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Autor Thema: 0,25% - Was wird aus unserem Geld?
standard

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Ich nehme diese aktuelle Nachricht: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/ezb-senkt-leitzins-auf-0-25-prozent-a-932316.html mal zum Anlass für einen neuen Thread (da die beiden artverwandten ´ad acta gelegt´ zu sein scheinen... )
Eigentlich unglaubliche 0,25% Leitzinz nunmehr also - wohin wird uns das wohl führen? Was tun mit den paar Pimperlingen, welche man sich für den E-Fall, für die Erfüllung des einen oder anderen Wunsches, aber auch (und gerade) für die Altersvorsorge auf die Seite gelegt hat bzw. noch legen will?
Als Sparer wird man doch eigentlich nur noch ´ärmer´ bzw. indirekt (oder eigentlich auch ganz direkt?) zur Kasse gebeten, Schuldenmacher und (wiedermal) Spekulanten hingegen scheinen ziemlich fein raus, vorerst zumindest (gesteigerte Gefahr der "Blasen"bildung inclusive).
Was wird aus all den konventionellen (sicheren?) Geldanlagen, Lebensversicherungen, Betriebsrenten etc.pp.? Immer mehr Leute im Umfeld denken inzw. wieder ernsthafter darüber nach, ihre LVs (wenigstens teilweise) aufzulösen bzw. zumindest beitragsfrei zu stellen. Es stellt sich bei vielen wohl mehr und mehr das Gefühl ein, in ein Fass ohne Boden einzuzahlen (und ich kann mich/uns davon nicht mehr so recht ausschließen).
Wiedermal ist eine Phase erreicht, in der sich dieses "wie man´s macht, macht man´s verkehrt"-Gefühl einschleicht.
Somit möchte ich mal in die illustre Runde fragen, wie die Meinungen dazu sind.
Was tun? - Augen zu und durch, abwarten und Tee trinken (bekanntlich nicht selten die beste Lösung) oder doch anderweitig reagieren/agieren?

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Gib dein Geld aus und wandle es in bleibende Werte. Mehr braucht man da m.W. als "0815"-Verdiener und Konsument nicht wissen.
Es geht nur um Geld"schein"e.
heckman

Beiträge: 8.322
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http://www.youtube.com/watch?v=1rvPPxnITzU
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Gerade was die Altersversorgung betrifft werden zukünftig noch Leute mit dem HartzIV-Amt zu tun bekommen, die sich den Sand aus den Augen wischen und sich fragen werden, wieso eigentlich.
Schließlich haben sie ja ein Leben lang gearbeitet und immer brav eingezahlt.

Und dann, kurz vorm Schluß, wenn man noch ein paar gesunde Jahre ohne Arbeit genießen will, kommt ein Amt und darf einem einen Großteil dessen wegnehmen, was man sich in 40 Jahren geschaffen hat.

Wohl dem, der dann sein selbst genutztes Haus baulich in einem Zustand hat, daß es mal 10-20 Jahre ohne größere Insdtandhaltungsmaßnahmen geht. Damit kann man dann wenigstens kostengünstig wohnen und darf die gesetzliche Rente plus Aufstockung "genießen"...

Und da ist die Generation standard noch vergleichsweise gut dran, insbesondere wenn nach 1990 keine größeren Arbeitslosigkeitslöcher entstanden sind.
Die Jüngeren trifft es ggf. noch härter - Generation Praktikum usw.

Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


Wie schon andernorts geschrieben:

Es gibt kein Naturgesetz, das einen bestimmten Zinssatz vorschreibt. Ein Zinssatz in messbarer Höhe ist nur bei Knappheit an Geld gerechtfertigt.

Offensichtlich ist soviel Geld vorhanden, dass es nicht notwendig ist jemand dafür zu belohnen, dass er noch mehr Geld irgendwo hinträgt.

