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Autor Thema: Die dümmsten Schrauber der Welt!
601 Uncrowned

Beiträge: 4.632
Registriert am: 23.12.2003


Wir haben in Weißensee in der Langhansstraße für irgendeine Hinterhofbude irgendwelche Elektrobauteile zusammengeschustert. Ich erinner mich dunkel an schwarzes Duroplast (das gleiche Material wie die heißen Klobrillen). Irgendwann kam die Wende und man setzte uns vor die in einem anderen Thread erwähnten Bildungscomputer.

Ich krame gerade in meinem Hirn, komme aber nicht mehr darauf, was der Unterschied zwischen PA und UTP war. Ersetzte das andere nicht das eine oder wie war das?
(Anmerkung für junge Menschen und Leute aus Altelfland: UTP = Unterrichtstag in der Produktion)

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


UTP und PA waren das Gleiche, wurde in 2 Wochenstunden abwechselnd mit ESP (Einführung in die soz. Produktion) gelehrt. Also wine Woche 4 Stunden ESP, nächste Woche 4 Stunden PA.

Beides wurde hauptsächlich von betrieblichen Einrichtungen übernommen.

Nachdem ich als Schüler Möhren geputzt, Wasserschieber instandgesetzt und andere Arbeiten machte arbeitete ich später für 7 Jahre als Lehrmeister in einer solchen Einrichtung. Dort brachte ich dann den Schülern feilen, bohren, drehen und sägen bei.

Schorschdeluxe

Beiträge: 1.255
Registriert am: 21.03.2006


sehr interessant.... Hört sich sehr komplex an.

Wenn ich überlege, dass in unseren Schulen erst vor 3 oder 5 Jahren Praktisches Arbeiten hinzugefügt worden ist...

Das nennt sich heute Betriebspraktikum...

Aber das gelbe vom Ei is das nich.

Aber ich glaube wir sind vom Thema ab,

jedenfalls, das was ich vorgefunden habe, ist UPA

UPA= UnProduktive Arbeit

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Ich hab mir auch wieder nen Ding geleistet...
Extra vorm TÜV den Kat beim Blech gewechselt.
Heute zur TÜV-Vorstellung:
CO deutlich zu hoch (0,3 max erlaubt, hatte aber 3,0 im LL und 8...9% bei 4000U/min), Lambda mit 1,03 ok.
Natürlich durchgerasselt.
Stundenlang Sensorik geprüft und nach kaputten Unterdruckschläuchen gesucht...natürlich nix gefunden.
Nachdem ich mal wieder so langsam die Lust an dem Auto verlor, bin ich nochmal in mich gegangen und jemanden angerufen (ein Forumsmitglied, welches KFZ-Meister ist )und von ihm bekam ich den Tip in die richtige Richtung (Lamdasonde mal mit Kupferpaste einsetzen)

Natürlich war die Sonde nicht festgezogen (hatte ich beim Kat-Tausch vergessen) und gockerte im Auspuffrohr masselos vor sich hin...Doofkopp

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Wie war denn der Verbrauch mit der stillgelegten Sonde? Beim Passat hatte ich das mal, da wurden mir 45 Liter/100 Kilometer angezeigt.
heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Momentanverbrauch war rund 1L höher, Durchschnittsverbrauch nicht/kaum beeinflusst (er rechnet aber seit rund 5000km ohne Reset)
Die Opelcomputer/Anzeigeinstrumente gelten schon immer als sehr genau.
Ich hab statt rund 8,5Liter 9,5 im Mittel gehabt, aber nicht explizit nachgerechnet.

45l bekomm ich nicht hin, er braucht schon im ersten Gang unter Volllast 29Liter

[Bearbeitet von heckman (28-06-2008 - 21:55)]

Schorschdeluxe

Beiträge: 1.255
Registriert am: 21.03.2006


Wo wir grad beim Thema Spritverbrauch sind...

Mein Vater fährt nen Seat Terra. Ich hab 2 sone Dinger noch rumstehen.

Nun war an dem meines Vadders der Tank durchgerostet.

Also hab ich aus dem einen ET-Spender nen Tank ausgebaut.

