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Autor Thema: Relikte des DDR-Alltags (Teil 2)
Hegautrabi

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Jawoll!
Deluxe

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Da hat der Framaus ja nunmal Recht...
phi

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Dann fülle ich mir morgen mal wieder ein paar Dinosaurier in den Tank
CrazyCactus

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Der von uns verwendete Pfeilhammer Herd nimmt Holz, Brikett und öfters eine Kohlenschaufel BHT Koks aus DDR Zeiten (also wieder ein Relikt von anno dazumal )
standard

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@Deli: ich weiß aber doch - sowohl aus dem Forum, als auch aus den (früher bekanntlich mal üblichen) - persönlichen Gesprächen noch recht genau, daß Du mal gegen die heizbedingte Qualmerei allgemein warst - just bis zu dem Zeitpunkt, als bei Euch (auch/doch) ein solches Öfchen in die Mietbude kam. Aber sei´s drum - Meinungen ändern sich halt, und beileibe nicht nur zu diesem Thema...
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Inzw. ist der erste Tatra-Zug in der Stadt BRB fertig renoviert - für vgl.weise läppische 120000 €uronen (ein neuer, vergleichbarer Zug würde wohl mit runden 3 Millionen zu Buche schlagen!).
http://www.maz-online.de/Lokales/Brandenburg-Havel/Langlaeufer-komplett-neu-eingekleidet
Immerhin zehn Tatra-Bahnen mit Bj.´80 sind dort übrigens derzeit noch im Einsatz. Und weitere solcher Renovierungen sind geplant.
Wurstblinker

Beiträge: 613
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Da der Artikel leider kostenpflichtig ist, kann man leider nicht genau sagen, was alles gemacht wurde und von wem. 120k€ klingen wirklich extrem wenig. So umfangreich können die Arbeiten also nicht gewesen sein, da war ja die Aufarbeitung unseres zweiachsigen Oldtimers schon doppelt so teuer.

Solange irgendwie ein Niederflurteil (Hängebauchschwein) in die alten KT4 eingehängt wird, können die sicher noch ne Weile fahren - allerdings gibt es auch im Bahnbereich einen "moralischen Verschleiß". Die Mehrzahl der Fahrgäste würde sich schon irgendwann über was wirklich Neues freuen - etwa so wie nach 1990 die meisten mit´m Trabi nichts mehr anfangen konnten/wollten.

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


O, ja. Moralischer Verschleiß. Das wäre ein schöner Kandidat fürs Unwort des Jahres. Ich gehöre, wie vielleicht noch so der eine oder andere hier, zu der aussterbenden Gattung derjenigen, die sich freuen, wenn nicht alle Nase lang was neues kommt. Das waren noch Zeiten, als Lokomotiven 60 Jahre lang im Dienst standen. Was funktioniert, ist doch gut! Das war früher einfach auch ein Stück Geborgenheit, daß sich nicht soviel verändert hat...
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Da gehe ich mit!
@wubli: schonmal was von "Nachhaltigkeit" gehört? Auch ein Modewort - aber m.E. im vorliegenden Fall sehr passend.
Es wurde (im Groben) Folgendes gemacht an den Tatras:
Drehgestelle/Achsen etc. überholt, Verglasung erneuert (sicherlich zumindest all das, was Narrenhände in geistiger Unterbelichtung zerkratzt hatten), Interieur kpl. runderneuert (Sitzstützen und Haltestangen neu in VA, Sitze bezogen/Griffe neu beschichtet, Bodenbelag und Innenwandverkleidungen neu, Lack innen und außen neu,...
Ein recht ordentlicher Rundumschlag also - veranschlagte Restnutzungsdauer: weitere 16 Jahre (Vorbild war Cottbus, die das schon ähnlich praktiziert haben). Und all das für besagte 120000 Öcken - ein wahres Schnäppchen m.E.! In Zeiten angeblich ach so klammer Kassen bei den Kommunen müßte doch eigentlich beinahe bestraft werden, wer einen solchen Zug stattdesssen auf den Schrott schiebt oder für´n Appel und´n Ei gen Osten verscherbelt...