Was fehlt, sind die echten Investitionen.
Die Konsumenten sparen, die Firmen sparen und der Staat spart...wer braucht denn in so einer Situation Geld und wofür?
Genau das ist aber deutsche (Außen-)Politik seit einigen Jahrzehnten.

Wir befinden uns eben auf dem Weg in die Deflation statt wie von vielen befürchtet in einer Inflation. Geldentwertung findet eben nicht durch bloße Anwesenheit von Geld, sondern durch massives Wirksamwerden von Geld statt. Auf Konten wird aber kein Geld in der Realwirtschaft wirksam.

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Der Zins wird nach politischen Vorgaben festgelegt, um gewünschte Effekte zu erzielen, er orientiert sich gerade nicht an der Knappheit/Verfügbarkeit von Geld am Markt (dann müßte er bei der allgemein horrenden Verschuldung viel höher sein), sondern letztlich daran, wie bereitwillig die EZB politische Vorgaben erfüllt. Im Prinzip werden die Sparer enteignet, um die Schuldenmacher am Leben zu erhalten. Mein Barvermögen beläuft sich auf einen minimalen Betrag und irgendwelche Kapitalanlagen habe ich nicht und werde ich auch nicht haben. Das lohnt sich nur für Millionäre, der kleine Sparer ist immer der Dumme.
Gruß,
Marlene

[Bearbeitet von Marlene (08-11-2013 - 10:45)]

Professor

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Registriert am: 14.04.2001


Ich finde solche Themen immer lustig. Es wird immer das Haar in der Suppe gesucht, um nicht für die Rente vorzusorgen. Diesmal sind es die Zinsen.
Ich seh es bei meinen Kolegen. Mir bekommen 3% Zinsen auf die Betriebsrente garantiert und trotzdem spart keiner. Ich werde mit blöd angeredet, weil ich dieses Jahr 4T€ dort rein geschoben habe. Meine Kollegen sind der Meinung, das sie nicht wissen, ob sie die Rente überhaupt erreichen und das Geld lieber jetzt ausgeben.
Ich Weiß jedoch schon jetzt, das ich nicht bis 67 arbeiten muss, bei meinen 3 Renten reicht es bis 60.



http://www.TrabantKuebel.de
http://www.My-Car.info
Wurstblinker

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@Marlene:
Typischer Denkfehler:
Die bösen, bösen Schulden!
Guthaben und Schulden sind aber zwei Seiten derselben Medaille. Bei der Geldschöpfung entstehen Guthaben und Schulden in selbem Maße.

@Professor:
Du hast natürlich alles richtig gemacht. Ich gratuliere Dir.
Hast Du Dich mal gefragt, wie Deine Betriebsrentenkasse die 3% erwirtschaftet? Das ist ja gerade das Problem bei Riester&Co. Diese Renten sind vom Gesetzgeber wegen der potenziell hohen Sicherheit dazu gezwungen hauptsächlich in Staatsanleihen zu investieren. Wenn diese aber keine oder sogar negative Kupons haben, wo soll denn da eine positive Rendite herkommen?

Professor

Beiträge: 1.648
Registriert am: 14.04.2001


rechne mal wieviel schon alleine die 154€ Förderung Zinsen sind. Dazu zahlt man Brutto ein und nicht Netto. Also wer arbeitet zahlt vielleicht 70% ein und 110% werden angelegt. Selbst bei kleinen Zinsen bringt das einiges. Dazu kann man auch in Fonds sparen.

Und zu den Betriebskassen, da habe ich das Glück, das meine keine Gewinne machen muss. Da stehen nur die Einlagen im Vordergrund und deren Rendite.

