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Autor Thema: Militärhistorisches Museum Dresden
Trabantfan

Beiträge: 754
Registriert am: 18.03.2000


Ich war vorige Woche mal im militärhistorischem Museum Dresden und konnte folgende Handyfotos von einem trabantähnlichen Fahrzeug machen.

Zumindestens waren mehrere Sachsenring-Logos drauf.

Wer weiß, was das ist?


Ein Besuch von dem Museum kann ich übrigens nur empfehlen, auch als technikbegeisterter Pazifist.

[/URL]

http://img163.imageshack.us/img163/5238/p0812111408.jpg[/IMG]

[Bearbeitet von Trabantfan (11-12-2011 - 14:41)]

Ande

Beiträge: 149
Registriert am: 28.12.2005


Ein "Repräsentant" auf P 240 Basis. Wurden 2 Stück gebaut, einer steht in Dresden und einer im Horch Museum Zwickau. Genutzt wurden diese zu Militär Paraden u.ä.
Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


http://de.wikipedia.org/wiki/Sachsenring_P_240

http://www.traumautoarchiv.de/html/4390.html

dgutschner

Beiträge: 395
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Ich melde mich dann auch mal zu Wort.

Da ich ja bei der Fahne Arbeite und nicht weit weg von Dresden stationiert bin, haben wir natürlich als PolBil bereits das Museeum besucht.

Es ist sehr vielfälig aufgebaut.
Für jmd. der sich wie ich viel auf DDR und co versteift bei so einem Besuch, erlebt hier echt viel.

Bei mir in Königsbrück hatte damals Sigmund Jähn einige Vorbereitungen für seinen Flug absolviert. Selbst darüber findet man einige Dinge, darunter das original Sandmännchen und Mascha. Das Sandmännchen löst sich nur leider langsam auf, da man Saumstoff nicht konservieren kann. Darunter die angebliche original Kapsel vom Jähn.

Auf alle Fälle ist es ein Besuch wert, nur man sollte einen ganzen Tag einplanen. Mit 4-5 Std. kommt man nicht hin!

Draußen sind eninge DDR Militär Fahrzeuge abgebildet, drinne steht der Repräsentant, ein B1000(SanKa) und einige andere Sehenswerte Dinge.

Sehr interessant z.B. die Umstrukturierung von NVA auf Bundeswehr, wie man einfach nur am B1000 z.b. Das DDR Emblem mit grüner Farbe übermalt hat und Bund draufgeschrieben usw...

Selbst heutige Themen wie Auslandseinsätze sind gezeigt.


wl13

Beiträge: 190
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War gestern auch, ist ja nun kein DDR-Historisches Museum mehr, daher, naja, viel gemischt, Platzmässig viel verschenkt und künstlich in die Enge gezwängt...

Beim Representant sowie Horch wäre mal staubwischen angebracht.

standard

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Haben die noch Bauer´s "Brandtaucher" in der Ausstellung? Der stand früher im entsprrechenden Potsdamer Museum und wurde irgendwann in den 70ern gen DD verlegt.
limokombi

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Registriert am: 17.06.2005


Der "Brandtaucher" wird nach wie vor ausgestellt, war aber zumindest bei meinem Besuch kurz nach der Eröffnung noch im Inneren unbeleuchtet, im Gegensatz zu früher.

Ich hatte noch nicht ausreichend Zeit, um das Museum in der Gründlichkeit zu ergründen, welche notwendig wäre, um sich ein abschließendes Urteil zu erlauben. Meine bisherige Meinung ist sehr gespalten, die Zerstörung der Außenfasade des Arsenalgebäudes der königlich-sächsischen Armee ist in meinen Augen aber nach wie vor eine unsägliche Schande. Und das gilt für die damit gewollte Aussage erst recht...

PS.: Für alle die das Museum noch ohne Bezahlung eines Eintrittsgeldes besuchen möchten sei angemerkt, daß dies nur noch bis zum Ende diesen Jahres möglich sein soll. Ab 2012 soll zur Refinanzierung der (explodierten) Baukosten des von dem amerikanisch-jüdischen Stararchitekten Daniel Libeskind geschaffenen "Meisterwerkes" ein Eintrittsgeld erhoben werden...

Deluxe

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Hmmm - die Idee des Keils und seiner Bedeutung finde ich grundsätzlich gar nicht schlecht. Insbesondere, daß die Keil- bzw. Pfeilspitze quasi direkt in die noch immer offene Wunde namens Altstadt "hineinsticht".

