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Autor Thema: Instandsetzung der Vorderachse und Umbau auf Scheibenbremse beim P601
Hegautrabi

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Ja, genau.
Es gibt wohl auch die Möglichkeit auf eine Bremse von Opel umzubauen, auch darauf möchte ich hier nicht eingehen weil ich das nicht kenne. Wer das anders als hier erläutert machen will, der muss sich das selber zusammensuchen.
Marlene

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Danke für diesen Bericht! Aber die Bilder zur Federgabelmontage fehlen leider, zumindest kann ich die nicht sehen.
Hegautrabi

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Die sind noch garnicht gemacht. Füge ich dann ein wenn ich die Gabeln einbaue.
Update: in der Mittagspause konnte ich das heute erledigen.

[Bearbeitet von Hegautrabi (02-02-2015 - 19:05)]

Hegautrabi

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Die Verlegung der Bremsschläuche ist bei der Scheibenbremse anders gelöst, deshalb müssen die originalen Haltebleche geschlitzt werden. Die Kanten gut entgraten damit sich das Blech nicht durch das Gummi arbeiten kann.

Hegautrabi

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6. Anpassen der Scheibenbremsadapter.

Die 4 Bohrungen in denen die Niete der Ankerplatte steckten, werden mit einem 8mm-Bohrer aufgebohrt.
Nicht größer!
Nun wird der Adapter angesetzt und mit möglichst allen Schrauben angefädelt. Sinngemäß so, daß die Bremse vor der Achse sitzt.

Meißtens passen aber höchstens 3 Stück, eine lässt sich nicht ansetzen. Nun keinesfalls alle Löcher größer aufbohren sondern an dem betreffenden anzeichnen wo es klemmt, den Adapter wieder abnehmen und mit einer Rundfeile die störende Kontur vorsichtig weg feilen.

Der Grund ist der, daß möglichst kein Spiel zwischen Adapter und Achsschenkel eingebaut werden soll. Der Adapter kann sich sonst bei wechselnder Belastung lösen. Das hört man dann als einmaliges Klacken wenn man beim Rückwärtsfahren bremst.

[Bearbeitet von Hegautrabi (28-03-2015 - 16:54)]

Hegautrabi

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Da die Fläche an welcher der Adapter später anliegt eine sogenannte Funktionsfläche ist, darf sie nicht mit lackiert werden. Der Lack würde sich setzen und die Vorspannung der Schrauben aufheben. Um dennoch einen gewissen Rostschutz dort zu haben, sprühe ich einen dünnen Film Zink-Spray auf.

Anschließend wird die Fläche abgeklebt und der Achsschenkel kann grundiert und lackiert werden.

[Bearbeitet von Hegautrabi (06-02-2015 - 21:40)]

areasunshine

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Macht das nichts wenn du die V-Dichtringe gleich mit lackierst? Ich habe immer erst lackiert und dann zusammengebaut.

[Bearbeitet von areasunshine (04-02-2015 - 18:32)]

Hegautrabi

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Stimmt, es ist ein Kompromiss.
Beim Zusammenbau muss das irgendwie wieder eingespannt werden und das gefällt mir bei lackierten Teilen nicht. Bislang habe ich mit den anlackierten Gummis keine schlechten Erfahrungen gemacht, die halten genauso lange wie die oberen, die ich erst am Ende montiere.
Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Woher beziehst du die Adapter? Von dort, wo die Qualität egal bei welchem Teil besser ist als beim Mitbewerber?
Die ich hatte, haben perfekt gepasst. Kamen aus Frankenberg und werden auch in Zwickau verkauft.
JL

Beiträge: 1.783
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Ich habe auch die aus Frankenberg und die haben perfekt gepaßt, bis auf die Adapterscheiben/Distanzstücke, die nur für den TYP 1 Bremssattel passend sind.

Hintergrund: Beim TYP 1 Bremssattel passen dann die original vorgesehenen 19mm Bremsklötze nicht mehr. Es gibt auch 15mm und 10mm für den TYP II.

Weiterhin passen dann auch die 20mm Scheiben 100 auf 160 nicht, Schleifen am Sattel. Hintergrund ist, das der Sattel durch die dünneren Distanzscheiben weiter nach außen steht.

Mittlerweile kennt die Firma aus Frankenberg diesen Sachverhalt.

Dank Hegau und seiner (Teile)-Unterstützung lies sich das klären!

[Bearbeitet von JL (05-02-2015 - 07:21)]

CrazyCactus

Beiträge: 222
Registriert am: 22.02.2009


Sehr anschaulich, danke für die Arbeit.Da ich überlege, auch umzubauen.
Besonders gefällt mir das du drauf achtest, die Funktionsfläche nicht mitzulackieren. Habe erst letztens wieder Bilder von einen Scheibenbremsumbau gesehen da wurde dort Kupferpaste (!) dazwischen geschmiert. Vielleicht hilft deine Doku hier solche Fehler zu vermeiden.

