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Autor Thema: Wieder ein Amoklauf - warum?
Deluxe

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quote:
Richtig! So hatte man wenigstens schon ein bischen Übung, um dann an der Grenzen auch auf "bewegliche" Ziele schiessen zu können.... Zumindest auf jene Menschen aus dem eigenen Volk, die ihre Fluchtgedanken nicht anderweitig "kanalisieren" konnten... Hallo???

Ok, ich sehe ja ein, daß solches Klischeeanwärmen im Jahr 20 nach der Wende zwingend sein muß......schließlich stehen den 900 DDR-Bürgern ja immerhin 16.000.000 Mauertote gegenüber, gell?
Oder wars doch umgekehrt?

Wie auch immer - ich halte staatlich beaufsichtigtes Scheibenschießen im Zweifel für die bessere Wahl...

Butcherbird

Beiträge: 440
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quote:

Wozu in aller Welt brauchst Du zu Hause Waffen?
Ich hoffe für Deine Kinder, daß Du ein Konktrollfreak bist, der niemals auch nur eine Sekunde einen Schlüssel aus Versehen hat offen herumliegen lassen.

nee, hab ich nicht. bei schlüsseln bin ich etwas eigen weil ich weiß was ne schließanlage kostet außerdem geht´s um waffen und um kinder, da bin ich mir schon drüber bewusst.

quote:

Waffen in Privathand sind für mich jedenfalls der Hauptschuldige in solchen Fällen.
Schützenvereine find ich ebenfalls Mist. Wer nicht ohne Waffen leben kann, soll halt einen Beruf ergreifen, bei dem er sie auch braucht.

alle klarheiten beseitigt?
ich kann sehr gut ohne waffen leben. aber bloß um das zu beweisen werd ich meinen job nich wechseln

Chris601

Beiträge: 9.390
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Medienkultur is ein gutes Stichwort.

Ich habe heute Mittag die Pressekonferenz live verfolgt.

Wenige Stunden später bin ich zufälligerweise auf einer Nachrichtensendung (von zugegeben einem Privatsender) hängengeblieben, die sich genau auf diese Pressekonferenz bezog. Unglaublich, wie genau der selbe Inhalt plötzlich dargestellt wurde. Da ich heute noch nicht tanken war, blieb mir wenigstens die BILD-Titelseite erspart...

limokombi

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"Ok, ich sehe ja ein, daß solches Klischeeanwärmen im Jahr 20 nach der Wende zwingend sein muß..."

Tja, solange "Andere" hier (bewust oder unbewust) mit ihren Äußerungen 20 Jahre nach der Wende immer wieder den Eindruck (bzw. das Klischee) vom "besseren Staat DDR" vermitteln, halte ich es sehr wohl für nötig, auf die Opfer dieses Staates hinzuweisen.

Die Opferzahl ist dabei übrigens völlig marginal, das Prinzip und die Vorgehensweise an sich ist hier entscheidend...

"Wie auch immer - ich halte staatlich beaufsichtigtes Scheibenschießen im Zweifel für die bessere Wahl..."

Und ich bleibe dabei, daß zuallererst eben die Zivilgesellschaft wieder Verantwortung übernehmen muß. Es ist m. E. nicht richtig, immer nach staatlicher Kontrolle zu schreien. Der Staat kann (und muss) die Rahmenbedienungen schaffen, aber in Fragen von Verantwortung, Moral und Werten ist der Bürger gefragt. Wenn ich jetzt schon wieder höre, daß man über Sicherheitsschleusen und Wachpersonal an Schulen diskutiert, könnte ich - mit Verlaub - schon wieder kotzen! Anstelle die Ursachen zu suchen und zu lösen, versucht man mal wieder die Auswirkungen und Folgen abzumilden, einfach nur krank...

ingo

Beiträge: 424
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@limokombi (betreffs Beitrag 12-03-2009 13:26)

deine schwärmerei über vergangene zeiten kann ich so wirklich nicht teilen. auch 1913 gabs es schon einen amoklauf... siehe

http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_August_Wagner

Auch damals gab es Morde? Ich habe leider keine Statistik über die Anzahl in dieser Zeit, nur eines: seit jahren gehen die Fallzahlen zurück:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mord#Kriminalstatistik

Vielleicht haben die Leute damals nur den König nicht vom Gaul geschossen, weil der Untertanengeist noch viel extremer war als heute... im gemeinen volk untereinander wurde ja wohl genug gemordet.

