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Autor Thema: Verbot von DDR-Symbolen?
standard

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Registriert am: 26.01.2002


Es ist mal wiedermal so weit...
Aus den Reihen von CSU und junger Union wird derzeit relativ laut nach einem "Verbot des Tragens von DDR-Symbolen" gerufen (als wenn es keine wichtigeren Probleme im Lande - und darüber hinaus - zu lösen gäbe...).
Anlass dazu bot ein Aufmarsch von (vmtl.) ´Ehemaligen´ aus dem-/in Uniformen des Ex-Wachregimentes Feliks Dzierzinski, welches bekanntlich offiziell der Stasi unterstand. Und beim Thema Stasi verstehen die geschichtlich umfassend gebildeten Koll. aus dem bierseligen Süden selbstverstädlich keinerlei Spaß...
Um es gleich klar zu stellen: über Sinn oder Unsinn und "Angemessenheit" dieser merkwürdigen uniformierten Veranstaltung anlässlich des 8.5. kann man natürlich absolut geteilter Meinung sein - ich kann auf sowas auch gut und gerne verzichten.
Andererseits hatte das Wachregiment mit den landläufig bekannten ´subversiven´ Aufgaben und Tätigkeiten der Stasi wohl herzlich wenig zu tun, da es hauptsächlichst mit dem Objektschutz diverser staatlicher- und Regierungsobjekte zu tun hatte, u.a. meines Wissens auch den touristisch seinerzeit viel beachteten Wachaufzug unter den Linden personell abdeckte (die Unterstellung bei der Stasi hatte aber wohl ursprünglich auch etwas mit dem 4-Mächte-Status in Berlin zu tun). Aber das sei nur nebenbei und der Vollständigkeit halber erwähnt...
Unterm Strich liefe es m.E. mit einem solchen Verbot doch unweigerlich wiedermal auf eine Gleichstellung der "beiden deutschen Diktaturen" hinaus, die ich nach wie vor für sehr bedenklich halte.
Die Symbole der älteren sind bekanntlich längst verboten (die Hauptsymbole, an Oldtimern im vollen Wehrmachts- oder Afrika-Corps-Ornat stört sich scheinbar niemand...) - in Anbetracht der nach Millionen zählenden Opfer dieser Diktatur wohl auch völlig zu recht. Die Frage wäre konkret, ob man das hakige Kreuz nebst Doppelrunen und Hammer-Zirkel-Ährenkranz (und alles, was jeweils dahinter stand), tatsächlich auf ein und dieselbe Stufe stellen kann und sollte. - Nichts anderes würde mit einem Verbot der DDR-Symbole (wie und welcher auch immer) schließlich wohl unweigerlich passieren. Fraglich auch, wo man anfangen und wo man aufhören wollte: Fahnen/Embleme natürlich, was aber ist mit FDGB, FDJ (okay, wohl seit den 50ern als "verfassungsfeindlich" eingestuft, allerdings ging´s da wohl eher um den damaligen West-Ableger), Pionierwimpel (was sich die Leutz gerade darüber immer freuen und amüsieren!), HO, IFA, Ampelmännchen,....?
(Und was wäre eigentlich mit dem TRABANT - bekanntlich DAS DDR-Symbol überhaupt... )
Ich bin gegen diesen Quatsch - der wiedermal von Leuten losgetreten wird, die m.E. in jüngerer (ost)deutscher Geschichte nicht soo sonderlich bewandert scheinen...
(im nachstehenden Artikel z.B. mal auf die Passage mit "Hammer und Sichel" achten )
- Und auch auf die unten stehenden Leser-Kommentare...

http://www.fr-online.de/politik/ddr-symbole-junge-union-will-ddr-symbole-verbieten,1472596,22844074.html

Christian K

Beiträge: 3.150
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"....(als wenn es keine wichtigeren Probleme im Lande - und darüber hinaus - zu lösen gäbe...)."

