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Autor Thema: Tuningmaßnahmen am 601er
trabi1995bis1999

Beiträge: 155
Registriert am: 08.07.2003


Hi!

Habe mir schon öfters gedanken darüber gemacht und auch schon von einigen Ideen gehört. Ich liste sie hier mal auf.

1.) Abgestimmter Resonanzauspuff, der die Spülungsverluste bei hohen Drehzahlen verringert. Interessant wäre z.B. ein Testbetrieb auf dem Leistungsprüfstand mit 2 Auspuffen der MZ ETZ 250 oder 251.

2.) Hohlraum im Kolben verschließen, um die Vorverdichtung zu erhöhen und den Spülvorgang zu beschleunigen. Ich hörte mal von einer Idee, dafür Kork zu nehmen. Hält der die Temperaturen im Kolben aus? Und wie steht's mit Polyurethanschaum? Oder ein genietetes und getriebenes Alublech.

3.) Loch (wg Auswuchten der Kurbelwelle) in der Kurbelwelle verschließen

4.) Keilriemen, Axiallüfter und Lichtmaschine fliegen raus. Der Blechkasten fliegt raus. Ein neuer Blechkasten wird geschweißt, der in einen riesigen Trichter mündet. Die Trichtermündung erstreckt sich über den gesamten Bereich der Kühler-Attrappe. Hinter den Motor kommt ein E-Lüfter von einem "Westauto", der aber nur bei zu wenig Fahrtwind (Bergauffahrt) anspringt, geteuert über 2 Temperatursensoren an den Z.Köpfen. In die Keilriemenscheibe am Motor kommen 2 kräftige Magneten für eine Magnetzündung. Elektronische Zündzeitpunktverstellung (Elektronik-Baustein) von z.B. 2 Stihl-Motorsägen. Bordnetz wird versorgt über ein 20W-Solarpaneel im Dach. In die Motorhaube (direkt vor der Frontscheibe) kommen noch 2 große Öffnungen gegen Wärmestau im Motorraum.

5.) Natürlich anderer Vergaser.

Was haltet Ihr davon? Gibt's noch andere Ideen?

POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Einige der Ideen sind sicherlich gut, einige eher abenteuerlich... und vor allem: Beim Tuning wuerde ich immer erst bei den Bremsen und den Sitzen anfangen. Die sind beide nicht gerade der Hit.

Ich persoenlich finde es Unsinn, aus einem Trabi etwas machen zu wollen, was er nicht ist, niemals war oder jemals sein kann. Klar, die Rennsportabteilung hat die Kisten frueher auch auf fuer einen Trabi abenteuerliche PS-Zahlen getrimmt. Aber zu welchem Preis (Lebensdauer, Lautstaerke, Zeit+Kosten). Klar, wenn Du Rennen fahren willst, warum nicht. Aber fuer den Alltag...??? Ich hatte zu DDR-Zeiten auch einen Kollegen, der Trabi-Rennen gefahren ist und die Kiste nebenbei als Alltagsauto genutzt hat. Allerdings verging da keine Woche, wo er nicht wenigstens einen Nachmittag bei uns in der Werkstatt an dem Teil rumgebaut/geschweisst hat...

Da rate ich doch lieber zu einem Auto, was das ist und hat, was man dem Trabi gern "antunen" moechte. Z.B. eine Postkugel. Die 116 PS reichen mir eigentlich, es gibt allerdings auch Kugeln mit >200 PS, wenns noch nicht langt...

trabi1995bis1999

Beiträge: 155
Registriert am: 08.07.2003


Also die Idee mit dem Blechkasten zur Fahrtwindkühlung & Magnetzündung erhöht sogar die Zuverlässigkeit, weil der blöde Keilriemen entfällt.

Mal ne ganz dumme Frage: Was ist eine POSTKUGEL ?

