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Autor Thema: Weniger Schieberuckeln durch dynamische Spätverstellung?
POSTKUGEL

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Hat jemand Erfahrung, ob beim Trabimotor eine Verschiebung des Zuendzeitpunktes in Richtung Spaet waehrend des Schubbetriebes zur Verminderung des Schieberuckelns beitragen koennte?
TV P50

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Probiers doch aus Aber eher nein hat kaum Effekt. Dagegen hilft die Leerlaufsteuerung. Könntest du zusätzlich zur Hyper-Zündung einbauen

[Bearbeitet von TV P50 (21-12-2004 - 10:24)]

POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
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Geht gerade nicht, da mein Auto Winterschlaf macht. Und im Labor hab ich keinen Trabimotor am laufen.

Es geht ja letztlich um die Leerlaufsteuerung. Der Leerlauf wird am Drosselklappenschalter erkannt und das Motorsteuergeraet merkt somit, ob die Leerlaufdrehzahl groesser oder kleiner der Solldrehzahl ist. Wenn kleiner, dann wird der Zuendwinkel in Richtung spaet verstellt, um den Leerlauf wieder etwas anzuheben (wie gut das in der Praxis funktioniert, wird sich dann im Fruehling auf der Strasse zeigen).

Ist die Leerlaufdrehzahl groesser, so befindet sich der Motor im Schubbetrieb und hierbei koennte man ja dann den Zuendwinkel z.B. auf 10 Grad v.OT zuruecknehmen, um die Kraft der Zuendung in Richtung Aupuff abzuleiten. Soweit zur Grundidee.

[Bearbeitet von POSTKUGEL (21-12-2004 - 10:30)]

phi

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Schieberuckeln tritt ja bei für die Geschwindigkeit zu tiefen Drehzahlen auf - sprich ungefähr bei Leerlaufdrehzahl/wenn man kein Gas gibt.

Am besten kannst du das mal ausprobieren, wenn du in deinen EBZA-Trabi die Unterbrecherzündanlage mit Fliehkraftregler einbaust.

Mit Fliehkraftregler wird der ZZP bei niederigerer Drehzahl ja etwas zurückgenommen/Richtung spät verstellt. EBZA hingegen hat einen starren ZZP.

Wenn's was bringt, müsstest du das beim Fliehkraftreglerbetrieb merken.

Könnte mir vorstellen, dass es was bringt - allerdings ist es wohl auch vom Vergaser abhängig. Seb's Trabi mit 6V-Unterbrecherzündung und urzeitlichem Vergaser ruckelt deutlich weniger/kaum im Vergleich mit meinem 87er mit Spassvergaser und EBZA.

wegen LRS:

[Bearbeitet von phi (21-12-2004 - 10:28)]

kupy

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Das Schieberuckeln geht auf unregelmäßige Zündungen durch eigentlich kaum noch zündwillige Gemischbildung zurück. Gerade alte Vergaser fetten allerdings auch im Fast-Leerlauf noch so stark an, wenn der Motor stark genug saugt, daß das Ruckeln schwächer ausfällt als mit H1-1 und EBZA.
Die Fliehversteller übrigens neigten sogar zum Schwingen, was das Prinzip eher verkehrte...
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
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Durch Frueh- bzw. Spaetverstellung kann man doch aber die Zuendneigung verbessern (Spaetverstellung) bzw. verschlechtern (Fruehverstellungt). Oder liege ich da falsch?
TV P50

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Ja sicher. Um so früher um so weniger ist das Gemisch komprimiert und um so kälter ist es.
Ergo: um so später der Funke kommt um so besser zündet das Gemisch.
standard

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Man kann auch rechtzeitig schalten/auskuppeln/den Gang rausnehmen...
pwb601

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Ich fürchte auch, am Ende ist das alles hier so kompliziert geworden, daß das mit Trabant nicht mehr viel zu tun haben wird. "Motorsteuergerät", wenn ich das schon höre, brrr. Klingt ja schlimmer als "alles durchgerostet"

Aber wenns hilft: von 4 auf 3.2 mm runtergestellte Zündung hat bei mir schon einen kleinen Effekt gebracht, wobei der Motor/Vergaser auch vorher nicht viel "schiebegeruckelt" hat. Die beste Kombination ist an meinem Motor EBZA/HB 2-9/3.2 mm v. OT. Deckt sich auch mit guter Leistung (~90-100 am Druckpunkt in der Ebene) und relativ angenehmem Verbrauch (momentan gut 7 l). Beschleunigung eher träge, Kerze gut.

