Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


Suche:
 
Autor Thema: August 2002
Porschekiller

Beiträge: 2.220
Registriert am: 04.12.2003


Jetzt ist "es" schon wieder 5 Jahre her. Vor 5 Jahren sind sicher einige um ihr Leben gerannt, ich hatte das Vergnügen.
Vor 5 Jahren war ich in der Nacht vom 12 zum 13. August nicht eine Stunde schlafen gewesen.

Es ging mit dem Scheiß-Wetter an dem Tag los, es war wie Waschküche. Ich war auf Arbeit, der Buddy (damals noch "Der Blaue") stand in Glashütte, die Batterie war hin.
Auf Arbeit hatte ich das Vergnügen der Frühschicht, ab um 10 war der Strom dann komplett weg. Um halb 2 wurde ich dann von Arbeit wieder abgeholt.
Ich bin mit meinem Vater, auf den ich zu der Zeit nicht gut zu sprechen war, von Berggießhübel, über Liebstadt, wo die ersten Brücken bereits unter Wasser standen, nach Dittersdorf kurz vor Glashütte gekommen, wo wir wieder von der Polizei zurückgeschickt wurden. Dann paar Dörfer weiter, es war so gegen 3, kam dann die Nachricht, dass in Glashütte der Rückhaltedamm gebrochen ist und Unmengen von Wasser durch die Stadt schießen und alles mitreißen, was im Weg steht.
Dann, nach paar Dörfern, kamen wir in Altenberg an, in der Tankstelle waren viele Leute. Da haben wir noch eine alte Frau mitgenommen.
Über diverse überschwemmte Brücken, durch strömenden Regen gings dann nach Johnsbach, über einen Feldweg, der schon ausgehölt war und überall einstürzte, bis auf den Berg.
Auf dem Berg habe ich schon gesehen, dass die Stadt braun und verschlammt war, alles kreuz und quer stand und nur noch Chaos war. Uns kamen Leute entgegen, hysterisch, apatisch, gereizt, ruhig,...
Schon auf dem Weg in die Stadt habe ich viele Gerüchte gehört, es war unbeschreiblich. Ich bin mehr oder minder ohne was zu hören, nach Glashütte gerannt und habe gesehen, dass Autos, Möbel, Dreck, Schlamm, Modellspielzeug, Unrat, Jauche und Baumaterial durch die Gegend schwammen.
Der Trabi stand noch da, ein alter Passat davor hatte die schlimmsten Brocken abgefangen und selbst drinnen war alles trocken geblieben.
Aber da stellte sich das nächste Problem. Wo ist meine Schwester? Die sollte aus der Berufsschule in Dresden am Hauptbahnhof sein. Und dort war ja auch das Chaos ausgebrochen. Keiner wußte, was los ist. Angeblich währe sie mit einem letzten fahrenden Bus bis Dippoldiswalde gekommen sein, andere sagten, es gab einen Bus, der noch bis Glashütte gekommen ist.
Ich denke mal, das war das schlimmste.
Sie war dann nur auf der anderen Seite der Stadt, den Bus, der nach Glashütte fuhr, den gab es.

In der Flut hatte eine ehemalige Klassenkameradin von mir ihre Mutter verloren, viele haben Hab und Gut verloren, in der Zeit hat nach den histologischen Untersuchungen mein Tumor seine Entstehungszeit und in der Zeit habe ich gelernt, was Angst ist.
Ich hab mir keine Gedanken um mich gemacht, ich hab anderen, die es wirklich schwer getroffen hat geholfen und mich beschäftigt das noch bis heute.
Die Kleinbahn von Freital nach Kipsdorf fährt immer noch nicht auf der ganzen Strecke, mein Buddy steht noch und wartet auf Tageslicht und ich achte darauf, wo ich mich und mein Auto hinstelle.

Was war bei euch los? Was habt ihr verloren oder evtl. gewonnen in der Zeit?
Habt ihr spontan Hilfe bekommen oder einfach ohne Anfrage geholfen?

Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Also ich war zu dem Zeitpunkt noch in der Schule..
Wir haben, mit 15 leuten fast 300€ zusammengekriegt + einige Lebensnotwendige sachen, von Klopapier bis Zahnpasta..
Irgendein Bekannter von unserer Klassenlehrerin hat da mit geholfen und unser
Zeug mit hingenommen. Geld ging auf Spendenkonto.
Porschekiller

Beiträge: 2.220
Registriert am: 04.12.2003


Ich möchte mich, auch nach 5 Jahren dafür bedanken, dass so viele Leute geholfen haben, dass hier wieder so viel entstanden ist, wo vor 5 Jahren noch keiner dran geglaubt hätte.
Auch die direkte Hilfe nach der Katastrophe hatte uns das Überleben gesichert.
Es war immerhin die größte (!!!) Spendenaktion, die jemals in Deutschland für einen Teil von Deutschland stattfand.
Till

