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Autor Thema: Standgas bei warmem Motor und "rausspringender" 4. Gang
LX601

Beiträge: 21
Registriert am: 08.07.2017


Nachdem bei meinem Scheinenfund die "großen" Sachen erledigt sind, beginnen mich nunmehr die kleinen Dinge zu nerven.

Vorab zum technischen Zustand: Sparvergaser, Standard-Zündkerzen (Isolator), Elektronik-Zündung Trabitronic. Mischungsverhältnis Sprit zwischen 1:80 und 1:100. Stillgelegt von 2000-2017. Filter sind neuwertig bzw. innerhalb der letzten 1Tkm gereinigt.

1)
Ich habe ein m.E. sensationelles Kaltstartverhalten: Wenn ich den Choke nicht gleich nach dem Start fast ganz reinschiebe, säuft der Motor ab. Nach ca. 1km kann ich den Choke dann ganz reinschieben, Standgas ist da. Wenn der Motor auf Betriebstemperatur ist (ca. 10km), stirbt er mir im Leerlauf ab, wenn ich nicht mit Gaspedal oder Choke gegensteuere. Hat vielleicht jemand eine Idee, woran das liegen könnte?

2)
Wenn der Motor (resp. das Getriebeöl) kalt sind, ist es faktisch nicht möglich, den 4. Gang einzulegen: Das Getriebe befindet sich stets im Freilauf. Der Gang selbst wird erst nach einem Abtouren des Motors "reingesaugt". Nach ca. 3-4km ist es kein Thema mehr. Da das Problem abhängig von der Öltemperatur sein dürfte, mutmaße ich einen Standschaden, der viell. mit einer Getriebereinigung erledigt sein könnte. Irgendwo hatte ich mal von einer Spülung mit a) Cola oder b) mit Diesel gelesen. Ist an diesen "Hausmitteln" was dran, oder hat jemand einen Tipp?

Beides ist an sich kein schlimmer Zustand, aber einer mit Nervpotential. Daher bin ich für alle Ratschläge dankbar.

Danke und VG
Thomas

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Zu 1): Vergaser zerlegen und reinigen. Es klingt, als liefe er deutlich zu fett. Welcher Typ Vergaser ist das denn?
Zu 2): Getriebe ebenfalls zerlegen und den Freilauf ersetzen. Der Verschleiß an dem Teil ist mechanischer Natur, da hilft nur der Austausch.

[Bearbeitet von Hegautrabi (12-10-2018 - 19:44)]

LX601

Beiträge: 21
Registriert am: 08.07.2017


Muss es denn IMMER der Vergaser sein?

Kurzes Feedback: Ein Verstellen der Leerlaufschraube brachte keinen Effekt. Jetzt habe ich in den kälteren Zylinder (#2, am Lüfter) eine 175er Kerze reingeschraubt - und das Standgas ist da, genau wie es sein soll. Damit schließe ich den Vergaser als Ursache aus. Ich werde mir mal die Auspuffanlage vornehmen, da ich hier eine Undichtigkeit vermute...

LX601

Beiträge: 21
Registriert am: 08.07.2017


PS: Es handelt sich um den Sparvergaser...
Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Dann frag aber nicht, woran es liegen kann, wenn dir an der Kerze die Elektrode schmilzt und ein Loch in den Kolbenboden brennt.

Hau die scheiß (Beru)Isolator Kerzen raus und schraube was vernünftiges ein. NGK B7HS oder Bosch W5AC - mit korrektem Elektrodenabstand natürlich.

Übrigens ließ deine Fehlerbeschreibung eindeutig auf Vergaser schließen.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Mit den "scheiß (Beru)Isolator Kerzen" fahre ich nun schon ungefähr 250.000 Kilometer.
So viel dazu.
LX601

Beiträge: 21
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Nix Beru, originale Isolator Altbestände

Nach 50km Überland und 10 km Autobahn ist das Kerzenbild der 175er rehbraun, das der 225er im Zyl #1 dunkelbraun. Eine Elektrodenschmelze halte ich daher bei gleichbleibender Witterung für unwahrscheinlich.

Was mich noch interessieren würde: Falls das Vergasergemisch tatsächlich zu fett sein sollte, woran kann das liegen? Beim Sparvergaser kann man ja nicht viel einstellen

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
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Baue ihn aus und zerlege ihn.
Wer weiss, ob da nicht schon jemand dran herumgefummelt hat. Oder der Schwimmer halb abgesoffen ist.

[Bearbeitet von Hegautrabi (28-10-2018 - 09:05)]

TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


Bei Sparvergaser kann und muss man viel mehr als beim Blockvergaser einstellen/justieren.

