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Autor Thema: Dampfblasen oder Zündspule? Heissstart Probleme
Trabant75

Beiträge: 14
Registriert am: 28.02.2015


Hallo erstmal - folgendes Problem: Trabant Bj. 75 6V Kontaktzündung, 24tkm, absolut original.

Nach dem die Maschine nach etwa 20km fahrt warm/heiss ist und kurz! z.B. Tanken, abgestellt ist, springt er nur sehr schwer an. egal ob der Benzinhahn auf, zu, choke gezogen oder drin - ich vermute Dampfblasen im Vergaser - was meint ihr - Kaltstart oder wenn abgekühlt i.o. - Gruss Eric

Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Grüße!
Da kann ich mitklagen... ich habe das eingegrenzt bis hin zu Anlasser oder Batteriekabel, Tendenz zu letzteren. Die sind nur aus Alu und korrodieren gern, dann wird der Widerstand unverschämt hoch, ebenso der Strombedarf und das lässt dann nicht genug Saft für die Zündung übrig.
wenn er nicht anspringt, mach mal einen kurzen Versuch mit anrollen bzw. schieben, wenn er da auf schlag anspringt, liegt es zwischen Batterie und Anlasser
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Überfettung, bedingt durch Wandfilmeffekte.

Choke ist genau das Falsche.

Benzinhahn zu und Vollgas geben. Der springt dann schon nach einigem Geleier an.

Trabant75

Beiträge: 14
Registriert am: 28.02.2015


vielen Dank für die ersten schnellen Antworten - ich scheine nicht der einzige mit derart Problematik zu sein.

Ergänzung: Zündkerzen sind rehbraun und trocken - er säuft also nicht ab.
Vielmehr habe ich das Gefühl ihm fehlt Sprit Dampfblasen würden (da ohne Blasenabscheider, den der Vergaser nicht hat)die Spritzufuhr behindern.

Vollgas kenne ich nur bei fast abgesoffenen Motoren. Das mit dem Bezinhahn zu werde ich aber probieren.

Würde es mit der Zündung zusammenhängen, müsste er bei schwachem oder fehlendem Funken doch eher absaufen?

Allerdings ist dies mein erster Trabant, wenn auch schon seit über 2 Jahren. Die Unterbrecherkontakte und die Zündkerzen sind neu. Der Wagen hängt sonst gut am Gas und hat volle Leistung.

? Wie ist das korrekte Startprocedere bei heisser Maschine ? Vielleicht mache ich seit 2 Jahren einen Fehler.

Danke Euch für Eure Mühe - Gruss Eric

POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


>Ergänzung: Zündkerzen sind rehbraun und >trocken - er säuft also nicht ab.

Trugschluss. Das Gemisch ist sehr heiss und kann dadurch sehr viel Benzin aufnehmen ohne dass es dabei zu Kondensation kommt. Es fehlt jedoch schlichtweg der Sauerstoff.

Rex

Beiträge: 1.449
Registriert am: 29.11.2000


Dampfblasen?
Sowas gibts nur in der Schwulensauna oder beim Saugblaser "Heinzelmann", aber nicht am Trabi. Du hast doch die isolierende Fiberdichtung zwischen Vergaser und Motor. So heiß wird das nicht, das da was dampft und bläst.

Möglicherweise zieht aber der Motor oder der Vergaser Nebenluft, wenn er warm wird, sich dabei dehnt und undicht wird (Zylinderfuß, -köpfe, Vergaserflansch, Motorgehäuse).

Ansonsten würde ich die Zündung durchprüfen und mit den Zündkerzen, Kerzensteckern, -kabeln usw. beginnen, Spulen Unterbrecherabstände und -abbrand prüfen ...

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Normalerweise gibt es kein spezielles Heißstartprocedere - Choke ziehen auf keinen Fall! (WENN, dann schon eher Gas geben im E-Fall, wie schon richtig gesagt wurde).
Hast Du mal ausprobiert, ob er mit Anschubsen evtl. sofort anspringt? Das bekannte 6V/Zündspulensyndrom ist m.E. nicht so ganz auszuschließen (original verbaute Große müssen ja auch nicht ewig halten... ). Toni´s Hinweis mit den Batteriekabeln würde ich auch aufgreifen - sind evtl. noch die orig. Alu-Kabel mit den angepressten Kabelschuhen verbaut? Falls ja, würde ich auf jeden Fall auf Kupfer umstellen.