Grüße, Tom

Gunnar

Beiträge: 923
Registriert am: 28.05.2004


Gibts da schon Langzeiterfahrungen im Umgang mit dieser Funktionsfläche?
Denn m.M.n. wäre das doch ein idealer Anwendungsfall für einen gut kriechfähigen, aber dann eben doch aushärtenden Öllack (den man dann natürlich erst hinterher dort aufträgt)
Hegautrabi

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@Toni: weiter oben ist der Link zu den Adaptern die ich verbaue. Das vorletzte was ich hier anzetteln möchte, ist eine Diskussion über Teilehändler, ich berichte hier nur über das was ich verwende.

@CrazyCactus: gerne doch, bitte berichte dann mal wie du das gemacht hast.

@Gunnar: nein, ich habe bislang noch keinen Achsschenkel noch mal zerlegt. Meine Scheibenbremse ist bestimmt schon 70.000 Kilometer drin. Probiere das mit dem Lack doch mal bitte aus.

Hegautrabi

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7. Einbau der Radlager.

Nach der Lackierung können die Radlager eingepresst werden. Normalerweise sind die alten Lager nicht mehr wiederzuverwenden. Weil sie über den Innenring ausgepresst wurden können sie dabei Schaden genommen haben. Allerdings spricht meine Erfahrung eine andere Sprache. Wenn die Lager noch komplett sind, die Deckel intakt sind und innen kein Rost ist, dann drücke ich die Innenringe heraus, gebe ein wenig hochwertiges Lagerfett an die Kugeln und setze die Ringe wieder ein. Immer nur einen Ring entfernen und diesen wieder einsetzen bis der andere ausgebaut wird um sie nicht zu vertauschen. Ich rate von billigen Lagern aus dem Internet dringend ab, nicht nur ich habe damit schlechte Erfahrungen gemacht. Das Beste sind immer noch ungebrauchte Originallager von DKF, wenn sie sachgemäß gelagert wurden, oder aktuelle Lager namhafter Hersteller.

Das Lager wird nun über den Außenring bis zum Anschlag in das Gehäuse gepresst.

Am Sicherungsring schleife ich innen an den Augen ein wenig Material weg, es geht mit der VW-Nabe recht eng dort zu. Den Ring dann einsetzen.

[Bearbeitet von Hegautrabi (28-03-2015 - 16:55)]

Hegautrabi

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Trommelbremser machen mit Pkt. 9 weiter.

8. Anbau des Adapters.

Die 2 "Ohren" des Adapters zeigen in Fahrtrichtung nach vorne.

Im beiligenden Befestigungssatzes zum Adapter liegen zu dessen Befestigung am Achsschenkel 8 Inbusschrauben DIN 912, M8x30, 10.9 bei. Ich habe auch schon M8x25 darin gefunden, die sind aber zu kurz um aus den selbstsichernden Kontermuttern noch weit genug heraus zu schauen. Sie müssen immer so lang gewählt werden, daß noch mindestens 2 Gänge des Gewindes über der Mutter frei sind.

4 der Schrauben nach DIN 912 tausche ich gegen solche nach ISO 7380 aus, bei gleicher Festigkeit. Deren Vorteil liegt im flachen, halbrundförmigen Kopf der dem Platzbedarf des Nietkopfes entspricht. Unterhalb des Bremssattelhalters ist es sehr eng, früher habe ich am Sattelhalter etwas Material weggeschliffen, heute verwende ich lieber andere Befestigungsschrauben um diese Störkontur zu vermeiden. Hinten am Achsschenkel ist genügend Platz. Dort können die beigelegten Inbusschrauben verwendet werden.

Bei den Adaptern von Trabiteile.de muss die Kennzeichnung, ein O im Rechteck oder aktuell "601", nach innen hin verbaut werden damit der Prüfer später diese Individualisierung erkennt.

Nachdem die Schrauben mit 30Nm angezogen wurden, müssen sie noch von außen mit den Muttern gekontert werden. Am Schraubenkopf gegenhalten um die Schrauben dabei nicht wieder zu lösen.

[Bearbeitet von Hegautrabi (01-05-2021 - 16:33)]

Hegautrabi

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Nun können die Radnaben eingepresst werden, dabei auf den hinteren Lagerinnenring und die Nabe drücken.

Hegautrabi

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9. Schwenklager komplettieren.

Die oberen V-Dichtringe über die Federgabeln heben und in den Spalt zwischen Gabel und Buchse setzen.
Um den Ring zu spannen verwendete man früher Schnurfedern aus Metall, diese wurden später durch Gummiringe ersetzt.
Beides ist richtig, und funktioniert auch solange die Gummiringe originale sind. Bei allen Nachbau-Ringen die ich bislang hatte hielten diese nur von der Wand bis zur Tapete.
Am unteren Schwenklager jetzt ebenfalls diesen Ring aufsetzen.
Neue Schmiernippel M6 einschrauben.
Die Kunststoffkappe auf das untere, und die Gummikappe auf das obere Schwenklager setzen. Die Gummikappe wird wie ein Kondom behandelt, also erst auf links drehen und dann draufrollen.

Trommelbremser sind jetzt mit den Schwenklagern fertig oder machen mit Pkt. 12 weiter.

