Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


Suche:
 
Autor Thema: rbz
pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


kann mir vielleicht mal einer sagen, wieso nagelneue radbremszylinder nach 8000 km wieder komplett undicht sein können???

kann das an der bremsflüssigkeit liegen oder woran sonst? woher krieg ich evtl noch einzelne manschetten (hab kein geld für schon wieder neue sachen)?

alternativ: wenn jemand die limo haben will, technisch abgesehen von den rbz vorne links ziemlich in ordnung (vergaser, lima, lüfter, auspuff, federgabel/laufbolzen etc. neu), karosserie will langfristig geschweißt werden (aber nichts davon tüvrelevant), innenausstattung ok, lack mäßig, ich tausch gegen ES150-Ersatzteile.

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Genau DAS, warum die undicht werden, habe ich mich auch öfter gefragt. Neue Manschetten gabs z.B. bei Hoffmüller in Arnstadt. www.hoffmueller-arnstadt.de, dort mal anrufen.
Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Also ich habe meine neuen MAPCO-Rbz schon seit´99 und 20000km drin und die sind immer noch DICHT !! Meines Erachtens bringt es viel, wenn man die neuen Rbz vor dem Einbau gut konserviert, indem man den Gummistopfen rausnimmt, den Kolben ganz zurück drückt und die Zylinderwandung und den Spalt zwischen Kolben und Zylinderwandung leicht mit Bremsenfett gegen Luftfeuchtigkeit und dadurch vor Korrosion schützt.Einmal im Jahr einen Bremsflüssigkeitswechsel am besten im Frühjahr trägt auch zur Lebensdauer bei.
Alexander

Beiträge: 91
Registriert am: 10.02.2003


Hat schon mal jemand welche von ATE aus deutscher Produktion verwendet? Ich denke diese sollten auch länger halten als irgendwelcher No Name Scheiß aus Osteuropa.
Klaus PELF

Beiträge: 253
Registriert am: 18.09.2002


Aus Deutscher Produktion habe ich bei meinem Kumpel RBZ eingebaut. Keine Probleme. Neue Radbremszylinder bzw. nur gewechselte Manschetten aus DDR Produktion sollten, aus meiner Sicht, mit Vorsicht genossen werden. Die Alterung greift den Gummi an und nach ein paar Arbeitsstößen des Zylinders gibt es Risse. In der guten alten Zeit haben wir die Manschetten in der Werkstatt gewechselt und immer etwas Rizinusöl an den Gummi vor dem Einbau getropft. Das Öl greift den Gummi nicht an. Ist halt ein gutes Abführmittel und würde ich heute noch empfehlen. Also, ab zur Apotheke.
Jabberwockey

Beiträge: 1.391
Registriert am: 14.11.1999


Die Manschetten gibt's im Internet oder auf Treffen bei Teilehändlern deines Vetrauens käuflich zu erwerben. Habe da ganz gute Erfahrung mit gemacht. Will jetzt keine Schleichwerbung machen (Wo ich nicht kaufen würde, weiß eh jeder ... ...)
Wenn's dich beruhigt: Meine RBZ's hab ich vor knapp 2 Jahren alle neu gemacht (allerdings nachproduzierte). Vorne hab ich letztes Jahr nachgehont und neue Manschetten verbaut.
Bei der "Durchsicht" vor zwei Wochen habe ich dann hinten auch nochmal die Prozedur wiederholt. Dafür war vorne staubtrocken und in Ordnung!
Also: Nicht immer so schnell aufgeben! Die Limo will auch ihre Aufmerksamkeit kriegen ... ...

Gruß, Jabberwockey

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


nein, beruhigt mich nicht, weil ich meine vor einem halben jahr alle neu gemacht habe, jabberwockey. außerdem, DU kennst meine "kleine" pannenliste. da kommst du nicht mit, egal, wieviele motoren du gewechselt hast.

ich sammel jedenfalls mal die ganzen tips hier... mit dem rizinusöl klingt z.b. nicht schlecht.

und - welche bremsflüssigkeit sollte ich denn am besten nehmen? vielleicht gibts da, wie beim getriebeöl, ja auch geheimtips, die ich nicht kenne?

Jabberwockey

Beiträge: 1.391
Registriert am: 14.11.1999


@pwb: Das es z.B. eine Bremszylinderpaste von ATE gibt, mit der man die RBZ's inkl. Kolben und Gummiteilen vor dem Montieren einschmieren kann, ist dir aber bewusst oder? Ist mir lieber als "Geheimtipps" mit Rhizinusöl (Nichts gegen diesen Tipp ... macht mit Sicherheit auch Sinn ... aber wenn ich die Wahl habe ... )
Ansonsten werde ich jetzt mit Sicherheit kein "Pannen-Prolling" beginnen ... ... aber die ein oder andere unliebsame Überraschung habe ich auch schon erfahren dürfen. Trotzdem bleibe ich dabei: Deine Limo ist nicht so schlecht wie du sie machst.

