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Autor Thema: Scharniergelenk gebrochen
Gunnar

Beiträge: 923
Registriert am: 28.05.2004


Hallo!

(Ich schreib's einfach mal hier in die Technik, obwohl es mehr Neugierde ist...)

Also, mich würde mal interessieren, wem tatsächlich schon mal ein Scharniergelenk gebrochen ist? Wie fühlt sich das an, wie verhält sich das Auto, welche Teile sind vielleicht in unmittelbarer Folge noch kaputt gegangen?

Gruß
Gunnar

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Mir, früher am 311er mehrmals.
Wenn die Kugel oder die Gabel bricht ist das als wenn Dir einer das Lenkrad aus der Hand reissen will, wenn das Scharnier selber bricht oder der Bolzen dann dreht der Motor hoch und nichts geht mehr. Vielleicht hörst Du noch schlagende Geräusche von vorn.
Murphy

Beiträge: 1.775
Registriert am: 21.03.2006


Zumeist bricht das Gelenk beim Anfahren, vor allem bei eingeschlagener Lenkung. Bemerkbar ist es vorneweg beim Lastwechsel. Dann klackt was und beim Wiedergasgeben ist ein kurzer Ruck zu spüren. Meistens überlegt man zu lange, was es sein könnte.... da isses schon kaputt.
Kontrolle: Handbremse anziehen, Gang einlegen und im Leerlauf einkuppeln. Nun dreht sich die defekte Seite der Antriebswelle.
Austausch unterwegs mit dem richtigen Werkzeug und Ersatzteilen ca. eine halbe Stunde ( wennde weißt wies geht )
Dazu kommen die elendig dreckigen Hände....
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Die Manschette und der Blechtopf sind dann vielleicht hin.
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Und wer hat schon solche Mengen neues Fett an Bord...

Unterwegsreparatur ist für Erfahrene möglich, aber wirklich kein Spaß.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Die gleiche Menge wie beim Fett sollte man dann auch Waschpaste dabei haben!
Wie machen es denn die Scharniergelenk-Fahrer heute auf einer grösseren Reise?
Manschette, Fett, Blechtopf, ein Achsstumpf und 2 Wellen plus Spannbänder und Abzieher mitschleppen oder vorher alles genau inspizieren, ggf.tauschen und vorsichtig fahren?
Gunnar

Beiträge: 923
Registriert am: 28.05.2004


Hmm, "früher mehrmals", "zumeist" ... passiert das wirklich so oft oder deute ich zuviel in die Worte rein?
Was ist denn meistens die Ursache? Fettmangel, einfach nur Verschleiß, spontane und unvorhersehbare Materialermüdungen und Brüche oder ruppige Fahrweise?
Ich dachte immer, das Gelenk ist der eigentliche Schwachpunkt. Ist es wirklich so, daß auch die Anlageflächen an innerer und äußerer Gelenkwelle brechen? Oder in welchem Verhältnis brechen Gelenk - Anlagefläche?

Gruß
Gunnar

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Früher, das war 1985, hatte ich eine frische Fahrerlaubnis und einen nicht mehr ganz so frischen 311er Bj.64.

Die häufigen Pannen lagen sicher an meiner forschen Fahrweise und der fehlenden Erfahrung (hätte ich so natürlich damals nie zugegeben).

Damit das Gelenk nicht aus der Drehachse läuft ist in der Mitte die Kugel/Gabel-Führung.
Fährt man nun bei eingeschlagenen Vorderrädern zu heftig an wird ein guter Teil des Drehmomentes hier abgestützt. Dadurch kann es zum Bruch kommen, bei meinem 311er waren aber die Hardyscheiben am Getriebe die häufigste Ausfallursache.

Ich habe das schöne Auto, es war billardgrün mit schwarzem Dach und hatte das grosse Stoffschiebedach, dann nach Rostock verkauft und mir den ersten Trabi zugelegt. Bj. 69!