Ich finde es immer wieder amüsant, wenn leute die den sozialismus verdammen, gleichzeitig vom kaiserreich schwärmen. Es waren beides nicht gerade freie Gesellschaften, aber in der einen hatte man immerhin eine soziale Sicherheit in der es keine psychische Belastung durch zukunftsangst gab. Ich möchte die DDR damit nicht schön färben, aber vor die Wahl gestellt zwischen Kaiser und DDR würde ich definitiv zweiteres nehmen.

Ich fürchte, es wird immer Leute mit psychischen Schäden geben und es wird auch immer solche Fälle geben.

[Bearbeitet von ingo (13-03-2009 - 12:44)]

limokombi

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Die Geschichte von dem Herrn Ernst August Wagner war mir bisher nicht bekannt, ist aber sehr interessant. Lt. dem Wiki-Eintrag, ist der Mann in eine Anstalt bei Winnenden (!) gekommen...

Daß es auch früher Mord und Totschlag gab, bestreite ich nicht, glaube aber nach wie vor, daß die Menschen früher mehrheitlich höhere Moralansprüche pflegten. Beweisen kann ich das kaum, daher endet mein Beitrag mit "Aber genug der laienhaften Gedanken..."
Ich habe nur einige Beispiele angeführt, die m. E. dafür sprechen, ich glaube auch nicht an den von Dir vermuteten "Untertanengeist"...

"Ich finde es immer wieder amüsant, wenn leute die den sozialismus verdammen"

Ich verdamme den Sozialismus in meinen Beiträgen hier doch gar nicht, sondern kritisiere nur das System DDR und dessen Verteidigung...

"vor die Wahl gestellt zwischen Kaiser und DDR würde ich definitiv zweiteres nehmen"

Das ist Dein gutes Recht. Wenn aber jemand diese Wahl mit "eins" beantwortet, kann er dies heute zumindestens auch sagen ohne verhaftet zu werden....

stephanfranz

Beiträge: 1.226
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amoklauf eine schlimme sache.... aber das jezt jeden tag in allen programmen, jedem magazin, jeder nachrichten sendung davon berichtet wird nervt einfach ! plötzlich sind wieder videospiele schuld. politiker werden sich wieder aufplustern ( tolles wahlthema )

und zukünftige amok läufer? die kriegen jetzt erstmal richtig futter ! oh schau mal SO kommt man in die medien und bekommt aufmerksamkeit.

die welt hat das schreckliche ereigniss registriert muss daraus jetzt wieder ein wochenlanges top thema gemacht werden um andern angeknaxten psychophaten futter zu geben`?

das moss

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Generell ist es Medion aller Art relativ egal worüber sie berichten, Hauptsache sie (be)richten ....
framaus

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Genau meine Meinung.
Und wären es 6Tote gewesen hätte der Chefredakteur gesagt:Schade diesmal nur sechs.
mfg fm
standard

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Nur eine der perversen Seiten dieser Gesellschaft (die so `gesellig` längst nicht mehr ist...).

Erstaunlich übrigens, daß sich die Mauertoten ausgerechnet in diesen Thread verirren mußten...
(mir fällt - sorry für das OT ! - allerdings schon seit Monaten auf, daß die unbestritten dunklen Seiten der DDR-Zeit (Grenzregime, üble Knastgeschichten, Stasi etc.) im Jahre 20 nach der Wende wieder besonders intensiv in den Vordergrund gestellt werden, intensiver als in den Vorjahren. Liegt es nun am Jubiläum oder vielleicht doch eher auch daran, daß es derzeit so gewaltig knirrscht im global-kapitalistischen System? - Bin mir da noch nicht so ganz sicher... )

[Bearbeitet von standard (13-03-2009 - 21:50)]

Oldman

Beiträge: 623
Registriert am: 17.12.2003


@moss: Und hier der Beweis deiner Aussage.

http://www.youtube.com/watch?v=R9JRm3iQQak

standard

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Hm - da ist u.a. viel von Gutachtern die Rede - gerade bei denen, die sich mit Macken aller Art befassen, bin ich immer eher skeptisch. Wie gesagt: wen die schon so alles als angebl. "geheilt" wieder auf die Menschheit losgelassen haben...

