kippspiel überhaupt feststellen zu können, nicht, daß das Pleuel an den Wangen reibt und deshalb kein größeres Kippspiel zuläßt, es aber schon ein erhöhtes Höhenspiel gibt.
Aber es gibt Parameter, die kann man in der eigenen Werkstatt nicht feststellen. Stichpunkt lange gelagerte Motoren.
Rostnarben in der Lauffläche der Hubzapfen kann man nicht sehen, kommen aber häufig vor.
Mit Spiel nicht zu erkennen.
Kratzgeräusche (auch noch so feine) sind ebenfalls ein Indiz dafür, daß die Welle was zum regenerieren ist. Dazu kann man die Welle ruhig an den Pleueln packen und drehen lassen, hören oder spüren darf man dabei aber nichts.
2TPappe

Beiträge: 93
Registriert am: 19.08.2008


@Heckmann
meinst Du mit Pleuelkopf das Pleuelauge für'n
Kolbenbolzen?
heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Ja.
2TPappe

Beiträge: 93
Registriert am: 19.08.2008


Danke
 

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