Neulich musste wir mit dem Ding rangieren, wo ich den Tank ausgbaut hat... Also Kanister vorne rein und Benzinschlauch der von der Pumpe kommt rein.
Funktionierte auch ganz gut, keinerlei probleme. Nur für einen 4 Zylinder Motor mit 900 cm³ waren 4 Liter in 15 min schon heftig...

Hab dann gestern das Ding wieder ans laufen gebracht und festgestellt, das die Rücklaufleitung ja garnicht in den kanister geht, sondern nach hinten...

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Ich habe damals im produktiven Teil des ESP die Schwimmer für Trabant-, Wartburg- und Barkas-Tanks montiert. Also den kompletten Geber!
Mensch, hätte ich doch damals schon gewusst, das ich die alle jetzt so gut gebrauchen könnte...

Aber zurück zum Thema: Die dümmsten Schrauber der Welt.
Ich sage nur: Achsstumpfabdeckung mit Chrom, Rad schon montiert, bin grade beim ablassen des Auto´s - und sehe da noch einer dieser Abdeckungen rumliegen...

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Nochmal Thema PA - das war ´ne gute Sache, muß ich sagen. Man hat so manches gelernt, was man später noch seeeehhhr gut gebrauchen konnte - bei uns war das Z.B. Beton machen.
Was wir alles fabriziert haben: Gehwegplatten, Zaunfähle (die Armierung für letztere zugeschnitten und an der Punktschweißmaschine zus.gebraten - hab ich mich meistens rangedrängelt... ), den kpl. Hof der ZBO ("Zwischenbetriebliche Einrichtung") betoniert, handgeschachtet, Fundamente gemacht etc.pp..
An besagter Punktschweißmaschine nette Wanddekos aus Schweißdrwht hergestellt - z.B. Mickeymouse oder den Kopf des braven Soldaten
(den ich übrigens im Urlaub zu lesen beabsichtige - den Roman natürlich!).
Dann haben wir u.a. Schukostecker an Netzkabel montiert und irgendwelche anderen E-Artikel vorgefertigt.
Jedenfalls ist man von all dem nicht dümmer geworden - feilen, sägen, bohren, etwas Drehmaschine und "Waagerechtstoßmaschine" bedienen (nix unanständiges!!! ) haben wir nebenbei gelernt - und vieles mehr! Wie gesagt - ich denke, das war ´ne feine Sache - so manch einer hat dabei gewisse Neigungen und Eignungen festgestellt und die spätere Berufswahl davon beeinflusst. Verkehrt könnte sowas eigentlich auch heute nicht sein...

[Bearbeitet von standard (29-06-2008 - 19:52)]

Butcherbird

Beiträge: 440
Registriert am: 29.06.2008


soo, nach langem schwarzlesen sollt ich mich auch endlich ma zu wort melden...
ich hab mir vor 2 wochen nen 601er uni zugelegt. da ich von haus aus vorsichtig bin hab ich ne reisetasche voll mit ersatzteilen im kofferraum. (also alles was man braucht, zündspule, WHIMS zylinderkopfdichtungen und werkzeug bis zum anschlag)
als ich vor ein paar tagen den riemen getauscht hatte mußte auch die tasche raus. blöd wie ich war stell ich sie direkt hinter den reifen und fang an mim baun.

nach ner halben stunde war ich dann fertig (neuling halt) und auf zur probefahrt. beim anrollen dacht ich mir noch "warum zieht der jetz nicht?!" und geb halt extra gas, da ging´s dann auch... "aah, hängste am mini-bordstein fest" dacht ich mir. weil ich sonst nicht rausgekommen wäre gleich noch ma nach vorne, da war das gleiche spiel nochma. also wieder zurück und als ich dann ein bisschen weiter zurückgerollt war sah ich da was schwarzes stehen und fing natürlich an zu fluchen wie ein bierkutscher, die mutter mit ihrem kleinen kind hat ganz erschrocken geguckt und lief schnell weiter, schäm.
als ich ausgestiegen war hab ich mir schon das schlimmste ausgemalt, WHIMS im eimer, zündspulen auch und so weiter.
aber zum glück hab ich nur die zylinderkopfdichtungen (das mit abstand billigste) gefaltet, alles andere war noch ganz

601 Uncrowned

Beiträge: 4.632
Registriert am: 23.12.2003


"An besagter Punktschweißmaschine nette Wanddekos aus Schweißdrwht hergestellt - z.B. Mickeymouse oder den Kopf des braven Soldaten
(den ich übrigens im Urlaub zu lesen beabsichtige - den Roman natürlich!)."

