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Autor Thema: Bundesdeutscher Gesamtverein zur Erhaltung der IFA Fahrzeuge
Darkfish

Beiträge: 81
Registriert am: 04.04.2008


seit 2006 beschäftige ich mich wieder mit dem Trabant und mit ihm der deutschen Geschichte und seines Fahrzeugbaues in der DDR. Evtl. gab es diesen Vorschlag also schon, bitte entschuldigt dan diese Anfrage.

Was meint ihr dazu?Kann man mit diesem Instrument nicht Kräfte für die Probleme der Zukunft bündeln und wappnen?

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Was wären denn die Probleme der Zukunft im Speziellen?
Denkst du an die Umweltzonen?
Darkfish

Beiträge: 81
Registriert am: 04.04.2008


Was kann das bringen....
Erst mal ist der Trend für die nächsten 10 Jahre klar. Die Luft für gerade die jungen Trabanten wird immer dünner. Ehe sie in den Status eines Oldtimers gelangen können, sind sie entweder stillgelegt, verschrottet, verbastelt oder als Teilespender demontiert. Wenn ich jetzt die Wahl hätte einen Trabanten zu kaufen, würde ich einen der raren 70er den der End80er vorziehen. Wenn die Gesetzte so weiter verschärft werden, ohne aufschreiende Lobby können sie das, werden viele Trabant (und weitere zweitakt) -fahrer aufgeben. Klar könnte man denken: Hauptsache ich kann fahren, denn meiner ist schon Oldie oder eben wie ich...ich kann und werde außen herum fahren....wir alle haben mal was von Solidarität gehört...
Aber was ist mit denen, die das nicht tun können oder wollen? Wollen wir ein Stadtbild im Osten ohne Trabis? Kein Trabi mehr vorm Brandenburger Tor? Am Dresdner Zwinger? Am Rathaus in Rostock oder vorm Schloss in Schwerin? Was ist mit Zwickau, dem Sachsenring.....

Ich denke, mit einer Vereinigung kann man den Spieß umdrehen. z.B Fördermittel erhalten, mehr Einfluss nehmen und vor allem die Identität vieler Menschen offensichtlich machen.
In viele Oldtimervereine passen wir einfach nicht rein. Gerade den Trabant mit seinem vorverurteilten Klientel will keiner haben...o.k, die Gründe sind sogar für mich teilweise ersichtlich. Ist es dafür aber nicht auch ein Instrument? Man kann mit Statuten und Öffentlichkeitsarbeit auch für viele private Personen so einen Verein attraktiv machen. Der ADAC (mit all seinen Fehlern) macht es jedoch rein wirtschaftlich vor.

Dem Thema Umwelt geschuldet, könnte mit lauterer Stimme argumentiert werden. Irrtümer aufgeklärt und öffentlich gemacht werden. Dann kann man natürlich auch den Plakettenwahn neu interpretieren...Einzelaktionen bringen nichts außer Mitleid.

Schumi

Beiträge: 3.544
Registriert am: 08.11.2004


Eine ähnliche Idee zu einer Art "Dachverband" für Vereine, IG's, Einzelkämpfer etc. gab es schonmal. Das ist damals aus dem Gedanken heraus entstanden, um zu Intertrab eine Art "Gegengewicht" zu installieren. Damals ging es beispielsweise um die Streitigkeiten zum Thema Marke/Logo Trabant - mittlerweile ein alter Hut, davon redet kaum noch einer. Gescheitert ist die Initiative damals am Interesse der Trabantfahrer, das bis auf kleinere Ausnahmen einfach nicht vorhanden war.

Das Hauptproblem bei der Geschichte ist in meinen Augen, dass eine "Lobby" eine gewisse Größe und Macht haben muss, um Einfluss zu nehmen. Machen wir uns nichts vor, wir sind rein quantitativ eine automobile Randgruppe. Nur mal angenommen, es erklären sich 10 oder 20 Vereine/IG's/Stammtische bereit, mitzuwirken und Vertreter in eine Art "gemeinsamen Verein" zu entsenden. Dazu vielleicht noch eine Handvoll Einzelkämpfer - wobei gerade von diesen die Mehrheit ihre Gründe hat, eben NICHT in einem Verein organisiert zu sein. Das wäre einfach nicht genug Potenzial, um irgendwo Gehör zu finden.

WENN man als "Szene" schon mit einer Stimme sprechen will, sollte man meiner Meinung nach zunächst versuchen, vorhandene Strukturen effektiver zu gestalten und zu nutzen. Es gibt ja beispielsweise schon den jährlichen Stammtisch in Jena, wo zahlreiche Vereinsvertreter an einem Tisch sitzen. Und da gibt es meines Wissens verschiedene Workshops, die sich verschiedenen Problemen widmen. Inwiefern dort Lösungen gesucht & gefunden werden, kann ich mangels Anwesenheit allerdings leider nicht beurteilen.

Für schnelle Kommunikation, Petitionen, Unterschriftensammlungen etc. gibt es das Internet. Dass das aber nicht funktioniert, hat man am Beispiel der Fahrverbote gesehen - die Entrüstung war zwar zum Teil groß, Resonanz hingegen war eher mau, wenn ich mich richtig erinnere.

Mein Fazit: Prinzipiell eine gute Idee, aber wohl kaum umsetzbar.

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Und warum?

Eigentlich ganz einfach...

Weil alles, was in Richtung Dachverband geht, nach den Erfahrungen mit Intertrab e.V. einem gewissen Vorverdacht unterliegt.

Weil es schon einige Vorstöße in die Richtung gab, die alle im Nichts verliefen.

