Detailinformationen: Michael Schinz - Ost-Fahrzeuge Zeitschrift 79Oktan / August Horch Förderverein
Besten Dank an das August Horch Museum Zwickau
Der Prototyp Trabant 610 war ein Versuch des ehemaligen Ostdeutschen Automobilherstellers Sachsenring, den legendären Trabant zu modernisieren und zu verbessern. Die Entwicklung des Trabant 610 begann 1973 und dauerte bis 1979 an. Es wurden insgesamt 20 Funktionsmuster gebaut, wobei das 20. Muster das am weitesten entwickelte war.
Der Trabant 610 war mit einem Vierzylinder Viertakt Reihenmotor ausgestattet, der von Skoda MB stammte. Der Motor hatte eine Leistung von 45 PS und einen Hubraum von 1.100 ccm. Der Kraftstoffverbrauch lag bei 8,5 Litern pro 100 Kilometer und die Höchstgeschwindigkeit betrug 125 km/h.
Das Design des Trabant 610 war im Vergleich zum Trabant 601, moderner und aerodynamischer. Die Abmessungen waren 3,73m in der Länge x 1,58m Breite und 1,43m Höhe. Der Radstand war 2,38m und das Gewicht betrug 740 kg. Dank des geringen Gewicht, war der Trabant 610 richtig flott unterwegs.
Der Trabant 610 war eine enorme Verbesserung gegenüber dem Trabant 601 in Bezug auf Leistung und Fahrkomfort.
Gestaltung des Fahrzeugs wurde den Dipl.-Formgestaltern Karl Clauss Dietel und Dipl.-Formgestalter Lutz Rudolph übertragen, wobei die Gestaltung der Instrumententafel die Arbeit von Dipl.-Formgestalter Peter Lichtenfeld war.
Das Funktionsmuster 18 (Fertigstellung 07/1979) hatte ein neugestaltetes Heck. Man verzichte endlich auf die „verschmutzfreie Heckscheibe“ ohne Scheibenwischer. Die Heckscheibe stand nun steiler (48° statt 35°) und hatte eine Heckscheibenwisch-Waschanlage.
Der cw-Wert reduzierte sich damit auf knapp unter 0,40. Dies entsprach dem damaligen Stand der Technik, lag aber noch weit von den für die Serieneinführung als Stand geforderten 0,35. Die Fahrzeuglänge veränderte sich dadurch nicht. Das Kofferraumvolumen reduzierte sich aber dadurch von 350 l und 290 l.
Leider wurde die Entwicklung des Trabant 610 im Jahr 1979 auf Beschluss des Ministerrates abgebrochen. Der Grund dafür war, dass das Fahrzeug aufgrund seiner hohen Produktionskosten und der Tatsache, dass es nicht mit den strengen Abgasvorschriften des Westens konkurrieren konnte, nicht wirtschaftlich rentabel war. Trotzdem bleibt der Trabant 610 ein interessantes Stück ostdeutscher Automobilgeschichte, das die Ambitionen von Sachsenring zeigt, ein modernes und wettbewerbsfähiges Auto zu produzieren.
Wie die Autogeschichte hätte aussehen können, wäre aus dem RGW-Auto etwas geworden, lässt sich kaum abschätzen.
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