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7. September 1990: Der Vorstand der Minol AG verabschiedet das neue Design in den Farben Purpurviolett/Rosa/Gelb. Den Auftrag erhält die Designagentur HC Andresen aus München nach einer Wettbewerbspräsentation unter 12 Agenturen

18. September 1990: Das Marktforschungsinstitut Sample in Mölln untersucht das Image der Minol. 98% der Bürger in den neuen Bundesländern kennen Minol und wollen der Gesellschaft die Treue halten, wenn sie westlichen Standard bietet.

12. Februar 1991: Die Strategie zur Markeneinführung der neuen Minol ist beschlossene Sache. Bis 1993 soll die 5. Farbengesellschaft (so nennt man die führenden Tankstellenunternehmen in Deutschland) bundesweit installiert sein. In der Kasse der Minol befinde sich rund 400 Millionen Deutsche Mark, mehr als genug um den Umbaukosten in Höhe von rund 220 Millionen zm Weststandard locker selbst zu finanzieren.

14. März 1991: Die erste purpurviolette Station in der Storkower Strasse in Berlin wird eröffnet. Riesenparty, die Branche steht Kopf.

15. Januar 1992: Die erste Phase der Markeneinführung ist abgeschlossen, die violetten Tankstellen fahren unglaublich hohe Umsätze, die Kunden sind begeistert. Minol macht einen Rekordgewinn.

Frühjahr 1992: Der französische Präsident François Mitterrand trifft den deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl am späten Abend in einer Düsseldorfer Anwaltskanzlei. Kohl verspricht Mitterrand die Minol, die Raffinerie Leuna, die Filmstudios Babelsberg und ein 4. Unternehmen als Dank für die Zustimmmung der Franzosen zur deutschen Vereinigung noch in seiner Legislaturperiode. Das gesamte Minol-Netz inkl. Tanklager wechselt für bescheidene 290 Millionen DM den Besitzer. Der höchste Bieter hatte 1,2 Milliarden geboten. Das ist doch mal ein Schnäppchen.

..... (hier schweigt des Sängers Höflichkeit)

12. November 2003

Mit harten Strafen endete an diesem Tag in Paris der größte Schmiergeldprozess der französischen Geschichte. Die Hauptangeklagten - sowohl die einstigen Spitzenmanager des Konzerns Elf als auch ihre Mittelsmänner, darunter ein Vertrauter von Exbundeskanzler Helmut Kohl, der die Minol-Leuna-Privatisierung organisierte - bekamen hohe Haftstrafen plus Geldbußen zwischen 1 und 2 Millionen Euro. Die Justiz hält für erwiesen, dass sie ein "System" organisiert haben, das zur Umleitung von 190 Millionen Euro aus den Firmenkassen in persönliche Kanäle gedient habe.

Loik Le Floch-Prigent, der das Unternehmen Elf von 1989 bis 1993 leitete, muss für fünf Jahre ins Gefängnis. Der ehemalige rechte Arm des Chefs, Alfred Sirven, erhielt gestern ebenfalls 5 Jahre. Sirven hatte jahrelang in verschiedenen Unternehmen mit Le Floch-Prigent zusammengearbeitet.

So weit so gut.

[Bearbeitet von Minolpirol (10-03-2005 - 08:07)]

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Es ging offenbar nur um die Nutzung des Markennamens "Minol" durch ELF, um selbigen nicht verfallen zu lassen.

Große Show mit Trabis, ST u.a. Protagonisten - und ein viertel Jahr später war ganz still und leise Feierabend...