So ist es!
Ein Verbot von DDR-Symbolen ist genauso überflüssig wie die Rechtschreibreform (wir haben doch eine gut funktionierende Rechtschreibung) und ein NPD-Verbot (die sich bald von selber erledigt haben, siehe Wahlergebisse von nur 2 bis 3%).
Mit dieser Diskussion soll wieder einmal von anderen sich ausbreitenden Problemen abgelenkt werden. Wie zum Beispiel, dass das heutige System bezüglich Demokratie, freie Meinungsäußerung und Überwachung ("gläserner Bürger") nicht viel besser ist als als DDR- und Nazideutschland.

Obelix

Beiträge: 653
Registriert am: 29.09.2004


Es missfällt dem Mißfelder scheinbar, dass die Siegergeschichte auch nach fast einem Vierteljahrhundert immer noch nicht im Osten "angekommen" ist.
So richtig heftig sind z.B. die beiden Artikel des rechten Hasspredigers Herzinger von der WELT.
http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article116469151/Sperrt-diese-Symbole-weg.html?config=print

http://www.welt.de/kultur/history/article116466562/Warum-wir-die-Symbole-der-DDR-verbieten-sollten.html?config=print

(Beide Artikel sind übrigens zu 99,9% völlig identisch. Nur 1 Veröffentlichung mit nur einer Überschrift war offensichtlich nicht überzeugend genug )

Also hört endlich auf mit diesen bösen Trabi-Treffen, mit denen die Bedrohung der Welt durch die DDR verharmlost wird!

Geht lieber zu den Treffen diverser "VW-Freunde" mit Kübelwagen und deutschem Stahlhelm. Das scheint offensichtlich die "richtige" deutsche Geschichte zu sein...

framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Ich durfte in MHL die Aufnahme von neuen Jungpionieren miterleben,dabei wurde das Gelöbnis vorgelesen und ich weiß nun wirklich nicht was daran falsch war.Das man seine Eltern ehren und alles für den Frieden tun soll ist doch nun wirklich nicht anstößig.
Vielleicht sollten sich die bayrischen Wunderheiler mal die Gelöbnisse durchlesen.Das eine oder andere würde der heutigen Jugend sicher gut tun.
Man sollte sich wirklich mehr mit der Zukunft befassen.
Habe gestern in einer Zeitung gelesen,das ab 1.7. Kroatien in die EU aufgenommen wird,trotz Korruption und drohender Staatspleite.Herzlichen Glückwunsch .
Gunnar

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Sagt mal, dieser Herzinger, ist der bei Karl-Eduard in die Lehre gegangen?
Deluxe

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Es ist Wahlkampf...

Und den etablierten Kapitalismusparteien ist jedes Mittel recht, um irgendwie ihre Angst vor linken Kräften zu kompensieren.

Immer ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl kommt solch eine Debatte. Im Fernsehen häufen sich wieder die "Dokumentationen" über vermeintliches und tatsächliches "DDR-Unrecht".

Das geht jetzt so bis September - man verspricht sich davon schlechtere Ergebnisse für die Linke, mehr ist es nicht.

Was ich daran so bemerkenswert finde:
Daß die Schwarzen es nötig haben. Und daß ihnen seit 23 Jahren nichts anderes einfällt, als auf die schlimme DDR zu verweisen.
Hoffentlich sagt ihnen mal jemand, daß ihre Ost-CDU-Blockflötenkollegen, die sie 1990 sofort in ihre Reihen aufgenommen haben, bis dahin immerhin 44 Jahre lang jede SED-Entscheidung mitgetragen, abgenickt und auch brav und gern beklatscht haben...

Heute tun si so, als seien sie schon immer DIE Opposition in der DDR gewesen...

Ob die uniformierte Aktion am 8.5. nun sein mußte und ob se Zeugnis besonderer Geistesreife ist, sei mal dahingestellt. Ich hätte dabei sicher nicht mitgemacht.