POSTKUGEL

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@pwb601

Ich denke, dass es in der Anwendung eher einfacher wird. Der EBZA-Geber bleibt erhalten. An die Stelle des Steuerteils der EBZA kommt einfach nur ein anderes Steuerteil.

Die einzigen Sachen, die neu hinzukommen, sind ein kleiner Blechwinkel am Versager mit den Signalgebern fuer die Drosselklappe (vergossenes Anbauteil) sowie eine kleine DIN-Kupplung fuer den Diagnoseadapter unter dem Armaturenbrett.

Und im Gegensatz zu bisherigen Zuendanlagen muss man bei Problemen dann nicht mehr gross rumorakeln: Diagnoseadapter dran (geht auch ohne Laptop) und schon sieht man, ob die Spulen ordnungsgemaess bestromt werden oder die Elektronik Probleme macht. Das ganze dauert 15 Sekunden. Und fuer merkwuerdige Verhaltensweisen in bestimmten Betriebszustaenden gibt es dann ja noch die Moeglichkeit zur Datenaufzeichnung via Laptop waehrend der Fahrt.

pwb601

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Ich verlasse mich grundsätzlich lieber auf meine Nase als auf ein elektronisches Fehlersuchgerät, damit bin ich bisher sehr gut gefahren.

Nicht böse sein, ich bin halt kein Freund von überflüssiger Elektronik im Auto

POSTKUGEL

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Noch mal zurueck zum Thema: Also muesste ich ja eher eine Fruehverstellung machen, damit der Motor nicht zuendet, wenn ich das Schieberuckeln minimieren will?
kupy

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Im Schiebebetrieb entweder ganz dicht machen (schlecht wegen Mangelschmierung), oder noch besser: schalte den Zündfunken doch einfach ganz ab, ehe Du auf früh oder spät gehst. Ganz spät, also nach OT, hat auch ruckelmindernde Wirkung. Aber das sind alles Extremlösungen.
POSTKUGEL

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Wenn ich komplett abschalte, dann besteht doch aber die Gefahr, dass mir der Motor auf laengeren Schiebestrecken absaeuft und/oder es beim Wiedereinschalten zu Fehlzuendungen kommt, da sich unverbranntes Gemisch im Auspuff ansammeln koennte.
TV P50

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Wie lang sollen den die Schiebestrecken sein Und wenn du im Schiebebetrieb vom Gas gehst ist die Drosselklappe zu(fast ok) und ich denke es ist eher unerheblich was da an Gemisch durchgeht und es wird eher nicht zum absaufen kommen. Und die Menge die du doch durchsaugst wird ausgestoßen und dann im Vorschaller verdampfen. Möglich sind dabei Fehlzündungen aber ich denke das Risiko ist zu vernachlässigen.

[Bearbeitet von TV P50 (22-12-2004 - 09:49)]

kupy

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Würde ich auch so sehen. Beim B1000 gibts das Risiko ohne Elektronik mitunter serienmäßig. Wenn alles nicht hilft: Schnellstopventil vom LO und ein 28HB-Vergaser. Bliebe bloß noch zu klären, was die fehlende Schmierung macht.
standard

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...oder eben im Zweifelsfalle doch einfach die fahrweise ändern/anpassen.
POSTKUGEL

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Der klassische Schieberuckler entsteht ja z.B. bei der Einfahrt in einer Kurve im 3. Gang, wenn man die Geschwindigkeit zunaechst vermindern muss, um anschl. wieder zu Beschleunigen. Normal ist in dem Fall Auskuppeln angesagt, was aber leider ueber die Kupplungsbelaege geht. Daher der Wunsch, hier einfach in den Schubbetrieb gehen zu koennen, ohne dass der Motor unnoetig mechanisch belastet wird.

Aber ok, wahscheinlich wird da Probieren ueber Studieren gehen. Ich werde mal mehrere Chips mit den entsprechenden Moeglichkeiten (Fruehverstellung, Spaetverstellung und Schubabschaltung) praeparieren und dann einfach mal sehen, welche Variante/Kombination am guenstigsten ist.

Wegen LRS:

[Bearbeitet von POSTKUGEL (22-12-2004 - 10:56)]

kupy

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Viel ERfolg!
In den Bereichen schieberuckelt bei mir aber noch nichts, es sei denn man fällt unter 30km/h, und dann würde ich schalten.
 

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