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Autor Thema: Bremsverzögerung bei 1.1er
kolbenfresser

Beiträge: 644
Registriert am: 24.04.2001


hi, ich hab ma ne Frage. Uns hatte mal jemand die Vorfahrt genommen und die Polizei hat anhand der Bremsspur und einer Verzögerung von 7 m/sec errechnet, das wir 50 km/h gefahren sind. Kann man die 7 m da akzeptieren? oder hat der Trabant einen anderen Wert???
Bitte helft mir!
Vielen Dank
mfg Frank
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Der Richtwert sollte im Betribshandbuch stehen, zumindest für den 601er. Wie es mit dem 1.1er mit der Scheibe ist, weiß ich nicht genau. 7m/ss ist aber schon nicht so schlecht.
kolbenfresser

Beiträge: 644
Registriert am: 24.04.2001


Vielen Dank für die schnelle Antwort...
Katie

Beiträge: 1.930
Registriert am: 18.09.1999


Wenn man bedenkt das der 601er bei 100 km/h einen Bremsweg von 48 m haben soll und der Porsche einen von 34m sind 7m bei 50km/h sicher wirklich nicht schlecht.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Bremst er allerdings schlechter und braucht deshalb länger mit dem Bremsweg, könnte man das auch als "zu schnell gewesen" fehlinterpretieren...
Tigger

Beiträge: 20
Registriert am: 22.04.2002


Ich geb hier mal zu bedenken, dass der 1.1 ganz sicher kein ABS hat, also der Bremsweg mit Blockierenden Rädern garantiert LÄNGER ist, als der Richtwert, der z.B. für von 100 auf 0 ermittelt wird.
Hab mal gerechnet: Die 48m machen 8m/s² aber ebend OHNE blockieren. Und mit LEEREM Wagen versteht sich.
Aus meinen guten berliner Erfahrungen gesprochen kann ich auch sagen, dass das auch vom Strassenbelag abhängt: schön glatter Asphalt ist was anderes als rauer Beton... Da pauschal 50 km/h anzusetzten find ich recht gewagt von den Grünen. Aber ich zweifle, dass man das bis auf z.B. 30 km/h runter-argumentieren kann. Die sind da meiner Erfahrung nach nicht so recht diskussionsfreudig.

mfG
Karsten

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


auf trockener Asphaltstraße ist der Bremsweg mit blockierenden Rädern kürzer als mit ABS...

ein Hurra! auf die Sicherheitstechnik...

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Das gilt auch auf Eis, pwb.
Tigger

Beiträge: 20
Registriert am: 22.04.2002


Zugegeben, bei ABS ist ja auch nur das mit Lenken der Sicherheitsaspekt.
Aber trotzdem: Blockieren macht den Weg länger als nicht blockieren.
Domski

Beiträge: 1.187
Registriert am: 08.05.2001


Tigger, das ist definitiv falsch...den kürzesten Bremsweg hast du bei möglichst früh blockierenden Rädern. Dabei wird die meiste kinetische Energie aufgezehrt. Ob das aber auch der sicherste ist, steht auf einem anderen Blatt.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Dem Domski ist vom physikalischen Standpunkt her recht zu geben. Lediglich die Seitenführungskräfte werden beim ABS durch Vermeidung der Blockierung erhalten. Ansonsten verucht sich das ABS auch möglichst nahe an den Blockierpunkt heranzubremsen. Das Bsp. auf Eis zeigt sehr schön: wird mit Blockierung gebremst, wird das Auto lediglich durch die geringe Reibung zwischen Eis und Gummi zum Stehen kommen. Damit wird das mögliche Bremsmoment voll ausgeschöpft. Damit die Räder nicht blockieren, muß das ABS unter der schon geringen Momentenwirkung bremsen. Ergo rollt das ABS-Auto noch weiter.
Ähnliches wird Dir auch in jedem fahrsicherheitstraining nochmal erzählt.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Einen Unterschied macht es allerdings, ob der Reifen in seinem Kontakt zur Fahrbahn auf einem Mittler "aufschwimmt", also Aquaplaning oder Split z.B. Dann kommt man nichtblockierend natürlich eher zum Stehen.
kolbenfresser

Beiträge: 644
Registriert am: 24.04.2001


Hmm, also die Räder hatten blockiert, es war trocken, aber es ging auch leicht bergab, da hat ja auch noch viel zu sagen. Vielen Dank für euer Bemühen. servous Frank
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Mit blockierten Rädern und dem bekannten Reibungskoeffizienten (tabelliert) kommt man ziemlich genau auf die gesuchte Geschwindigkeit.
Tigger

Beiträge: 20
Registriert am: 22.04.2002


Ich will ja hier nicht sinnlos darauf pochen, dass ich Recht hab, aber das ABS funktioniert nun mal so, dass die Räder durchaus fast bis auf's blocieren runter Bremsen. Die Fahrzeugelektronik kann nicht hexen - der misst nur die Geschwindigkeitsunterschieder der Räder - und wenn die Vorn langsamer sind als die hinten folgt daraus, dass sie wohl blockiert sind und die Bremse wird wieder gelockert und das ganze spiel wieder von vorn. Daher auch das rattern bei den alten ABS.
Die Reibung beim rutschen ist GERINGER als die beim bremsen mit gerade noch rollenden Rädern.
Wer das nicht glaubt sollte mal versuchen 'ne schwere Kiste zu schieben! Das Anrucken braucht mehr Kraft als das weiterschieben! Steht in jedem Physikbuch: Haftreibung > Gleitreibung!
Deswegen lernt man in jeder Fahrschule auch 'ne Vollbremsung sein zu lassen! Sicherheit ist da weniger das Prob. denn der Wagen bleibt meist in der Spur.

Und zum Thema Hang: Wie steil war's denne?

Tabellen? Kann schon sein. Da muss ich mich mal schlau machen, kenn ja einen von den Grünen. Vielleicht kann der mir sagen, was beim Trabi 1.1 steht...

mfG
Tigger

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Was Du meinst, ist der Stick-Slip-Effekt, Tigger.
Reibkoeffizienten zwischen Materialpaarungen sind tabelliert.Die finden sich sogar in Schulbüchern (Gummi-Asphalt z.B.).
 

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