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Autor Thema: Der 7. Oktober
Thomy 601Universal

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Registriert am: 26.07.2005


Dem ist nichts hinzuzufügen!!!
@standard: Irgendwie scheinen wir seelenverwandt.
wolfi

Beiträge: 290
Registriert am: 31.07.2007


Eine Nachricht aus Ungarn, vielleicht etwas OT aber vielleicht auch nicht:

Parallel zum Ungarischen Nationalfeiertag am 20. August, der übrigens hier als großes Volksfest begangen wird (das ganze Wochenende) fand ein paneuropäisches Picknick statt:

Die Tochter von Otto Habsburg, Frau Merkel und viele andere erinnerten daran, dass im Sommer/Herbst 1989 60.000 DDR Bürger in Ungarn darauf warteten, dass sie in den Westen ausreisen konnten...

Ein sher guter Bericht dazu, leider nur in Englisch verfügbar:

http://esbalogh.typepad.com/hungarianspectrum/2009/08/index.html

Der Anfang dieser Seite beschäftigt sich übrigens mit der Festnahme der Leute, die vermutlich für die Serie von Morden an ungarischen Roma verantwortlich sind - eine kleine Faschistenbande...

PS: Nachdem ein kleiner Teil der Leute schon vorher "rüber gemacht haben", durften dann am 11.09.1989 tatsächlich mehr als 60.000 Ostdeutsche von Ungarn aus nach Österreich ausreisen.

Wenn man dazu rechnet die Leute die in Prag warteten, waren es doch ziemlich viele, die sich mit der DDR nicht arrangieren konnten, obwohl es doch angeblich so gut aufwärts ging im sozialistischen Deutschland...

[Bearbeitet von wolfi (23-08-2009 - 14:29)]

Obelix

Beiträge: 653
Registriert am: 29.09.2004


soso... 60.000 also?

11.09.1989
Ungarn öffnet die Grenze zu Österreich. Innerhalb von drei Tagen verlassen 15 000 Menschen die DDR auf diesem Weg, um nach Westdeutschland zu gelangen.
(Historischer Kalender Auswärtiges Amt)

Somit wird amtlich bestätigt, das Wolfis Siegerlegende "60.000" 4fach übertrieben ist.
Aber selbst die 15.000 sind nur 1 Promille der damaligen DDR-Bevölkerung gewesen.

wolfi

Beiträge: 290
Registriert am: 31.07.2007


Na ja, ich fühle mich nicht als "Sieger", wenn ich nicht ein gutmütiger Mensch wäre, hätte ich sogar für den Weiterbestand der Mauer plädieren müssen, immerhin hat meine Firma damals einige Informatiker aus der DDR "eingekauft", die den vorher ein Monopol habenden die Honorare verdorben haben. Ich habe nur zitiert, vielleicht habe ich das auch falsch verstanden bzw. sind nicht alle gefahren, schließlich gaben sie damit alles auf:

on September 11, the picnic gesture became official Hungarian governmental policy; the more than 60,000 Germans waiting in Hungary were allowed to cross into Austria, to "the West."

Die Rhetorik mancher "nicht das DDR - System verteidigender" Leute hier amüsiert mich immer wieder.

Ich werde bestimmt wieder ein Thema finden, welches Antworten dieser Art provoziert...

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Der Grundfehler bestand doch im generellen Ausreiseverbot. Denn alles was verboten ist, ist doch schon mal grundsätzlich interessant. Man ist schließlich neugierig.

Die Öffnung der Grenzen war somit ein längst überfälliger Schritt. Hätte man den Bürgern der DDR die Möglichkeit gegeben, sich selbst ein Bild vom Staat BRD zu machen, dann hätte sich die Sache früher oder später von selbst geregelt. Einge wären eben drüben geblieben, andere nicht.
Aber das ist alles sowieso nur reine Theorie und hinterher ist man immer schlauer.

