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Autor Thema: Kolbenfresser?
HH DX 601

Beiträge: 5
Registriert am: 22.04.2005


Moin zusammen! Mein 601 springt mittlerweile gar nicht mehr an. Vorgeschichte: Vor ca. 3 Wochen fing es mit geräuschvollen Aussetzern an (wie beim zu späten umstellen auf Reserve). Ein nagelndes Geräusch aus den Zylindern. Das war nach 10 sek. wieder vorbei, kam aber irgendwann wieder. Vor allem, wenn man die Gänge mal etwas höher zog. Meine polnische Werkstatt hat festgestellt, daß die Zündfunken i. O. sind, aber der linke Pott keine Kompression hat. Da ich keine neuen Zyl.kopfdichtungen hatte, habe ich diese einfach gereinigt (optisch waren sie heile). Die Zylinderköppe weisen kleine Kampfspuren auf (minimale Pickelchen), genauso wie die Kolbenböden (normal oder?). Nach der Reinigung fuhr er eine saubere Probefahrt ... aber nach 20 min. kam wieder der erste Aussetzer und irgendwann konnte ich ihn nach dem Absaufen an der Ampel gar nicht mehr starten. Der Anlasser dreht zwar durch, aber dem Auspuff entsteigt noch nicht mal ein Wölkchen. Vielleicht doch nur die Zündanlage? Hat jemand eine Idee oder kennt zumindest jemand einen guten Schrauber in oder um Hamburg?
HH DX 601

Beiträge: 5
Registriert am: 22.04.2005


Ach so - ist übrigens ein 601-S deluxe BJ'89, falls das helfen sollte...
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Ob es die Zündung ist, kannst Du ja daran teste, wenn Du gleich nach dem Fehlerfall ein paar Kerzen in die abgezogenen Stecker steckst und schaust, ob es beim Starten funkt (zweite Person ist hilfreich). In Frage käme auch noch Spritmangel bzw. wenn keine Kompressioj mehr da ist, sind die Dichtungen hinüber oder die Paarung von Kolben und Zylinder. Ebenfalls möglich: Flaschieber ausgehängt (Verschleiß),was aber selten ist und dauerhaft nicht behebbar.
Negeln deutet allerdings dann doch schon eher auf Lagerschaden an der Kurbelwelle hin.
Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


dann ist wohl offensichtlich was kapput

nach den geschilderten Symtomen kann man das nicht 100%ig sagen. Fresser ist sehr unwahrscheinlich, dann wäre der Motor fest und der Anlasser würd enicht drehen.

Allerdings steht es um den Motor sicher nicht gut. Kopfdichtung könnte sein (keine Kompression mehr), aber die hast du ja schon überprüft.

Schraube mal die Kerzen raus und drehe am Lüfterrad des Motors. Vielleicht sind klappernde Geräusche in dessen Innenleben zu hören, dann hat sich drinnen vermutlich ein Lager oder Drehschieber aufgelöst aufgelöst..

(letzteres hatten wir erst letztes Jahr in Italien)

PS: kupy: letzte Woche habe ich unseren Motor ohne Vorwarnung festgefahren.. Autopsie erfolgt erst nach dem Trabant-Treffen.

[Bearbeitet von Chris601 (22-04-2005 - 12:23)]

Teletrabbi

Beiträge: 341
Registriert am: 15.10.2003


Moin, Moin.
Falls du Kontakt zu anderen Trabantfahrern um Hamburg suchst: http://www.ifa-freunde-hh.de/ .

Wenn der Motor keine Kompression hat müsste es doch auch auf diesem Zylinder raussiffen.
Sieht man denn was?
Falls du noch ne Dichtung brauchst. Hab noch welche, könnte ich dir zuschicken oder selber vorbeikommen, wohnst doch in Hamburg?

Hast du Schon die Spritanlage untersucht, vielleicht ist ja irgendwas verstopft. Ok, das Geräusch sollte davon net kommen, aber deshalb könnte er net mehr anspringen.

gelber Kombi

Beiträge: 168
Registriert am: 09.07.2003


Da muss nicht zwangläufig was siffen, wenn die Dichtungen neu sind und einfach der natürliche Verschleiss von Kolben und Zylinder zu weit fortgeschritten ist. Mit etwas Erfahrung kann man dann bei abgenommenen Köpfen im OT der Kolbenringe eine Stufe in der Zylinderwandung fühlen. Im allgemeinen deutlich spürbar ab einer Laufleistung oberhalb 60tkm. Möglicherweise hat sich aber auch ein Ring komplett verabschiedet und arbeitet sich munter durchs Gehäuse.
Bei den beschriebenen Symptomen würd ich den Motor ausbauen und aufmachen, bevor er vollständig im Eimer ist.
Sachsenring601

Beiträge: 803
Registriert am: 17.12.2004


Bei diesen "Pickelchen" auf dem Kolbenboden und im Zylinderkopf handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Schmelzperlen - hervorgerufen durch Motorüberhitzung. Diese Überhitzung tritt natürlich auch bei Kraftstoffmangel auf (Brennerprinzip), bei Zweitakter ist das wegen des einhergehenden Schmierstoffmangel besonders kritisch und führt zu Motorschäden, insbesondere eben zu Kolbenklemmern, die auch massiven Druck auf die Kurbelwelle ausüben. (Das erklärt, warum ein Motor nach einem Kolbenklemmer annormale Geräusche macht) Nach erfolgreicher Motorinstandsetzung auf jeden Fall die Kraftstoffanlage bezüglich Verschmutzung überprüfen.