[Bearbeitet von standard (09-01-2015 - 21:26)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Ach ja - und es wurde vom VB-Chef noch positiv bemerkt, daß die Tatras auch bei vereisten Oberleitungen fahren/diese ´freischaben´ können. Somit bilden diese ggf. immer die `Vorhut´.
Die modernen Bahnen schalten beim 5. Verlust an Leitungskontakt nämlich automatisch ab...
Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


Ich bin bestimmte der Letzte, der was gegen alte Bahnen hat.

Aber irgendwann wird´s halt auch schwierig mit Teilen. Das ist bei uns im Hobbybereich uninteressant, aber wenn man täglich Betrieb organisieren muss, sieht das bissl anders aus.
Klar, wir, die wir alles Alte geil finden, sehen keine Notwendigkeit was Neues anzuschaffen, aber die Mehrheit sieht das eben ein bisschen anders.
Warum fahren so wenige Speditionen mit W50-Sattelzug? Warum werden Pakete nicht mit B1000 ausgefahren? ...

Murphy

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Leipzig hat noch 131 Tatra Triebwagen im Einsatz. Es sollen jetzt wieder Revisionen durchgeführt werden, um den Einsatz die nächsten Jahre zu sichern.
Unter anderem bekamen die Bahnen schon vor Jahren eine neue Steuerung.
Neue Bahnen sind schick, kosten aber ab 3 Mio. aufwärts. Vom Platzangebot ist im Tatra Großzug mehr vorhanden als im XXL von Bombardier. Im Winterbetrieb ideal zum Gleise frei fahren, naja, vereiste Oberleitungen sind grenzwertig. Einfach freischaben ist da zumeist nicht.
Die Fahrgäste meckern zumeist rum wegen fehlendem Niederflurbereich. Der ist nur in den eigens umgebauten Beiwagen vorhanden. Nur, zum einen ist die Menschheit arg bequem geworden, um nicht das böse Wort fett und ungelenk zu nutzen, und andererseits ist sich jeder selbst der nächste. Kinderwagen verschwanden früher wie von Geisterhand in den Wagen, heute drehen sich die Köpfe weg... nur nicht mal anfassen und helfen.

Übrigends bietet die LAB (Aus-und Weiterbildungsgesellschaft der LVB) über ihre Fahrschule an Tatra selber zu fahren. Einen mit Doppelsteuerung ausgestatteten Wagen gibt es noch, wo man sich selbst ans Pult setzen kann und durch Leipzig fahren. Mit Fahrlehrer versteht sich.
Habe ich für einige Forenteilnehmer für dieses Frühjahr mal eingefädelt.

Marlene

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@Wurstblinker: Ich hab' gestern Euren 802 (denke ich) am Hbf gesehen, toll, daß Ihr die alten Schätzchen für die Nachwelt erhaltet!

@murphy: Tatra selber fahren? Wenn nochmal so ne Aktion ist, würde ich mich über ne Info freuen!

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Der Niederflurwahnsinn ist einerseits der älter werdenen Gesellschaft geschuldet.

Andererseits aber wohl auch dem zum teil völlig überzogenen Integrationsbedürfnis gegenüber Behinderten, wobei man da schon wieder von der Vokabelpolizei gemaßregelt wird, man muß nämlich neuzeitlich sagen "behinderte Menschen". Als sei das nicht von alleine klar...

Wenn man bedenkt, welcher milliardenschwere Aufwand getrieben wird, damit am Ende 1-2 Rollstuhlfahrer pro Tag und Stadt leichter in die Bahn einsteigen können, ist das schon beachtlich.

Ich frage mich z.B., warum das Erzgebirgscenter in ANA soviele Behindertenparkplätze braucht. Mehr als einen Rollstuhlaufkleber sieht man dort nie - 3 solche Parkplätze wären völlig ausreichend. Aber nein - 10 müssen es schon sein.

Und es stimmt: Kinderwagen waren früher nie ein Thema - da packte man mit zu und fertig. Und es gab damals sehr viel mehr Kinderwagen als heute. Und sehr viel mehr Leute, die ÖPNV gefahren sind - mangels ausreichender PKW-Liefermengen.

Und die Unfallsicherheit?
Bei einem seitlichen Crash mit einem PKW oder Kleinbus saß man als Fahrgast früher weitestgehend obendrüber. Heute knallt das Auto direkt in den Beckenknochen - dank Niederflursitzanordnung direkt überm Gleis.

