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Autor Thema: Unterschiede Gehalt Ost vs.West
Saxonier

Beiträge: 3.515
Registriert am: 10.09.2000


Um nicht im anderen fred weiterzumachen,eröffne ich einfach ein neues thema.
wie man in dem anderen thread lesen konnte,gibts ja teilweise noch gewaltige unterschiede für gleiche tätigkeiten.
ich beziehe dies ausschließlich auf den nicht produktiven bereich,also öffentlicher dienst.
Heckman und ich machen dieselben tätigkeiten,mit den gleichen Klienten,wohnen ca.130km auseinander und verdienen trotzdem unterschiedlich viel bzw.wenig.eigentlich nach zwanzig jahren "einheit" eine frechheit.
ich beschwere mich nicht,da ich für ostdeutsche verhältnisse relativ gut verdiene.
und an das märchen der unterschiedlichen unterhaltskosten in West/Ost glaube ich schon lange nicht mehr.im Real-Markt Düsseldorf wird das stück butter genauso viel kosten,wie im Real-Markt Chemnitz.
ich zahle für mein haus die gleichen tarife,Zinsen etc. wie in BaWü.
meine pkw-steuer richtet sich auch nicht nach regionen.
wie lange wird diese schere noch offen bleiben?
letztendlich kann ich jeden verstehen,welcher ostdeutschland gen westen verlässt,um dort deutlich mehr zu verdienen.
Dachzelt_Ulli

Beiträge: 1.204
Registriert am: 28.02.2002


Diese Unterschiede gibt es auch bei "neu erfundenen Berufen". Vor kurzem wurde der Grundwehrdienst ausgesetzt und der neue Freiwilligendienst beschlossen. Er tritt neben das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und das bestehende Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ).
Und da gilt 20 Jahre nach der Wende: 324 Euro für jeden Dienstleistenden im Westen und 273 im Osten / plus Geld für Unterkunft, Verpflegung und Sozialbeiträge.

Verstehen muss man das nicht....

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Als ich das neulich im Radio hörte konnte ich auch nur mit dem Kopf schütteln, da werden neue Gräben gezogen statt die alten endlich zuzuschütten.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Das Problem ist, daß die Gräben (zumeist künstlich forciert) nach 2 Jahrzehnten noch immer "zu tief" sind, um sie einfach "zuschütten" zu können. Und wenn seitens der Politik heute - schon wiedermal - behauptet wird, es würde noch etwa weitere 10 Jahre dauern bis zur Angleichung, dann fehlt mir inzw. so ziemlich jeder Glaube daran.
Es sei denn - und in diese Richtung läuft es unterm Strich vmtl. eher - das Westniveau wird weiter schleichend soweit herunter geschraubt, daß es irgendwann insofern "passt".
Bei uns ist es auch so, daß die Koll. in den Westwerken teilw. deutl. mehr verdienen, auch und gerade an WE´s, So- und Feiertagen - uns redet man aber immer wieder ein, wir seinen "viel zu teuer". Als wenn man sich die Hosen mit der Kneifzange anziehen würde...

Die Geschichte mit der "Aussetzung" des Wehrdienstes und somit der quasi Abschaffung des - für viele soziale Bereiche eigentlich unentbehrlichen - Zivildienstes und dessen eigentl. skandalöse Ost-/Westteilung ist ein Paradebeispiel für die völlig kurzatmig-unausgegorene Politik dieses schwarz-gelben Laienspieltheaters, das sich bei uns tatsächlich Regierung nennen darf.
Daß die Lebenshaltungskosten im Osten unterm Strich längst angeglichen sind, wenn nicht sogar teilw. HÖHER als in passenden westl. Vergleichsregionen liegen
(Stichworte: Energie, Wasser- und Abwasserpreise, dazu die die letzten 2 Jahrzehnte teilweise massiv und kurz hintereinander weg angefallenen Anschluß- und Anliegerbeiträge!), sollte sich allmählich auch bis "nach oben" rumgesprochen haben.

HUGOzwei

Beiträge: 2.817
Registriert am: 26.01.2000


saxonier: tststs - also von wegen öffentlich dienst als nicht produktiver bereich! der mdr produziert wohl kein programm???

ich finde die schere zwischen ost und west nicht mehr sooo gross. ich kenn mittlerweile viele die im westen weniger haben als ich hier im osten. ich denke eher, es ist ein branchenproblem. der ÖD mit seinem tarifvertrag hinkt da sicher hinterher. der mdr hat zum glück einen eigenen - aber im vergleich zu den westanstalten schneiden wir immernoch schlecht ab - im vergleich zum rest des ostens jedoch eigentlich eher gut. kommt wie gesagt immer auf die branche an.

im gesundheitsbereich ist man im westen nach wie vor besser dran, auch in der automobilherstellung werden im osten nur billiglöhner eingestellt. aber in sachen medien, pr, technische berufe und forschung ist der osten nicht so weit abgeschlagen wie viele denken.

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


@Micha
Ich hab noch Zuschläge, die du nicht hast (Vollzugszulage z.B.). Wer weiß, wie es dann aussähe. Und ganz ehrlich, wenn ich die Arbeitsqualität und Vergütung in meiner Heimatstadt hätte, wär ich vermutlich schon zurückgemacht. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Produzieren tu ich aber, öffentliche Sicherheit.
Professor

Beiträge: 1.648
Registriert am: 14.04.2001


also im Westen gehen die Löhne bei Neueinstellungen ständig nach unten und dann steigen sie auch nicht mehr so, wie vor Jahren. Wenn ich meist höre was die Frauen meiner Kollegen so verdienen, das ist nicht mehr weit weg vom Osten und wenn man in Firmen ohne Tarifbindung im Westen arbeitet, kann man auch im Osten bleiben, da lohnt die Fahrerei nicht mehr. Man darf nicht immer auf die Löhne in DAX-Unternehmen schauen, die sind selbst für den normalen Wessi nur ein Traum.

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standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Das ist genau das, was ich oben mit "das Westniveau schleichend nach unten schrauben" meinte...
E Wurst

Beiträge: 129
Registriert am: 25.07.2005


Das muss man aber differenziert betrachten, mir fällt die Diskrepanz im Mindestlohnbereich ganz stark auf. Z.B. für Reinigungskräfte: 6,83 €/h im Osten, im Westen 8,15 €/h.

Über die absolute Entlohnung kann man natürlich streiten und sie ist m.E. nicht wirklich diskutabel. Nur manifestiert sich an diesem Beispiel eben doch ein nicht nurmarginaler Unterschied.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


...und im EU-Vergleich erwarte ich diese Angleichungen auch.
standard

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Registriert am: 26.01.2002


...was aber vmtl. heißen wird: bei uns runter, bei den anderen rauf....
Professor

Beiträge: 1.648
Registriert am: 14.04.2001


das glaube ich nicht, im Ausland werden die Löhne stagnieren und die Abgaben steigen. Die werden jetzt das bekommen, was mir die letzten Jahre hatten.
Ich denke, das sich bei uns langsam der Fachkräftemangel in der Lohntüte bemerkbar machen wird. Das Nettolohneinkommen wird sich im geringen schwarzen Bereich bewegen.

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standard

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Das wird sich herausstellen...
 

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