Übrigens hatte ich weiter oben erwähnt, daß zu Ostzeiten jährliche (unregelmäßige, unangemeldete) Kontrollen bei (Jagd-)Waffenbesitzern angesagt waren. Dieser Tage äußerte die Bundes-Angie den Gedanken, ob nicht "unangemeldete Kontrollen zu mehr Sicherheit beitragen könnten". Irgendwie wird das Rad hierzulande immer wieder gerne zum 2. Mal erfunden...

standard

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Heute ist der Wahnsinn schon wieder ein ganzes Jahr her - und es war leider nicht der Letzte seiner Art.
Irgendwie auch nur annähernd begreiflich ist´s bis heute nicht. Und jede Menge Knarren zuhause gibt es auch nach wie vor...

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11750681/63529/Vor-einem-Jahr-beendeten-Kugeln-das-Leben-von.html

[Bearbeitet von standard (12-03-2010 - 12:37)]

standard

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Zu diesem schwierigen Thema läuft gerade ein starker Film mit einer noch stärkeren Anna Loos. Sehenswert!
(ZDF)

[Bearbeitet von standard (23-01-2012 - 20:47)]

torschl

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Und bald kommt ein packender Psychothriller zum Thema in die Kinos: We need to talk about Kevin
Hauptdarstellerin ist die sehr talentierte Tilda Swinton
standard

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Und wieder ist es passiert, diesmal wieder in den USA. Und doch ist erneut ein `neues Level´ erreicht, eine bisher kaum vorstellbare Grenze überschritten worden. 20 Grundschulkinder im hoffnungsvollen Alter von 6-7 Jahren, kleine Menschen also, die buchstäblich noch fast das ganze (bewußt erlebte) Leben vor sich hatten - sinnlos gemordet nebst einigen ihrer Lehrer, dazu die Mutter des Täters. Wieder war es ein junger Mensch, der derart ausgetickt ist - und wieder waren viel zu viele Waffen (auch automatische ) im Haus. Ob diesmal etwas in Sachen des (m.E. dringenst gebotenen) Verschärfens des dort drüben allzu laxen Waffenrechts passieren wird? Ich glaube/fürchte: kaum...
Wieviele solcher unglaublichen Vorfälle wird es dafür wohl noch brauchen?
Nebenbei erwähnt: auch hierzulande gibt es m.E. deutlich zu viele Waffen in Privathand - jeder 13. Deutsche hat statistisch bereits so ein gefährliches Ding zu Hause. Warum und wozu eigentlich? Auch bei uns tickt also weiterhin eine Zeitbombe...
Toni

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Selbst wenn sich bei den Amis was ändert - die Waffen sind einmal im Umlauf, da ne wirkliche Kontrolle drüber zu kriegen halte ich für Aussichtslos.
Ich bin aber ach dafür, dass mal was gegen diese sinnbefreiten Ballerspiele getan wird. Die sind übrigens auch schon bei deutschen Grundschülern sehr beliebt, wie ich regelmäßig bei Schülergesprächen höre...
Deutsch ist nicht ihre Stärke, aber sämtliche Waffenbezeichnungen wissense auswendig
Mal sehen wo das noch hinführt.
Christian K

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"...Deutsch ist nicht ihre Stärke, aber sämtliche Waffenbezeichnungen wissense auswendig..."

Das ist nun mal bei jedem Hobby so. Wie ein Trabant auseinander- und wieder zusammengebaut wird, weiß ich genauestens. Aber einen Kuchen backen kann ich nicht.