Gruß, Jabberwockey

Binoxe

Beiträge: 411
Registriert am: 21.02.2002


Hatte die Probleme ebenfalls. Jedenfalls solange ich DOT4 drin hatte. Habe dann mal einen Tip bekommen DOT3 zu nehmen. Naja ich habs getan und siehe da, sie arbeiten noch heute.
pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


ok DOT 3. ist registriert. dann werde ich das auch mal wechseln.

jabberwockey, ja, ist mir bekannt. ich hab übrigens dein motorhaubenschloß gerade eingebaut...

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


by the way: ich hab seit vorgestern ein nettes, lautes metallisches klickern aus dem motor, ich tippe mal auf die kolbenringe? könnte das sein? im zusammenhang damit rennt der motor jetzt wie schmidts katze...

jedenfalls ab wann wird sowas bedenklich, oder ist das letztlich nur ein schönheitsfehler?

und noch was, soll ich wieder gängig gemachte bowdenzüge eher fetten oder ölen, was ist besser?

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Aufzählungsmäßig und Stickpunktartig:
Mit dem Motorklicken tippe ich auf Lagerschaden.
Dot3 wirst Du kaum bekommen. Obs nun an der 4er liegt, daß der Gummi undicht wird, kann ich mir kaum vorstellen. Ist ja keine russische Brensflü...
Das mit dem Rizinus ist kein Geheimtip, sondern gängige Vorgehensweise gewesen. Nachzulesen im WHIMS. (Man sollte aber in der Apotheke dazusagen, was man mit z.B. 50ml will, denn das reicht für 14 Tage "Durchfall im Weltall" locker. ) Ich selber nehme Silikonöl, was genauso wirkt, es aber in der DDR schlecht gab.
Wenn DDR-Manschetten gut gelagert sind, sollte der Gummi auch nicht porös sein. In der Hinsicht habe ich mit DDR-Manschetten keine schlechten Erfahrungen sammeln können. Man sollte alerdings drauf achten, daß die Zylinderwandung nicht doch irgendwo (auch wenn nur sichtbar und noch nicht fühlbar) korrodiert ist, was ja fix geht. Dann ist Undichtheit vorprogrammiert. Da hilft wirklich nur durchhonen (kein Sandpapier um den Finger!).
pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


ok, manschetten hab ich bestellt.

dann hab ich den motor mal aufgemacht, und ein paar interessante dinge festgestellt:

- zylinder 1: kopfdichtung kaputt, na ja. außerdem finde ich auf dem kolbenboden und zum krümmer hin eine weiße zähflüssige substanz, durchsetzt mit einigen harten krümeln. außerdem hat der kolbenboden ein paar kleine macken und klemmspuren im bereich der kolbenringe; die zylinderwand zeugt auch von sowas. die kerze ist schön rehbraun.

- zylinder 2: die kerze total verölt, außerdem wirft der kolben zur krümmeröffnung hin kleine bläschen, wenn ich den motor mit abgebautem krümmer durchdrehe (verbunden mit schleifgeräuschen). hier deftigere klemmspuren an kolben und zylinder. die gleichen krümel, aber nicht dieser "weiße schleim". die kolbenringe haben sichtbar spiel nach oben und unten, ist das ok? beim anderen zylinder ist das nicht.

wenn die krümelchen ölkohle sind (bei 1:50 und eher schneller fahrweise?), was soll das weiße schleimige zeugs sein?

wieviel spiel dürden die kolbenringe haben?

der motor hat vorher schon mal geklemmt. die kolben sehen stellenweise ziemlich "verbrannt" (braun) aus, wie überhitzt. vom gefühl her bei geöffneter heizung würde ich auch sagen, der motor wird reichlich warm. ich frag mich jetzt, woher das kann? gebläse/keilriemen neu, richtig eingebaut und funktionieren einwandfrei.

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Wenn die Kerzen braun sind, überhitzt er nicht durch Nebenluft oder Abmagerung. Dann würde ich da die Zündung nochmal checken. Schwarz verölte Kerzen können auch auf schlechte Kompression hindeuten, entweder durch Kolbenspiel/Verschleiß oder undichte Fußdichtungen.
Wo der "Schleim" herkommt, kann ich mir auch nicht erklären. Ein Nachbar von Dir vermißt nicht zufällig einen Hamster oder so ein Kaliber?

So wie Du den Motorzustand beschreibst, würde ich lieber mal totalzerlegen. Daß die Kompression an den Kolben (auch die Vorkompression) weit runter ist, wäre gut vorstellbar.