NOS601

Beiträge: 270
Registriert am: 19.03.2003


...Und wat is mit TEEE????..
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


...schmeckt prima zu...
Aaalso, nur ein paar Randbemerkungen. Einige Ideen sind sicher ganz gut, aber... Der Keilriemen und die Zwangskühlung sind so schlecht nicht, auch wenn die Luftführung im Gehäuse symmetriert werden müßte. Warum nimmt wohl keiner einen E-Lüfter? Versuche hat es gegeben, aber was der Keilriemen an Motorleistung zur Kühlung abzwackt, das müßte der E-Lüfter noch um einiges überbieten bei nur mangelder Zuverlässigkeit. Dauernd neue Motoren waren einfach teuerer als alle paar tausend km mal den Keilriemen durchzusehen. Die innere Form des Lüftergehäuses ergibt übrigens einen Windkessel mit etwas glättender Funktion, daher die abenterlichen Ecken und Kanten und Bleche. Luftstromkühlung ist auch mit Lüfterunterstützung zu unsicher.
Auspuffanlagenabstimmung ist eine gute Idee, aber dazu sollte man auf die Steuerzeiten schauen und möglichst für Alltagbetrieb auch Nebenresonanzen berücksichtigen. Ein MZ-Auspuff ist da eher suboptimal.
Die Zündzeitpunktverstellung sollte, wenn überhaupt, möglichst das Motorkennfeld berücksichtigen. Da gibts dann wohl doch Differenzen zur Kettensäge. Und Wunder darf man damit nicht erwarten.
Wenn Du den Totraum (eigentlich gute Idee) verringern willst, dann wird Dir wahrscheinlich der Kolben bei Rückseitenverschluß eher festgehen las Dir lieb ist, denn der wird durch die Kurbelgehäusefüllung gespült und gekühlt.
Löcher in der Kurbelwelle hast Du nur am Wartburg, allerdings kannst Du versuchen, die Ausschnitte in den KW-Wangen zu verfüllen. Vollwangenscheiben hatte wohl nur der P50/1 (leider).
Solarzellen schaden sicher nicht, aber mit 20W bekommst Du noch nichtmal die Zündung richtig gespeist.
Ich würde als erstes wirklich, wie es schon gesagt wurde, an den Bremsen ansetzen, danach an der Zündanlage, vielleicht auch am Auspuff. Sehr viele Möglichkeiten der Optimierung ohne maßgebliche Nachteile hat man leider nicht. Dann schon besser auf ein anderes Auto umsteigen.
trabi1995bis1999

Beiträge: 155
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Warum soll Fahrtwindkühlung unzuverlässig sein? Weißt Du, was für eine Gewalt der Fahrtwind ab ca. 50-70km/h hat? Der Lufttrichter bzw. Luftleitbleche tun noch ihr übriges.

E-Lüfter sind Serienteile mit 70 Jahren Produktionserfahrung und Optimierung. Ich würde wetten, daß ein heutiger E-Lüfter (elektronisch kommutierter Lüftermotor) zuverlässiger ist als ein oller Keilriemen.

20W Solarleistung reichen für die Blinker und Bremslichter bei Akkupufferung. Magnetzündung fällt ja als Verbraucher weg.

Mit der Resonanzabstimmung des Auspuffs hast Du recht. Deshalb habe ich mir was ganz besonderes ausgedacht. Ein in der Resonanzröhre befindliches Prallblech wird von einem Servomotor vollautomatisch und in Echtzeit so verschoben, daß die Resonanz immer auf die aktuelle Drehzahl abgestimmt ist.

gruß

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Auch alles nicht neu mit der Resonanzverschiebung und eine gute Idee, allerdings gibts da das Problem der Abdichtung und zugleich zu gewährleistenden Beweglichkeit unter den Bedingungen im Aispuff (Hitze, Ölkohle, dynamische Belastung, thermische Ausdehnung...) Auch mit Staudruck kenne ich mich etwas aus. E-Lüfter mögen ja am widerstandsarmen Wasserkühler funktionieren (wo übrigens die Siedegrenze eine prima Notlaufsicherung bietet), allerdings kriegt die Zwangskühlung über den Keilriemen wesentlich mehr Druck und Durchsatz hin, und das schon bei niedrigen DRehzahlen. Die Kühlung ohne Frontschürze wird ja als absoluter Notbehelf selbst im WHIMS (oder wars "Ich fahre einen...?) angeraten. An meiner luftgekühlten MZ habe ich einen Temperaturfühler am Kopf und was denkst Du, wie oft mir schon der Angstschweiß auf der Stirn stand, wenn der Kopf über 130°C ging und man einfach nicht fahren konnte und draußen über 25°C waren. Und das bei größerer Rippenfläche und halben Hubraum nur. Das bißchen Fächeln eines E-Lüfters ist dagegen sicher ein Nichts.
Und elektrisch braucht die Zündung je Zündspule gute 4A, und eine ist immer in Betrieb, also mal rund 50W, wenn man die Versorgung des Steuerteils mit dazurechnet. Da reicht ein Panel nicht. Aber Innenraumlüfter o.ä. könnte man damit schon betreiben, oder auch den Akku puffern um die Lima zu entlasten.
Sven 2

