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Autor Thema: Erfahrungen mit Additiven...kein Öl-Thread
Rookie51

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Registriert am: 13.07.2013


Servus,
ich möchte hier keine Öl Diskussion lostreten. Nur zur Info: Ich fahre 1:50, mineralisch..preiswert und seit 10.000km ohne Probleme.

Aus Interesse orderte ich bei einer Ersatzteil Bestellung einfach mal ein Additiv dazu. Bei m Tanken mit rein..fertig. Und- was soll ich sagen...unglaubliche 5,9l/100km! Gefahrene Strecke allein ca. 300km, überwiegend Landstraße im optimalen Bereich von 80-90km/h bei sommerlichen 25°. ...is ja klar... Dachte ich auch...weiter belesen, probiert und...weiterhin ca. 6,5l/100km... auch im 60% Stadtbetrieb. Und dabei auf der Landstraße ab 80 deutlich kultivierter (subjektiver Eindruck). Das z.Zt. verwendete Additiv ist auf MOS²-Basis...

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, bzw. spricht etwas explizit gegen diese Verwendung??? Ich mache keine Werbung für irgendein Produkt, noch partizipiere ich irgendwie davon. Aber meinen Motor möchte ich so gut wie es geht schonend behandeln (61.000km gelaufen)...


Feuer frei
Rookie51

[Bearbeitet von Rookie51 (31-07-2017 - 23:20)]

TV P50

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Und was meinst du, lags am Additiv oder eher daran, dass du wußtest das ein solches drin ist und unbewußt den Gasfuss sanfter hast fallen lassen?

Der Trabant kommt schon seit deutlich über 50 Jahren ohne Additiv aus und teilweise früher mit 79 Oktan

Mit der Wahl des Öl kann man sicher hier und da noch etwas rausholen, aber der Zusatz von Additiven bleibt eher dem persönlichen Glauben vorbehalten. Manch einer schwört drauf, andere halten es für überflüsssig. Ist wie mit den Leuten die meinen das ein Bleiersatzstoff gut ist und mit rein muß.

Wenns dein Gewissen beruhigt, dann kipps einfach mit rein, schaden wirds sicher nicht. Verbessern wirds aber relativ sicher auch (so gut wie)nichts.

Saartrabant

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Ist das Additiv explizit zum Vertanken vorgesehen, oder eigentlich als Ölzusatzstoff für Viertakter?
In mischungsgeschmierten Motoren soll der Schmierstoff ja möglichst rückstandsfrei verbrennen. Und das tut Molybdändisulfid leider nicht: Entweder es übersteht die Tortur im Brennraum unbeschadet (eher unwahrscheinlich) - dann landet es als Kruste in Auslassschlitz und Auspuff, da es ein Festschmierstoff ist.
Oder es verbrennt. Laut Wikipedia reagiert es an der Luft ab 315°C zu Molybdänoxid, das sich ebenfalls als Kruste in Brennraum und Auspuff absetzt. Außerdem entsteht dabei Schwefelsäure, die Brennraum, Laufflächen und Auspuff angreift.
Kurzfristig hast Du also geringere Reibung und damit niedrigeren Verbrauch. Langfristig setzt sich möglicherweise der Motor zu. Es sei denn, das Additiv enthielte auch Komponenten, die die unerwünschten Produkte aus dem Motor befördern. Falls es für Zweitakter vorgesehen ist, wäre das möglich.
Was ich mich dann aber frage: MoS2 löst sich nicht in Benzin, schwebt also als feines Pulver darin rum. Wird sich das Zeug nicht auf Dauer unten im Tank absetzen?
trabi

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Zitat: " Aber meinen Motor möchte ich so gut wie es geht schonend behandeln (61.000km gelaufen)"

60.000 ist die Schleifmaßgrenze. Wenn du es also ernst meinst mit der schonenden Behandlung: Dann einmal Zylinder und Kolben neu und Welle begutachten lassen

Von Additiven halte ich: Nix.

Rookie51

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Servus,

danke für Eure statements!

Vorab. Bewußt habe ich meinen Fahrstil nicht verändert. Mein Traber wird zügig bewegt. Verbrauch lag dabei immer bei akzeptablen 7,5l...+/- 0,3l.

Das der Trabant früher auch ohne Additive und mit weniger Oktan fuhr...ist natürlich klar- und eigentlich kein Argument. Hätte vor 40Jahren bereits Kraftstoff mit 95 oder 98 Oktan zur Verfügung gestanden- und damit zu mehr Leistung bei weniger Klingeln / Klopfen geführt...wäre er auch verwendet worden. Ähnlich sehe ich das mit den Additiven.

Die Frage der Ablagerungen ist hingegen sehr interessant. Leider gibt es augenscheinlich keine Ergebnisse von Langzeitanwendungen...
Zum Regenerationszyklus. Ist mir auch schon schmerzlich bewußt geworden...daß der Motor eigentlich fällig ist. Sind denn diese Zeiträume in Bezug auf neuen Kraftstoff und Öle überarbeitet worden- soll heißen kommt es eventuell durch hohe Oktanzahlen und ablagerungsärmere Öle zu weniger Veschleiß an Kolben, Laufflächen und Wellenlagern???