Deluxe

Beiträge: 14.007
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Tja - mal sehen, was diese tollen Renten nachher noch an reeller Kaufkraft bedeuten, wenn's mal soweit ist.
framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Man sollte aber trotz aller Nachrichten nicht aus Angst vor dem Tod Selbstmord machen .
Das das alles den Bach runter geht,darüber spekuliert der"gemeine"Bürger schon seit über 20 Jahren.
Eine Versicherung zu kündigen und somit garantiert Miese zu machen ist wohl eher ein schlechter Tip.
Dann würde ich lieber eine Eigentumswohnung erwerben und in die Finanzierung die LV einbauen,dann läuft das quasi wie ein Hatchfonds.
Wir haben jetzt niedrige Zinsen,die einen solchen Erwerb günstig werden lassen.Wenn das Geld den Bach runter geht ist die LV futsch aber auch das Darlehn weg,wenn nicht habe ich in Verbindung mit Steuern und Mieteinnahmen meine LV veredelt.
Und wenn die Sonne zur Erde kommt,dann ist eh alles egal.Die Frage die sich die Pessimisten stellen sollten ist,was passiert wenn nichts passiert und das ist die größere Wahrscheinlichkeit .
@Micha
Und wenn du genauer wissen willst wie das geht,dann harre noch bis zum nächsten Treffen mit deiner Entscheidung aus und ich erkläre es dir beim Bier in aller Ruhe .
Deluxe

Beiträge: 14.007
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Ist das ein Angebot oder eher eine Drohung? Weil...wenn Du nach 8 Bier 'was erklärst...und obendrein sowas Kompliziertes...

[Bearbeitet von Deluxe (08-11-2013 - 15:01)]

das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


In Anbetracht sark abgesenkter Überschüsse und eine entsprechenden Besteuerung, hat das Modell LV in Immobilie reichlich an Attraktivität verloren.....
framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Wenn man sie aber schon hat,ist das eine Option.
@Deli
Ich sprach nicht von 8 sondern von einem Bier und so kompliziert ist es garnicht .
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


@framaus: allzu viel erklären brauchst Du mir da eigentlich nicht, ganz unbedarft bin ich auf dem Gebiet denn doch ncht. Und soo pessimistisch, wie Du denkst/aussagst, auch wieder nicht. Wohl aber beobachte ich aufmerksam gewisse (eher unschöne) Entwicklungen. Wenn bei Verkündung eines sagenhaft niedrigen Leitzinssatzes von nur noch 1/4% allen Ernstes von "ggf. ist noch Luft nach unten" die Rede ist, darf man durchaus hellhörig werden, denke ich...
(@Deli: das wäre direkt mal interessant auszutesten, wie sich der berühmt-berüchtigte framaus´sche Redefluß nach dem 8. Pils wohl entwickeln würde... )
Um´s mal gerade zu rücken: über eine (bekanntlich arge Verluste bringende) Auflösung einer LV denken wir selber nicht ernsthaft nach, jedenfalls derzeit noch nicht. Mit der - zumindest teilweisen Beitr.freistellung sieht das evtl. schon anders aus (z.B. um den simplen heck´schen Vorschlag umzusetzen )
@Prof.: Deine System- und Zukunftsgläubigkeit in allen Ehren - auch ich/wir zahlen (u.a.) in Betiebsrenten ein - WAS man dabei am Ende an tatsächlicher Rendite im Sinne von Kaufkraft übrig behält, kann keiner seriös vorhersagen. Tendenziell sieht es derzeit aber mehr nach weniger aus, um´s mal in ein Wortspielchen zu kleiden. - Wie Deli oben bereits ganz richtig angeführt hat.
DAß man auf irgendeine Weise für das Alter vorbeugen sollte bzw. müsste, ist dabei m.E. eigentl. unbestreitbar (eigentlich - auch wenn es einige immer besser zu wissen meinen).
Ebenso klar ist, daß man mit (ggf. gar bezahlter, im Rahmen der diesbezüglich allerdings etwas begrenzten Möglichkeiten: "fertiger") Immobilie besser dran ist, als ohne.
- Nur ist das eben auch nur die halbe Wahrheit, weil Unterhalt und (defin. weiter stark steigende) Betriebskosten zukünftig eben auch bezahlt werden wollen - und schon sind wir wieder beim Ausgangspunkt: was wird aus unserem Geld...