Naja, und was das Verbot betrifft:
Die Idee und die gestalterische Umsetzung, die hinter einem Staatswappen aus Hammer, Zirkel und Ährenkranz steckte, finde ich bis heute einfach nur gut.
Genauso wie den Text der DDR-Nationalhymne oder auch der Kinderhymne, - die dem vereinten Deutschland beide übrigens viel besser angestanden hätte als das zurechtgestutzte Deutschlandlied.

[Bearbeitet von Deluxe (26-05-2013 - 13:19)]

Christian K

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"...Immer ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl kommt solch eine Debatte. Im Fernsehen häufen sich wieder die "Dokumentationen" über vermeintliches und tatsächliches "DDR-Unrecht".
Das geht jetzt so bis September - man verspricht sich davon schlechtere Ergebnisse für die Linke, mehr ist es nicht..."

Nicht nur für die Linke Partei, auch für NPD und Konsorten. Wie gesagt, die Wahlergebnisse werden im Vergleich zu denen der anderen Parteien wieder sehr bescheiden sein und dennoch versucht man in den Medien den Eindruck zu erwecken, als stünden sie kurz vor der Machtübernahme.
(und nebenbei wird damit auch wieder ein künstliches Feindbild geschaffen, um die Gewaltausbrüche der Antifa zu rechtfertigen. Aber das ist wieder ein anderes Thema).

601 Uncrowned

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"Hoffentlich sagt ihnen mal jemand, daß ihre Ost-CDU-Blockflötenkollegen, die sie 1990 sofort in ihre Reihen aufgenommen haben, bis dahin immerhin 44 Jahre lang jede SED-Entscheidung mitgetragen, abgenickt und auch brav und gern beklatscht haben..."

Genau so hoffentlich sagt ihnen auch mal wieder jemand, dass sie nach '45 letztlich nur an die Macht gekommen sind, weil sie den Alt-Nazis Straffreiheit versprochen haben.

Hoffentlich muss mein Arbeitgeber nicht umbenannt oder gar verboten. Immerhin ist dieser große ostdeutsche Wohlfahrtsverband 1945 als sozialistische Winterhilfe gegründet worden und war eine stattliche Organisation in der DDR.

Hier noch mal:
http://www.tagesspiegel.de/kultur/die-ddr-jugend-der-angela-merkel-auch-ich-war-agitator/8212298.html

[Bearbeitet von 601 Uncrowned (26-05-2013 - 21:00)]

standard

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[zitat christian: ]
"...(und nebenbei wird damit auch wieder ein künstliches Feindbild geschaffen, um die Gewaltausbrüche der Antifa zu rechtfertigen. Aber das ist wieder ein anderes Thema)."

- und zwar eines, welches mir bei Dir etwas einseitig im Focus zu stehen scheint. Wie steht´s denn ggf. bei/mit rechten Gewaltausbrüchen

Christian K

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"...Wie steht´s denn ggf. bei/mit rechten Gewaltausbrüchen..."

Rechte Gewaltausbrüche? Darunter verstehe ich die tagtägliche Jagd auf Ausländer und Andersdenkende wie Lichtenhagen, Hoyerswerda, Mölln, Solingen.
Alles 20 Jahre her. Heute hat sich das Blatt gewendet. Die Rechten marschieren mehr oder weniger friedlich (sofern sie wegen linker Sitzblockaden überhaupt dazu kommen), während die linken Chaoten Steine schmeißen, Mülltonnen und Autos anzünden und Polizisten angreifen.
Soll nicht heißen, das Rechtsradikale im Vergleich zu vor 20 Jahren jetzt harmlos sind. Sie agieren jetzt mehr im Untergrund, versuchen die Gesellschaft zu unterwandern. Aber bei Gewalt gegen Leib und Eigentum, wie sie jetzt von den linken ausgetragen wird, hört bei mir der Spaß auf.