Vermutlich wird eine Mischung...ich habe jetzt Additiv für noch einige Tankfüllungen da...vielleicht vertanke / verfahre ich das Zeug noch- und gebe dann den Motor in die Regeneration, um zu sehen, ob es nennenswerte Ablagerungen gibt.

Das von mir benutzte Additiv ist als Zusatz zum Motoröl bei 4taktern, und als Kraftstoffzusatz bei gemischgeschmierten 2taktern angelegt.

Für weitere anregungen und Infos bin ich weiterhin dankbar.

Grüße
Hendrik

Hegautrabi

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Nur scheinst du deine Meinung zu dem Zeug ja schon ziemlich verfestigt zu haben, warum dann noch weiter darüber theoretisieren?

Mich schreckt alles ab was zusätzlich zu Benzin und Öl in meinen Tank soll.

Rookie51

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Servus,

Meinung verfestigt? Eigentlich nicht.

Aber jetzt gebe ich den motor weg- und es sind massive Ablagerungen drin...wars dann das Additiv? Nach 700km???

Nach den nächsten 1500km ists deutlich aussagekräftiger...

Wenn ich nichts mehr lernen wollte, würde ich Euch nicht belästigen...ehrlich!

Grüße
Hendrik

Rookie51

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PS: Das Additiv ist eigentlich auch ein Öl... und wech...

Die allgegenwärtige Abneigung gegen Zusatzstoffe im Tank ist absolut verständlich..ging mir auch so.
Dann aber las ich etwas von dem Zeugs...und meine Neugier war geweckt...

[Bearbeitet von Rookie51 (01-08-2017 - 20:37)]

Hegautrabi

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Ich glaube nicht, dass sich hier jemand belästigt fühlt, ich jedenfalls nicht.

Um irgendwelche Aussagen über die Auswirkungen deines Additivs machen zu können, müsste jeweils ein neuer Motor mit und ohne das Mittelchen vergleichbar bewegt werden. Besser mehrere.

Dein Motor ist, wie du schreibst, 61.000 Kilometer gelaufen. Er hat also schon sein letztes Lebensdrittel erreicht, da kann schon so viel Anderes seine Spuren hinterlassen haben, dass du nichts wirklich nachweisen kannst. Der kann morgen kaputt gehen oder noch 30.000 Kilometer halten. Ob mit oder ohne Additiv.

Rookie51

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Haste auch recht. Mal gucken...

Wie ist denn das jetzt mit den Regenerationszeiträumen? Erfahrungswerte oder Werksvorgaben von...198x???

[Bearbeitet von Rookie51 (01-08-2017 - 20:56)]

Hegautrabi

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Die letzte Version war von BARKAS auf 100.000 Kilometer ausgelegt, das schaffen aber nur die wenigsten.
Im Schnitt ist bei 70-80.000 Schluss. Dann zerfliegen die Lagerkäfige der Hauptlager oder es bricht ein Käfig der unteren Pleuellager.
Rookie51

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Also Herstellerangabe, objektiviert durch Erfahrungswerte.
Mit Käfig meinst Du den Körper der Wälz / Nadellager- oder?

Gracias!
Hendrik

Hegautrabi

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Sozusagen.
Ja, bei den Kugellagern sind das Blechstreifen die beim Verlassen ihres Arbeitsplatzes in der Regel die Drehschieberflächen des Gehäuses schrotten, im Pleuelfuß ist das ein Aluminiumteil was sich im ganzen Zylinder verteilt und für einen hellgrauen Überzug sorgt. Nebenbei geht das Pleuel dann fast immer fest. Der Vorteil ist, das Gehäuse bleibt heil.
Rookie51

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Klingt alles nicht so toll...

Ich mach mich dann wohl mal langsam auf die Suche nach fähigen Motorkennern.

Empfehlungen (gern auch per Mail) im Raum Berlin / Potsdam immer gern gesehen

Besten Dank + Schönen Abend
Hendrik

TV P50

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Im Raum Berlin kann ich das machen, wenn du deine zu verbauenden Teile mitbringst. Somit kannst du selber entscheiden welche Qualität an Material du haben willst.

Und Steffen hat recht, du müßtest einen nahezu neuen Motor mit Zeug fahren um etwas darüber sagen zu können. Und 1.500km sagen auch eher garnichts. Auf lange Sicht gesehen kann es durchaus etwas bringen, dass möchte ich garnicht in Abrede stellen. Gibt ja heute auch viele Dieselfahrer die 2T-Öl in ihren Tank kippen

Sind die 61tkm alle von dir? Ich sag es mal so, es gibt diese 60-80tkm Regel für die Motoren der letzten Baureihe. In Wirklichkeit ist es aber so, dass sehr viel davon abhängt wer, wie, wo damit fährt. Die meisten untertourig gefahrenen "Stadtmotore" sind nach 30-50tkm fertig. Hingehen können Überland und Autobahn Langstreckenmotore problemlos 100tkm gefahren werden....wenn die Lagerkäfige halten.