[Bearbeitet von standard (08-11-2013 - 21:41)]

heckman

Beiträge: 8.322
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So und dann ist es i.-wann soweit, daß mam rentenberechtigt ist und dann fällt irgendeinem ein, Zusatzrenten mit in die gesetzliche Rente zu berechnen bzw. zu kürzen....
Wenn sowas nicht ohnehin schon in irgendeiner Schublade liegt...
Wer weiß, was in 25..30 Jahren ist. Ich sage, daß kann nicht ansatzweise sagen.

framaus

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@Heck
Da hast du natürlich ein wenig Recht.Das Problem ist nur,wenn du garnichts machst,hast garantiert ein Problem.
@Micha
Ich finde es immer wieder niedlich,wie sich Leute mit solch komplizierten Finanzkonzeptionen auszukennen glauben,und im Gegenzug bei fallenden Zinsen über die Auflösung von Sparplänen nachdenken.

Um sich ein Finanzkonzept,was auch mal ne Kriese übersteht,zu erstellen braucht man Wissen um Versicherung und Bankgeschäfte,sowie die wirtschaftlichen Zusammenhänge an der Börse,Immobilien-und Steuerrechtkenntnisse und die Fähigkeit das vertikale Crossalling zu beherschen.
Wenn man am Markt erfolgreich arbeiten will,sollte man diese Themen durch eine anerkannte Prüforganisation(im meinem Falle war es die IHK)prüfen lassen bzw.heute ist es ja sogar Pflicht.

Ich weiß auch grob was der Chirurg am Donnerstag an meinem Bauch rumgeschnippelt hat,würde es mir aber selbst nicht zutrauen .
Anfang der 2000er Jahre schaffte die Börse rund 80% ab.Viele verloren ihr Geld,weil genauso wie jetzt,die Totalverlustcenarien verbreitet wurden.
Ich für meinen Teil habe meine Investmentfonds weiter bedient und erst vor einigen Jahren mit einem satten Gewinn veräußert.
Wer 2003 10000,-€ in einen DAX-Fonds gelegt hat(was sich viele aber nicht trauten)hätte heute rund 50000,-€ ohne ein nennenswertem Risiko,denn wenn der DAX platt ist,ist die Wirtschaft es zwangsweise auch.

Was die Bedenken der Kosten einer eigenen Immobilie in der Zukunft betrifft,so werde ich demnächst einen kleinen Bausparvertrag eröffnen um problemlos ohne hohes Zinsrisiko in 10 Jahren eine Finanzierung zu bekommen.Wenn ich sie nicht brauche,nehme ich das Geld und mach was anderes Schönes.Der BSV ist die Krankenversicherung fürs Haus,sagt man.
Also Leute ganz easy bleiben.Eine schwache Kapitalanlage bringt zum Rentenbeginn GARANTIERT mehr Nutzen als KEINE .

Beppo

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Ich weiss seit dieser Woche, wieviel die Lackierung des Barkas kostet (ein sehr fairer Angebot ) und daher auch, was aus meinem Geld wird.

Irgendwoher habe ich den Spruch:
Es ist auch ein Gewinn, wenn man nichts zu verlieren hat.
Da ist was wahres dran, finde ich. Über Immobilien und Lebensversicherungen muß ich mir keine Gedanken machen, ich habe keine mehr. Das ist alles Anno 2001 mit dem Ende meiner Selbständigkeit der Insolvenz zum Opfer gefallen. Mittlerweile ist das alles Geschichte und überstanden, ich bin sehr zufrieden und glücklich damit.

