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Autor Thema: Umrechnung Drehwinkel Hub
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Die Zuendzeitpunkte fuer den Motor sind in diversen Unterlagen mal in Grad der Kurbelwelle vor OT, und manchmal in mm vor OT des Kolbens angegeben.

Nun habe ich mal versucht, die Werte umzurechnen und habe mich dabei der Formel bedient, welche wir in der E-Technik zur Berechnung des Momentanwertes der Wechselspannung benutzt. Diese lautet fuer den Motor abgewandelt:

Hot = Hmax/2 - Hmax/2 * sin (90-Aot)

wobei:

Hot - Abstand des Kolbenbodens vom oberen Todpunkt im mm, also der Wert, den man in Buechern immer als "mm vor OT" findet

Hmax - Kobenhub (beim P65 = 73 mm)

Aot - Winkel zw. OT und aktueller Winkelstellung der Kurbelwelle (das ist der Winkel, den man in Buechern immer als Winkel vor OT findet, also z.B. 24,3 Grad)

Nur irgendwie passt das nicht richtig: Wenn ich z.B. die 24,3 Grad vor OT in mm umrechne, dann komme ich auf 3,23 mm vor OT. Der Wert muss aber 4mm (laut Buch) sein.

Was mache ich falsch?

kupy

Beiträge: 7.303
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Ich prüfe Deine Rechnung jetzt mal nicht nach, würde aber ganz einfach ein Tafelwerk in die Hand nehmen mit den Dreieckformeln zur Geometrie. Die Strecken HubzapfenKW-KolbenbolzenbohrungPleuel, Hubzapfen-DrehpunktKW und Kolbenbolzenbohrung-DrehpunktKW bilden ein Dreieck. Male eine Skizze, trage die Winkel ein und die Maße, die Du weißt. Dann Formel zw. DrehwinkelKW und Länge der Strecke DrehachseKW-Kolbenbolzenbohrungsmitte aufstellen. Maximalhub ist bekannt, mmvOT sind dann die Differenz davon zur beechneten Strecke. Irgendwo habe ich das schonmal hergeleitet, aber das kann jeder mit Geometrie Klasse 10 und den Winkelsätzen auch selber.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
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Die Formel stellt ja nichts anderes dar, wenngleich nur der Wert fuer den Maximalhub von Bedeutung ist. Stichwort: "Kreisfrequenz"
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Wen die Formel stimmt, ist der Rest entweder Rundungstoleranz oder irgendein fester Wert stimmt nicht. 3mm vOT sind in den Büchern oft mit 21°, 4mm mit 24° angegeben, ich weiß.
POSTKUGEL

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Es geht mir eigentlich nur um das Einjustieren der Hallgeberplatte mit der Meßuhr.

Die muss so eingestellt werden, dass der Hallgeberimpuls 35 Grad vor OT kommt (den Rest macht dann der Mikrorechner). Allerdings kann ich mit der Meßuhr nur mm vor OT messen. Und dafuer brauche ich den korrekten Wert.

Andre

Beiträge: 2.911
Registriert am: 23.04.2000


kannste Dir dafür nicht nen Schließwinkelmeßgerät besorgen? das wäre doch sicher genauer als die Rechnerei inklusive Fehlertoleranz bei Meßuhr-Einstellung
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
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Naja, am praktischsten ist es wohl, einfach eine Gradscheibe an der Keilriemenscheibe zu befestigen, die Meßuhr einzuschrauben, die 35 Grad unten einzustellen und dann an der Meßuhr abzulesen.

Nur leider habe ich gerade keinen "Testmotor" rumliegen, weswegen ich die Sache eigentlich rechnerisch machen wollte.

Ich werde nachher aber erst einmal meinen Oszi bemuehen und die Ladezeit der Zuendspulen messen. Dann weiss ich auch, ob die 35 Grad ueberhaupt der guenstigste Wert sind.

[Bearbeitet von POSTKUGEL (02-11-2004 - 10:21)]

bambi

Beiträge: 35
Registriert am: 02.11.2000


@Postkugel:
frag doch einfach mal google nach "deginmm"
...im Sinne von "degrees in milimeter"

Ok, ist noch ein DOS Programm, aber den Zweckm erfüllt es trotzdem...

bjhoerha

Beiträge: 15
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Hallo?? Redet Ihr hier noch vom Trabant. 0,23mm ist doch kein Wert für Männer. Mein erster Trabi war Bj67 mit 6V und da wurde die Zündung mit dem Schraubenzieher in der Kerzenbohrung eingestellt. Wenn er im 3. Gang bergauf leicht geklingelt hat, war alles tutti.
Ich empfehle mal eine Toleranzrechnung der Bauteile zu machen. Das Mass zwischen Mitte KW und Oberkannte Zylinder kommt bestimmt auf mehr als 0,23mm. Die in den Büchern angegebenen Werte haben doch eine ausreichende Genauigkeit.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
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Frueher gab es auch noch 'nen Kaiser...

Das Problem ist, das die Zuendzeitpunkt-Werte, welche in diversen Buechern einmal in Grad-KW-vor-OT und andererseits in mm-Hub-vor-OT stehen, sich einfach nicht nach den mir bekannten "Regeln der Mathematik" (Formel steht oben) ineinander umrechnen lassen. Selbst wenn ich die Toleranzen des Kobenbolzenauges & Co. mit einrechne.

