Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


Suche:
 
Autor Thema: Wie erkannt man gute MOtor
Otto Sykora

Beiträge: 397
Registriert am: 20.06.2002


Habe hier einen Rumpfmotor. Ist zwar nicht ganz sauber, aber es wurde mitgeteilt vom ursprünglichen Besitzer, dass es revidiert ist, also recykliert, und es wäre nur so 500km drauf.
Wie kann man einem Motor ansehen ohne es zu zerlegen und alles messen wie gut es noch ist?
Wie stark darf zum Bsp die Keilriehmenscheibe beim drehen Spiel haben?
Ca. 2 Grad ist es noch OK?

Otto Sykora

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Ohne Zerlegung traue ich keiner Angabe. Die Riemenscheibe darf z-B. gar kein Spiel haben, sonst ist sie nämlich lose auf der Welle und läuft sich ein, was ohnehin auf schlampige Verarbeitung deutet. Abgesehen davon, daß bei loser Riemenscheibe die mögliche Kolbenringabdichtung nicht mehr richtig, weil lose geworden, abdichtet. Ich rate dazu, den Motor zu zerlegen und die Kurbelwelle genau anzuschauen. Wenn der Motor regeneriert ist, sollten die Flachschieber noch den grünen Schutzlack tragen und nicht eingelaufen sein, die Zapfen, auf denen sie laufen, dürfen keine Kerben haben. Die Hauptlager der Kurbelwelle müssen spielarm (etwas ist normal) sein, die Pleuel dürfen nicht klappern, alle Röllchen (durch Schmierspalt schauen) sollten fluchtend laufen, und das Kurbelgehäuse sollte innen frei von Ruß, Kohle und Schmutz sein. Dann hast Du gute Chancen, daß der Motor echt noch gut ist.
Otto Sykora

Beiträge: 397
Registriert am: 20.06.2002


Na ja, ich habe an dem Motor der in meinem Trabi ist und möglicherweise noch original also 70000km hat zeimliches Speil festgestellt wenn ich einfach an der Riemenscheibe hin und her drehe einfach mit der Hand und Riemen ist weg, dann kann ich die Scheibe so um die 5 Grad oder mehr hin und her wackeln. In der Richtung der Achse bewegt sich nichts, alles fest.

Dann habe ich es noch an meinem Ersatzmotor probiert, dort wckelt es tatsächlich viel weniger, also der Spiel von der Kurbelwelle und dem ganzen Rest ist viel kleiner, vielleicht 1 oder 2 Grad , weiss ich nicht genau. Ich habe gedacht es gäbe ein Kriterium an dem man relativ einfach ekennen kann wie gut so ein Motor noch ist.

Klar ich müsste es noch zerlegen, nur fehlene mir bisher die nötigen Spezialwerkzeuge und Abzieher um alles dann wieder richtig zusammenzuschrauben.

Otto

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Viel Spezialwerkzeug brauchst Du gar nicht. Die Schwungscheibe geht mit 2 Schrauben aus dem Federauge (M12x1,5?) abzudrücken. Nur für die Riemenscheibe brauchst Du einen Abzieher. Ansonsten sind ein WHIMS-Buch und ein Drehmomentenschlüssel hilfreich. Zur Not geht es auch ohne. Nur möglichst den Anzugplan einhalten. Passende Schlüssel sind Voraussetzung, aber die brauchst Du sowieso mal.
Die Riemenscheibe sollte übrigens IMMER fest auf die Kurbelwelle geschraubt sein.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


@Kupy

Aber wenn Du die Zylinder wieder aufsetzen willst, sollte man meineswissens noch eine Kolbenringzange haben. Und war da fuer die Montage der Schwungscheibe nicht auch noch irgend so ein Gegenhalter notwendig? Ach ja, und ein Kupplungszentrierdorn (geht auch eine alte Antriebswelle vom Getriebe) macht sich wohl auch ganz gut, oder? Und war da mit den Flachdrehschiebern nicht auch noch irgend etwas?

Ich selbst habe mich, ehrlich gesagt, noch nicht an so etwas rangetraut, auch wenn ich das Zerlegen und Montieren des Motors unter Fachmaennischer Aufsicht schon mal ganz gern erlernen wuerde...

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Flachschieberzange und Kolbenringzange sind Luxus. Letztere brauchst Du nur, wenn Du die Kolbenringe wechselst. Und eine Ringklemme ist auch nicht unbedingt nötig zum Aufsetzen. Stimmt, einen Gegenhalter brauchte man möglichst, aber da geht auch ein Provisorium. Kolbenbolzenausdrücker wäre auch nicht verkehrt. Aber bei einem Rumpfmotor ist der abkömmlich.
Alles in allem ist alles nur halb so tragisch.
Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Ich denke mal,er meint mit dem Spiel der Riemenscheibe,den toten Gang der Kurbelwelle im Kippmoment,wenn man den Motor hin und herdreht da sind 1-2° wirklich nicht viel
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Wenn das gemeint ist, hat man die 2° durch das Kolbenbolzenspiel und die Pleuellagerung wirklich rasch zusammen, was eigentlich der Normalfall ist. Das ist dann nicht weiter tragisch. Ich habe aber auch schon lose Riemenscheiben erlebt, die sich dann um fast 45° ein tangentiales Langloch durch den Sicherungsstift in die Nut geklappert haben... Nicht auszudenken, wie lange die schon lose gewesen sein müssen.
Otto Sykora

Beiträge: 397
Registriert am: 20.06.2002


Ja genau, also ich habe mich eben nicht so richtig fachmännisch ausgedrückt.
Ja den toten Gang ist wohl richtig.
Also bei dem neueren Motor den ich als Reserve habe ist es nur etwa 1-2 Grad, also nehme ich aus den Antworten, dies ist sehr gut also kann ich den Motor noch als OK in dieser Richtung betrachten.
Der Motor der jetzt im Trabi ist hat sehr viel mehr toten Gang, also da kann man schon ordentlich an der Riehmenscheibe drehen, vielleicht ist es 5 bis 10 grad. Da denke ich kommt der ziemeliche Lärm der Motors her, bei bestimmten Drehzahlen dröhnt es sehr stark.

Otto

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Ich denke, da sind dann das Lagerspiel und der Verschleiß der Flachschieber sicher schon ganz schön hoch. Sofern alle Lager aber noch in Ordnung sind, ist so eine Kurbelwelle auf jeden Fall aber noch gut, um als Reserve eingelagert zu werden.
 

Springe zu:

Impressum | Datenschutz