Was mir aber überhaupt nicht einleuchtet, ist eben die Zerstörung der Außenfassade des Arsenalgebäudes durch diesen architektonischen Gewaltakt.
Das paßt nicht in unser manchmal sogar denkmal-hysterisches Zeitalter.

Wäre eine "Bomben"idee für einen Neubau gewesen - aber daß man wertvolle historische Bausubstanz in der größten Militärstadt Europas, (was die Dresdner Albertstadt ja immer noch sein dürfte, wenn ich nicht fehlinformiert bin) für ein Millionensalair derart verballhornen darf, ist wirklich jenseits der geschmacklichen Grenze...

[Bearbeitet von Deluxe (11-12-2011 - 19:27)]

standard

Beiträge: 19.357
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"amerikanisch-jüdischer Stararchitekt"
Spielt seine Religion bei dieser Geschichte eigentl. irgendeine Rolle? Manchmal denke ich echt, mich hackt es....
Ich halte es nebenher für die ganz normale Regel, daß man für einen Museumsbesuch einen kleinen Obolus entrichtet...

[Bearbeitet von standard (11-12-2011 - 20:50)]

limokombi

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Nein, mit Religion hat das wahrlich nichts zutun! Es gibt zwar mittlerweile in Deutschland viele Leute für die alles US-amerikanische zur "Religion" geworden ist, aber offiziell ist´s noch keine Religion...

Die Bezeichnung "amerikanisch-jüdisch" bezeichnet einerseits seine (Herrn Libeskinds) Staatsangehörigkeit (us-amerikanisch) und andererseits seine Herkunft (genauer: in Polen geboren, jüdische Eltern).
Und ja, das stört mich tatsächlich. Verstehe mich bitte nicht falsch, der Mann ist mir durchaus nicht unsympatisch, und zählt sicher nicht zu den schlechtesten seiner Kunst, aber für "das" Miltärhistorische Museum der Bundeswehr hätte ich mir tatsächlich einen deutschen Architekten gewünscht, bzw. für diese Gebäude eben eigentlich nur einen Bauleiter, der die Sanierung des Gebäudes im ORIGINALZUSTAND überwacht... Gerade eben weil diese Architektur eine (einseitige) Aussagekraft hat... Wenn irgendeine Gemeinde in Deutschland oder gar eine Privatperson ein solch bedeutendes Gebäude so umbauen würde, gäbe es in der Regel ein gewaltiges Donnerwetter, aber eben nicht hier (was deluxe ja faktisch auch schreibt).

Zum Thema größte Garnisionsstadt: Da heute nur noch ein vergleichsweise winziger Teil der Albertstadt militärisch genutzt wird, und ein Vielzahl an Gebäuden seit 45 zerstört worden ist, glaube ich nicht, das die Albertstadt heute noch Europas größte Militärstadt ist.

Zum Thema "Millionensalair derart verballhornen" und "einen kleinen Obolus entrichten": Bis zur letzten Baukostenexplosion war kein Eintritt vorgesehen! Übrigens wollte die Bundeswehr nach der Wende die fast neben dem Militärhistorischen Museum befindliche Garnisionkirche sanieren (eine historisch bedeutende seltene Simultankirche). Es ist am Ende an den viiieeeelll zu hohen Kosten gescheitert. Ein Privatinvestor, der einige umliegen Kasernen zu Wohnungen umgebaut hat, hat sich der Kirche erbarmt, und den (angesichts der Umbaukosten fürs Militärhistorische Museum lächerlichen) Millionenbetrag für die Sanierung bezahlt...

Aber anderseits soll die BW lieber einen kleinen Obolus für den Eintritt verlangen, als noch weiter an der kämpfenden Truppe zu sparen. Am Ende müssen unsere Soldaten dann noch ihre Ausrüstung selbst bezahlen (wäre nicht neu, siehe Armeestruktur und -finanzierung vor 1815)...


Nachtrag zum Thema: "die Zerstörung der Außenfassade des Arsenalgebäudes"

Die ganze Strukur des Gebäudes im Inneren wurde zerstört bzw. umgebaut! Lt. den Regionalzeitungen, gab es zeitweilig sogar massive Problem mit der Statik, da tragende Grundmauern zerstört wurden. Falls die nächste oder übernächste Generation also den Rückbau durchführen sollte, kommt einiges an Arbeit und Geldaufwand auf die drauf zu....

... vielleicht kann ich dafür dann als Rentner ja spenden.