Toni

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naaja, aber wenn Grundschüler schon berichten, wie "schön" man wen mit was umlegen kann mach ich mir doch so meine Gedanken... speziell auch, was das für Eltern sind die sowas erlauben.
In dem Alter haben wir uns noch draußen getroffen und sind mitn Fahrradern rumgekutscht oder haben den örtlichen Abwassergraben gestaut.
framaus

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Nun ist aber "Kuchen backen" wohl nicht mit"deutsch können" zu vergleichen.
Da werden einfach die Prioritäten falsch gesetzt.Das diese "sinnfreien Ballerspiele" erlaubt sind verstehe ich auch nicht.Hat wohl mit "spielen"wenig zu tun.
Was die Waffen betrifft,da werden wohl Einschränkungen wenig bringen,wer so was vor hat ,besorgt sich eine.
In Amiland werden wohl so viele Menschen umgelegt,das diese 26 vom Amoklauf nicht wirklich ne Rolle spielen,wenn auch in Anbetracht des Alters der Kinder,das Ganze sehr traurig ist.
Herabsetzung der Hemmschwelle zur Gewalt und Verrohung sind wohl die Ursachen.
Zum Schutz der Jugendlichen hat man das Rauchalter auf 18 hochgestzt.Vielleicht sollte die Bundesregierung in Sachen Gewaltspiele(egal wo)genauso konsequent sein .
Professor

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Ihr schaut alle zu viel Fernsehen und blast in das selbe Horn, wie die Fernsehsender, die nur von sich ablenken wollen. Ich seh das Problem nicht bei den Ballerspielen, da kann jeder zwischen Spiel und Realität unterscheiden. Aber wenn ich Abends durchs Fernsehprogramm zappe, gibt es bei jedem 2. Sender ein oder mehrere Tote und das mit realen Menschen, auch schon bei Dailysoaps gibts schon Tote und das sind Formate, wo einige wirklich denken, das ist die Realität. Ich würde eher mal beim Fernsehen ansetzen. Mit den Killerspielen verursacht man eher andere Probleme. Wir haben früher Spiele ala Wolfenstein und Doom gespielt, die bis vor kurzen noch komplett verboten waren und da ist keiner Amok gelaufen.
Was ich auch bedenklich heutzutage finde, ist das solche Themen extrem aufgeblasen werden und damit die Täter doch irgendwie zu Ruhm kommen. Das das Risiko für Nachahmer immer mehr zu nimmt.


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framaus

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Also ich kenne weder "Wolkenstein noch Doom" und wußte auch nicht das sie verboten waren.
Und was das Fernsehen betrifft,sollten wohl Kinder zu der Zeit im Bett liegen.Wobei das Fernsehen,allen voran die privaten,sicherlich ihr Päckel auch dazu beitragen.
Trotzdem steigt die Agressivität parallel zur Entwicklung dieser Horrorballerspiele.Wem wunderts,Kinder lassen sich so wunderschön beeinflussen,deshalb hat man zu meiner Zeit darauf geachtet Kinder aus solchen Situationen rauszuhalten,was nicht verkehrt gewesen sein kann,denn Amokläufe waren mir bis vor einigen Jahren völlig unbekannt .
standard

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[zitat Prof.:]
" Ich seh das Problem nicht bei den Ballerspielen, da kann jeder zwischen Spiel und Realität unterscheiden."

Genau DAS wage ich arg zu bezweifeln...
Wobei ich Dir andererseits auch Recht gebe: das Fernsehen (vor allem das Private, das sehe ich genauso, wie framaus) trägt das seine dazu bei, daß Hemmschwellen mehr und mehr sinken, wenn es um Gewaltanwendung aller Art geht.
Aber das ist nur einer von mehreren Bausteinen, das hemmungslose `Zocken" von brutalen Ballerspielen aller (Un)Art ist aber definitiv auch einer, m.E. kein unbedeutender. Zumal eben Kinder Sachen spielen, die erst für weit höhere Altersklassen (FSK 16/18) freigegeben sind.
Hinzu kommen ingnorante Eltern und laxer Umgang mit der Sicherheit viel zu vieler Waffen in Privathand. Eine gefährliche, explosive Mixtur...

[Bearbeitet von standard (18-12-2012 - 19:48)]

Professor

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es wird immer davon ausgegangen, das alle Kinder/Jugendlichen nur noch vorm Computer sitzen und Ballerspiele zocken.

