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Autor Thema: Werksgrundierung überlackieren?
p601s

Beiträge: 9
Registriert am: 10.10.2008


Hallo!

Nach endloser Sucherei und erfolglosen zahlreichen Stunden des Lesens, bin ich nun leider immer noch nicht schlauer.

Mein Problem gestaltet sich derart:

Mein Trabi ist vom roten Unterbodenschutz befreit, die graue Werksgrundierung erscheint mir bis auf ein paar nachbesserungswürdige Stellen wirklich gut.

Radkästen und Stoßstangenhalter sind neu geschweißt, das alles ist erstmal mit Priomat 3255 von Spies&Hecker bepinselt um dem Flugrost vorzubeugen.

Nach vielem Lesen hier im Forum bin ich zu der Ansicht gelangt, dass dem gesamten Unterboden eine Decklackschicht nicht schaden würde, bevor heller Steinschlagschutz (überlackierbar/Naturkautschuk) draufkommt.

Und nun nach langem Prolog meine Frage:

Bitte mit was kann ich diese graue Werksgrundierung überlackieren?

Mein Lackhändler beißt sich die Zähne aus, Acryllack hält schonmal gar nicht, 2K hat beim Gitterschnitt auch kein besonders tolles Ergebnis...

Was also haftet auf dieser seltsamen Grundierung? Er ist Baujahr 2/89, sollte also noch nicht dem Polybutadienbad entsprungen sein oder?

Ich würde mich über die erlösende Antwort unheimlich freuen, zumal das derzeit angenehme Wetter dazu beitragen könnte, dass mein Kleiner bald wieder TÜV-fertig wird.

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Epoxy-Grundierung (EP Grund) haftet überall. Danach Lack und gut.
Lackos

Beiträge: 140
Registriert am: 08.10.2006


EP Grund klingt schon mal gut, weiß dass das in der Oldtimer - restaurierung oft zum Einsatz kommt da es hervorragende Eigenschaften hat. Wie es nun um die Anhaftungsbeständigkeit steht weis ich nich.

Mal folgende Idee:
Schlag doch deinem Lacki mal vor über die DDR Grundierung noch ne Grundierung zu machen, zum Beispiel gibts da nen 1K Washprimer / auf Deutsch Haftgrund von Spies Hecker.
1. is das nur ne dünne Lasur
2. hat es sehr gute Hafteigenschaften
3. lüftet sehr schnell ab, kann direkt weiter verarbeitet werden.
4. kann dann ein weiterer Lackaufbau folgen ohne noch mal schleifen zu müssen

Gitterschnitt klingt gut, kann ja dann nochmals ausprobiert werden.

MFG

p601s

Beiträge: 9
Registriert am: 10.10.2008


Vielen Dank für die Tips ihr Zwei!

Ich weiß, bin fürchterlich aber:

@heckman:

Beim überlackieren mit 2k Epoxy muss doch alles absolut rostfrei sein oder?
Hab da dann Bammel, den Rost mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln (Zopfbürste, Negerkeks, Fächerscheibe, Fertan) nich 1000% wegzubekommen und dann in 2 Jahren wieder dran zu sein.

Fürs Strahlen reicht mein Budget nicht, aber Vergammeln lassen, bis er auseinanderfällt will ich ihn auch nicht, dafür war er mir schon viel zu treu und zuverlässig.

@Lackos:

Also der von mir bereits angesprochene 3255 rotbraun will selbst nach brutalstem Anschleifen nicht halten, aber der graue 4085, den Du wohl meinst genausowenig...

Hab leider nur nen Lackhändler bei der Hand, denn die meisten Lackierer, die ich zu dem Thema befragt habe, haben mich entweder ausgelacht, oder für den Unterboden mal schnell 1500€ veranschlagt...

Der Rest hat mir dann im Vetrauen geraten, direkt Bodyplast und dann nen Decklack drüberzupanschen, was mir aber nicht als sinnig erscheint, denn ein Steinschlag reicht ja dann schon wieder um Unterrostungen hervorzurufen.

Hat jemand mit den "Geheimtipps" Brantho Korrux oder Rostegal Erfahrungen gemacht?

Bin echt ernsthaft am überlegen die graue Kacke auch noch abzuschleifen (Zeit ist ja Dank dem dt. Hochschulsystem mehr als genug vorhanden) und dann von Grund auf anzufangen, doch wird die Werksgrundierung von allen doch immer so hoch gelobt...

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Rost ist immer subotimal, da würde ich garnicht überlegen. Auch Mittel wie Roststop etc. sind bei genauer Betrachtung der Wirkungsweise unsinnig. Strahlen ist aber garnicht so teuer. Ich habe 150,- fürs Strahlen und grundieren bezahlt. Die Farbe habe ich mir vorher beim Lackierer geholt (30,- 1 Liter EP-Grund incl. Härter und 10% Verdünner).

Wenn du das nun mit der Flex machst, brauchst du auch mind. 2 Zopfbürsten (bitte keine billigen für 5,-) bist du bei 20,- und jeder Menge Arbeit, Lärm und Sauerei.
Die Chance, daß du die Flex dabei killst,liegt bei 80% je nach Qualität.
Sind wieder schnell 100,- weg.
Kannst auch für die Flächen eine große Flex nehmen, dafür solltest du aber dicke Arme haben...
Von der Gründlichkeit her macht es viel Arbeit.

Wie aber der Lackierer auf 1500,- kommt, ist mir ein Rätsel. Solch einen Kostenvoranschlag würde ich als Aprilscherz werten.
Dafür bekommt man das komplette Fahrzeug lackiert.

Wo kommst du her?

[Bearbeitet von heckman (16-10-2008 - 18:13)]

p601s

Beiträge: 9
Registriert am: 10.10.2008


Aus dem tiefsten Bayern, alles was hier keine Niere, Stern oder Ringe auf der Haube hat, wird vom sog. "Fachpersonal" eh nur belächelt...

Nen Trabi lackieren? Pappe lässt sich doch besser Tapezieren als Bemalen.

Schweißen? Ich dachte das Ding wär aus Pappe, da musste Nägel nehmen.

Soll ich mit den Zitaten fortfahren?

Naja werkzeugtechnisch wäre schon so einiges vorhanden. Billigwerkzeug hat in der Familie keinen guten Ruf und somit wurde auch schon früher nur Markenware (Bosch blau, Makita etc.) angeschafft, auf die ich jetzt zurückgreifen kann.

Den Vogel abgeschossen hat der einzige im Umkreis von 40km ansässige Strahlbetrieb, also ich meine Hinterachse dort abgeben wollte. Bei dem minderwertigen Russenstahl kann er angeblich sein Strahlgut nicht wieder aufbereiten und deswegen kann er leider sowas nicht annehmen.

Frag mich nur, warum in diesem Ländle ein Trabant so unbeliebt ist.

Wie gesagt, ich möchte nur den Status quo ohne größere Blessuren erhalten, bis ich mir einen Neuaufbau dann mal leisten kann.

 

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