[Bearbeitet von Hegautrabi (28-03-2015 - 17:22)]

phi

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Sind deine Kondome so kurz?

Am Schwenklager ziehe ich sie nach der gleichen Methode auf.

Kannst du die Gummiringe mal ausmessen? Wahrscheinlich kann man an der Stelle auch einen passenden fettbeständigen O-Ring anbringen.

[Bearbeitet von phi (06-02-2015 - 19:47)]

Hegautrabi

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10. Montage des Sattelträgers.

Die Sattelträger werden mit den, dem Befestigungssatz beiliegenden, Schrauben M10 DIN 933 10.9, den Rippenscheiben S10 unter dem Schraubenkopf sowie den Distanzscheiben (innen10,5mm, aussen 25mm und 6mm dick) am Scheibenbremsadapter angeschraubt. Anzugsdrehmoment ca. 50Nm.

[Bearbeitet von Hegautrabi (01-05-2021 - 16:35)]

Hegautrabi

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Jetzt ist sichtbar wie eng es unter dem Sattelträger ist, für die Köpfe der Inbusschrauben nach DIN 912 ist hier kein Platz.

Hegautrabi

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Bei den meißten Naben schaut die Trapezverzahnung der Antriebswelle ein paar Millimeter aus der der Nabe heraus.

Dem Adaptersatz liegen dafür je 2 verschieden große Unterlagscheiben bei um zu verhindern daß die Achsmutter über die originale dicke Unterlagscheibe nur auf die Welle, aber nicht auf die Nabe spannt. Die Antriebswelle würde nicht vorschriftsmäßig angezogen werden und auch die Vorspannung der Radlager würde fehlen. So darf man also nicht fahren weil die Radlager ziemlich schnell zerstört werden.
Bei den beigelegten Scheiben würde das dann so aussehen, hier fehlt noch die kleine:

Das gefällt mir überhaupt nicht, deshalb drehe ich mir eine Scheibe mit Freistich die diese Funktion besser übernimmt. Früher lagen diese dem Adaptersatz bei, dann kamen die einzelnen U-Scheiben und inzwischen sind sie wieder dabei. Hier beide Versionen:

Aufgefädelt sieht das nun so aus:

Zum Befestigen verwende ich die Achsmuttern vom Golf 1.


VW--Teilenummer: 171 407 643 A
Die gibt es bei jedem VW-Händler und sie müssen, weil es Klemmmuttern sind, nicht eingekerbt werden.

[Bearbeitet von Hegautrabi (01-05-2021 - 16:39)]

Hegautrabi

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Die Maße des Ringes sind:

Aussendurchmesser:............40mm
Innendurchmesser:..............22mm
Dicke:................................6mm
Tiefe des Freistichs:.............3,5mm
Durchmesser des Freistichs:..25mm

[Bearbeitet von Hegautrabi (01-05-2021 - 16:40)]

Hegautrabi

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Anstelle der VW-Radnabe habe ich auch mal welche vom Skoda Favorit der ersten Baureihe verwendet. Die bringt den Lochkreis 4x98 mit, bei gleichzeitiger Verwendung der Bremstrommeln des Trabant 1.1 an der Hinterachse hat man dann rundherum diesen Lochkreis und kann z.B. Felgen von Fiat/Lancia fahren.

Allerdings passt der Radlagersitz an den Naben nicht, der muss auf 34mm abgedreht werden.

[Bearbeitet von Hegautrabi (08-02-2015 - 12:15)]

JL

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Die VW Naben kann man aufräsen, um 14,3 Rändelbolzen einpressen zu können. Versetzt man die Fräsung bei den originalen Löchern kommt man auch auf 4 x 98. Das Material /Stärke reicht aus. Bei Fiat Felgen Verwendung auf VW Radnabe sollte man sich noch einen Zentriering für die Felgen anfertigen.
Gunnar

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Das mit den 2 Unterlegscheiben sieht wirklich aus wie 'nen typisches Provisorium - funktional, aber nicht schön. Warum Firmen so was vertreiben, ist schon komisch...
Hegautrabi

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Vielleicht äußert sich der Inverkehrbringer noch dazu.
JL

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Ne, das geht doch nur in seinem eigenen Forum
Hegautrabi

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Meinst du? Das wäre schade!
Hegautrabi

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11. Komplettieren der Bremse.

Die Gleitflächen der Belagträger am Sattelhalter mit etwas Keramik-Paste schmieren.

Die Bremsscheibe anbauen und mit der mitgelieferten Senkkopfschraube M6 sichern.

Auch die Belagträger bekommen etwas von der Paste.

[Bearbeitet von Hegautrabi (28-03-2015 - 17:23)]

Hegautrabi

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Nun werden die Blechstreifen gemeinsam mit den Bremsbelägen in den Sattelhalter eingesetzt, der lange Belag aussen, der kurze nach innen.

Die Bleche haben einseitig zusätzliche umgebogene Laschen welche in die dafür vorgesehenen Taschen im Sattelträger passen. Hier oben rechts zu sehen. Dadurch ist die Einbaurichtung vorgegeben.


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