Beiträge: 396
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Also mit dem Elektrolüfter, dem Servomotor, der ganzen Steuerung und den paar notwendigen Lämpchen hast Du dann soviel Elektrik im Trabi das Du entweder 10 Batterien (kannst aber unterm Unterboden anbringen, dann haste nen schön tiefen Schwerpunkt ) brauchst, oder wieder ne Lima, und schon haste wieder den so verhassten Keilriemen.
Mit der Fahrtwindkühlung könnte Probleme im Windschatten geben, so dass der E-Lüfter anspringt, und schon brauchste wieder Strom und hast ne Zwangskühlung, die ja eigentlich wegfallen soll.
Mit der Abstimmung des Auspuff wirste sicher auch nich froh, denn ich möchte bezweifeln, dass das dann alles so funktioniert, mal abgesehen vom Aufwand.

[Bearbeitet von Sven 2 (16-07-2003 - 12:30)]

POSTKUGEL

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Wenn wir einmal beim Thema sind:

Was mit (und sicherlich auch anderen) beim Trabimotor missfaellt, ist dass "Leistungsklopfen", will sagen, das Klingeln des Motors bei starker Beschleunigung so zw. 70-80 km/h (das Thema war ja in der letzter Zeit in den verschiedenen Foren ein "Renner").

Ich habe mal ueberlegt, dass es eigentlich nicht sooo schwierig sein kann, den Trabi-Motor mit einer Klopfregelung zu versehen.

Die Bosch-Motronic macht ja bei den "modernen" Autos eigentlich auch nichts weiter, als ueber den (die?) am Motorgehauese befindlichen Klopfsensor(en?) auf die typischen Klopfgeraeusche zu lauern, und dann den Zuendzeitpunkt etwas in Richtung spaet zu verstellen und die Einspritzmenge etwas zu erhoehen (Gemischanfettung).

Erst Massnahme fuehren ja manche Trabifahrer auch durch (nur halt "statisch"), indem sie die zulaessige Werkstoleranz fuer den Zuendzeitpunkt ausnutzen und in Richtung spaet verstellen. Die 2. Massnahme ist eigentlich beim Trabimotor auch gaengige Praxis (zumind. beim H1-1 Versager), indem man beim Leistungsklingeln einfach ein wenig den Choke zieht.

Nur leider ist alles halt statisch/manuell. Eigentlich kann es doch garnicht so schwer sein, das Motorgehaeuse mit Klopfsensoren auszuruesten und in die Ansteuerung der Zuendung (EBZA) ein Totzeitglied einzubauen, welches Drehzahlabhaengig den Zuendimpuls etwas verzoegert. Fuer die Gemischanfettung (Choke-Betaetigung) koennte man vielleicht ein Servo-Stellglied von einer Geschwindigkeitsregelanlage nehmen. Und fuer die Steuerung der ganzen Geschichte dann evtl. ein JH-Jetronic-Steuergeraet...

Die eigentliche Arbeit duerfte primaer in der Adaption der ganzen "Fertigteile" und einen sauberen Systemtest (Leistungspruefstand) liegen.

[Bearbeitet von POSTKUGEL (16-07-2003 - 16:04)]

fryday

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Also die dynamische Verschiebung des Zündzeitpunktes per Klopfregelung habe ich auch schon im Hinterkopf. Wenn ihr noch 2 Jahre wartet, fährt mein Trabi wahrscheinlich auch wieder und dann kann ich mich an solche Projekte machen.
Fg601

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@ Postkugel warum bedüst Du den Vergaser nicht anders ein,ist doch viel einfacher als der ganze Aufwand der auch ne Menge Kosten verschlingt,und dann evt.nicht funktioniert.
@Trabi von bis,hast Du nur Langeweile oder möchtest Du mit den Umbaumaßnahmen etwas bestimmtes bezwecken?
kupy

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Leider habe ich die ganzen KFT-Jahresverzeichnisse nicht im Kopf, aber zum Thema Klopfregelung stand mal was aus Zwickau in der KFT, so mitte/ende 80er Jahre. Eigentlich brauchte man dazu nur die Sensorik und eine µC-Zündanlage, die weniger Aufwand machen dürfte als die Adaption vorhandener Lösungen (wenn man Elektronik kann).
POSTKUGEL

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@Fg601

Sicherlich kann man den Versager anderst beduesen und den Zuendzeitpunkt dauerhaft verstellen. Auch kann man die Vollastanreicherung beim H1-1 so einstellen, dass sie etwas frueher einsetzt.