[Bearbeitet von Sachsenring601 (23-04-2005 - 18:45)]

Katie

Beiträge: 1.930
Registriert am: 18.09.1999


Ich würde auch auf Klemmer tippen. Entweder wie erwähnt durch Überhitzung oder Spähne von sich auflösender KW.

Ohne groß rumzuraten empfiehlt sich wohl der Wechsel des Motors. Das Auseinanderbauen und eventl. Regenerieren kannste ja dann später machen.

Das wechseln der Zylinder ist nur bedingt ratsam. Sofern die KW in mitleidenschaft geraten ist (kommt mind. zu 80% vor) würde das den Schaden nur erhöhen denn die neuen Zylinder sind dann auch gleich matsch
Meist erfolgen Klemmer bzw. Fresser nun mal durch KW-Schäden

HH DX 601

Beiträge: 5
Registriert am: 22.04.2005


Erstmal vielen Dank für Eure Tipps. Werde sobald ich etwas Zeit habe mal alles ausprobieren.

Gruß, Tom

HH DX 601

Beiträge: 5
Registriert am: 22.04.2005


So - hab heute die Zylinder zerlegt und siehe da: Auf Kolben 2 haben sich die Kolbenringe komplett verabschiedet und tiefe Wunden an Kolben und Zyl. hinterlassen. D.W. Das war's. Besorge mir jetzt neue.

Würde aber gern noch wissen, ob ich das Kurbelgehäuse von den Splittern reinigen muß oder ob das dem Motor nix ausmacht, wenn da ein wenig Gebrösel drin ist?!

Katie

Beiträge: 1.930
Registriert am: 18.09.1999


Wie ich schon sagte ist höchst warscheinlich deine Kurbelwelle mit breit. Der Fresser ist meist nur die Nebenwirkung vom Lagerschaden der KW. Wenn du dir neue Zylinder drauf machst, haste da nicht lange freude dran denn spätestens nach den ersten 50km werden die genau so aussehen.

Hol den motor raus und bau dir erst mal ne E-Maschiene ein. Glaub mir, du machst mehr Flurschaden als die Sache wert ist

Katie

Beiträge: 1.930
Registriert am: 18.09.1999


PS.: noch zu den Spähnen: ansich machen die im Kurbelgehäuse erst mal wenig Schaden. Nur werden die über die Überströhmer wieder in den Brennraum gesogen und da geht das Spiel von vorne los. WENN, dann machs richtig und mach den Motor auf!!!
HH DX 601

Beiträge: 5
Registriert am: 22.04.2005


Danke Katie. Aber was ist eine E-Maschine?? Hab's mir schon gedacht, daß ich die KW ebenfalls rausholen muß. Vielleicht morgen. Is das kompliziert oder eher nicht schwieriger als Zyl. ausbauen? Hab da bislang noch nicht so weit vorgewagt, aber jetzt will ich Nägel mit Köpfen machen. Danke schonmal für Deine Tipps.
Sven 2

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Registriert am: 05.01.2001


E-Maschine ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine Ersatzmaschine
trabbel

Beiträge: 249
Registriert am: 29.10.2003


bei mir ist das passiert was katie beschrieben hat
nach einem ordentlichen kolbenklemmer habe ich damals nur die zylinder mit kolben geweckselt und der lief nachherr nur noch bisgen üder 70 km und da war die welle hin und die ganze arbeit um sonst
ICH habe einen regenerieten motor bei little bestellt ( 400eur)und alle probleme sind weg
der motor schnurrt wieder
und habe jetzt schon 5ooo km runter ohne einmal ein klingeln gehöört zu haben
Teletrabbi

Beiträge: 341
Registriert am: 15.10.2003


Also ich hab heute mit Tom mir mal die Maschine angeschaut und auseinandergebaut, ein Pleuellager hat sich verabschiedet und ist fröhlich im Motor spazieren gegangen.
Man kann überall im Motor die Reste finden und die dadurch entstandenen Kampfspuren.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Und warum ist das Pleuellager hinueber? Wie schaut es mit Oelkohle in der Kurbelkammer aus? Waren die Kolbenringe alle noch schoen freigaengig? Wie ist die Faerbung am Kolbenhemd?
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Naja, wenn der Kolben so aussieht, ist durchaus möglich, daß das der erste Schritt und das danach vorgeschädigte Pleuellager der zweite Schritt zum Exitus war. Wenn schon Späne sichtbar und im Kurbelgehäuse zu vermuten sind, dann sollte man den Rest auch noch zerlegen (denn die machen im Brennraum kaum, aber in den Wellenlagern horrende Schäden) oder aber gleich noch eine handvoll Sand hinterherwerfen, damit sich alles schön rasch einschleift.
 

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