[Bearbeitet von Deluxe (11-01-2015 - 11:41)]

Murphy

Beiträge: 1.775
Registriert am: 21.03.2006


@marlene

jeden Monat an einem Samstag kannste dich anmelden. An unserem Termin im April ist leider schon voll.
Kostet 125,- € / Stunde

Ansprechpartner und Tele-Nr. kannste von mir bekommen

P.S. du kannst auch Gäste zum Mitfahren mitbringen

[Bearbeitet von Murphy (11-01-2015 - 13:25)]

standard

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Registriert am: 26.01.2002


Stolzer Preis - aber sicher auch ein unvergleichliches Erlebnis!

@wubli: W50-Speditionspritschen sind natürlich aus dem Straßenbild verschwunden (in Anbetracht des auch auf LKW übergegriffenen Geschw.keits- und "just-in time"-Wahns auch völlig verständlich - wobei: wenn unsere gut 150-jährige Hütte tagtäglich unter den hier massenhaft vorbeidonnernden 40-Tonnern erbebt, wünschte ich so manches Mal: wenn es doch nur ein W50 sein wollte... ).
ABER: auf mancher (sogar BAB!)-Baustelle sieht man sie noch, die Ludwigsfelder Glockenspiele. Und als ADK z.B. auch noch desöfteren. Immerhin ein rundes 1/4 Jahrhundert nach Wende und Produktionsende....

[Bearbeitet von standard (11-01-2015 - 13:32)]

Marlene

Beiträge: 1.083
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@Deluxe: Mach doch einfach den Quark nicht mit. Wenn Du "Behinderte" "Behinderte" nennen willst, dann nenne sie doch so. Mache ich auch. Meine Oma sprach noch von "Schwerbeschädigt" und hatte dementsprechend einen Schwerbeschädigtenausweis. Und Opa war Versehrter. Ok, das versteht heute wirklich keiner mehr. Niederflur: Tja, es ist schon Mist, wenn Behinderte nicht aus eigener Kraft in die Straba kommen. Mein Ideal wäre es, wenn es selbstverständlich wäre, daß jeder hilft, aber ich maße mir zum einen kein Urteil darüber an, ob sich der Behinderte dann blöd fühlt und zweitens sind Höflichkeit und Hilfsbereitschaft in unserer auf miese Manieren und Egoismus ausgerichteten Zeit seltene Tugenden. Wobei, wenn man die Serie "Johanna" gesehen hat: In Berlin, Hauptstadt der DDR, war das in den 80er Jahren auch schon ein Problem.
Wartburg311

Beiträge: 291
Registriert am: 23.06.2009


Tatra selber fahren - das wäre schon was. Das würde nur Gotha fahren toppen.

Zu den KT4 mit Niederflurteilen: zumindest bei den in Gera eingesetzten Tatras ist es so, dass der Unterhalt der maroden Bahnen inzwischen mehr kostet als die Neuanschaffung inkl. Kreditzinsen, neuer Bahnen !

Die umgebauten sind rosttechnisch völlig am Ende und müßen sehr aufwändig am Leben gehalten werden.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Tja - um solchen "Ausfällen" vorzubeugen, hilft vmtl. nur eines: "gute Pflege, Herr Doktor!".
In BRB war/ist diese (deutlich!) lebensverlängernde Maßnahme offenbar das, was man neudeutsch so gerne "Win-win-Situation" nennt (sonst hätten sie´s wohl kaum gemacht, in CB ebensowenig... )
WENN man die Dinger natürlich soweit runterreitet, daß die Restaurierung/der Unterhalt derart teuer wird, ist (im wahrsten Sinne) ´der (Tatra)Zug abgefahren...

[Bearbeitet von standard (12-01-2015 - 21:21)]

standard

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Registriert am: 26.01.2002


Sieh an: ein weiteres "Relikt", daß nicht nur 1000fach überlebt hat, sondern sogar noch immer produziert wird: die/der "Anka"!
http://www.svz.de/mv-uebersicht/mv-politik/das-land-ging-unter-die-anka-nicht-id4167341.html
(beinahe derselbe Artikel stand heute bei uns in der Tagespresse - man beachte das Ausgabedatum des oben verlinkten. So werden also Spalten gefüllt... )
Christian K