Nur sind das alles "statische" Massnahmen, die so funktionieren, wie eine zu kuze Bettdecke. Wenn man an dem einen Ende zieht, fehlt es an dem anderen...

Die *Regelung* soll ja Zuendzeitpunkt+Gemischzusammensetzung optimieren, d.h. schon im Teillastbereich das Gemisch abmagern und nur dann was tun, wenn's notwendig wird.

@Kupy
Es gibt da aber noch ein kleines Problem: Die "Todzeit" ist Drehzahlabhaengig. Denn wenn Du z.B. den Zuendzeitpunkt von 0,3 auf 0,2 mm v.o.T. zuruecknehmen willst, dann bruacht der Kolben bei einer hoeheren Drehzahl nunmal weniger Zeit (fuer den einen Millimeter), als z.B. im Leerlauf. D.h., die "Todzeit" muss aus der aktuellen Drehzahl heraus berechnet werden (Kennlinie).

[Bearbeitet von POSTKUGEL (17-07-2003 - 08:28)]

kupy

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Ich sprach ja auch von Mikrokontroller und das heißt: Kennfeld mit Klopfkorrektur, d.h. die Zündung (ZZP) ist ohnehin dynamisch beeinflußt von Drehzahl und Drosseklappe als Hauptgrößen und Motortemperatur, Lufttemperatur usw. als Nebengrößen. Nur dazu müßte man µC-Technik beherrschen, und die beherrsche ich nicht.
trabi1995bis1999

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Zur µC-gesteuerten Zündzeitpunktverstellung: Ich bin da zufällig Insider, was Stihl-Motorsägen betrifft.

Die haben eine Magnetzündung (d.h., keine externe Stromversorgung für Zündung notwendig) mit microprozessor-gesteuerter dynamischer Zündzeitpunktverstellung

Mein Favorit wäre es, 2 dieser Bausteine für den Trabi zu verwenden, bei Anpassung der Parameter (Motorkennlinie). Ich würde die ohne-Keilriemen-Lösung favorisieren und in die Keilriemenscheibe des Motors 2 kräftige Neodyn-Magneten für die Magnetzündung integrieren.

Ein großer E-Lüfter (Durchmesser 40cm) kann den Trabimotor problemlos kühlen. Ideal wäre in dem Zusammenhang eine stufenlose Lüftersteuerung zur Kopftemperaturregelung.

kupy

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Genau das mit dem "problemlos kühlen" glaube ich eher nicht, aber bin auf deine Versuche mal sehr gespannt. Allerdings hast Du nicht mehr viel Zeit, den Lüfter nachzuregeln, wenn Du feststellst, daß der Motor heißer wird. Das geht nämlich wesentlich steiler zu bei Luftkühlung als mit Wasser.
yves

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Wenn man sowas machen will hätte ich auch noch einige Vorschläge:
1. Membransteuerung(für jeden Zylinder einzeln) statt Drehschieber
2. Kurbelgehäuse Einspritzung(dann gleich mit Klopfregelung und Zündungssteuerung) auch Motronic genannt
3. Auspuff für jeden Zylinder.

Ach ja! Hat jemand ein paar Jahre Zeit.

Gruss Yves

kupy

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Nicht zu vergessen, Yves: die Getrenntschmierung, und zwar zuverlässig.
trabi1995bis1999

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@kupy: elektrische Signale breiten sich in normalen Leitungen mit dem 0,5 bis 0,99fachen der Lichtgeschwindigkeit aus (je nach Beschaffenheit und Aufbau der Leitung)

Ich denke, diese Übertragungsgeschwindigkeit zwischen Temperatursensor, Steuerelektronik und Lüfter kommt mit dem steilsten Temperaturanstieg zurecht

Rudi

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...und wofür brauch ich das alles...
kupy

