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Autor Thema: festanstellung oder wie man einen leiharbeiter abserviert
stephanfranz

Beiträge: 1.226
Registriert am: 28.11.2005


ich war grade in meinem ehemaligen "kundenbetrieb" meine arbeitskleidung und persönliche dinge abholen...

dort habe ich letztes jahr im oktober über eine zeitarbeitsfirma als schmied angefangen.
ich habe mir nie etwas zu schulden kommen lassen, war nie unpünktlich, habe meine arbeit dort gewissenhaft erledigt, hab nie etwas dagegen gehabt mal länger zu bleiben und hab auch nicht gemeckert als die arbeitszeit von 35 st/woche auf 40 st/woche angehoben wurde.
auf der letzten weihnachtsfeier wurde mir auch von der cheffin zugesagt mich übernehmen.

am vergangenen montag hatte ich einen arbeitsunfall. beim schmieden brannte sich schlacke durch meine hose und durch die zunge meines arbeitsstiefels und verbrannte mir mein fußgelenk. dabei erlitt ich eine verbrennung 2. grades. der arzt musste noch geschmolzene faserreste aus meiner wunde entfernen.
einen tag später meldete sich mein chef von der leihfirma und teilte mir mit das der "kundenbetrieb" mich abgemeldet hätte.
als begründung hieß es wegen der krankmeldung das könne sich ein kleines unternehmen nicht leisten das personal so lange ausfällt.
dabei war ich nur diese woche krankgeschrieben.

ich hatte der chefin von der firma eine email geschrieben das ich über deren entscheidung entäuscht bin und habe ihr die diagnose vom behandelnden unfallarzt mitgeteilt. ich bat ferner noch darum die entscheidung mich nicht weiter zu beschäftigen nochmals zu überdenken. leider erhielt ich keine antwort.

heute war ich dort um meine arbeitsklamotten abzuholen. ich wurde vom stellvertretenden werksleiter äuserst unfreundlich empfangen.
was mir denn einfallen würde solch eine unverschämtheit. ich solle sofort den betrieb verlassen ect.

ich schaffte es denn noch einem arbeitskolegen mitzuteilen das ich absofort nicht mehr in dieser firma beschäftigt bin und die begründung. fassungslosigkeit bei meinem kolegen.

als ich meinen spind geleert hatte wurde mir noch auf übelster pöbelnder art vom stellvertretenden werksleiter gesagt wenn ich das an die öffentlichkeit bringen würde würde man mich verklagen.

ich frage mich wieso? was habe ich denen getan auser am montag krank zu werden?
eine riesen schweinerrei ist das!! erst die feste zusage mich einzustellen und dann als begründung den arbeitsunfall um mich raus zu werfen !!

ingo

Beiträge: 424
Registriert am: 26.12.2000


Eine ziemliche Sauerei - ich würde sowas verstehen, wenn die Firma ehrlich sagt, wegen der Auftragslage kann sie dich doch nicht übernehmen. Aber mit irgendwelchen seltsamen Vorwänden finde ich das mies! Hmmm - wie ist das eigentlich bei einem Arbeitsunfall. Muss der nicht der Berufsgenossenschaft gemeldet werden? Vielleicht wollten sie das vermeiden?
Murphy

Beiträge: 1.775
Registriert am: 21.03.2006


und da du bei der Leihfirma angestellt bist, ist der dortige Chef für deinen weiteren Werdegang verantwortlich. Er darf dich nicht während der Krankschreibung (bei Arbeitsunfall schon gar nicht) kündigen.

Dass du von der Firma abgemeldet wurdest, an die du abgestellt warst, ist etwas anderes. Nun kommt es darauf an, was in deinem Arbeitsvertrag steht. Bist du nur eingestellt, solange du an einen bestimmten Mieter gebunden bist, oder bist du pauschal eingestellt als Schmied z.B.
Dein arbeitgeber, also die Leihfirma ist für dich Ansprechpartner....

stephanfranz

Beiträge: 1.226
Registriert am: 28.11.2005


@ ingo:

der arbeitsunfall ist meldepflichtig gewesen und wurde auch ins verbandbuch eingetragen. ich habe noch eine halbe stunde weitergearbeitet. da der knochen dick wurde und die brandwunde sehr schmerzhaft war bat ich um erlaubniss einen arzt aufzusuchen.