@framaus, in welcher Welt lebst du??? Welches Kind/Jugendlicher hat heute keinen Fernseher in seinem Zimmer? Das sind sicher mehr, als die einen Computer haben. Dann gibt es auch schon Tote in Vorabendprogramm (SOKO***, K11, etc.)


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standard

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Ein ziemlich großer Teil der Kinder macht das wohl leider tatsächlich - ob´s nun immer "nur" Ballerspiele sind, sei dahingestellt. Daß unsere hoffnungsvolle Zukunft VIEL zu viel Zeit vor bunten Bildschirmen aller Art (incl. der seuchenhaften Schlautelefon-Nutzung immer und überall) verbringt, wird man sicherlich nicht ganz in Abrede stellen können.
Die Frage ist, wieviel an sozialer Kompetenz dabei mehr und mehr auf der Strecke bleibt. Ich meine die reale, nicht die gesimste/gemailte/gechattete/getwitterte...
Die Zeiten ändern sich - das ist klar und unbestritten. Ob´s aber immer auch zum Vorteil - z.B. eben der kindlichen Entwicklung/ "Menschwerdung" ist?
framaus

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Wenn Fernseher in Kinderzimmern stehen,bleibt den Eltern aber immer noch die Möglichkeit die "Sehzeiten"zu kontrollieren und steuern.Da gibt es Codes usw..
Die Kinder selbst können dafür nichts,dennoch sollte man sich manchmal an Zeiten erinnern,wo es weniger "Medienbeschallt" zuging.Damals spielten die Kinder Einkriegezeck und sind trotzdem erwachsen geworden .
Aber es ist wie bei allem,was kümmerts die Industrie wenn ab und zu mal nen paar Leute abdrehen.Hauptsache der "Rubel"rollt .
Professor

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du lebst in einer schönen Traumwelt. Ab einem gewissen alter, sagen wir mal 13-14Jahre sind für Kinder alle technischen Sperren an elektronischen Geräten ein Witz. Und welches Kind hört auf seine Eltern? Ich bin sicher DU warst das Wunderkind, das alles so gemacht hast, wie es die Erwachsenen wollten.
Kinder kann man nur vom Computer etc. abhalten, wenn man ihnen Alternativen bietet.


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Butcherbird

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quote:
Trotzdem steigt die Agressivität parallel zur Entwicklung dieser Horrorballerspiele.[...]denn Amokläufe waren mir bis vor einigen Jahren völlig unbekannt .

Ist doch gar nicht wahr. Horrorballerspiele, wie du sie nennst, existieren seit den 90ern. Dafür, dass im Jahr Spiele aller Coleur im dreistelligen Bereich herauskommen, hält sich die Amoklaufdichte in engen Grenzen. Es gibt bis jetzt auch noch keine belastbaren Studien, die zeigen, dass "Killerspiele" großen Einfluss auf einen Amoklauf haben.
Der erste Amoklauf der Nachkriegszeit in Deutschland fand 1964 statt, der wohl bekannteste Amoklauf, nämlich Columbine, fand 1999 statt. Ist also auch schon 'nen Moment her.

quote:

[zitat Prof.:]
" Ich seh das Problem nicht bei den Ballerspielen, da kann jeder zwischen Spiel und Realität unterscheiden."

Genau DAS wage ich arg zu bezweifeln...



Erzähl mal, was veranlasst dich zum Be2feln?

quote:

Wobei ich Dir andererseits auch Recht gebe: das Fernsehen (vor allem das Private, das sehe ich genauso, wie framaus) trägt das seine dazu bei, daß Hemmschwellen mehr und mehr sinken, wenn es um Gewaltanwendung aller Art geht.

Und auch das ist unwahr. Unbestritten ist, dass die Gewaltdarstellung freizügiger geworden ist. Das liegt u.A. an der im Gegensatz zu deiner Jugend riesigen Medienlandschaft und der weltweiten Vernetzung, die es erlaubt auch über Vorfälle im internationalen Raum (Kriegs- und Krisengebiete zum Beispiel) detailliert zu berichten, was natürlich im Interesse der Einschaltquoten dann gerne gemacht wird. Aber die Hemmschwelle zur Gewaltanwendung ist sicher nicht deswegen gesunken (falls sie das überhaupt ist), denn es ist nachwievor ekelig, Gewalt, die über Körperverletzung hinausgeht auch wirklich anzuwenden.

quote:

Aber das ist nur einer von mehreren Bausteinen, das hemmungslose `Zocken" von brutalen Ballerspielen aller (Un)Art ist aber definitiv auch einer, m.E. kein unbedeutender. Zumal eben Kinder Sachen spielen, die erst für weit höhere Altersklassen (FSK 16/18) freigegeben sind.