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Mit dem Strom hätte ich auch keine Bedenken, aber bis der Sensor die Übertemperatur gemeldet hat (Merke, Zeitkonstanten folgen einer e-Funktion, die Wärmekapazität und thermische Ankopplung können da nicht beliebig optimiert werden), ist der Motor längst weit drüber. Kann also schneller fest sein als Du überhaupt mitbekommst, daß da ein Hitzesprung kommt. Du kannst eben nur an der Kühlrippe messen... Oder im Abgasstrom.
kupy

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Ich meine thermisches Tiefpaßverhalten. Schnelle Erhitzungen werden weder fix zum Meßort durchgereicht noch schnell genug auf den Sensor übertragen. Und die Mehrwärme mit Luft abzuführen ist noch etwas schwieriger als mit Wasser aufgrund des Wärmeüberganges. Kühlfläche kann nicht beliebig erhöht werden, also muß der Lüfter ran und mehr leisten als am Wasserkühler. Und für den Durchsatz und Staudruck habe ich eben bei E-Lüftern so meine Bedenken...

[Bearbeitet von kupy (17-07-2003 - 15:26)]

trabi1995bis1999

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Ganz einfach: Die Sensoren arbeiten ausschließlich über Temperaturstrahlung. 2 Infrarotsensoren befinden sich vor den Zylindern und sind per "Objektiv" direkt auf die Zyl.Köpfe gerichtet. Da sie sich im kühlenden Kaltluftstrom befinden, werden die Meßwerte nicht mehr durch Eigenerwärmung verfälscht.

So arbeiten übrigens auch Fern-Thermometer (ich weiß nicht genau, wie die Dinger heißen, aber die haben einen Ziel-Laser, den man auf das zu messende Teil richtet)

Was den Lüfter betrifft: Ein großer E-Lüfter aus einem 110PS-Westauto dürfte wohl auch die Wärme von den beiden Trabi-Zylindern wegschaffen können, oder? Übrigens will ich den Lüfter hinter die Zylinder anordnen, also da, wo früher mal das hintere Luftleitblech war. D.h., der Lüfter saugt die Luft ab. Bei mehr als 50 km/h dominiert allerdings der Staudruck des Fahrtwindes.

Mit dem genialen Lufttrichter, der in die ganze Fläche mündet, die früher mal die Kühlerattrappe ("Schürze") eingenommen hat, sieht die Trabi-Front schon fast so aus wie eine MIG-19 (russisches Jagdflugzeug) und nähert sich sicher auch an deren Geschwindigkeits- und Beschleunigungswerte ein ganzes Stück an

[Bearbeitet von trabi1995bis1999 (17-07-2003 - 18:14)]

Fg601

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mal ein paar Anmerkungen
wo soll denn die Luft abgeführt werden wenn der Lüfter dahinter sitzt(Luftstau)
zum Auspuff;ETZ hat andere Steuerzeiten als Trabi,kannste also vergessen.Spülverluste sind bei dem geringen Vorauslaß auch zu vernachlässigen.
zum Kolben und KW.Erhöhung der Vorverdichtung beschleunigt nicht den Spülvorgang sondern verschiebt die Resonanzdrehzahl in höhere Bereiche.Außerdem sind Deine vorgeschlagenden Methoden sehr unzuverlässig.
zur Kühlung;die Zwangskühlung wurde so entwickelt das sie wartungsarm und zuverlässig ist,und das ist nun mal eine Tatsache.Die Motorelektronik kann man sicherlich verbessern,aber Aufwand und Nutzen müssen da eindeutig abgeklärt sein.
Vergaser;es gibt sicherlich bessere,obwohl der 281.1 eigentlich schon sehr sparsam arbeiten kann.
fryday