(Bloß woher kommt die schleimige Substanz? )

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


gut... ich zerleg gleich weiter. nö, tiere werden nicht vermißt diese "substanz" hat etwa die farbe des autos (papyrus). ist mehr als ein teelöffel voll, aber was das sein soll...

kompression klingt einleuchtend. mal sehen, was ich noch so finde

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Wen soviel und weißlich dann könnte es mit Wasser emulgiertes Öl sein. Aber Wasserkühlung am TRabi ist eher ungewöhnlich.
pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


eben! hab ich jedenfalls gedacht... aber wer weiß. ist mir ein rätsel, aber na ja. ich hab mal weitergebaut:

im kurbelgehäuse siehts weniger verschleimt aus. die zylinder haben jeweils eine sicht- und fühlbare verschleißkante oben, der kolben mit der hand gefühlt zumindest bei zylinder 2 reichlich spiel. die pleuel haben "zur seite" (ja meine fachausdrücke... sorry) auch einiges an spiel an der kurbelwelle. dreh ich den motor per hand an den pleuel durch, merke ich kein spiel an der kurbelwelle, aber ein ziemlich laut klackerndes lager.

kann ich zylinder und kolben weiterfahren? beim kombi war da nach rund 100.000 km überall weniger spiel und verschleiß festzustellen.

und ist das klackern an der kurbelwelle wirklich unnormal? (kurbelgehäuse auseinandernehmen würde nämlich heißen, ich müßte da "neuland" betreten)

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Das Klackern klingt ziemlich klar nach zerflogenem Lagerkäfig. Sehr lange würde der Motor vermutlich nicht mehr fahren. Das Pleuelspiel zur Seite ist schon o.k. Kolben und Zylinder mit derartigem Verschleiß würde ich aber nicht mehr fahren wollen (bzgl. der Spuren an den Kolben). Die Kante in der OT-Nähe ist zwar normal, aber was Du vom Spiel und den Freßspuren schreibst, wird nicht sehr zur Dichtheit beitragen. Wenn Du die irgendwoanders montierst, mag der Motor laufen, aber es drückt doch merklich ins Kurbelgehäuse zurück, bildet dort Ölkohle, und wenn die in Bröckchen in die Kugellagerbahnen gerät... (Das ist übrigens auch ein Grund, warum Ausschleifen nach rund 60000km empfohlen wurde.)
Ich würde den Motor (in der Hoffnung, Du hast ein Ersatzaggregat) schonmal öffnen und genau nachsehen.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Schade daß NRW soweit weg ist. Sonst hätte ich gesagt: komm doch mal rüber.
pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


einen ersatzmotor hab ich (jetzt weiß ich auch, warum ). das heißt, ich tausche den motor am stück und guck mir dann den rest von diesem in ruhe mal an (allerdings nicht mehr heute).

ansonsten sind 400 km auch nicht das ende der welt.

Binoxe

Beiträge: 411
Registriert am: 21.02.2002


@Kupy: DOT 3 ist meines Wissens mineralisch und DOT 4 synthetisch. Vielleicht liegt es daran?
pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


aloa!

das weiße zeug ist tatsächlich wasser-öl-gemisch. im kurbelgehäuse hab ich eine ganze menge davon gefunden (nach totalzerlegung). wie es aussieht, hat der motor das über die zylinder mit verarbeitet... frage ich mich nur noch, wie das wasser reinkommen konnte, und wie lange der motor schon solche "drogen" genommen hat.

außerdem haben die drehschieber das gehäuse ziemlich angekratzt, der anlasser-zahnkranz hat karies (wie ist der fest? aufgeschrumpft? kann ich den einzeln tauschen?) und vom getriebe läuft munter öl in richting motor...

bleibt also noch ein wenig arbeit...

[Bearbeitet von pwb601 (14-03-2003 - 11:37)]

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Wieder nur Telegrammstil.
Zahnkranz tickert man nach Abnahme der Schwungscheibe vorsichtig mit Hämmerchen runter, kann ihn so drehen, daß der Karies dann Richtung Motor zeigt, macht ihn im Backofen bei 175°C schön warm, legt ihn heißt auf eine große Holzplatte und setzt gleich die kalte Schwungscheibe ein. Fertig. Evtl. nochmal abmachen und wiederholen, wenns nicht gleich geklappt hat.
Wo das Wasser herkommt, keine Ahnung. Aber geringe Mengen verkraftet der Motor schon. Guck mal im Vergaser nach, ob der auch welches drin hat.
Gegen die Riefen an den Flachschieberflächen müßtest Du nachschleifen, und das geht ohne Spezialwerkzeug nicht. Oder Du läßt es so und tauscht nur die Flachschieber, wenn deren Führungen schon Langlöcher sind. Auf jeden Fall würde ich ohnehin mal das Kurbelgehäuse öffnen (dazu muß die Schwungscheibe mit ab und auch das Unterbrechergehäuse), denn gerne verursachen Lagerkäfigsplitter solche tiefen Riefen.
 

Springe zu:

Impressum | Datenschutz