Mit dem hatte ich weit weniger Scherereien und auch eine Balatonfahrt überstand er ohne Panne.

Ich vermute daß die Scharniergelenke für den schweren Wartburg unterdimensioniert waren, im Trabant halten sie bei regelmässiger Wartung deutlich länger.

An der Fahrt nach Pütnitz (2330 Km)hat auch ein solcher Universal teilgenommen, deshalb meine Frage. Wir hatten nichts dabei, kontrollierten und schmierten aber eine Woche vorher die Antriebe.

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Ich habe nur ein Gelenk und eine äußere Gelenkwelle nebst neuen Bolzen und Seegeringen dabei. Außerdem eine größere Tube Fett und das passende Werkzeug sowieso.

Wenn die innere Welle an der Gabel bricht - Pech gehabt. Dafür bin ich im ACE.

Und wie oft das passiert? Eigentlich kaum, und ich würde auch sagen, daß aufgrund der heute deutlich besseren Straßen diese Gefahr nochmals minimiert wurde.

Aufpassen muß man (wie schon gesagt wurde) beim Anfahren mit eingeschlagenen Rädern. Ganz besonders, wenn linkes und rechtes orderad auf verschiedenen Untergründen stehen - z.B. Straßenbelag links, weicher Straßenrand/Wiese rechts.

Auf die Art ist meinem Großvater mal die rechte Welle weggeschert. Er hatte den Keilriemen auf der Autobahn nach einem Riß gewechselt, rechte Seite eingeschlagen. Standspuren gabs noch keine, sondern den weichen nassen Grasstreifen - und dann mit Beifahrer und eingeschlagenen Rädern angefahren - Knack. Trotz Checkheftpflege und gutem technischen Zustand.

Murphy

Beiträge: 1.775
Registriert am: 21.03.2006


Aber im Verhältnis der damals vorhandenen Fahrzeuge mit Scharniergelenkwellen und deren Ausfällen... waren diese doch recht zuverlässig.
1. waren Trabis Nutzfahrzeuge ( Urlaub, Garten, Haus )
2. wurden Teile gewechselt, wenn diese kaputt waren und nicht weil es im Serviceheft stand ( dafür waren Ersatzteile zu rar )
3. ein Trabi wurde nicht zu Treffen gefahren, sondern jeden Tag... und nach dem Fett wurde halt auch nicht dauernd geschaut.

Der nächste Schwachpunkt.... mit neuen Gelenkwellen ist das Differential. Das habe ich 1987 mit einem 83er Bj. geschafft. Die Gelenke blieben heil...

das moss

Beiträge: 7.651
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mir

schon 2 x

1994 und dann nochmal 95

daher: Restauration --> Neue wellen, neue Gelenke, regelmäßg warten, wissen womit mal fährt, dann gehts eigentlich

seit ich nicht mehr an jeder Ampel 1. sein will, eine eigene Fettpresse habe und gelegentlich den Kopf beim fahren benutze gehst. Da meine immer beim Anfahren weggeflogen sind, hat es mir weder Manschette noch Becher zerlegt..... geht quasi schneller heilzumachen. Aber der Dreck......

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Toi toi toi...
mir ist`s noch nicht passiert, ich kenns aber von früher, als mein Vater durch normales Anfahren eins abgerissen hat....
Von diesem Zeitpunkt an war ich schon etwas auf die alten Gelenke "geeicht" und weiß, welche Vorsicht diese genießen sollten und wann die getauscht werden sollten. Und wußte im zarten Alter von...vielleicht 10..11 Jahren..wie der Wechsel von statten geht.
Schorschdeluxe

Beiträge: 1.255
Registriert am: 21.03.2006


Nachdem was ich hier gelesen hab, gehe ich davon aus, wenn ich einen Wartburchmotor in den Trabant baue, sollte ich die neuen Wellen und Getriebe haben?!