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http://www.anka-boot.de/

Nicht nur die Anka-Boote, sondern auch das Sportboot Trainer aus der DDR (Bootswerft Postelwitz, Bad Schandau) wird seit 2009 wieder hergestellt. Ganz modern, mit einem von aussen zugänglichen Seil- oder Ankerstaufach, abschliessbaren Handschuhfach und statt der Seilzug- eine spielfreie Monokabel-Lenkung.
Habe ich mir auch angeschaut, soll 4600,- Euro kosten und ich habe mich dagegen entschieden. Auch, weil ich mein gebrauchtes Boot gleichen Typs (Trainer III) für weniger als ein Viertel dieses Preises bekommen habe und ein 28 Jahre altes Boot nur aus Kunststoff ohne rostendes Blech dran nicht viel schlechter ist als ein neues. So wird es ja auch in dem von "standard" verlinkten Artikel erwähnt.
Bei diesem neuen Trainer IV besteht übrigens auch die Frontscheibe aus kratzempfindlichen Kunststoff, während bei denen aus der DDR Wartburg-Heckscheiben (aus Glas) verbaut sind. Ob ein Umbau möglich ist, weiss ich nicht mal.

http://www.trainer4.de/

und hier das alte DDR-Boot (Trainer III-Prospekt zum Anklicken).
http://www.oldieboote.de/navigation/boote-werften/deutschland/ddr/trainer.html

standard

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Das http://i.ebayimg.com/t/original-Foto-Porsche-356-pre-A-Knickscheibe-DDR-Auto-mit-Dresdner-Nummer-/00/s/NzY4WDEwMjQ=/z/rMwAAOSwNSxU355k/$_57.JPG dürfte ein ausgesprochen ausgefallenes `Relikt´ (gewesen) sein - aber es war eins, wie das Kennz. beweist.
kat

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Einen SL-Flügeltürer gab es in Dresden auch:
http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/vkw/iad/professuren/kft/kft/aktuelles/bilder_hofmann.jpg
Christian K

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Diese alte DDR-Zapfsäule macht sich noch ganz gut an unserem Flugplatz. Nur, dass dort heute eben kein Gemisch rauskommt, sondern AvGas 100 LL (Aviation Gasoline), also Superplus mit 100 Oktan und geringem Bleianteil (LL = low lead).
Diese Cessna verbraucht etwa 37 Liter pro Stunde. Hört sich viel an, aber in einer Stunde kommt das Ding ja auch nicht 100, sondern fast 200 km weit, macht also etwa 19 Liter auf 100 km. Hört sich immernoch viel an? Na, wieviel verbrauchen denn unsere Autos wenn sie so schnell fahren würden, wie dieses Flugzeug fliegt (also knappe 200 km/h)? Mein Passat Diesel verlangt laut Bordcomputer schon bei Tempo 160 etwa 15 Liter/100 km.

[Bearbeitet von Christian K (27-02-2015 - 22:33)]

standard

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Wenn ich sowas Schickes sehe, geht mir (fast) einer ab! LEIDER hab´ ich absolut gepennt, als unsere ehem. Minol-Tanke in den frühen 90ern umgebaut wurde. DA hätte man zuschlagen müssen...
framaus

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Wie war doch der DDR-Werbespruch?:
"Formschön und zuverlässig"
kat

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Was kostet denn der Liter 100LL derzeit?

[Bearbeitet von kat (28-02-2015 - 15:28)]

Christian K

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Ungefähr 2,30 € pro Liter.
Der höhere Preis gegenüber Autobenzin hat zum einen die etwas höhere Besteuerung als Ursache und zum anderem macht die in Deutschland verkaufte Menge nur einen Bruchteil gegenüber Autobenzin aus, es wird also nicht so die Masse verkauft und der Logistikaufwand ist damit für AvGas 100 LL höher als normaler Kfz-Treibtoff.
kat

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Registriert am: 25.11.2004


Danke.
Der Logistikaufwand ist auch deshalb höher, weil es gar nicht mehr in Deutschland hergestellt wird.
Christian K

Beiträge: 3.150
Registriert am: 27.04.2004


Das ausserdem.
Aber schön ist es für die kleine Zapfsäule, die hätte bestimmt nicht gedacht, dass sie zum Lebensabend noch Flugzeuge betanken darf. Cessna, Piper, Zlin... sogar eine Antonow 2 hängt da manchmal dran.

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