Daß es linke Demonstranten sind, die alljährlich zum 1. Mai Polizisten angreifen, Polizeireviere attackieren und ganze Stadtviertel in Angst und Schrecken versetzen, NPD-Demonstrationen aber zumeist völlig friedlich ablaufen, scheint sowohl entgangen zu sein. Man lügt sich das Feindbild eben zurecht, bis es passt: Kommt es bei einer Nazi-Demo zu Ausschreitungen durch Gegendemonstranten, heißt es hinterher in den Medien: "Ausschreitungen während Nazi-Demo", womit der Eindruck erweckt werden soll, als hätten Nazis mal wieder für Unruhe gesorgt und die Ausschreitungen angezettelt.

[Bearbeitet von Christian K (26-05-2013 - 22:16)]

Deluxe

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Linke Sitzblockaden?
Du liest wohl recht viel in der Nationalzeitung?

Da sitzblockieren zu 99% ganz normale Bürger, die von den alljährlichen Nazidemos, die in unserer "Demokratie" immer wieder zugelassen werden, die Nase gestrichen voll haben!

Tu doch nicht so, als seien unsere Straßen angefüllt von gewaltbereiten Zecken, die Pflastersteine und Bierflaschen schon in der Hand halten, um arme, unverstandene, geknechtete, friedliche, harmlose Nazis und Polizisten zu verhauen...

Naja, man lügt sich das Feindbild eben zurecht, bis es paßt.

Nur weil Nazis heute nicht mehr Glatze und Springerstiefel tragen, sondern irgendwann (lange genug hat's ja gedauert, bis der Dämerschein in den rechten Hirnen graute) begriffen haben, daß man sich optisch in die Masse eingliedern muß, wenn man sie durchsetzen will, sind sie wohl auch heute noch alles andere als friedliebend und menschenfreundlich.

[Bearbeitet von Deluxe (26-05-2013 - 22:20)]

standard

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Aha, @christian - also geht die einzig wirkliche Bedrohung dieser Gesellschaft und ihrer Bürger derzeit von den "Linken" aus - insofern wäre es doch aber sicherlich eigentlich absolut richtig, mit dem in der Überschrift stehenden Verbot "endlich" und wenigstens etwas gg. diese verdammt gefährliche Ostalgie"welle" zu unternehmen?! (obwohl die eigentlich schon runde 10 Jahre durch ist... )
Wobei unter "links" bekanntlich quasi so ziemlich alles eingruppiert wird, was nicht rechts oder [neo]"liberal" ist. Ich würde dabei aber fast wetten, daß die allermeisten der "linken", sporadisch Steine werfenden oder Autos anzündenden Chaoten von Sozialismus/Kommunismus, Marx, Engels, Lenin oder auch von Stalin so gut wie keinen blassesten Schimmer haben...
In letzter Zeit ist mir schon desöfteren säuerlich aufgestoßen, wie weit diese "Bedrohung/Gewaltbereitschaft gibts doch nur noch von links"-These sich schon etabliert zu haben scheint. Die Anpassungsstrategie der Rechten scheint aufzugehen...

[Bearbeitet von standard (26-05-2013 - 22:33)]

Christian K

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"...Tu doch nicht so, als seien unsere Straßen angefüllt von gewaltbereiten Zecken..."

Siehst Du! Und andersherum wird auch so getan, als würden Rechtsradikale auch heute noch tagtäglich Ausländer durch die Straßen jagen und die NPD ist ja so gemeingefährlich, steht gar angeblich kurz vor der Machtübernahme.
Naja, man lügt sich das Feindbild eben zurecht, bis es paßt.

"...Nur weil Nazis heute nicht mehr Glatze und Springerstiefel tragen, sondern begriffen haben, daß man sich optisch in die Masse eingliedern muß, wenn man sie durchsetzen will, sind sie wohl auch heute noch alles andere als friedliebend und menschenfreundlich..."