Natürlich ist es nicht verkehrt, eigene Immobilie oder wie in unserem Fall Mobilie(n) zu besitzen, aber ob uns und der folgenden Generation das im Alter was nutzen wird, kann heute keiner voraussehen. Was ist denn, wenn man als Besitzer eines Hauses trotzdem der Altersarmut zum Opfer fällt und in Hartz4 (oder wie immer das mal heissen mag) kommt? Vielleicht heisst es dann: Dann verkaufen Sie mal Haus und Hof (Old-/Youngtimer), suchen sich eine angemessene Wohnung und verbrauchen erstmal Ihr Vermögen. Danach können Sie wieder einen Antrag stellen. Oder Sie behalten alles, aber bekommen nichts.
Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber in diese Richtung gehts doch momentan.

Meinereiner ist grade in dem Geburtsjahr, wo es heisst: Rente mit 67. Eher wirds bei mir nicht und selbst mit 67 habe ich nicht die geforderten Jahre Beitragszeit voll, weil die Selbständigkeit nicht zählt. Soll ich mir deshalb jetzt einen Kopf machen? Ich könnte vor lachen nicht!
Geld beiseite legen und auf hohe Zinsen hoffen kommt auch nicht in Frage, am Ende ist das alles nichts mehr wert.

[Bearbeitet von Beppo (09-11-2013 - 11:32)]

framaus

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Es gab mal einen Herrn der behauptete:
Die Jugend hört nicht auf ihre Eltern,die Beamten tun nichts der Staat ist hoch verschuldet-der Untergang der Welt ist nahe.(sinngemäß)

Wer das war?
Cicero,ich glaube 600 v.Chr..

Von daher hab ich mein Leben immer selbst in die Hand genommen und habe vor der Zukunft auch keine Angst.
Wenn man diese Ängste hier immer liest,könnte man denken wir leben in einem Monsterstaat .
Davon sind wir aber m.E. soweit entfernt wie die Sonne vom Mond.

Was sagt der Optimist der vom Hochhaus fällt beim passieren des ersten Stockwerkes ?? :

Bis jetzt ist alles gut gegangen .

Beppo

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Falls das jetzt deine Antwort auf meinen Beitrag war, hast du mich komplett mißverstanden.
quote:
Von daher hab ich mein Leben immer selbst in die Hand genommen und habe vor der Zukunft auch keine Angst.

Genau.
framaus

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Na dann ist ja alles gut,abgesehen davon das du dieses Jahr schon wieder der Weifei fernbleibst .
standard

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- was natürlich auch sehr viel mit diesem Thema zu tun hat... Und nebenbei - auch ich/wir "haben unser Leben selber in die Hand genommen" - schon vor Jahrzehnten...

@framaus: KEINER will Dir Deine erworbenen Qualifikationen in Finanzfragen absprechen, wie Du nun wieder auf dieses schmale Brett gekommen bist...
Daß aber gewisse Entwicklungen Dir dadurch womöglich auch deutlich weniger "Angst" machen könnten, als dem im heutigen Finanzdschungel eher Untrainierten, wird Dir dabei evtl. aber dennoch irgendwie verständlich sein. Oder?
Außerdem geht es hier sowieso nicht vordergründig um "Angst" oder gar um die Schürung von Ängsten - es geht um einen Meinungsaustausch dazu, wie man mit der sich derzeit abzeichnenden Situation umgeht. Schon klar dabei, daß keiner 2 oder 3 Jahrzehnte zuverlässig in die Zukunft gucken oder -weissagen kann.
Oben war auch nicht von ´Sparplänen´ die Rede, sondern vom (weiteren) Umgang mit LVs. Daß deren zu erwartende Renditen die letzten Jahre nur noch nach unten korrigiert wurden und werden, ist ja leider keine so großartige Neuheit mehr. Drum darf man sich m.E. durchaus die Frage (!) stellen, inwiefern es noch Sinn macht, dort noch weitere Jahre/Jahrzehnte ordentliche Summen (weiter) einzuzahlen - um hektisch-blinden Aktionismus geht´s dabei wiederum gleich gar nicht.
M.E. bleibt aber auch hier durchaus abzuwarten, ob und wann den ersten Versicherern womöglich sogar kpl. die Luft ausgehen könnte. Nicht vorstellbar? - Vielleicht wirklich nicht - haben wir allerdings von diversen Banken vor der `Bankenkrise´ auch gedacht...
Um´s sich.halber nochmal klarzustellen: es geht nicht um Panikmache, wohl aber um (Geld)Marktbeobachtung und die Registrierung gewisser Entwicklungen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger...
In Sachen Finanzberatung ist es mitunter aber auch "niedlich": VOR der Bankenkrise war quasi jeder ein Trottel, der nicht an der Börse mitspekuliert hat. Dann - in der Krise und als etliche Leute urplötzlich Unsummen VERspekuliert hatten - waren die Nicht-Spekulierer plötzlich die Schlauen. Und schon heute soll es also wieder kpl. andersrum sein. Komisch...

