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Autor Thema: Trabi Vergaser/Motorprobleme
Nisse

Beiträge: 5
Registriert am: 22.01.2011


Hallo zusammen.
Seit knapp 14 Tagen bin ich nun auch stolzer Besitzer eines P601 S DeLuxe BJ 83, mein erster Trabi und somit auch meine ersten Bastelerfahrungen.
Ich habe ein Problem, daß ich nicht verstehe und auch in keinem anderen Thema gefunden habe (wobei ich nicht ausschließen möchte, des Rätsels Lösung überlesen zu haben).

Das Problem: Bei mehr als Halbgas geht der Motor aus, aber nur in den Vorwärtsgängen.
Im Stand und beim Rückwärtsfahren läuft er anstandslos.
Zusätzlich hat er noch einige Fehlzündungen.

Fakt ist, daß der Trabant lange Zeit zu Fett gelaufen haben muß - anfangs liefen aus dem Auspuff Ölreste einfach heraus, die Zündkerzen mußten öfter gereinigt werden.
Auch war das Standgas nicht eingestellt und die Korkdichtung im Benzinhahn Bestand auch nur aus Einzelteilen.
Einiges haben wir bereits behoben, aber Auswirkungen auf das Problem hatte dies nicht. Auch kann ich mir daraus keine Lösung erschließen.

Mein Eindruck ist der, daß der Trabi bei mehr als Halbgas Luft zieht und abstirbt (wenn man vom Gas runter geht fängt er sich sofort wieder) oder eben zuwenig Sprit bekommt.
Aber warum nur beim Vorwärtsfahren?!

Wenn jemand ein zwei Tipps oder gar die Lösung parat hat: Danke im Vorraus!

Mfg,
Nisse

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Das der nur vorwärts das Problem hat liegt daran, daß er dann länger unter Volllast laufen kann (im Leerlauf und Rückwärts nicht so günstig auf Dauer )
Ergo: ordentliche Kraftstoffversorgung vom Tank bis zum Vergaser sicherstellen.
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Willkommen.
Welcher Vergaser ist verbaut? Ich vermute eine verstopfte Hauptdüse und einen insgesamt verschmutzten Vergaser.

[Bearbeitet von Hegautrabi (23-01-2011 - 15:12)]

Nisse

Beiträge: 5
Registriert am: 22.01.2011


@ heckman: er geht sofort aus sobald man mehr als halbgas gibt - außer man geht eben gleich wieder vom gas.
im rückwärtsgang auch nach 100m rückwärts nicht (warum nicht so günstig xD hoffe, ich tu ihm damit nix schlechtes, will mich ja gut stellen mit ihm!)

@ Hegautrabi:
hier 2 Bilder vom eingebauten Vergaser. Ich tippe auf den 28HB.
http://hatgelitten.com/ownstuff/IMAG0713.jpg
http://hatgelitten.com/ownstuff/IMAG0714.jpg
Der Vergaser wurde testweise getauscht, der der derzeit verbaut ist lief bis vor ein paar wochen anstandslos und das Problem bestand auch mit dem alten Vergaser.

Ich habe mir jetzt einen neuen Dichtungssatz für den Benzinhahn geholt und muß sowieso demnächst die Zylinderkopf- und Fußdichtung austauschen.
Alles schön saubermachen und dann mal sehen.
Ich hoffe ja, daß es nur am Sprit liegt.

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


28HB stimmt schonmal.

Willkommen im Kreise der Erlauchten.

Tja - ich schlage vor:

Vergaser ausbauen, Kraftstoffsystem vom Tank bis zum Motor auseinandernehmen, peinlich genau sauber machen, alles was nach Dichtungen aussieht auswechseln, Vergaser-Vollreinigung, Düsen ausschrauben und mindestens durchblasen.

Alten Sprit ggf. aus dem Tank 'rauslassen und nicht mehr zum Fahren verwenden, sondern sauberes, frisches Selbstgemischtes 1:50 einfüllen.
Tank vorher reinigen und auch das klitzekleine Luftloch im Tankdeckel durchpieksen/blasen. Wenn das zu ist, fährste auch nicht sehr weit.

Spritleitungen erneuern, sauber anschließen (Klemmsicherungen/Schellen) etc.pp.

Das Problem:
Die alte Brühe hat ja meistens ziemlich lange im System gestanden, das verharzt und versaut Dir das ganze Kraftstoffsystem. Da hilft nur Generalreinigung.

TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


Sorry, aber wenn ich den Klumpen Dreck sehe, dann wird es mehr als nur ein kleines Vergaserproblem geben.

Wer weiß wo das was schon wie lange austritt um den Motor in den jetzigen Zustand zu versetzen.

Wenn ich so eine Maschine bekomme, so fliegt sie erstmal raus und wird zerlegt, gereinigt und was defekt ist getauscht. In vielen Fällen ist dann noch was zu retten.

Hier den Vergaser komplett zu machen, kann die überholung aufschieben, aber schon mit dem gemachten Vergaser kann ein gelöstes Problem, ein anderes bisher unbemerktes in den Vordergrund stellen.

Als nächstes wird dann vermutlich die undichtigkeit oder Nebenluft einen neues unerwünschten Defekt hervorrufen.