Obelix

Beiträge: 653
Registriert am: 29.09.2004


@wolfi
Denk doch mal nach: 11 Tage nach Ende der Schulferien sollen noch 60.000 DDR-Bürger (Familien mit Kindern inkl.) im Ungarn-Urlaub gewesen sein?
Angenommen, die 60.000 wären nur die Hälfte gewesen...dann hätten Mitte September(!) noch 120.000 Ostdeutsche den Balaton bevölkert.
Klingt nicht sehr plausibel, oder?
Zumal unmittelbar danach auch die Reisen nach Ungarn und in die CSSR unterbunden wurden.
@Beppo
Vermutlich gäbe es heute solche Diskussionen nicht, wenn die "soziale Marktwirtschaft" der damaligen BRD echt und kein Trugbild gewesen wäre.
framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Naabend
Wenn man hier so reinhört könnte man glauben Erich ist noch unter uns!!!!
Wem dir DDR-mäßigen Formen fehlen,empfehle ich Nord-Korea.Die haben zwar keine Zukunft,aber das ist ihnen egal (Atombombe?????????? ) .
mfg fm
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


Ich wiederhole nochmal was ich bereits woanders schrieb:

Nichts, erst recht nicht die relativ komplexe und vielschichtige "Veranstaltung" Anschluss an die BRD beginnend mind. schon 88 und Ende offen läßt sich mit 2-3 Latrinenparolen á la: "Erich ist noch da und wer will soll doch nach Nordkorea gehen!" abhandeln.

Und in diesem Punkt gehe ich mit Obelix konform: Geschichtsmanipulation, -beugung, -anpassung etc. fangen auf 2 Ebenen an: auf der gefühlten (dort ist meines Erachtens eine emotionale Polarisierung mehr oder minder abgeschlossen, es existiert das Lager: so schlimm war es nicht, wir haben nicht schlecht gelebt, unsere Erinnerungen sind in Bezug auf die aktuelle Lage gar nicht so schlecht etc. und die anderen in deren Augen die DDR ein Überwachungsstaat nach Orwell´scher Manier den Leuten kaum zu Essen und keinerlei Luft zum Atmen ließ. (Diese sind ironischerwe4ise meist Aussenstehende, die entweder nur Ausschnitte des Gesamtbildes wahrnehmen wollen oder können) Tatsächlich Betroffene sind normalerweise eher selten anzutreffen)

Und wie immer liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.

Die zweite Ebene ist die Sachliche.....

Da wird pseudowissenschaftlich nach mehr oder minder persönlichem Gutdünken des Herausgebers mit Zahlen gearbeitet die entsprechend ihrer Wirkung "modifiziert" werden. Wer ist denn zu tatsächlicher Quellenprüfung in der Lage? Und wer ist überhaupt Willens die Dinge zu hinterfragen?
Die heutige Welt der medialen Darstellung im Ganzen basiert doch primär auf emotionaler Ebene, die sacht und sanft eine Verschiebung der Wahrnehmung herbeiführt.
Früher war die Darstellung aller Veröffentlicheungen klar unter dem Staatsziel ausgerichtt. Mit etwas Geschick konnte man darin den tatsächlichen enthaltenen Wahrheitsgehalt aussieben.
Da ist diese jetztige Art der Manipulation deutlich perfider weil deutlich schwerer durchschaubar.

Und Wolfi ist als Agent Provocateur hervorragend geeignet. Unter dem Mäntelchen der Lenkung der Aufmerksamkeit auf solche Beiträge, kombiniert mit einem eigenen Standpunkt der immer wieder durchkommt und der teilweise eine Mischung aus Mitleid und "Ihr habt es früher ja deutlich schlechter gehabt bis ihr befreit wurdet" wird dem Ganzen ein roter Teppich der scheinbaren Objektivität ausgebreitet, basierend auf der Tatsache mit einer Ungarin verheiratet zu sein die immer wieder ganz klar, objektiv und sachlich darstellt, was vor 25 in Ungarn passiert ist. Die Ungarn wurden meines Wissen weder an ihren alten Zipfel Österreich angeschlossen noch waren sie früher eine spiegelbildliche, vergleichbare DDR. Und der ungarische Sozialismus hat vermutlich die gleiche Schnittmenge mit dem der DDR wie die DDR und die BRD früher.....

Und deswegen werde ich auch in Zukunft genau hinkucken, was so "verbreitet" wird.....

wolfi

Beiträge: 290
Registriert am: 31.07.2007


@moss: Danke für die hohe Werschätzung, als "agent provocateur" hat mich bisher noch niemand gefeiert!

"Objektiv" will und kann ich nicht sein, ich lese nur manchmal kopfschüttelnd Beiträge hier, aus denen hervorgeht, dass die DDR fast ein Paradies gewesen sein muss...

Aber trotz allem, die BRD ist ein freies Land und hier darf jeder seine Meinung äußern.

Man kann ja nur spekulieren, wie wohl die Ex-sozialistischen Länder des Ostblocks (darf man das hier im Forum sagen ?) auf das Internet - Zeitalter , Mobiltelefone, Satellitenfernsehen etc. reagiert hätten - vielleicht so wie Kuba und Nordkorea oder eher wie die VR China ?