[Bearbeitet von standard (10-11-2013 - 19:57)]

POSTKUGEL

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Ich sehe niedrige Zinsen durchaus als gerecht an. Warum soll der Geldbesitzer besser als der Besitzer von Sachwerten gestellt sein? Warum soll jemanden, dem die "wundersame Gabe zur Geldschoepfung aus dem Nichts" verliehen wurde, ohne reale Wertschoepfung ein Einkommen erzielen? Das Versicherungen Geld "vermehren", mag sein. Aber sie schoepfen keine Werte und koennen somit nicht mehr leisten, wie die Einzahler.
Im Grunde sind es gewaltige Schneeballsysteme.

Die persoenliche Altersabsicherung ist nur moeglich durch Vermeidung von Kosten (indem man z.B. in seinen eigenen! - d.h. durchsanierten und schuldenfreien! - 4 Waenden wohnt sowie die Wertschoepfung der nachfolgenden Generationen. Virtuelle Dinge wie Geld sind weitgehend ungeeignet, dann schon eher Aktien.

Ich finde es uebrigens (eigendlich nicht) lustig, dass die private Riesterrente staatliche Zuschuesse braucht um zu beweisen, dass sie besser als der Generationenvertrag ist. Warum steckt man dieses Geld nicht in den Generationenvertrag? Die beruehmte "Alterspyramide" wird immer als Begruendung fuer das zukuenftige Scheitern des Generationenvertrages hergenommen. Aber es geht in Wirklichkeit um Panikmache und das Umlenken von Wertschoepfung in Richtung derer, die keine betreiben.

Allein der Produktivitaetszuwachs reicht locker aus, um die sog. "Demokraphie" beim umlagefinanzierten Rentensystem ("Generationenvertrag") mehr als auszugleichen.

[Bearbeitet von POSTKUGEL (11-11-2013 - 09:08)]

guidolenz123

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Ich denke --gleich aus welcher Perspektive-- ,dass die Tatsache ,dass die Inflation den Geldwert/Kaufkraft herabsetzt,Grund genug ist, einen dementsprechenden Zinssatz (in Minimal-Höhe der Inflation)nicht als ungerecht zu betrachten.
Und um die Eingangsfrage zu beantworten.. "Was wird.."
Antwort : Weniger
POSTKUGEL

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Weshalb sollte der Geldbesitzer einen Anspruch auf Werterrhalt haben, der Immobilienbesitzer jedoch nicht?
pwb601

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@Standard

"Abwarten und Tee trinken"

Zukünftige Rentenempfänger stehen mittlerweile da wie Linienregimenter. So groß ist der Unterschied zwischen Musketenkugel und Rente gar nicht mehr, weder was den faktischen Wert angeht, noch die Folgen fürs Leben oder Sterben nach Austeilung und Empfang (was am Ende herauskommt, liegt in Gottes Hand, egal, wie ich vorsorge oder nicht vorsorge)

guidolenz123

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Gepflegte Immobilien in halbwegs zentraler Lage
sind meist nicht nur inflationionsbereinigt wertstabil ,sondern werfen zudem noch Rendite (oder Ersparnis der Eigenmiete) ab.
Auf dem Land ist das alergrößtenteils nicht der Fall, aber auch nicht jeder avisierte Oldtimer wird ein Hochpreisteil ,sondern eben manchmal auch nur 'ne Rostlaube. Bei Gold und Aktien kann das auch passieren und eben auch mit Geldanlagen. Die Chance auf BEIDE Richtungen kann aber nicht ungerecht sein.
POSTKUGEL