Und auch für dich nochmal: Es gibt dafür keine belastbaren Studien. Und außerdem sehe ich es wie Professor: Die Unterscheidung zwischen Spiel und Realität können alle.

quote:
Hinzu kommen ingnorante Eltern und laxer Umgang mit der Sicherheit viel zu vieler Waffen in Privathand. Eine gefährliche, explosive Mixtur...

Bei was sind die Eltern denn konkret ignorant?
Viele Waffen in Privathand, du führst das jedes Mal an. Laut MSN, die sich aufs Bundesinnenministerium berufen, sind 6 Mio (Tendenz sinkend) Waffen registriert, Die Dunkelziffer ist unbekannt, wird aber (schwankend) auf 10 bis 30 Mio geschätzt.
http://news.de.msn.com/panorama/waffen-in-deutschland-die-gro%C3%9Fe-dunkelzahl
Darunter befinden sich gar nicht so viele Waffen in Haushalten, denn einen nicht unbeträchtlichen Teil werden Sicherheitsdienste u.Ä. stellen. Und ob die verbleibenden Sammler- und Jagdwaffen alle sofort schussbereit sind, oder sich zum Amoklauf überhaupt eignen, ist auch eine Frage, die man sich in dem Zusammenhang stellen sollte. WENN du also gegen Waffen hetzen willst, dann solltest du dich vielleicht gegen unregistrierte wenden. Es gab nämlich in Deutschland zwei Amokläufe, die mit registrierten Waffen begangen wurde. Das waren Erfurt und Winnenden.

quote:
Wenn Fernseher in Kinderzimmern stehen,bleibt den Eltern aber immer noch die Möglichkeit die "Sehzeiten"zu kontrollieren und steuern.Da gibt es Codes usw..

Haha, was meinst du, was es die Jugend kratzt, wenn der Fernseher gesperrt ist? Da wird eben auf den Rechner/Laptop "ausgewichen" (wobei Ausweichen das falsche Wort ist - Neuartige Medien genießen einen höheren Stellenwert als der Fernseher) oder in letzter Instanz das Streichelphone gezückt und schon kann man sich sein Fernsehprogramm selbst bestimmen. Der Fernseher als böses, verblödendes und verrohendes Medium hat seine Monopolstellung schon seit geraumer Zeit verloren.

quote:
Die Kinder selbst können dafür nichts,dennoch sollte man sich manchmal an Zeiten erinnern,wo es weniger "Medienbeschallt" zuging.Damals spielten die Kinder Einkriegezeck und sind trotzdem erwachsen geworden .

Einkriegzeck? Ich kann mich daran erinnern, dass ich das eher selten gespielt habe. Interessanter waren Spiele wie Räuber & Gendarm, Verfolgungsjagden per Fahrrad oder Sandkastenschlacht. Und ich bin in den 90ern groß geworden. Da gab es zwar schon Ballerspiele, aber einen Rechner, auf dem ich diese hätte spielen können, kam erst zur Jahrtausendwende.

quote:

Aber es ist wie bei allem,was kümmerts die Industrie wenn ab und zu mal nen paar Leute abdrehen.Hauptsache der "Rubel"rollt .

Dafuq hat denn jetzt die Industrie damit zu tun?!

Welche Industrie hat denn von den Amokläufen profitiert? Und komme mir jetzt nicht mit der Waffenindustrie, die Waffen waren schon vorher im Umlauf und sind nicht extra zum Amoklauf angeschafft worden.

Wisst ihr, was ich so ganz persönlich nicht leiden kann? Konservatives Pack, welches populistische und plakatives Gelaber von anderen konservativen (Medien - oh die Ironie!) wiedergibt, aber nicht (mehr) imstande ist, die Sache überhaupt angemessen zu beurteilen. Sollte ich da mal einen Flashmob-Amoklauf starten?