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Registriert am: 27.05.2002


@trabi1995bis1999: du merkst schon an den vielen Gegenargumenten, daß es wohl doch nicht so einfach geht. Zumal die meisten Argumente gut begründet sind. Ich bring jetzt auch noch einige Argumente ein:
a) Eine zwecks Kühlung offener Trichter statt Attrappe wird den cw-Wert der Pappe noch weiter verschlechtern (wie du selbst schreibst, erzeugt das Teil ja Staudruck), was sich speziell bei höheren Geschwindigkeitsbereichen negativ auswirkt.
b) Du kannst einen Lüfter eines wassergekühlten Westautos nicht für eine Luftkühlung benutzen. Der Wasserkühler hat eine extrem große Oberfläche, so daß niedrige Luftgeschwindigkeiten zur Kühlung ausreichen. Bei Luftkühlung muß die kleinere Kühlfläche durch erhöhten Luftdurchsatz ausgeglichen werden.
c) Du kannst die Kühlung durch schwarz-färben des Aluzylinders und des Zylinderkopfes etwas verbessern. Dürfte so etwa 5..10Grad (eher 5) Temperaturabsenkung bringen. Ursache ist die dann neben der Konvektion verstärkt stattfindende Wärmeabgabe per Strahlung.
d) Totraumverringerung im kurbelgehäuse siehe Anmerkung von fg601. Nachteilig erweist sich dann wohl auch der geringere Füllungsgrad im Zylinder (theoretisch, noch nie selber getestet)
e) Zu deinem Punkt 1 - Resonanzauspuff ist eine sehr gute Idee. Der MZ-Auspuff wird aber nicht passen.
f) Vergaser - die ganzen trabi-Vergaser sind leistungsmäßig wahrscheinlich nicht so schlecht, sonst hätte man sie nicht mehrere Jahrzehnte lang eingebaut. Ich vermute aber mal, das sich mit einem Registervergaser vermutlich noch etwas herausholen läßt, da die 2 Vergaserstufen eine bessere Anpassung von angesaugter Luft und zugehöriger Strömungsgeschwindigkeit realisieren können (auch Theorie)
g) Du kannst nochmal etwas zur Gemischbildung beitragen, wenn du das Benzin in der Schwimmerkammer etwas aufheizt. Damit verringerst du die Oberflächenspannung des Benzins und verbesserst die Zerstäubung. Wieviel das bringt, kannst du mit einer Temperaturreglung der Schwimmerkammer selbst testen.
h) zur Temperaturmessung am Zylinderkopf oder den Kühlrippen des Zylinders: Das problematische ist nicht der zeitverzug, der durch den Sensor verursacht wird (da gibt es heute ganz kleine mit ganz kleinen Wärmekapazitäten oder auch die von dir erwähnte Infrarotmessung). Problematisch ist, daß es eine ganze Zeit dauert, bis die Wärme von innen im Zylinder durch die Wand bis nach außen gekommen ist. Und diese Zeitverzögerung sorgt dafür, daß du schon einen Kolbenklemmer hast, während deine Lüfterreglung gerade mal bemerkt, daß die Temperatur richtig gefährlich angestiegen ist. Das kann man mit der richtigen Regelung zwar alles berücksichtigen (Last- und Drehzahlaufschaltung auf die Regelung, Vorsteuerung, Berücksichtigung der Zylinderwand-Zeitkonstanten, usw.), das wird dann aber eine nicht ganz so einfache Sache. Da fährt man mit der Drehzahlproportionalen Serien-Zwangslüftung eigentlich besser.

So, nu ist aber Veierabend, das Bett ruft und morgen droht der nächste Arbeitstag

Deor

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Aber eine Antwort auf die eigentlich entscheidende Frage hab ich nirgends finden können:
Wat is ne Postkugel???
kupy

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Registriert am: 11.10.1999


Vermutlich sowas wie ein "Rund"-Schreiben.
trabi1995bis1999

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Also ich find das nicht mehr lustig. Ich will jetzt endlich wissen, was ne Postkugel ist. > wie gehen eigentlich die wütenden (kupy- und Postkugel-fressenden) Smilies?
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Wieso willst Du mich denn fressen? Nur zu. Brauchst n guten Zahnarzt. Ich freue mich natürlich, wenn Du alle Umbauten realisiert hast und sie auch funktionieren, aber Du wolltest wissen, was andere davon halten, und da habe ich eben meine Bedenken gesagt bzw. warum ICH selber das nicht machen würde.
Jabberwockey

Beiträge: 1.391
Registriert am: 14.11.1999


Wer die Suchfunktion nutzt, sollte herausfinden können, dass es sich bei der Postkugel um den (wen ich mich recht entsinne) amerikanischen "Zweitwagen" des Nickinhabers handelt.
Ohne Gewährleistung und Garantie, aber wer das unbedingt wissen möchte, kann ja mal die genannte Funktion nutzen. Es ist jedenfalls vor einiger Zeit mal erwähnt worden

Gruß, Jabberwockey (der hofft, dass das hier und nicht bei trabi.net war ... bin im Moment sooo träge ... ...)

 

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