Hegautrabi

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Ich fahre ja viel Langstrecke, gebe aber zu, dass ich es nie darauf anlege solche Rekorde zu schaffen. Meine Motoren baue ich nach spätestens 60.000 Kilometern aus und schraube mir was Neues zusammen. Oder lasse es machen, so wie bei dem aktuellen getunten.
Bislang waren die Zylinder immer reif für einen neuen Schliff und die Kurbelwelle noch gut für einen Heimbringermotor.
Das heißt konkret, alle 4 Jahre tausche ich.
Meine Wellen waren immer von Müller und später dann von Schumann.
Rookie51

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Hallo,
nee..die 61.000km sind nicht von mir...nur die letzten 10.000...in 5 Jahren.

Ist halt ein Schönwetterauto.

Welche Teile werden bei der MotorGÜ zwingend getauscht? Oder gibts da hier schon nen Fred drüber?! Ist ja mittlerweile ordentlich offTopic.

Ich mach mal ein neues Thema auf- interessiert viele Newbies und interessierte Laien (wie mich) sicher auch...

Grüße
Hendrik

Hegautrabi

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Welle, Drehschieber, Drehschieberfedern, Kolben mit geschliffenen Altzylindern, Dichtungen und die Sicherungsbleche immer neu.
Die Köpfe und das Motorengehäuse nach Bedarf aufarbeiten oder ersetzen, Schrauben und Muttern reinigen und wenn gut, frisch verzinkt wieder verwenden. Kupplungsteile reinigen und prüfen, wenn gut dann mit neuen Belägen wieder montieren.
TV P50

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Brauchst kein neues Thema aufmachen, gibt schon genug
Rookie51

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...Alles klar...

Mal zu den Kolben / Zylindern.
Wie war das Nullmaß? Werden die Laufflächen der Zylinder zwingend geschliffen...oder gehohnt? Bis zu welchem Maß sind die Kolben wieder zu verwenden? Gibt es unterschiedliche Kolbenringmaße?
Wie entscheidet man über die Verwendung der Kurbelwelle?
Haben die unteren Pleuellager Lagerschalen?

Fragen über Fragen...

Hendrik

TV P50

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Hast du keins von den "Wie helfe ich mir selbst" (WHIMS)? Gibts auch online zum lesen.
z.B. hier:
http://trabitechnik.com/index.php?page=43&lang=de&page_number=2

Da steht das alles haarklein drin. Unnötig das nochmal exra hier abzutippen.

Kurzform:
Nullmaß ist 72mm mit Toleranzen der Kolben von 71,96-72,00. Gefahren wird bis etwa 60-80tkm je nach Fahrprofil.
Dann wird der Zylinder ausgeschliffen und mit neuen Kolben bestückt.

Die Kurbelwelle hat keine Lagerschalen. Sie hat ggf. Kugel-, Walzen-, Rollenlager. Im Alleingang kann man nur die Äußeren wechseln und die oben im Pleul (Nadellager 1:50/Buchse 1:33).
Macht aber auch wenig Sinn bzw. wird beim Motor überholen auch die Kurbelwelle (komplett) überholt.

Hegautrabi

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Das Kolbennullmaß ist irgendwo zwischen 71,96 und 72,04. Das gab es viele verschiedene, und denen wurden dann die Zylinder mit der richtigen Toleranz zugeordnet.
Die Zylinder werden gebohrt und gehont. Kolben werden eigentlich nach langer Laufzeit nicht wiederverwendet, man nimmt das nächstgrößere Maß und lässt sich die Zylinder passend nacharbeiten.
Die Kolben gab es von 72.0 bis 74,0 in 0,25mm-Schritten. Also 9 Größen. Heute werden auch noch größere angeboten.
Die Hauptgründe eine Welle die noch lief zur Regenerierung zu geben, sind Laufgeräusche der Kurbelwellenhauptlager. Den anderen Verschleiß kann man mit Hausmitteln schlecht messen. Aber besser früher rauswerfen als einen Gehäuseschaden zu riskieren. Ausserdem lassen sich bei Wellen die noch laufen, mehr Teile wiederverwenden.
Nein, im Pleuelfuß sind doppelreihige Nadellager mit Alukäfigen, das schrieb ich aber schon.
Heute werden gerne auch einreihige Lager mit Stahlkäfigen verbaut, die halten länger, erfordern aber mehr Sorgfalt beim Auswinkeln der Pleuel.
Hegautrabi

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Hmm, nun habe ich es doch geschrieben...
Rookie51

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Danke Dir dafür!

Auf das WHIMS wäre ich bei den Fragen gar nicht gekommen...

Werde mich mal online weiter beschäftigen.

Vielen Dank an Alle!
Hendrik

blue601

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@ Hegautrabi wo kann man aktuell Schumann - Wellen kaufen?
Hegautrabi

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Ich glaube der Zug ist abgefahren.
Wer noch welche hat wird die behalten, ich mache das auf alle Fälle so.
blue601

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Schade.
Hegautrabi

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Das war aber in den vergangenen 2 Jahren schon absehbar.
blue601

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hätte ja sein können dass das jemand weiter führt...
 

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