Ich habe wie erwähnt auch schon begriffen, dass Nazis heute unauffälliger im Untergrund operieren. Sicher gibt es auch heute noch die eine oder andere abgebrannte Dönerbude, aber nicht mehr in dem Ausmass wie Anfang der 1990er Jahre. Die Nazis essen ja schließlich angeblich auch Döner, wird immer gesagt.
Mir geht es um öffentlich auf der Straße ausgetragende Gewalt gegen Eigentum und Leib und Leben andersdenkender Mitbürger. Und da wurde die einstige Täterrolle der Rechten jetzt durch gewaltbereits linksautonome Antifa-Chaoten eingenommen.

das moss

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Mit Verlaub, Nazis sorgen immer für Unruhe......

Christian K

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Noch etwas:

"...Du liest wohl recht viel in der Nationalzeitung?..."

Ja, das tue ich. Aber nicht, weil ich Anhänger der Nationalen bin, sondern, weil es doch immer wieder interesant ist, auch mal die Sache von einer anderen Seite zu beleuchten. Da stehen in der nationalen Zeitung Dingedrin, die in unserer Lokalzeitung "Lausitzer Rundschau" (auch "Lügen-Rudi" genannt) totgeschwiegen werden. Andersherum aber auch manchmal. Wie gesagt, ich hole mir immer mehrere Meinungen ein und bin belehr- und auch bekehrbar.

standard

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Mit der Nationalzeitung ist es vmtl. genauso, wie mit sich anpassenden Rechten: die einen infiltrieren die Gesellschaft, die andere das Gehirn...
framaus

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Aber ob nun die linken oder die rechten die Steine werfen,ein Verbot von JP,GST,FDJ usw. wird daran sicher nichts ändern und das war doch eigentlich die Frage.
Am besten ist,alle gehen zur Wahl und wählen oder machen ungültig und die radikalen Minderheiten sind vom Tisch.
Dazu müßte aber jeder FREIE Bürger im September seinen A..ch bewegen und daran wirds scheitern .
601 Uncrowned

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Wobei ich die LINKE nicht als radikale Minderheit sehe, im Gegensatz zur NPD, deren Nasen reihenweise austreten und sich in freien Kameradschaften organisieren.

Wie weit die Verquickungen und Verstrickungen da gehen, lässt sich derzeit in aktueller Prozessberichterstattung erahnen.

Und nichts gegen die Einholung von Zweitmeinungen oder "freier" Presseerzeugnisse (mein alter Religionslehrer meinte immer: Das einzige was an der Zeitung stimmt, ist das Datum), aber man sollte schon aufpassen und zwischen Meinung und Hetze/Propaganda unterscheiden.

Deluxe

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Wenn man sich in Bayern für eine Stelle im öffentlichen Dienst bewirbt, muß man angeben, ob man Mitglied der Linkspartei ist.
Ob man bei den Nazis ist, wird nicht gefragt.

Mit dem Verbot von DDR-Symbolen soll nur ein weiterer Damm gebrochen werden. Die Nazis konnten -zigfach unbemerkt morden und brennen und die staatlichen Organe wollen nichts bemerkt haben. Die Linke wird derweil vom Verfassungsschutz beobachtet.

Das NPD-Verbotsverfahren Nr. 1 ist gescheitert. Nr. 2 ist gerade im Begriff zu scheitern, weil sich unsere selbsternannten "Demokraten" nicht einig sind und von drei möglichen antragstellenden politisch-parlamentarischen Gremien nur noch eins übrig ist, nämlich die Länderkammer. Weder Parlament noch Regierung konnten sich dazu durchringen.
Aber gleichzeitig gibt es aus CSU- und auch CDU-Kreisen Initiativen für ein Verbotsverfahren für Die Linke.

Merkt irgendjemand 'was?

Alles in allem bleibe ich dabei:
Als Nazi hat man hier Narrenfreiheit. Und warum? Weil die Nazis das kapitalistische System nicht in Frage stellen - die linken politischen Kräfte aber schon.