[Bearbeitet von limokombi (11-12-2011 - 23:53)]

wl13

Beiträge: 190
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quote:
Die ganze Strukur des Gebäudes im Inneren wurde zerstört bzw. umgebaut! Lt. den Regionalzeitungen, gab es zeitweilig sogar massive Problem mit der Statik, da tragende Grundmauern zerstört wurden. Falls die nächste oder übernächste Generation also den Rückbau durchführen sollte, kommt einiges an Arbeit und Geldaufwand auf die drauf zu....

Bin "erschrocken" , als ich innen war, man kennt es noch im "Alt"- Zustand, ist ja nix mehr quasi vom Altgebäude.

Ich finde es auf der Strassenseite gegenüber viel interressanter... unter Meter-Dicken Bunkerbeton in der Tiefgarage..

limokombi

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Kannst Du das etwas genauer beschreiben, bei mir hat es noch nicht "Klick" gemacht....
wl13

Beiträge: 190
Registriert am: 30.10.2005


"Klick"

http://forum.wartburg13.de/viewtopic.php?f=7&t=489&p=36678&hilit=depot#p36678

Leider war es zu den letzten 2 Museumsnächsten nicht auf...

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


Ach so, ja da war doch noch was... Ich habs letztens auch in der Zeitung gelesen um es dann doch wieder nicht zu schaffen...

Dankeschön!

wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


Ich habe im Dezember drei Besuche in wenigen Tagen absolviert – und noch habe ich nicht alles gesehen (1914-45 fehlt mir noch – und so 'nen Audio-Guide muss ich mir auch noch mal ausleihen). Liegt daran, dass ich zu den Menschen gehöre, die jede Bildunterschrift lesen (warum gehe ich sonst in ein Museum, eine Galerie, usw. ??? )...

Das alte Museum (weder das der sozialistischen noch das der wiedervereinigten Zeit) habe ich je kennengelernt. Somit kann ich keine Vergleiche zu früher ziehen. Die aktuell inhaltlich sehr differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg gefällt mir. Bedenkt man das frühere Verständnis solcher Arsenale als Sammlung historischer Waffen ein bemerkenswerter Fortschritt.

Den Keil in der Außenfassade finde ich sehr gelungen. Symbiose aus alt und neu. Einzig wenn man sich dem Gebäude auf einige Meter nähert, wirkt er zu groß. Im Inneren haben die schrägen Wände allerding den Nachteil der Stolpergefahr. Man kann zahlreiche Schuhspuren im Sockelbereich finden ...

Hmm, Zerstörung der Außenfassade. Hinter der Keilspitze stehen zwar nach wie vor die Außenmauern, aber sie sind angeknabbert... Ob nun Libeskind oder ein anderer – wenn Stahl und Glas nun mal die einzig legitimen Ausdrucksformen moderner Architektur sind, würde der Keil eines deutschen Starbaumeisters wohl kaum anders aussehen...

Die Exponate: Schön die Dialoge, wenn Besucher den "Repräsentant" sehen. "Das ist doch das Trabi-Zeichen!" - "Aber das ist doch kein Trabant!" – "Da hat vielleicht einer das falsche Zeichen drangeschraubt"... Wie auch immer. Die wenigsten schauen hinter den Kofferraum, wo der ganze Ordenklimbim des Genossen Hoffmann ausgebreitet ist.

Der B1000 trägt allerlei Korrosionsschäden. In Bestzustand jedoch steht das Horch Cabrio, das de Gaulle vermutlich aus der Fahrbereitschaft des Stadthalters von Paris (einem gebürtigem Leipziger übrigens) übernommen hat. Jener Mann, der den Befehl Hitlers, Paris zu sprengen, einfach nicht befolgt hat.

Man findet (wenn man sich Zeit nimmt) ein paar Dokumente vom Bausoldaten Jörg Hildebrandt, dem späteren Gatten der hochgeschätzten Regine.

Den Brandtaucher kann man als verkleinertes Schnittmodell (inklusive Kurbelantrieb) bewundern, denn im Original brannte bei meinem Besuch kein Licht. Was wird wohl aus dem 2 Exemplar geworden sein, das Bauer ohne finanzielle Einschränkungen für den Zaren bauen durfte?

Kurios finde ich, dass das Maultier größer ist als das Pferd.

Das Armeemuseum ist gegenwärtig das eindrucksvollste Dresdener Ausstellungsgebäude. Zur Stunde – und wohl bis Ende Februar - noch eintrittsfrei...

Nebenbei: Mir gefällt es sehr gut, wenn Museen einen eintrittsfreien Tag, Nachmittag usw. gewähren oder wie auch das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig gar nicht erst Eintritt verlangen. Das gesparte Geld lege ich dann lieber in einem Ausstellungskatalog, Postkarte, Dokumentation an...

 

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