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Autor Thema: Simmering Radantrieb undicht ??
Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Hallo Leute,

habe heute meine Radantriebe ausgebaut um die Radlager zu wechseln, da sie seit ein paar Wochen rumpelne Geräusche machen und heiß werden.

Nachdem ich die Radnabe (Scharniergelenkwelle) abgezogen habe, sah ich um den Sitz des Simmeringes auf der Nabe einen schönen dicken Kragen aus ausgetretenem Fett. Zum Glück ist noch nix davon auf die Trommel und somit auf die Bremse gekommen.
Die Radlager, Simmering und Nabe sind vor 2 Jahren beim Neuaufbau neu reingekommen und ich konnte auch am Simmering keinen Verschleiss der Dichtlippe erkennen.
Als ich aber dann den Radantrieb weiter zerlegte, sah ich nach dem öffnen der Gelenkmanschette, das diese und auch die Fettkappe komplett und reichlich mit Fett gefüllt war, es war praktisch keine Luft mehr und das Fett quillte förmlich über

Nun bin ich zur folgender Überlegung gekommen... kann es sein das durch die Überfüllung des Gelenkes und durch die sogenannten Fettförderscheiben das Fett vom Gelenk her, während des fahrens durch die Radlager Richtung Nabe gedrückt wurde und das mit so einem Druck, das selbst der Simmering nachgegeben hat und das Fett Richtung Nabe durch gelassen hat??
Vielleicht ist das Fett durch die Erwärmung so dünnflüssig geworden?
Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal nicht soviel Fett nehmen oder die Förderscheiben weglassen?

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Es gibt Füllmengenangaben für die zu verabreichende Fettmenge. Wenn Du es übertrieben hast, ist klar, daß da auch der Simmerring mal nachgibt. Wenn zudem die Radlager fertig sind oder zuviel Spiel haben, schlackert der Übergang Simmerring-Nabe ja, läuft also nicht mehr schön dauerhaft zentrisch. Da Gummi träge ist, wird er die Bewegung wohl kaum mitmachen, ergo ergibt sich ein rundum laufender Spaltabschnitt. Die Förderscheiben würde ich drinlassen.
Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Zu den Füllmengen fällt mir ein: Wie misst man denn z.B. 70g Fett ab ?
Ich habe jedenfalls keine Feinwaage in der Garage stehn und daher meine Wartburg-Radlager letztens einfach schön gefüllt
pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


Mit der Küchenwaage, Beppo. Aber vorher was unterlegen und nullen nicht vergessen
kupy

Beiträge: 7.303
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Oder Briefwaage. Oder man errechnet sich aus einem Stück Butteräquivalent die In-Etwa-Dichte und baut sich ein Meßgefäß.
Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Ja, Leute, so werde ich es auch machen... mit der Küchenwaage. Ich hatte bei der Montage ja pro Seite eine Katusche (400gr) Fett pro Seite eingefüllt. Ein bissl was in die Lager und in den Zwischenraum zwischen den Lagern und den Rest (ca.300gr) in die Fettkappe des Scharniergelenk. Laut Rep-Handbuch soll die Fettkappe ja mit 0,3kg Ceritol gefüllt werden, wahrscheinlich ist die Übermenge durch das Nachfetten mit der Fettpresse (ca. 20 Hübe mit der Handhebelpresse) entstanden aber die Manschette hat sich nicht dabei aufgebläht
Ich habe heute auf Arbeit mal die alten Radlager ordentlich ausgewaschen und mit Druckluft ausgeblasen und muss sagen, das ich an den Lagern eigentlich keine Mängel feststellen kann. Weder Knackgeräusche oder Schwergängigkeit. Nungut, sie haben etwas mehr Lagerluft als die neuen DKF-DDR 6202 C2, da ich annehme, das die alten einfache Standartlager waren die neu schon etwas mehr Lagerluft haben aber wenigsten nicht soviel wie die neuen 6206 von Danzer die ich mir zuerst besorgt habe
Ich werde dann heute die neuen Lager montieren und am WE dann mal eine Probefahrt machen ob die Geräusche und Erwärmung weg sind.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Wie gesagt, kippeln der Dichtpaarung führt auch zu dynamischer Undichtheit. Gute Reparatur und gute Fahrt!
Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


tja, Leute was soll ich sagen.... ich habe gestern eine Probefahrt gemacht und diese Knack und Mahlgeräusche sind immer noch da

Also, sie kommen erst nach ein paar km, dann zuerst beim linkskurven fahren und da umso stärker, je höher die Geschwindigkeit und je kleiner der Kurvenradius ist, also ist die ganze Geschichte belastungsabhängig. Das Knacken ist zudem auch noch Geschwindigkeitsabhängig, es knack und rumpelt umso schneller, je schneller ich um die Kurve fahre. Beim geradeaus fahren ist es fast weg und beim rechtskurven fahren ganz weg.
Auch die Erwärmung der Naben ist noch vorhanden und da aber ziehmlich gleichmässig zwischen rechts und links.
Wie gesagt, ich habe neue Lager 6206 C2 mit neuem Fett und genau nach Vorschrift montiert. Ich habe das innere Lager erst mit einem auf den Lagerinnenring passendem Rohr mit einer Presse auf den Achstumpf gepresst, dann das äussere Lager mit einem auf den Lageraussenring passendem Rohr in die Nabe geperesst und dann nach den fetten, den Achstumpf von innen her in die Nabe gepresst. Wenn ich das Rad aufbocke und es von Hand drehe, kann ich keine schwergängigkeit oder Knackgeräusche feststellen, ausser diese Rasselgeräusche vom Differential.
Ich kann mir aber kaum Vorstellen das diese Knackgeräusche vom Differential kommen sollen, da sie ja Lastabhängig sind beim Linkskurven fahren. Das Getriebeöl habe ich erst im April gewechselt mit HLP68.