Also sorgt das Kapital vorrangig für eine Hetz- und Angstkampagne gegen Links - denn nur vor Links hat es wirklich Angst, weil Links für das Kapital eine Bedrohung ist.

Womit wir wieder beim Wahlkampf wären...

guidolenz123

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Also ICH glaube jetzt nicht ,dass das "Kapital" ernsthaft Angst vor Links (nicht mal vor der ganzen Linken als Gesamtheit - die es so auch gar nicht gibt - ) hat. Dafür ist das komplette Links zu klein,denke ich. Und wärs größer ,wäre es eben demokratisch legitimiert Mitverantwortung zu übernehmen.
Die leidige Geschichte mit den Verbotsverfahren gegen Nazi und Co. ist offensichtl. peinlich. Ich denke hier aber vorrangig deswegen,weil das ehedem gescheiterte so grottenschlecht vorbereitet war (juristisch und auch überhaupt).
Das wird auch aktuell der Grund fürs Zaudern sein. Insoweit ja nicht falsch. Außerdem --denke ich--ist ein Verbot jedweder Gruppierung der falsche Weg. Erstens können sich die Verbotenen nicht so trefflich selbst blamieren ,wie es Extreme immer wieder gerne tun und zweitens ist Untergrund schwerer zu beobachten,ob etwas tatsächl. "Gefährliches" passiert (ist), oder sich anbahnt.
Letztendl. ist solch Geschehen ,wie unter NSU (die arme Automarke und deren Anhänger) nicht zu vermeiden, weil Mord eh schon verboten ist.
Ich halte das ganze Schauspiel um rechts oder links --solange es nicht um die wirkl. extremen Idioten geht-- für wahlkampftaktische Schaumschlägerei. Wenn die Jungs und Mädels (Politiker) sich privat treffen ,sind die ein Herz und eine Seele. Haben ja das gleiche Ziel, wollen wiedergewählt werden und wenn sie "dran" sind unterscheiden sich die politischen Entscheidungen sowieso kaum (wenn überhaupt).Weil: Nach der Wahl ist vor der Wahl.

[Bearbeitet von guidolenz123 (27-05-2013 - 09:17)]

Christian K

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"...Also sorgt das Kapital vorrangig für eine Hetz- und Angstkampagne gegen Links - denn nur vor Links hat es wirklich Angst, weil Links für das Kapital eine Bedrohung ist...."

Hetz- und Angstkampagne???
Ist mir gar nicht aufgefallen. Ausser in der nationalen Zeitung vielleicht. Liest Du die etwa auch, so dass Du den Eindruck gewinnst, es gäbe eine Hetze gegen Links?

Wenn das Hetze sein soll, dann ist das Verbotsgeschrei gegen die NPD auch Hetze, und zwar eine ganz undemokratische. Es gab schon einmal Zeiten, in denen in Deutschland Parteien verboten wurden und da stellen sich heute noch selbsternannte "Demokraten" hin und sagen öffentlich, dass es schön wäre "wenn man bei den nächsten Wahlen nicht mehr die Möglichkeit hätte, sein Kreuz bei der NPD zu machen."
Aha, das nennt sich also Demakratie (ja, ich weiß dass die NPD auch nicht viel bessere Demokraten sind).

Und damit sind wir wieder beim Wahlkampf: Hetze und Verbotsgeschreie, egal ob gegen links oder rechts, es geht nur darum, politische Konkurrenz auszuschalten.

[Bearbeitet von Christian K (27-05-2013 - 09:55)]

framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Und damit sind wir wieder bei der Wahlbeteiligung.Würden alle Bundesbürger zur Wahl gehen und wählen oder ungültig machen,hätten NPD und Konsorten gar keine Chance.Und wenn doch,dann wäre das der demokratische Wille der Mehrheit .
 

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