@ Standard: Manch einer schweißt sich den Roman schon mal in Braille-Schrift ...

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


Sagt mal, wie war es denn eigentlich um die Qualität der Produkte bestellt, die man bei ESP und dergleichen herstellte?

Schließlich wart Ihr Schüler und keine Facharbeiter. War das schon vor Beginn der Unterrichtseinheit als Ausschuss klassifiziert? Oder gab es eine Gütekontrolle und die Gegenstände kamen doch in den Handel? Wer trug dann die Verantwortung bei mgl. Defekten?

Fragen über Fragen...

Nein, nicht dass ich Euch unterstelle, Ihr hättet gepfuscht...

[Bearbeitet von wilhelminus (02-07-2008 - 14:39)]

Uwe

Beiträge: 576
Registriert am: 03.05.2001


Wir haben Fensterwinkel rechtwinklig gefeilt ( nachdem vorher eine Ecke abgesägt wurde) und Bewehrungseisen gebogen.

Da kann man nicht allzuviel falsch machen...
Und (jedenfalls bei uns ) wurden diese Sachen auch kontrolliert, es gab auch Zensuren.

magiceye04

Beiträge: 353
Registriert am: 18.11.2001


Wir haben u.a. die Fahrscheinlocher für die Busse/Bahnen zurechtgefeilt und geschliffen (also alles weg, was nach dem Guß nicht nach Fahrkartenlocher aussah )
Das 2. Halbjahr wären diverse Lötarbeiten bei Robotron dran gewesen - aber da hat sich die DDR auch schon aufgelöst. Hätte ich gern noch mitgemacht, so mußte ich mir alles selber beibrigen

Edit: Teppfihler beseitigt.

[Bearbeitet von magiceye04 (03-07-2008 - 20:44)]

LWB601

Beiträge: 459
Registriert am: 20.11.2002


Wir haben für Kaffeemaschinen(die massiven für die Industrie)Aluplatten gedreht, Gewinde geschnitten, Schalter und LEDs eingelötet und Handwagen geschweißt.
Mir hats immer Spaß gemacht, hab nie, so wie die anderen, nen Gewindebohrer abgebrochen und die Handwagen sieht man heute ab und zu noch im Einsatz.
Schalter und Leuchtdioden hab ich auch noch genug.
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


@wilhelminus: in der Polytechnik in der ich als Lehrmeister arbeitete haben die Schüler z.B. für den Rasenmäher "Trolli" die Räder zusammengepresst, Ersatzmessersets abgepackt, komplette Schubstangen montiert und orange Verlängerungskabel zusammengebaut. Ausserdem für TRO Hochspannungsschienen gesägt und gebohrt.

Verantwortlich für die Qualität war der ausführende Betrieb, also wir, wenn beim Kunden Fehler festgestellt wurden kam die ganze Lieferung oder Teile davon zurück und wir Meister haben eine auf den Sack bekommen. Nicht anders als heute.

Und, einen "Plan" hatten wir mit der Abarbeitung der Aufträge natürlich auch zu erfüllen.

Es war aber keine pure Malloche, es war als "kennenlernen" des Arbeitsprozesses angelegt und niemand musste richtig schuften.

ESP war normaler Unterricht, wurde aber oft auch in dem Ausbildungsbetrieb erteilt. Von "richtigen" Lehrern die auch der Volksbildung unterstanden.

wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


Aha. Danke!
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Und "gepfuscht" haben wir schon gar nicht!
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


Wir bemühten uns stehts....
Dachzelt_Ulli

Beiträge: 1.204
Registriert am: 28.02.2002


Manchmal wurde der Pfusch aber auch vom Plan vorgegeben. Beispiel: Konsumgüterproduktion Sektkühler

Variante 1: Außenhülle, Kompletteinsatz aus Qietschpappe rein, Innengefäß rein, Befestigungsring drauf = fertig ist ein Teil für den Export