fryday

Beiträge: 481
Registriert am: 27.05.2002


Das Differential arbeitet aber auch abhängig vom Kurvenradius. Bei Geradeausfahrt ist das Differential praktisch inaktiv.
Allerdings gibt es keinen Zusammenhang zwischen warmer Radnabe und Differential.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Schonmal die Kreuzgelenke angesehen? Die knacken nämlich auch gerne. Wenn die allerdings zur Erwärmung führen, ist schon weitaus mehr vorher passiert.
Andi

Beiträge: 3.836
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@Kupy... ich habe vor 2 Jahren ALLES neu gemacht, auch die Gelenkwellen, samt Scharniergelenk sind neu. Ich habe die Gelenke ausgewaschen und es ist absolut kein Spiel bemerkbar, selbst die Gleitflächen an den Wellenenden sind nur poliert und nicht eingelaufen... da habe ich selber schon viel schlimmere gesehen, wo man rechts und links gut 1mm Luft hatte. Wenn ich an die Gelenkwelle fasse und sie drehe, ist kein Spiel bemerkbar. Ich bin nach der Restauration mit den Teilen erst 12tkm gefahren. Bis auf die Lager (die wahrscheinlich Standardlager waren) ist nix an den Antrieben verschlissen. Selbst das Schwenklagergehäuse mit Bremsankerplatte und Laufbolzen sind Neuteile gewesen. Da ist kein einziger Lagersitz ausgeklappert!
Ich habe an dem Kübel sogut wie alles nur Neuteile verbaut. Das Getriebe wurde mir als "regeneriert" und seitdem unbenutzt verkauft!
Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Und Leute, ich weis das Ferndiagnosen immer schwierig sind und denke auch das mir hier keiner weiterhelfen kann. Man(n) müsste sich die Sache selber mal anschauen und bei einer Probefahrt hören.
Ich bin nur verzweifelt, weil ich mir da auch nicht weiter Rat weis und ich sehr pentantisch bin in solchen Sachen. Mein Kübel muss für mich einfach technisch perfekt laufen und da stören mich solche unnatürlichen Geräusche und eigenartige Erwärmungen schon sehr. Ich welchsle da schon eher profylaktisch Sachen, wenn sie mir schon nicht mehr perfekt erscheinen.

Achso... noch eine Ergänzung zu oben, selbst die Gleitsteine und der Gleitsteinbolzen sind neu!

das moss

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genug Fett inne Diff-Aufnahmen??
neue Gleitsteine machen nur Sinn wen die Paarung stimmt.....
Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


@Mossi naja, ich habe die Gleitsteine und die Bolzen damals zusammen mit dem regeneriertem Getriebe eingebaut. Ich habe die Antriebsbecher zuerst mit dem Spachtel voll Radnabenfett gefüllt und dann die Gelenkwelle reingedrückt. Das dadurch ausgetretene Fett, habe ich wieder reingedrückt bis der Becher randvoll war. Dann den Rand vom Becher mit einem Lappen abgewischt und die Manschette drauf gedrückt.
Ich bin ja auch damit bis vor kurzem gut gefahren. Die Geräusche fingen ja auch erst nach Pfingsten an, als ich mit meinem Kübel von MHL hier runter nach Österreich gefahren bin. Kurz vor Passau auf der Autobahn hörte ich dann die Geräusche. Ein Rumpeln und Knacken, als ob die Radlager defekt wären. Und ich habe auch gleich an die Radlager gedacht, denn folgendes... Ich habe kurz vor MHL noch die Vorderfeder gegen eine neue regenerierte gewechselt und die neue hatte eine extreme Vorspannung, sodas der Kübel vorn gleich 5 cm höher stand, dadurch wird natürlich der Sturz und die Vorspur größer. Natürlich muss die Spur nach so einen Federwechsel neu eingestellt werden, doch das wollte ich erst machen, nachdem ich ein paar km gefahren bin und die Feder sich eventuell etwas gesetzt hat. Ich hatte auch dazu keine Zeit mehr und wollte das hier unten in Österreich bei einem Kumpel machen lassen.
Ich bin also mit dieser verstellten Vorspur die ganze Zeit auf der Autobahn gefahren und die Reifen radierten dadurch die ganze Zeit auf der Aussenseite so stark, das sich ein richtiger Grat an den Profilblöcken bildete und das Profil sägezahnförmig wurde. Diese Umstände machte ich für diese Erwärmung der Radnabe verantwortlich und schlußfolgerte auf Grund der Geräusche dann auch auf einen Radlagerdefekt. Doch jetzt sind die Radlager alle neu und die Spur und auch der Sturz bzw. die Sturzdifferenz wurde korrigiert. Die Reifen fahren sich auch wieder ganz normal ab.
Naja, warten wir ab, denn am WE gehts erstmal nach Altötting auf das Treffen vom BTC
Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


@ Andi - ich habe diese Woche mal meine Bremsen ringsum kontrolliert und danach darauf geachtet, wie heiß die Felgen werden.
Nach etwa 14 km Fahrt im bergigen Erzgebirge mit entsprechendem bremsen: hinten Normaltemparatur, vorn so heiß, das man sich die Finger verbrennt. Vorn sind bei mir sogar Trommeln ohne Schlitze verbaut.
Bremswirkung dabei aber völlig in Ordnung.
 

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