Was mir auch noch aufgefallen ist: Im den technischen Unterlagen steht ein Hub/Bohrungsverhaeltnis der Zylinder von 1,012. Wenn man dann aber mal rechnet: Hub / Bohrung, d.h. 73mm / 72 mm, so kommt man auf 0,0138!!!

D.h., irgendwie sind die angegebenen Werte jedenfalls tuechtig gerundet, allerdings mit mir unbekannten Rundungsregeln.

Naja, ich werde dann wohl doch nicht umhin kommen, mal eine Gradscheibe an der Kurbelwelle anzubringen und mit der Meßuhr den Kolbenhub zu messen. Und damit ich auch div. Toleranzen erfassen kann, mach ich dass dann auch noch mit mehreren Wellen...

PS: Die Ladezeit der Zuendspulen hab ich jetzt raus. Es geht doch nichts ueber ein Speicher-Oszi...

hu601

Beiträge: 29
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Hallo,

Die Rundungsgenauigkeiten können es nicht sein. Wenn man die Formel umdreht, dann müssten es jeweils 88 bis 90 mm Kolbenhub sein, ich denke mal, das wäre spätestens der Steuerhoheit dieses Landes dann doch mal aufgefallen .

Nun hab ich noch mal drüber nachgedacht und mir ist aufgefallen, warum es doch über diese Gleichung nicht geht. Mit dem Sinus hat man ja erst die absolute Höhe bzw. Höhendifferenz des Kurbelzapfens ausgerechnet (Halt die Amplitude der Kreisumdrehung). Je nach Winkel zwischen Pleul und der Richtung des Kolbenhubs verändert sich ja auch der für den Kolbenhub massgebliche Längenanteil des Pleuls. Daher braucht das o.g. Programm wohl auch beide Werte um etwas sinnvolles ausrechnen zu können, vermutlich Pleullänge und Kolbenhub?

Das ist zwar jetzt bissel doof formuliert, aber es ist ja auch schon spät . Am besten du malst dir das noch mal mit Pleuel auf einem Zettel, malst das Pleuel immer exakt gleich lang, einmal bei OT und einmal genau in der Mitte und es müsste erkennbar werden, was ich meine. Zusammengefasst - es geht dann doch nur über Kupys Gleichung.

MfG Henry

kupy

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Und welche Aufbau- und Abklingzeit für das Magnetfeld haben die Spulen nun? (Hängt ja immer auch von der Ansteuerelektronik und deren Innenwiderstand ab.)
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
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Ladezeit ist 20ms mit EBZA

[Bearbeitet von POSTKUGEL (03-11-2004 - 08:54)]

kupy

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D.h. ja daß ab 50U/s oder 3000U/min die Zündanlage langsam einzubrechen beginnen würde, weil die Zeit zum Aufbau des Magnetfeldes nicht mehr ausreicht? Oder ist der Ausschwingvorgang 20ms lang?
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
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Nein, es ist tatsaechlich die Aufmagnetisierung (Ladezeit), wobei der Wert 20 ms eine ausreichende Sicherheit enthaelt, welche auch die Erwaermung der Zuendspulen, unterschiedliche Eingangsspannungen fuer die Endstufe und den Meßwiderstand, den ich benutz habe, mit enthaelt.

Ich habe vorhin nochmal direkt ueber den Endstufentransistoren (also ohne zusaetzlichen Meßwiderstand) und bei kalten Zuendspuelen gemessen. Hier liegt der Wert bei 10-12ms. Das ist aber das Optimum!

Aber selbst hier ist es so, dass bei 6000 U/Min nur noch die halbe Magnetisierungszeit zur Verfuegung steht, da ja die EBZA einen "Schliesswinkel" von 180 Grad, bezogen auf die einzelnen Zuendspulen, hat.

Klar ist die Spule nach der halben Zeit auch schon zu ca. 80 Prozent geladen, aber optimal ist das nicht.

Ich will deshalb versuchen, per Software den Schliesswinkel ab einer bestimmten Drehzahl >180 Grad einzustellene, dh. ich werde nicht nur den Zuendzeitpunkt sondern auch den Schliesswinkel drehzahlabhaengig gestalten, damit die 20ms Ladezeit immer zutreffen.

[Bearbeitet von POSTKUGEL (03-11-2004 - 12:07)]

POSTKUGEL

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@hu601

Wo Du recht hast, dort hast Du recht: Was die obige Formel berechnet, ist nicht der momentane Kolbenhub, sondern der Hub des Hubzapfens an der Kurbelwelle.

Nur gut das es in der Elektrotechnik keine Pleuelstangen gibt

Ich das Prograemmchen (@bambi: Danke fuer den guten Tip) jetzt zusaetlich mal noch mit der Laenge des Pleuels gefuettert: Und siehe da, jetzt klappt's auch mit den Millimetern.

PS: 35 Grad v.o.T. entsprechen uebrigens 8mm, kann man also noch gerade so mit einer normalen Messuhr einstellen.

das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


jetzt weiß ich warum se bei uns inne Werkstatt immer gemault haben wenn beim Tatra 613 der Unterbrecher eingestellt werden mußte... da waren die Winkel auch eher klein... muß irgendwie an dem 8 Zylindern gelegen haben...
Alex85

Beiträge: 78
Registriert am: 11.02.2004


@ mossi Sind bei dem Tatra aber nich 2 von den 8 Zylindern als Ladepumpe ausgelegt ?
 

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