In den Trabi muss sowieso anderes Getriebe und vorderachse rein.... Getriebe braucht 1L Öl auf 100km, Lenkeung hat halbe Lenkradumdrehung spiel und alles rappelt vorne wenn man fährt,ABER wir sind bis jetzt gut 1500 km ohne probleme gefahren...

AV P601 deluxe

Beiträge: 148
Registriert am: 20.01.2006


Ja bietet sich an dann kann man auch besser auf Scheibenbremse umrüsten was ja bei Wartimotor angesagt währe
heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Halbe Lenkradumdrehung Spiel....1500 km damit ohne Probleme...natürlich mit frischem TüV...
Ich empfehle Rudern als sportlichen Ausgleich...

Noch andere Hobby`s?

Ich würde die Scharniere beim Wartburgmotor unbedingt drin lassen, macht mehr Power beim Fettfingerkampf!

Bau um auf Tripode, sonst wirst du nicht froh mit den Scharnieren.
Getriebe kann man auch abdichten...

[Bearbeitet von heckman (17-07-2007 - 11:04)]

Schorschdeluxe

Beiträge: 1.255
Registriert am: 21.03.2006


Mal schauen, was wir mit den Bremsen machen...
Evtl. Wartburgbremse... Soll ja von aussen möglichst original aussehen.

Es ist ja auch mehr ein Treffen fahrzeug, wo einfach ein stärkere Motor rein soll, wegen der bequemlichkeit, und außerdem einen solchen Motor in so einem außergewöhnlichen Auto sieht auch bestimmt net schlecht aus...

Auspuff wird übrings extrem verkürzt und selbst gemacht

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Scheibenbremse mit Adaptern auf dann wieder 4x160 mm fällt auch nicht auf weil die Trabant-Räder dranbleiben und du musst nicht den raren Wartburgteilen nachlaufen!
Obelix

Beiträge: 653
Registriert am: 29.09.2004


1. Scharniergelenk = 4 Stunden (komplett)*
2. Scharniergelenk = 20 Minuten (komplett)
Unterschied: ein kleiner, aber wichtiger Holzklotz zum Abstützen des Querlenkers (gewusst wie...)

Tjo...so völlig unbedarft kann man da schonmal dran verzweifeln. Aber wenn man erstmal das Problem erkannt hat, gehts fast wie von alleine.
Nur das Geschmiere mit dem Fett (hab etwa 1kg reingespachtelt) ist eine elendige Sauerei.
Wenn man dann noch darauf achtet, dass die Räder beim Anfahren gerade stehen, hat man ein solches Problem eher selten.

*komplett: vom anhalten und nachgucken bis zum Anfahren nach Reparatur (so ein Gelenk, Büchse Fett und nen Becher Handwaschpaste lag in meinem 83er in der Werkzeugtasche)

PS: Wie hieß nochmal früher das Zeuch inner Tube, wo man die Pfoten ohne Wasser wieder sauber rubbeln konnte?

Schorschdeluxe

Beiträge: 1.255
Registriert am: 21.03.2006


@Hegautrabi Ja, hast recht...

Gibts da fertige Umbausätze, und wenn ja, wo?

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


@Schorschdeluxe. habe ich noch nicht gesehen, bei Little gibt es die Adapter und eine gute Anleitung.
Dann kaufst du die VW-Teile am besten bei eBay, auf dem Schrottplatz sind sie deutlich teurer.
Wenn es soweit ist kann ich dir Links zu verwendbaren Teilen schicken, ich kenne mich inzwischen ganz gut damit aus weil ich bereits den 4. Trabi umbaue.
Gunnar

Beiträge: 923
Registriert am: 28.05.2004


Hört sich ja schonmal alles interessant an. Hoffentlich halten meine im 500er noch recht lange durch, sind noch die originalen mit dem dünnen Scharnierbolzen, laufen aber himmlisch ruhig, nicht die geringsten Schwingungen im Lenkrad.
Gibt's eigentlich eine Tendenz, welche Gelenke "besser" sind, Geschmiedete oder Gesinterte? Oder sind die absolut gleichwertig, aber warum wurde dann umgestellt?