Aber war im Osten auch schon so das defekte/verstellte Vergaser versucht wurde mit ganz anderen Mittel z.B. Kerzen mit falschem Wärmewert zu kompensieren.

Besser wäre sich mit der Materie intensiv vertraut machen (sofern man eine Affinität hat das auch fachgerecht zu verarbeiten) oder mal nach kompetenter Hilfe Ausschau halten.

LX601

Beiträge: 21
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Danke für den Hinweis. Aber 'eigentlich' soll man an der LGS ja nicht rumschrauben. Und für's 'uneigentlich' fehlen mir Expertise und Messgerät (CO-Grenze). Daher meine Frage: Wo bekommt man kompetente Hilfe?

Und ich frage mich, was die bringen kann: LGS ist verplombt, Düsen, Dichtungen und Schwimmer sind vor ca. 2 Tkm getauscht worden. Zuvor hat der Vergaser mehrere Bäder in Vergaserreiniger und Druckluft bekommen.

Hegautrabi

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Wer hat das gemacht, du?
Die Plastikplombe und die LGS hast du nicht rausgenommen bei der Reinigung? Kein neuer O-Ring darauf montiert? Schwimmerstand, Drosselklappenanschlag, Drosselklappenöffnung bei gezogenem Choke, und Anreicherungsbeginn wurden korrekt eingestellt? Die Drosselklappe ist richtig herum montiert?
LX601

Beiträge: 21
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Von der Plombe hab ich die Finger gelassen, daher auch kein neuer O-Ring. Schwimmer wurde nach Tausch neu eingestellt, Drosselklappe bei gezogenem Choke geprüft. Drosselklappenanschlag habe ich nicht geprüft, da m.W. bei Standgas die Drosselklappe eh zu ist (daher gibt's doch die LGS, oder?) und ich an den Fahrleistungen nichts auszusetzen habe. Mit dem Anreicherungsbeginn bin ich überfragt...
Hegautrabi

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Wie hast du den Schwimmer eingestellt?
LX601

Beiträge: 21
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Ich meine, mit Marmeladenglas und Messschieber.

Aber kann es denn der Schwimmer sein, wenn unter Volllast immer genug Sprit da ist und bei Bergabfahrten das Standgas stabil ist? Bzw hat der Schwimmer Einfluß darauf, wie fett das Gemisch ist?

PS: Kann vielleicht auch das Verhältnis Öl/Benzin eine Rolle spielen?

Hegautrabi

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Du meinst? Wie soll ich das verstehen?
Der Hintergrund ist der, dass die Nachbauschwimmer eben nicht einfach mit dem Messschieber einzustellen gehen, was ohnehin nur einen Annäherungswert ergibt. Auch bei den originalen.
Ich vermute mal, dass du das nur so schreibst ohne es wirklich durchgeführt zu haben, stimmts?
Der H1-1 ist ein guter Vergaser, aber nur wenn er nicht verschlissen und ordentlich eingestellt ist.
Welche HD ist denn verbaut, oder ist überhaupt eine drin?
LX601

Beiträge: 21
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'Ich meine'= Müsste so gewesen sein, aber nach 2 Jahren bin ich mir nicht so 100pro sicher. Sicher ist, dass ich eingestellt habe, da ich mit dem Ersatz-Schwimmer zunächst Probleme mit der Durchfluss-Geschwindigkeit/-menge hatte (passt: ca. 220 ml bei halbvollem Tank). HD? Würde der Motor denn ohne ordentlich laufen? Düsen waren bei Reinigung alle vorhanden. Welche genau verbaut ist, weiß ich ohne Zerlegen nicht. Da der Trabi aber seit 1996 eingemottet war, vermute ich, dass er original bedüst war.
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
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Ich denke, um ein erneutes Zerlegen und Begutachten des Vergasers kommst du nicht herum. Alles andere ist so wie mit einer Stange im Nebel herumstochern.
Oder möchtest du gleich einen regenerierten Vergaser einbauen und deinen dafür im Tausch abgeben?
LX601

Beiträge: 21
Registriert am: 08.07.2017


Alles eine Kostenfrage. Regeneriert ist immer gut, allein schon wegen dem planen Flansch. Aber die 200€, die Trabantwelt aufruft, sind mir zuviel.
Kennst Du eine günstigere Bezugsquelle?
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
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Ja, unter 100,- Euro.
LX601

Beiträge: 21
Registriert am: 08.07.2017


Um den Fred zu schließen: Anscheinend waren es die Zündkerzen. Neue 225er rein, und alles lief. Warum die alten keine 5tkm gehalten haben, muss ich noch rausfinden...
 

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