Aber da du schreibst du hast mehr vor, schlage ich vor, nimm den Motor komplett raus. Dann kommst du auch an alles besser ran. Im eingebauten Zustand macht sich vieles schwierig. Auch gehen Fußdichtungen in der Regel als allerletztes kaputt.

Viel Spaß am Trabant und allzeit gute Fahrt

Gunnar

Beiträge: 923
Registriert am: 28.05.2004


offtopic:
Ich seh grad, daß der Verbindungsschlauch vom Kühlluftgehäuse zum Krümmer fehlt. Ist dem Krümmer sicher auch nicht unbedingt zuträglich. Nur so nebenbei bemerkt...
Nisse

Beiträge: 5
Registriert am: 22.01.2011


Danke soweit für die Tipps

erlaucht ist wohl etwas sehr übertrieben xD
immerhin frage ich mich gerade, was der besagte Verbindungsschlauch? vom Kühlluftgehäuse? zum Krümmer ist *ups*

ja, der kleine wird komplett restauriert werden.
Der Plan war, erst den Trabi eines Freundes (der seit letztem WE zum Sandstrahlen komplett ausgezogen wurde) komplett aufzubauen und DANN meinen auseinander zu nehmen.
So lange sollte dieser eigentlich mit kleinen Reperaturen laufen.

Naja, Planänderung:
alles was mit Spritversorgung zu tun hat und den Motor raus, reinigen, neue Dichtungen/Verschleisteile und dann erst mal so belassen.
Dann muß er noch 3 4 Monate durchhalten und kommt dann zu seiner Grundsanierung erneut in die Werktstatt.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Na dann viel Erfolg dabei!
Der besagte Schlauch fehlt in Deinem ersten Bild. - Dort sieht man oberhalb der Spritleitung/des Vergasers und unterhalb des schwarzen Kühlluftgehäuses einen Rohrstutzen aus 2 Blechhälften (die untere davon rostig ) - dort gehört ein ca 10cm langer Gummischlauch drauf (Material entspricht wohl dem der dicken Heizungsschläuche), welcher etwas `Wind´vom Gebläse abzweigt und über den HEIZUNGSkrümmer leitet. Passieren wird ohne eher nix - MIT heizt es aber merklich besser/schneller.
Steven011007

Beiträge: 11
Registriert am: 17.07.2010


Habe das gleiche Problem wenn eine Lösung vorliegt ! bitte dokumentieren ! danke im vorraus
Nisse

Beiträge: 5
Registriert am: 22.01.2011


morgen oder Samstag sollten die letzten Teile eintreffen.
Dann wird gewerkelt und getestet.
Deine Doku (hoffentlich mit Happy End) bekommst du dann
Nisse

Beiträge: 5
Registriert am: 22.01.2011


Er läuft - und ich hoffe nicht nur heute ^^

Woran lags:
Wie einige meinten hat er Fremdluft gezogen.
Sowohl die Dichtung zwishcen Vergaser und Motor als auch Zylinderkopf- und Fußdichtung waren hin.
Der Vergaser war verdreckt, irgendwelche Kristalle haben sich in der Schwimmerkammer gebildet.
Außderdem war der Zylinderkopf aufm 2. Zylinder nicht 100% fest.

Also einfach den Vergaser raus, schön saubermachen, Düsen auspusten (Achtung: Die Verstellschraube mit der das Gemisch eingestellt wird?! (hat entweder ne Kontermutter oder eine Feder) am Vergaserausgang zum Motor nicht unbedingt verstellen wenn der Vergaser bis zum Schluß gut lief) und mit neuen Dichtungen versehen.
Achtung: Einige Vergaser sind an der Flansch nicht ganz Plan, das kann ausreichen um Fremdluft trotz neuer Dichtungen zu ziehen. (Um den Flansch zu planen nimm eine Glasscheibe, lege feines! Sandpapier drauf und bewege den Flansch darüber bis alles Plan ist)
Wahrscheinlich wird dein Trabant dann schon wieder rennen wie Sau.

Spätestens wenn du irgendwo Öl/Bezinspuren außen am Zylinder siehst würd ich auch die Fuß- und Kopfdichtung wechseln.
Hierfür die Zylinder vom Kolben nehmen und Dichtungen tauschen.
Ich habe meine Zylinder mit dem Dampfstrahler bearbeitet, 100% getrocknet und dann mit fettem Gemisch von innen bestrichen, um den Ölfilm zu erneuern.
Beim wieder aufsetzten der Zylinder auf dem Kolben mußt du auf die Stellung der Kolbenringe achten.
Bei mir passte der Zylinder trotz zusammendrücken der Ringe nicht, da es eine minimale Erhebung auf dem Kolben gibt, wo sich die Ringe dann nicht so weit zusammendrücken lassen.
Achtung: Die Zylinder nie mit Druck aufsetzen, passt alles gleiten sie fast Auf die Kolben.

So, das solls gewesen sein! Trabi zusammenbauen und Wrumm!

Emmentreiber

Beiträge: 181
Registriert am: 19.11.2006


Hut ab.
Vor wenigen Tagen warst Du noch ein Trabineuling, und jetzt bist Du fast ein wandelndes Wims. oder
Glückwunsch, weiter so und viel Spaß mit der Pappe

Gruß Mike

 

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