Gruß
Gunnar

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Die Geschmiedeten. Sind ja auch viel massiver.
Die aus Guß verschleißen nicht so schnell, brechen aber viel schneller bei etwas Luft.
Die geschmiedeten kannst du auch noch lange mit erheblichem Spiel fahren (fährt sich nur blöd weil alles klappert und schlackert...).

[Bearbeitet von heckman (18-07-2007 - 07:29)]

Whysker

Beiträge: 534
Registriert am: 01.05.2007


Das mit den Scharniergelenken ist ja jetzt richtig interessant. Was könnte denn eine Febr. 84er Limo für welche haben? Dieses Schlackern bemerke ich auch schon, besonders auf der Autobahn. Vorderachsmäßig und Lenkungsmäßig ist aber vor kuzem alles top eingestellt worden. Räder sind auch gewuchtet. Das Fahrzeug hat 63000 originale Km runter, in Richtung Antrieb ist aber noch nichts ausgewechselt worden. Wer kann mir mal was dazu sagen? Aber bitte kein FAKE!
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


Willkommen im Club....

Es lebe der Feinguß!

das alte Spiel: Gelenkwelle anfassen, festhalten, gleichzeitig am Rad drehen.....

wenns mehr als 30° Verdrehung sind, wirds langsam unlustig.....

Ordentlich fetten eben und ruhig angehen lassen.....

Ist halt ein Verschleißteil, um nicht zu sagen, die Archillessehne.....

tja, ob das alte Schmiedeteil wirklich sooooviel besser war......
www.trabi.dns2go.com/original/vergleich/p601/fahrgestell-80_2.htm

ich kenne jemanden der hat da angefangen zu posten....

www.trabantforum.de/ubb/Forum1/HTML/006575.html

[Bearbeitet von das moss (18-07-2007 - 10:45)]

Whysker

Beiträge: 534
Registriert am: 01.05.2007


Was dafür spricht: es ist ein Auto aus der schmalen Übergangszeit von 12V mit neuer Karosse aber alten Antrieben (inkl. der alten Innenausstattung)

Es gibt davon nicht mehr allzuviele (um genau zu sein kenne ich keinen weiteren) es ist ein deluxe (wenn er es denn wirklich ist und kein nachgemachter) die eigentlich schon 4 Jahre davor als still und leise ausgestorben gelten), er hat erst 45.000 runter und ist in einem Spitzen-Zustand (jedenfalls was Karosse und Innenausstattung angeht).

@das moss, willkommen im Klub der "ich kenne keinen weiteren"! Was Du dort in deiner Velinkung beschreibst, steht bei mir in der Garage. Top Zustand, auch schon Preisgekrönt, ausgestellt auf der Tuningmesse 50 Jahre Trabant in Berlin und immer wieder angezweifelt ob seiner Originalität wegen seiner so wiedersprüchlich verbauten Komponenten. Jetzt kennst Du noch einen!!! Viel Spass beim Erklären bei den Bewertungen, falls du solche mitmachst. Und vielen Dank für den Hinweis mit den Scharniergelenken.

das moss

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es gibt schon nach weitere..... allein hier hat sich ja schon was bei 4-6 herausgestellt.....

PS: ich bin auch manchmal ein kleiner Bewerter.....

Whysker

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JL

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Registriert am: 17.05.2001


@Mossi bzw. Deluxe: Bei mir drückt es immer das Fett bei äußeren Gelenk zwischen Manschette und dem Schleudering raus. Liegts an den alten Teilen (Gummi?) oder was kann mann dagegen machen?
Teile sind korekt verbaut!
Schorschdeluxe

Beiträge: 1.255
Registriert am: 21.03.2006


@Hegautrabi

Du hast elektrische Post von mich!

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
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@Schorschdeluxe: Jo, habe ich dich gerade ausführlich beantwortet.

Brauchst du noch weitere Bilder? Die von Little sind eigentlich ausreichend.

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