War nur ein Gedanke - als alter Science Fiction Leser weß ich, dass die Zukunft immer anders wird, als von den Gurus vorhergesagt...

Obelix

Beiträge: 653
Registriert am: 29.09.2004


Aber trotz allem, die BRD ist ein freies Land und hier darf jeder seine Meinung äußern.
Man habe tunlichst die Meinung für sich zu behalten, die DDR sei kein "Unrechtsstaat" gewesen.

des Ostblocks (darf man das hier im Forum sagen ?)
Natürlich nicht. Schließlich gab es ja auch keinen "Westblock".

vielleicht so wie Kuba und Nordkorea
Dir ist aber schon noch in Erinnerung, das Kuba und Nordkorea seit 50 Jahren einem USA-dominierten Embargo unterliegen sowie beide schon gegen die "Demokratisierung" durch US-Militär kämpfen mussten?
Das Gegenteil davon, die Ost-Politik eines Willy Brandt, hat hingegen für Entspannung und Öffnung gesorgt.

wie die VR China
Frag mal Herrn Schäuble woher er seine Ideen nimmt!
Vermutlich ist der nächste "Terroranschlag" für die zweite Septemberwoche schon in Vorbereitung. Bisher waren seine "Terroristen" immer pünktlich.

das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


Hohe Wertschätzung? Feiern?

Ich denke nicht Tim......

Aber schön das du dich dran erfreuen kannst.....

Und letztendlich ist es interessant zu sehen, wie sich meine Vermutungen zum Standpunkt des "offenen, kritischen und unvoreingenommenen Dialog" bestätigen....

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


[zitat:] ""Objektiv" will und kann ich nicht sein, ich lese nur manchmal kopfschüttelnd Beiträge hier, aus denen hervorgeht, dass die DDR fast ein Paradies gewesen sein muss..."

Siehst Du, @ wolfi - genau DAS ist der Punkt!
Du unterstellst "uns" (die wir wagen, doch noch das eine oder andere gute Haar an der verflossenen Republik zu lassen / obwohl wir doch eigentlich nur xx-Jahre in ihr selber gelebt haben... ) hier quasi unlautere Geschichtsklitterung.
- Hast aber selber keinerlei Problem damit (als weitestgehend aussenstehender "Altbundi" ) , genau das Gegenteil als Tatsache hinzustellen (die DDR muß die Hölle gewesen sein, quasi alle wollten raus, alles war Sch..ße, unvorstellbar, dort auch nur ein paar Wo zu (über)leben...).
Die DDR war weder ein Paradies, noch war sie die Hölle...
Die Wahrheit liegt - wie immer - irgendwo in der Mitte, das solltest auch Du allmählich anerkennen - oder es zumindest versuchen...
Immer wieder den Versuch zu starten, den "Insidern" mit Halbwissen "von aussen" her die "richtige" Meinung aufzuzwingen - das muß schief gehen....

[Bearbeitet von standard (24-08-2009 - 23:06)]

wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


Der 7. Oktober 2009 wird für mich ein Tag ohne besondere Vorkommnisse.
Wobei, das stimmt nicht ganz. So ein halbes bis dreiviertel Dutzend Handwerker werden auf meiner Baustelle rumwuseln und ich muss schön aufpassen, dass meinen Sonderwünschen entsprochen wird. Schließlich bin ich ja der Bauherr…
… sentimentale Stimmung wegen Staatsfeiertagen von untergegangenen Nationen werden also kaum aufkommen.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Warum auch, wenn man eben nur den deutlich kleineren Teil seines Lebens dort verbracht hat, so wie Du ja nunmal...
Schon rein rechnerisch bist Du weit mehr Bundesbürger, als Du jemals DDR-Bürger warst.
Bei mir z.B. ist das - schon rein rechnerisch - genau anders herum...

[Bearbeitet von standard (27-08-2009 - 19:55)]

Saxonier

Beiträge: 3.515
Registriert am: 10.09.2000


ich hab grad festgestellt,das ich über 50% meines lebens in der DDR lebte
ansonsten amüsiere ich mich köstlich über unseren "Erlöser" und sein fundiertes Wissen über "meine Heimat"
mehr sag ich dazu lieber nicht,sonst krieg ich kein Visum mehr für die nächste Balatonreise mit dem "Favorit"(DR-Insider wissen,was ich meine)
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