[Bearbeitet von standard (15-06-2015 - 21:29)]

JL

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Registriert am: 17.05.2001


Zündspulen und Anlasserkabel ersetzen. Miss doch mal beim Startvorgang die Spannung am Anlasser. Da werden wohl nur noch ca. 3,5 V ankommen. Die Alukabel korrodieren in den verpressten Anschlüssen.
Gunnar

Beiträge: 923
Registriert am: 28.05.2004


Man kann bei 6V-Anlagen auch viel gewinnen, wenn man die Hauptstromversorgung, das rote Kabel, nicht wie original am Anlasser, sondern direkt an der Batterie anschließt. Beim Startvorgang wird dann das Bordnetz und damit auch die Spulen mit der vollen Batteriespannung versorgt und nicht mit der um den Spannungsabfall im Batteriekabel reduzierten Anlasserspannung.
Trabant75

Beiträge: 14
Registriert am: 28.02.2015


vielen Dank Euch allen für die wertvollen Tips und Ratschläge. Ich werde Stück für Stück prüfen. Erst einmal einfach, mit dem Tip Vollgas, Hahn geschlossen und ohne Choke. - bevor ich Teile Tausche. Die Batteriekabel kämen dann - Gruss Eric
JL

Beiträge: 1.783
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Es liegt nicht an der Spritzufuhr!!!!!!!!!!!!!! Einfach gesagt fehlt dir die notwendige Drehzahl und der "Startstrom"

[Bearbeitet von JL (16-06-2015 - 19:40)]

Toni

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Registriert am: 23.10.2005


und dann wundert man sich, dass keiner mehr antwortet... 3 Leute sagen mittlerweile das gleiche.
heckman

Beiträge: 8.322
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Ich habe eine etwas andere Erfahrung mit dem Thema. Das eine ist klar,Kontakte, Kontakte, Kontakte. Das fängt am Zündschloss an und endet am Starter selbst. Die andere Seite ist die "Qualmwolke" in den Zylindern und Kurbelhaus. Das zweite, probiert es einfach selbst, ist abdichten, abdichten, abdichten...
JL

Beiträge: 1.783
Registriert am: 17.05.2001


Ich geh mal davon aus das Klaus Schumann weiss was er tut, zumindestens bei meinem Motor
Trabant75

Beiträge: 14
Registriert am: 28.02.2015


Hallo, ich wollte mal aktuell Rückmeldung geben:

@Postkugel: vielen Dank für deinen konstruktiven Beitrag. Deine Aussage bezüglich Sauerstoffmangel bzw. Überfettung klingt sehr plausibel und fachlich.

Lange Rede kurzer Sinn: Dein Vorschlag mit geschlossenem Bezinhahn und in Vollgasstellung zu starten wenn der Wagen heiss abgestellt wird hat funktioniert. Ich habe nach der Fahrt den Hahn geschlossen und den Motor abgestellt. Nach 10min. mit Vollgas gestartet - nach ca. 6 Umdrehungen sprang er sauber an - erst dann den Hahn geöffnet.
Also war Fehlbedienung meinerseits das Problem - ich danke dir !

Trotzdem habe ich mir neue Batteriekabel,Zündkabel, Zündkerzen und Ansaugdichtungen für den Vergaser bestellt und werde die Sachen einbauen.

Für sein Alter läuft der "Junge" aber Prima. 90km/h sind kein Problem. 100km/h und mehr geht auch, aber wie heisst es so schön : "Einen alten Gaul tritt man nicht"
...und saufen tut das Ding dann auch eine ganze Menge. 8-9Liter und mehr für so einen Eimer ist schon happig...aber das gönn ich ihm

Gruss Eric

(601 de luxe Alaskagrau/weiss . Bj. 75 unrestauriert original 24TKM)

Trabant75

Beiträge: 14
Registriert am: 28.02.2015


@Rex : Kannst du mir deine Erfahrungen über die Dampfblasen in der Schwulensaune mal erklären? Ich war dort noch nicht und lerne gerne dazu. Theoretisch kann ich mir vorstellen was du meinst, aber dein praktischer Bezug hierzu fehlt mir!
War dies allerdings ein verklemmte Hirnwindung von dir - sofern vorhanden - solltest du homophobe Äusserungen vielleicht besser lassen. Nix für ungut!