Weil viele Leute überhaupt keinen Bock (mehr) auf irgendwelche Vereinsmeierei haben, auf Jahresbeiträge und Versammlungen, Vorstandwahlen, e.V.-Rechtfertigungen undundund.

Wie sollte denn eine solche übergeodnete Instanz aussehen? Verein? Stiftung? Was soll er konkret machen, außer dem, was auch alle anderen Vereine machen, nämlich beim Nachbarclub die Satzung abschreiben und auf deren Basis Mitgliederbeiträge einziehen?
Soll der Zusammenschluß lobbywirksam in den Landes- und im Bundesparlament auftreten? Was soll er konkret bewirken/tun - wie soll er sich finanzieren?

Was hat der viel größere und über Jahre etablierte Deuvet in dieser Entscheidungsebene zustandegebracht? Was soll/wird die winzige IFA-Gemeinde zustandebringen, die von vornherein in der MeckerOssi-Ecke steht und sich dort erstmal rausarbeiten muß?

Wer soll sich denn aus allen Ecken der Republik an irgendwelchen Aktionen beteiligen, wenn für eine Demo in Berlin bis zu 700km Anreise fällig sind? Die deutsche Hauptstadt liegt am Rande der Republik...die meisten fahren dreistellige Strecken um überhaupt hinzukommen, bei vielen werden es vierstellige Strecken um auch wieder heimzukommen. Alles aus eigener Tasche. Übrigens sicher einer der Gründe für die mangelnde Beteiligung bei anderen Gelegenheiten in der Vergangenheit...

Und wem wollt Ihr am Ende wirklich übelnehmen, wenn er Zeit und Geld lieber in seine Fahrzeugprojekte steckt, anstatt in eine solche Organisation?

Fragen über Fragen - berechtigte, wie ich finde.

[Bearbeitet von Deluxe (25-06-2009 - 13:18)]

stephanfranz

Beiträge: 1.226
Registriert am: 28.11.2005


hier wäre der ach so hoch gelobte "dachverband" intertrab gefragt, der sich ja den erhalt des kulturgutes trabant auf die fahne geschrieben hat. aus der ecke ist aber warscheinlich nichts zu hören solange es nicht um den trabant schriftzug oder das neue sachsenringemblem geht. *** ( selbst zensiert )
Darkfish

Beiträge: 81
Registriert am: 04.04.2008


@Deluxe

klare Ansage und sogar zu verstehen!...Übelnehmen steht nicht zu Debatte.

Mir geht es um Organisation wie z.B. im Sport. Der Fußballverband z.B. verfügt über Unsummen von Mitteln. Jeder regt sich auf und zahlt doch wieder. Auch der Staat zahlt noch. In "meinem" (Sport)Verband läuft das bescheidener, auch mit nur wenigen Hauptamtlichen. Aber auch da fließt Geld vom Staat und die Positionen sind sogar für Politiker interessant...

Wie ist das mit Intertrab? Ich habe keine Ahnung wies da läuft, aber das müsste denen doch auch bekannt sein! Beziehen sie auch geld von Staat? Man sollte wenigstens drüber nachdenken...und nicht allseits Jammern.

wolfi

Beiträge: 290
Registriert am: 31.07.2007


Von den 50.000 noch zugelassenen Trabanten werden vermutlich nur die übrigbleiben, die echten Oldtimerstatus erlangen können, deren Besitzer auch genug Zeit und Geld und nicht zuletzt interesse und leidenschaft dafür aufbringen können.

das gilt noch mehr für die anderen ifa fahrzeuge.

Dann ist der trabant wirklich ein teil der deutschen automobilen geschichte...

"ein" verein/sonstige Dach-Organisation, der "alle" Trabifans vertritt, ist doch eh ziemlich illusorisch

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


[zitat]:
"Wollen wir ein Stadtbild im Osten ohne Trabis? Kein Trabi mehr vorm Brandenburger Tor?"

Mit Ausnahme der "Trabi-Safari" dürfte das längst Realität sein, fürchte ich...

Ein Dachverband... die Idee ist einerseits sicherlich nicht verkehrt, wird aber andererseits wohl doch nicht allzuviel bringen. Die Gründe wurden von meinen Vorrednern bereits umfassend erläutert. Viele Leute, viele Meinungen - selten befriedigend unter einen Hut zu bringen. Das ist in der Trabant-Szene sicher nicht anders, als anderswo...

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Hallo!
Ich frage mich auch, ob das nötig/sinnvoll ist. Die IFAs sind ja auch nur ein Teilbereich von "untergegangenen" Autorassen. Wie bis in die Mitte der 80er der VW Käfer in der BRD allgegenwärtig war und nunmehr ein selten anzutreffender Anblick ist, sieht es halt im Osten mit IFA (und noch mehr mit Skoda, Dacia etc. aus) Was soll da ein gesamtdeutscher Trabidachverband? Eine nennenswerte Größe kann nur ein markenoffener Oldtimerverband sein, und der (siehe Ausnahme für H-Kennzeichen in Umweltzonen) beweist ja eine gewisse Wirksamkeit.
Gruß,
Marlene
Darkfish

Beiträge: 81
Registriert am: 04.04.2008


Thema: Bundesdeutscher Gesamtverein zur Erhaltung der IFA Fahrzeuge

??

..es geht nicht nur um den Trabi...

Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


@Deli, ich weiss auf welchen Thread Du Bezug nimmst...

quote:
Übrigens sicher einer der Gründe für die mangelnde Beteiligung bei anderen Gelegenheiten in der Vergangenheit...

Eine 700 Km-Anreise für die ausgerufene Demo und deren Umfang (Stellung vor dem Roten Rathaus) war nicht zu erwarten. Das ist klar. Aber 7 Autos für Berlin/Brandenburg ist wenig.

 

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