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Autor Thema: Lange Fahrt: Vorbereitungen
recognite

Beiträge: 7
Registriert am: 16.09.2009


Hey Leute,
ich habe vor einen neugekauften Trabant zu überführen. Es sind etwa 400km und ich hoffe, das Auto damit nicht zu überfordern. Der Verkäufer hat tonnenweise Ersatzteile, die er mir alle schenken will. Das Problem, ich kann nur eine Trabant-Landung voll mitnehmen

1. Was sollte ich mitnehmen, wenn man davon ausgeht, dass er alles hat

2. Wie sollte ich die Betankung vorbereiten, wegen dieser Misch-Sache? Nicht jede Tankstelle hat ja solch einen Zapfhahn. Hab hier schon gelesen: lieber selbst mischen, aber wie und womit?

3. Wird er die Strecke überleben? Welche Geschwindigkeit ist Optimal?

Der Trabant wurde komplett geschweißt (neue Radläufe , Schweller u.s.w ) und neulackiert. Der Verkäufer meinte, dass er den TÜV bekäme, vertrau ich ihm jetzt einfach mal...

pwb601

Beiträge: 3.903
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1. ich würde die priorität auf technik- und verschleißteile legen. niemand braucht 12 rücklichtkappen und drei motorhauben auf reserve

2. fahren, bis du auf reserve schalten musst - einen halben liter zweitaktöl deiner wahl in den tank und darauf volltanken

3. ja, wird er, wenn er technsich in ordnung ist. auch 4000 km sind kein problem. optimal sind 80-90 km/h, am alleroptimalsten ist es, wenn du die geschwindigkeit immer wieder wechselst, mal vom gas gehst und dann wieder hochziehst etc ... lange mit gleicher last fahren ist für keinen zweitakter optimal. ansonsten gilt für den trabant das, was porsche für den käfer gesagt hat: jubeln muß er. soll heißen, nicht zu untertourig fahren, das ist weitaus schädlicher, als wenn das motörchen - ordentlich warmgefahren - auch mal was zu tun hat

Deluxe

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@recognite:
Nur nicht zu vertrauensseelig. "Gemachte" Karosserien sind nicht zwangsläufig gute Karosserien...ruhig erstmal hinter die Kulissen schauen. Nimm Duir jemanden mit, der was davon versteht.

Kaufberatung Trabant 601

Zur Teilefrage:
Fahr am besten zweimal oder nimm jemanden mit, der ein Zweitfahrzeug fährt. Hinfahren mußt Du ja sowieso. Du als Einsteiger ohne bereits bestehendes Teilelager wirst früher oder später fast jedes Teil mal brauchen - die Zeiten, in denen man auswählen konnte, sind längst vorbei. Man sollte alles nehmen was man bekommen kann.

Zur Mischung und zum Fahren an sich steht alles in der Betriebsanleitung. Und die solltest Du vorm Kauf unbedingt mal gelesen haben - und zwar gründlich. Am besten eine in Buchform besorgen - gibts bei ebay usw. Aber auch im Netz unter www.trabitechnik.de.
Gemischt wird natürlich mit Zweitaktöl - womit auch sonst?

[Bearbeitet von Deluxe (16-09-2009 - 16:34)]

recognite

Beiträge: 7
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ich hab überall sehr viel darüber gelesen, dass sich der vergaser bei zu langem stillstand zusetzt. kann man bei besichtigung irgendwie feststellen, in wie weit das schon geschehen ist bzw könnte man es sogar relativ "schnell" reinigen oder ist das beim trabant sehr aufwendig?
601 Uncrowned

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Ob der alte Sprit im Vergaser schon verharzt ist oder nicht merkst Du i.d.R. auf den ersten paar hundert Metern.
recognite

Beiträge: 7
Registriert am: 16.09.2009


seit einem jahr stand er und wurde vor einer woche auf einem hof hin und her gefahren und fuhr ohne probleme, aber aufm Hof fahren is was anderes als zweimal 250km in zwei tagen...

woran merkt man, dass er verharzt ist?

601 Uncrowned

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Ein Jahr ist doch keine Standzeit. Und wenn er auf dem Hof fährt, sollte der Vergaser nicht zu den Problemen auf der Ü-Fahrt werden.
recognite

Beiträge: 7
Registriert am: 16.09.2009


vielen dank für deine antworten! wie sieht das eigentlich aus. kennen sich werkstätten mit trabis aus? So einen Vergaser zu reinigen dürfte doch nicht das Problem sein, oder braucht man dazu schon spezialwerkzeug?
Deluxe

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Such doch keine Probleme, wo gar keine sind. Wenn er lief, ist auch der vergaser frei. nach einem Jahr passiert da gar nix. Paß lieber auf die Bremsen auf - die können nach einem Jahr Stillstand durchaus fest sein.