Gruss Eric

heckman

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Registriert am: 06.02.2005


@Trabant75
Das klingt ehrlich gesagt nicht nach dem Heissstartproblem, sondern der Motor wird eher voll Kraftstoff stehen, sprich der Vergaser läuft über.
Wenn du das Heissstartproblem hättest, würde der nicht nach sechs Umdrehungen kommen.
Wenn er dann kommt, nimmt er dann kurz widerwillig das Gas an?
Trabant75

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@heckman - wenn der Wagen nach ca. 6-8 Umdrehungen in heissem Zustand anspringt, nimmt er das Gas gleich gut an - er hat kein "Loch" beim Gas geben. Es riecht nicht nach Benzin. Würde der Vergaser überlaufen wäre das SNV defekt - er tropft auch bei geöffnetem Benzinhahn und bei kalter Maschine nicht - der Vergaser läuft also nich tüber.

Gruß Eric

Trabant75

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Update zum Problem: wie empfohlen habe ich die Batteriekabel aus Kupfer neu verbaut. Die Anlasserkabel sauber montiert, die Kerzen und die Zündkabel erneuert. Der Anlasser dreht mit richtig Dampf (auch dank guter Batterie)...Aber: Kaltstartverhalten naja - so ca. 8 Umdrehungen sind erforderlich - dann ca. 2 Kilometer gefahren und abgestellt - Motor etwa lauwarm - sofort gestartet und sofort angesprungen, mit ruhigem Leerlauf - wieder abgestellt und Benzinhahn geschlossen. Nach 20 minuten erneuter Startversuch: NIX ! Keine Chance - über eine halbe Stunde in allen Variationen versucht - noch nicht mal ein Zündungsversuch war zu hören! Kerzen wieder erneuert, dies bleiben absolut trocken - dann Motor ohne Kerzen leer drehen lassen - Zündkabel wieder ersetzt.....kurz vor Batterie Tod nach fast einer Stunde probieren ist er dann angesprungen - SO EIN NERV ! Ob es doch das SNV ist ? Müsste doch aber Sprit aus der Bohrung kommen !? Oder doch die Zündspulen? Anschieben kann ich nicht da ich alleine war. Auf der Rückfahrt hing er gut am Gas, lief absolut sauber im Leerlauf, auch an der Ampel mit getretener Kupplung - er ist noch nie ausgegangen - erreichte aber nur 95km/h Tacho - so lahm war der noch nie. Also meine Käfer früher waren nicht so Divenhaft wie das ostblech - äh Pappe. Nix für ungut aber dass so ein recht einfaches Stück Technik so schwer eingrenzbare Verhaltensweisen zeigt hab ich noch nicht erlebt - und ich hatte schon einige alte Autos - allerdings keinen Trabant. Jetzt werde ich mich mal sammeln und hoffe auf konstruktive Ideen. An den Batteriekabel lags aber nicht. So, das musste mal raus - Gruss Eric
Trabant75

Beiträge: 14
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Update2 : Dank einiger netter Tips, habe ich die Zündspulen heute gegen neue ausgetauscht, die Zündkabelstecker leicht gekürzt und nochmals neu mit den Zündkabeln verschraubt und den Zündkerzen Kontaktabstand auf 0,45 mm eingestellt. Nach der ersten Probefahrt war der Leerlauf gleich stabil, die Gasannahme sehr gut und das wichtigste: Warmstart nach 10 minütigem Abstellen einwandfrei. So könnte es bleiben . Der Batteriekabelwechsel war für die Füsse, hat aber mit Sicherheit nicht geschadet, obwohl die neuen Kabel merklich fragiler erscheinen wie die originalen. Am Vergaser und dessen Einstellung gibt es (noch) keine Probleme.
(Namenesänderung des Kleinen wieder von "Kackstuhl" in den Vornamen der Erstbesitzers "Gerd" geändert )

Grüße von west nach ost, süd, nord - Eric

601 de Luxe 1975 alaskagrau/weiß 24tkm original

 

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