Variante 2: Außenhülle, ein paar zerbrochene Qietschpappeteile rein (muss auch nicht überall was sein; Hauptsache, es klappert nichts), Innengefäß rein, Befestigungsring drauf = fertig ist ein Teil für den DDR-Handel

Und damit der dumme Schüler nichts durcheinanderbringt, wird an einem Tag von der einen Klasse nur die erste Sorte gebaut, am nächsten Tag von der anderen Klasse eben die andere Sorte. DDR-Alltag live

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Komisch, der Sektkühler bei uns zuhause war tadellos - und mit Sicherheit auch KEIN "Reimport"...
heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Lag mit Sicherheit am guten Rotkäppchen
Ich bin btw. immer wieder über die Haltbarkeit alter DDR-Produkte erstaunt, meine Multimax geht bis heute, die ist so alt wie ich (fast 32)! und ist ein "Erbstück" meines Vaters, der das Ding schon in die Mülltonne hauen wollte...wie das KB 100...
Auch andere Dinge benutze ich noch hin und wieder, das Streletta z.B.
Vom Trabant mal ganz abgesehen
Schorschdeluxe

Beiträge: 1.255
Registriert am: 21.03.2006


Ich wollte gestern Räder wechseln, am Trabi.

Ich, völlig in allenmöglichen Gedanken, schnapp mir Wagenheber und Schlüssel, stell den Wagenheber untern Schweller und fang an die Schrauben zu lösen.

Wenig später, alle Schrauben los, will ich das Rad abziehen und wunder mich noch, warum das so festsitz.
Na ja, es hat dann ordenlich gerumst und das Rad war ab.

Zum glück stand der Wagenheber drunter, sonst wär jetzt die Ankerplatte krumm...

wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


Wagenheber nur drunter gestellt und nicht hochgeleiert???

Da will ich mal gar nicht fragen, ob Du den Wagen auch gegen Wegrollen gesichert hast...

Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
Registriert am: 09.03.2005


... das ist doch total unwichtig, hauptsache man(n) weiß wie man Schrotthaufen optisch so aufmöbelt, das sie einen guten Preis beim ahnungslosen Käufer erzielen.
limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


Mein Gott, das Thema hier ist doch wohl dazu da, daß alle Mitglieder über solche Geschichten wie @Schorschdeluxe sie hier beschreibt, schmunzeln dürfen und solche Fehler selbst nach Möglichkeit vermeiden. Muß man(n) dies gleich für einen Angriff nutzen?

Wir machen ja schließlich alle Fehler (ausnahmslos) und erleben zumindestens Situationen, wo man nachher denkt "Schwein gehabt".

wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


Schon richtig, limokombi, aber bei Dingen wie Radwechsel sollte man sich schon auf die Sache konzentrieren.

...Fahrzeug gegen Wegrollen sichern, zusätzlich zum Wagenheber einen Bock unterstellen, und nach getaner Arbeit den festen Sitz der Radmuttern vielleicht noch ein zweites Mal kontrollieren...

Sorry, wenn ich an der Stelle spaßfrei bin!

Schumi

Beiträge: 3.544
Registriert am: 08.11.2004


Dass Sicherheit vorgeht, wissen wir doch alle. Selbst ein "nur" 600 Kilo schweres Auto wie der Trabant kann aus 30 cm Höhe fallend böse Verletzungen verursachen.

Wenn solche Fehler allerdings glimpflich ausgehen und man danach über seine eigene Dummheit schmunzeln kann, ist das auch nicht schlimm. So oder so unterstelle ich Schorsch, dass er daraus gelernt hat

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


Tja, wenn es eben nicht den kleinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis gäbe. Beim Fahren wie eben auch beim Schrauben. Ich nehme auch nie jemand bewußt die Vorfahrt, fahre über Ampelkreuzungen maximal noch bei gelb, fahre vorausschauend, usw...

... und dennoch wäre es gelogen wenn ich behaupten würde, niemals jemanden die Vorfahrt genommen zu haben, nie doch mal bei Rot drübergerutscht zu sein, oder nicht doch fast einem anderen Auto draufgefahren zu sein (Z. B. weil die Augen sich auf ein sehr apartes, ästhetisch höchst wertvolles Weiblein am rechten Straßenrang fokussiert haben.)!

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