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Das, was Du beschreibst, ist einer der meistgemachten Fehler privater Kleinimmobilienbesitzer. Wenn Du einen Ausgleich fuer den realen Geldwertverlust mittels Zins haben moechtest, dann ist dieser auch fuer den Immobilienbesitzer legitim.

Jede - definitiv jede - Immobilie verliert, mal abgesehen vom Grundstueck, mit der Zeit an Realwert. Alles andere ist Spekulation, und damit schonmal eine schlechte Basis fuer eine Altersvorsorge.

Man kalkuliert bei Immobiloien Pi*Daumen mit einem Prozent Wertverlust bezogen auf den aktuellen!!! Wiedererrichtungswert pro Jahr. Will sagen, wenn man 100 Jahre nichts in ein Haus investiert, dann steht es nicht mehr. Leider vergessen viele, die ihre Immobilie auf Pump mit geringen Tilgungsraten finanzieren, dass Sie nach den oft praktizierten 20 Jahren Laufzeit dann halt schon wieder rd. 20 Prozent des Neuwertes investieren muessen. Und die dann aufzubringende Summe spiegelt ebenfalls die INflationsrate der letzten 20 Jahre wieder (soviel zum Thema Immobilien sind inflationssicher).

Den einzigen echten Vorteil, den Immobilienbesitzer haben, ist der dispositive Faktor. Aber den echten Reibach - so kreditfinanziert - machen die Banken, welche mit selbstgeschoepften Geld die Sache finanzieren (um einen Euro zu verleihen, benoetigt eine Bank nur ca. 10 Cent Spareinlage).

framaus

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Wenn man bei Versicherungen von Altverträgen ausgeht,so haben sie eine Verzinsung von 3-4% garantiert(garantierte Ablaufleistung).
In den 90ern wurden Sparer dafür belacht,heute lachen sie.Deshalb kann man bei Altverträgen recht entspannt sein.Nach unten werden nämlich nur die Überschüsse korrigiert,wenn denn noch welche da sind.
Und LV's sind auch Sparpläne.
Man kann eine Menge damit machen,das setzt aber immer Wissen um das Gesamtvermögen,Anlageverhalten,Ziel des Sparers sowie des Alters voraus.
Das sinnvollste ist in diesem Bereich wohl immer das kontaktieren eines unabhängigen Finanzberaters.Der sollte Referenzen vorweisen können,kostet aber Geld(Honrar).
Man kann auch zu seiner Bank gehen,leider sind die nicht unabhängig und auch häufig nicht wirklich kompetent.
Die schlechtesten Berater sind Leute die selbst keine Ahnung haben z.Bsp.Arbeitskollegen,Nachbarn usw..
Ein Arzt verordnet ja auch kein Medikament ohne Untersuchung,da nicht jeder Patient nicht jedes Medikament gleich gut verträgt.
@Micha
Das du dein Leben selbst in die Hand nimmst,davon gehe ich aus,genauso wie die meisten Anderen hier.Sonst würden wir nämlich nicht solch ein kostenintensives Hobby betreiben können.
guidolenz123

Beiträge: 819
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Deshalb schrieb ich GEPFLEGTE Immobilien. Diese steigert in benannter Lage langfristig bis heute immer ihren Wert.
Auf dem Dorf zu bauen ist allerdings Humbug,wenn man das Teil iwann veräußern will.
Seine Immob verfallen zu lassen ist Blödheit. Dann ist sie freilich nicht mehr viel wert.
Kann ich sie nicht erhalten ,muß ich sie frühzeitig veräußern.
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