@ murphy:

ich habe nicht die kündigung seitens meines arbeitgebers bekommen. dort habe ich äuserst gute reverenzen vorzuzeigen und auch gewisse vergünstigungen da ich als absolut zuverlässiger mitarbeiter angesehen werde. ich bin in der zeitarbeitsfirma als schmied beschäftigt und werde nächste woche wieder in eine neue gesenkschmiede vermittelt.

worüber ich mich aufrege ist die tatsache das mir vom kundenbetrieb mehrfach eine festeinstellung zugesagt wurde und man mich jetzt mit der fadenscheinigen begründung das ich ja ne ganze woche krank bin gekündigt wurde. mich dann noch so zu behandeln als hätte ich dem kundenbetrieb schwersten schaden zugefügt und mir mit einer klage zu drohen wenn ich das in der öffentlichkeit breit trete.

ich habe grade eben mit meinem chef in der zeitarbeitsfirma gesprochen und ihm den sachverhalt mitgeteilt. über diesen vorfall ist noch nicht das letzte wort gesprochen, man werde sich nochmals mit firma xxx in verbindung setzen denn so wort wörtlich mein chef ginge das überhaupt nicht.

MichaH

Beiträge: 1.061
Registriert am: 17.09.2000


Ist es nicht sogar so, dass der Entleiher nur die Stunden zahlt, die Du arbeitest? Die Fehlzeiten gehen doch zu Lasten der Zeitarbeitsfirma. Würde mich wundern, wenn es bei Euch anders wäre.
Christian K

Beiträge: 3.150
Registriert am: 27.04.2004


quote:
...wurde mir noch auf übelster pöbelnder art vom stellvertretenden werksleiter gesagt wenn ich das an die öffentlichkeit bringen würde würde man mich verklagen.

Die drohen Dir auch noch?
Na, dann würde ich das erst recht an die Öffentlichkeit bringen. Wenn die schon solche Drohungen aussprechen, haben die wahrscheinlich noch ein paar Leichen im Keller, die es zu verheimlichen gilt. Wer weiß, was noch alles herauskommt. Manchal melden sich ja dann ein paar weitere Leidensgenossen, wenn sie einen negativen Bericht über ihren ehemaligen Arbeitsgeber in der Zeitung lesen.
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Sei froh daß die ihr wahres Gesicht jetzt gezeigt haben, wärst du schon fest angestellt und womöglich noch in der Probezzeit dann würde dir die Rückfallebene Leiharbeitsfirma fehlen und du stündest nun auf der Strasse.

Also einfach unter Lebenserfahrung abbuchen und erleichtert sein.
Jeder von uns hat wohl irgendsowas schon mal einstecken müssen wenn er ein paar Jahrzehnte gearbeitet hat.

Zoni

Beiträge: 3.538
Registriert am: 15.11.1999


Anwalt einschalten klagen.
Erfolgsaussicht 100 prozent
Leuko1

Beiträge: 111
Registriert am: 24.02.2009


Lächerlich! Erfolgsaussicht beträgt genau 0%!
Murphy

Beiträge: 1.775
Registriert am: 21.03.2006


genau.... Arbeitgeber ist die Leihfirma. Und die hat ja nicht gekündigt.

Vielleicht war es wirklich auch gut so.....

Frankenstein

Beiträge: 2.378
Registriert am: 18.06.2002


mal angenommen er würde vor gericht recht bekommen, wer möchte nach so ein urteil weiter dort arbeiten? wenn der werksleiter jetzt schon solch ein theater abzieht.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Ja - die "schöne" neue Arbeitswelt - politisch so gewollt. Hauptsache, die Statistik "stimmt" (oder richtiger: sieht schön aus...)
Mit den wiederholt geäußerten Festeinstellungsabsichten solltest Du offenbar nur zu (weiterhin) guter Arbeit motiviert, "bei der Stange gehalten" werden. So sieht´s jedenfalls im Nachhinein aus. Hake die Bude am Besten ab - viel wirst Du dort offenbar kaum versäumen...
Worum ich mir an Deiner Stelle die größeren Sorgen machen würde ist, ob Dein Arbeitsunfall ordnungsgemäß bei der BG gemeldet wurde! DAS ist sehr wichtig - gerade bei evtl. noch auftretenden Problemen/Folgeschäden. Irgendetwas zugezahlt hast Du bei Arzt oder Apotheke doch hoffentlich nicht, oder?
Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Meine Meinung über Leih-/Zeitarbeitsfirmen hatte sich eigentlich in den letzten Jahren gebessert, aber momentan denke ich grade an Wallraffs "Ganz unten".