Die Technik macht mir eigentlich weniger Sorgen - eher Dein Wisensstand und die Herangehensweise. Ohne sachkundigen Helfer würde ich das an Deiner Stelle nicht machen.

pwb601

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mach dich vor allem einfach nicht verrückt. es ist ein altes auto, aber es ist kein hexenwerk, das bloß mit beschwörungsformel, pentagramm und dreimal den teufel anrufen startet. wenn er fährt, lenkt und bremst, fahr ihn die 400 km nach hause und guck ihn dir da in ruhe an. wenns kein absolutes wrack ist (und davon geh ich nicht aus), dann wird das schon schiefgehen
recognite

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@deluxe: ich muss dir recht geben. mein wissensstand bzgl eines trabants ist recht gering. aber jeder fängt nun mal bei null an. ich habe sehr viel erfahrung an meinem Ford KA gesammelt, an dem ich jahrelang herumgeschraubt habe. Aber das ist nunmal was ganz anderes. Verharzte Vergase und feste Bremsen kommen da nur sehr selten vor Ich werde da hinfahren und dann entscheiden, ob ich ein Risiko eingehen möchte und ihn kaufe und versuche, anch Hause zu kommen, oder lieber nicht. Dafür brauche ich nunmal eure Hilfe. Und bisher bin ich angenehm überberrascht vom Forum.

Ich habe nun die Chance, den Wagen vorher zu testen, er soll komplett geschweißt sein. Ich habe hier im Netz soviele furchbare Bilder vom "Geweih" gesehen, dass mir heiß und kalt wurde. Aber das sollte nun aus dem Weg geschaffen sein. Selbst der Innenraum ist restauriert. Das eine Jahr Stillstand verbrachte das Auto in der Garage verbracht, also nicht den Witterungen ausgesetzt.

Kann ich davon ausgehen, dass wenn die Bremsen anfangs funktionieren, sich nicht während der Fahrt plötzlich festsetzen? (in der Regel!!) Im Grunde genommen läuft doch das alles so wie normale Trommelbremsen, heißt, wenn sie laufen, laufen sie

Ich les mir jetzt erstmal die Kaufberatung vom Deluxe durch

das moss

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eher andersrum: wenn sie sich drehen werden sie ggf. heiß...... und das meist erst nach einigen Kilometern....

Das wäre auch meine persönliche (und größte) Angst - bei sowas ist an der Stelle dann meist Feierabend. Autos die standen werden im Regelfall getrailert. Die Bremsflü ist meistens zig Jahre alt, die Bremse geht fest und dann steh ich da mit wirrem Haar. Und da ist dann ADAC plus wichtiger als das Whims (sofern ich Teile und Plan habe evtl nicht ).

recognite

Beiträge: 7
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naja, ADAC Mitglied bin ich, zwar nicht PLUS aber so bringen sie mich wenigstens in die nächste Werkstatt. Damit käme ich zurück zu meiner Frage: kennen sich werkstättet noch damit aus?
Deluxe

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Nein.
Chris601

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Registriert am: 19.11.1999


So ist es wohl leider.. Einen Keilriemen oder Zündkerzen wird man dir noch wechseln können und vielleicht sogar den/die Passenden vorrätig haben, aber das kannst du auch selbst.
Wenn Teile besorgt werden müssen (was die allermeisten Werkstätten machen müssen), geht das Theater schon los. Originalteile werden die wenigsten rankriegen und die billigen Nachfertigungen (nur für Verschleißteile!), die auch für Werkstätten und Teilebuden verfügbar sind, werden dir teuer in Rechnung gestellt.

An solche Arbeiten wie das Einstellen der Zündung oder gar des Vergasers möchte ich bei 90% der Ostwerkstätten und 99,9% der West-Werkstätten gar nicht erst denken.

Der Trabant ist ein klarer Fall für Selbstschrauber oder zur Not für den Schrauber im Freundeskreis. Der hat nämlich Erfahrung, bzw. sollte er sich die als Neuling aneignen.

Die BA sollte dir, wie schon geschrieben wurde, dringend noch VOR der ersten Fahrt ans Herz gelegt sein! (Die Plus-Mitgliedschaft auf lange Sicht auch, wenn du häufig fährst.)

[Bearbeitet von Chris601 (17-09-2009 - 18:11)]

pwb601

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einstellung von zündung und vergaser funktioniert aber bei vielen boschdiensten z.b. (je älter die mitarbeiter, desto besser).
Chris601

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Registriert am: 19.11.1999


Ohne jede Dokumentation?
Toni

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Registriert am: 23.10.2005


Wo ist denn der Trabant abzuholen? Vielleicht wohnt ja einer nah dran und könnte mal mit gucken.
Zwei sachen solltest du wenn du kleine Ahnung hast einpacken.
1: das WHIMS (Wie helfe ich mir selbst), da steht alles drin was du wissen musst
2: die Telefonnummer der http://www.ifa-pannenhilfe.de
recognite

Beiträge: 7
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Ich muss von Chemnitz nach Rostock fahren. Aber mit Übernachtung auf der Hälfte bei Verwandten. Der Verkäufer macht jetzt nochmal den Vergaser klar und tauscht ihn bei Bedarf noch aus, so dass ich beruhigter fahren kann. Was Informationmaterial angeht: Hab das IPhone immer dabei und komm somit ja überall ins Internet - zu diversen Technikseiten, die ich mir schon zur Gemüte geführt habe.
Aber nen Werkzeugkasten muss ich mir noch packen, damit ich das wichtigste dabei habe.

Aber das mit der IFA Pannenhilfe is ja ne tolle Idee

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


@chris

ja, weil zündung und zumindest blockvergaser "standard" sind, wie sie jahrzehntelang an jedem moped/auto zu finden waren. daß der evtl. vorhandene hallgeber bloß die ubk ersetzt, ist auch relativ offensichtlich schon aus der verkabelung. ok, das einzige besondere am trabant ist das fehlen des verteilers; was man da evtl. sagen sollte, ist, daß der motor kein twin ist

 

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