Außerdem meine ganz persönliche Prognose:
Unsere gewaltverherrlichende, verdorbene und verrohte Jugend wird zu ganz normalen Erwachsenen werden.
Gewiss werden einige wenige diesen Weg nicht gehen können. Zum Beispiel die Opfer der Amokläufe der letzten Dekaden. Nicht, dass ich hier falsch verstanden werde: auch ich finde es jedesmal aufs neue unbegreiflich, wenn ein Amoklauf stattgefunden hat und habe Mitleid mit den Opfern und in gewisser Weise auch mit den Tätern, die sicher nicht aus Jux und Dollerei abgedreht sind.

Nichtsdestotrotz ist die Chronik der Amokläufe ( http://www.spiegel.de/panorama/justiz/chronik-die-schlimmsten-amoklaeufe-a-477562.html ) überschaubar und die oben vorgebrachten Argumente ärgern mich einfach nur, weil sie durchblicken lassen, dass sich nur wenige ernsthaft damit befasst haben.
Es gibt eben leider Einzelfälle, in denen einer durchdreht und Amok läuft. Warum das letzten Endes so ist, ob da eine Fehlfunktion im Hirn vorliegt oder ob der Amokläufer sich rächen will, ich habe keine Ahnung. Aber ich befürchte, dass sich ein Abdrehen bestimmter Personen nie ganz verhindern lassen wird.

EDIT: Diese antiquierte Forensoftware hat die ganzen Links zerschossen. Narrf.

[Bearbeitet von Butcherbird (19-12-2012 - 11:49)]

TV P50

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Registriert am: 06.12.2001


Netter gut zu lesender Beitrag

Standard, ist es nicht aber so, dass die Ballerspiele am Bildschirm nur eine Verlagerung der Spiele ist?

Hast du führer keine Pistole, Revolver oder Gewehr mit Knallplätzchen gehabt mit denen du versucht hast im Spiel deine Feinde zu erschießen?

Und Fernsehen als Verrohung...die Zeiten sind vorbei. Meine Kinder 5, 13, 15 interessieren sich kaum für Fernsehen, schon gleich garnicht für Nachrichten mit Sensationsbildern von Toten usw.

Und die Zeiten wo viele allein vor dem Computer zocken sind m.E. auch vorbei. Die Kommunikation mit der Welt ist für viele interessanter, wenn auch für Ältere (schließt mich zum Teil ein) nicht immer nachvollziehbar, warum man der Welt jeden Pup mitteilen muß und es dann Empfänger der Botschaften gibt, die das auch noch interessiert.

Fakt bleibt im Ergbenis für mich, dass tödliche Schusswaffen nichts in Privathaushalten zu suchen haben! Davon weiche ich auch nicht ab.

Fast außschlielich dieser Umstand ermöglicht den Amokläufern ihre grausamen Taten.
Die Liste an Opfern wäre sicher nur ein Bruchteil so lang, wenn es diese privaten Waffenschränke nicht geben würde.
Zumindest hier in D. würde ich dafür sorgen, dass tödliche Schusswaffen nur zur Ausübung eines Berufes getragen werden dürefn und ansonsten amtlich zu verwahren sind.

Und das Waffen aus Schützenvereinen, diesen nie verlassen dürfen. Zumindest nicht an Einzelpersonen zur privaten Aufbewahrung.
Wenn die Waffen die Vereine verlassen, so sollte das nur für Wettkämpfe und nur mit mehreren Personen sein.

Professor

Beiträge: 1.648
Registriert am: 14.04.2001


@TV P50, das mit den Waffen in den Schützenheimen lagen, finde ich auch für bedenklich. Wenn irgendwelche Kriminelle Waffen bräuchten, wäre dies dann eine gute Anlaufstelle. Wo man durch Einbruch oder sogar Einsatz von einer Waffe, hunderte erbeuten könnte.
Wir sollten nicht immer in Panik verfallen, wenn irgendsoetwas auf der Welt geschieht. Unsere Waffengesetze sind streng, an was es oft fehlt sind die Kontrollen.


http://www.TrabantKuebel.de
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