Wobei man im konkreten Fall eher die Firma kritisieren muß, die ausgeliehen hat.

Trabi Torsten

Beiträge: 340
Registriert am: 07.08.2010


ja ein Thema was auf mich auch zukommen wird. Ich möchte im laufe des Jahren zu meiner Freundin(bald Frau) ziehen. Sie wohnt in Rostock. Nun da ich seid 13Jahren in NRW arbeite, kommt durch den Umzug das Thema Zeitarbeit in Frage.
Einige Bewerbungen waren nicht so erfolgreich. Über Zeitarbeitsfirmen höre ich mal gute mal schlechte Infos.
Mal sehen wie es für mich weiter geht.
Zu deinem Fall @ Stephanfranz ich finde die Behandlung unmöglich!
stephanfranz

Beiträge: 1.226
Registriert am: 28.11.2005


@ hegau:

ja einerseits gut das sie ihr wahres gesicht jetzt gezeigt haben somit hab ich jetzt noch zumindest die leihfirma als hintertürchen.

@ zoni;

klagen wird nichts bringen obwohl die gesammte belegschaft es bezeugen könnte das die mich fest einstellen wollten. schließlich ist es der kundenbetrieb der mich nach hause geschickt hat und nicht die zeitarbeitsfirma.

@ standart;

der arbeitsunfall wurde in das verbandsbuch eingetragen und ich war beim unfallarzt. bei meinem chef wurde alles ordnungsgemäß aufgenommen. fest eingestellt werden sollte ich tatsächlich es hätte aber noch 3 monate gedauert wegen der übernahmefrist die vertraglich zwischen kunde und zeitarbeitsfirma geschlossen wurde.

über meine zeitarbeitsfirma kann ich ausnahmsweise mal nicht meckern obwohl es anfangs auch ein paar probleme gegeben hat.

[Bearbeitet von stephanfranz (24-03-2011 - 21:37)]

trabanterkannt

Beiträge: 29
Registriert am: 07.12.2010


Tut mir echt leid für dich,wenn auch unbekannter weise.
Sorry ,aber ganz Ehrlich bin ich der Meinung ,das Leiarbeit moderne Sklaverei ist.(nicht persönlich gemeint)
zwigge79

Beiträge: 880
Registriert am: 02.02.2004


Die Sache mit den Zeitarbeitsfirmen ist zwiespältig. Es kommt auch sehr darauf an, bei welcher Firma man unterkommt. Hab mich einmal ganz schön agemeiert, und bei einer anderen gutes Geld bekommen ( allerdings Auslöse mit eingerechnet, da muß man sich denn ein günstiges Quartier suchen ). Da hatte ich als Kfz-Mechaniker ca. 2000€ netto im Monat. Das hab ich danach bei ner festen Firma nicht annährend erlebt. War jetzt 2 Wochen in den Semesterferien für 50€ pro Tag arbeiten, allerdings ein Topumfeld und ne Gelegenheit die Kenntnisse wieder aufzufrischen,außerdem hats mal wieder Spaß gemacht. Mal sehen, im Sommer werd ich die Sache wohl splitten; 2-3 Wochen LKW-Fahren und den Rest in der Werkstatt arbeiten.
Warti

Beiträge: 256
Registriert am: 25.09.2005


na dann bin ich ja richtig zufrieden. Seit 13 Jahren Festanstellung in der Industrie.

Gleitzeit, Arbeitszeit ca. 6.15 - 14.15Uhr, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Jahresprämie (wenns der Firma gut geht)pünktliche Bezahlung, bezahlte Überstunden, Urlaubsplanung ohne große Probleme, Betriebsärztliche Versorgung, Betriebsrat, Fortbildungen. - Wenn man einige hier hört, dann werden die Probleme die man ab und an mal auf Arbeit hat ganz ganz klein...


kenne auch die andere Seite. Als Koch habe ich genau das umgekehrte erlebt Und als ich durch Gesundheitliche Probleme aufhören musste, war der Gang zum Arbeitslosenverwahramt auch eine Episode für sich.

[Bearbeitet von Warti (26-03-2011 - 07:34)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


2000 €uronen netto für ´nen Schrauberling - Hut ab! Ist wohl eher nicht die Regel...
 

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