Beiträge: 45
Registriert am: 27.06.2007


Ich bin hin als sich abzeichnete, daß sich Mulde und Elbe einig sind glechzeitig in Dessau einzulaufen. Habe vorher dort studiert und emine Freundin war zu der Zeit auch noch dort.
Jeder hat irgendetwas organisiert, entweder selbst geholfen oder den Helfern geholfen.
Ich habe damals geschaufelt, aber viele Anwohner kamen mit großen Platten Belegter Brote, Getränke usw.
Manche der Helfern haben erzählt, sie sind das erste mal überhaupt im Osten, sie hätten die Nachrichten gesehen und wären sofort losgefahren um zu helfen.
Solidarität war dort zum greifen
Heute kommt es mir vor wie ein Traum

Nachdenklich
der Till

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Ich war seinerzeit Gruppenführer der 1. Bergungsgruppe beim THW in Mainz. Mit wachsender Nervosität durfte ich am Fernseher beobachten, wie ein Viertel von Deutschland absäuft, ohne daß ein Alarm gekommen wäre. Da steht nun ein 270.000 DM teures Fahrzeug mit allem drum und dran rum, und in Dresden etc. fehlte es an allem. Jahrelang bildet man die Leute aus... Erst am nächsten Samstag kam die Alarmierung, nachts um 2. Wir haben bis Sonntag abend gebraucht, bis wir mit dem Gerödel in Halle warn. Montag früh hieß es dann bei Annaburg Sandsäcke schmeißen. Stationierung war dann in Wittenberg im Cranach-Gymnasium. Leider konnten wir kaum was tun, die Elbe war ja schon etwas länger da als wir. Man hat sich regelrecht geschämt, wenn die Leute dort so unglaublich dankbar waren, wo wir doch verhältnismäßig oft nur rumgestanden haben. Überall bekamen wir Kaffee angeboten, in der Schule war immer ein Mordsbüffet von Lehrern und Schülern aufgebaut und die haben sogar unsere dreckigen Sachen gewaschen und gebügelt! Jeder hatte ja auch bloß 2 Diensthemden, da hätte man uns bald trotz dem Gestank von der Brühe 7 km gegen den Wind gerochen. Ich bin heute noch begeistert und dankbar für die Solidarität und Hilfsbereitschaft der Leute. Aber das System des Katastrophenschutzes in der BRD ist Mist, und das hat sich bis heute nicht geändert. Jeder doofe Landkreis kocht da sein Süppchen, die Länder fordern den Bund erst an, wenns zu spät ist, das geht einem auf den Zünder. Sowas gehört zentral organisiert,
meint
Marlene
601 Uncrowned

Beiträge: 4.632
Registriert am: 23.12.2003


Obwohl ich nicht sagen kann "ELBE 2002 - ICH WAR DABEI", erinnere ich mal an die Oder, die vor 10 Jahren Frankfurt, die Güstebieser Loose und andere Dörfer mit Wasser benetzte.
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


so ists.... 97 aufm Templiner Treffen.... da wurde auch gesammelt.....

als ich letztes Jahr meinen Tourist abgeholt habe, stand der in der Nähe von Wriezen (also auch nur nen Steinwurf weit weg)....

man konnte sich das alles im Oderbruch sehr wohl als schöne leicht kräuselnde Wasserfläche vorstellen......

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Da ich selber ja quasi auf dem Berg (Erzgebirge) wohne, hat mich das Hochwasser persönlich kaum betroffen, aber betroffen gemacht. Man macht sich natürlich Gedanken um Freunde, ist ja verständlich.
Ich hatte damals hier im Forum ein Thema eröffnet, weil Dani_von_kleinestinker das Hochwasser böse erwischt hatte, sein Wohnhaus stand derzeit direkt an der Elbe. Außerdem befand sich just zu der Zeit das Trabi.de-Zelt in seiner Obhut und war demzufolge ebenso abgesoffen. Ich werde nie vergessen, wie mich einige User des Forums beschimpft haben und meinten, wie ich in dieser Situation an das Zelt denken könne und Dani sicher andere Probleme hätte etc. Aber genau darum gings mir eigentlich: Ich wollte Dani helfen, damit er sich in dieser Situation erst mal um seine eigenen Sachen kümmern kann.

Aber kurz und gut: Einige der User dieses Forums trafen sich am 24.August 2002 bei Dani und haben aufgeräumt (diejenigen, die am meisten im Forum geschimpft haben, waren allerdings nicht dabei *anmerk*). Natürlich nicht nur das Zelt wurde aufgeräumt, sondern auch das Haus, das Lager mit den Teilen usw., man half eben, wo es nötig war, wie man sieht.
Hier gibts die Bilder sicher sind einige doppelt, geschossen wurden sie von Hugo2 und von mir. Wie man sieht, war damals schon mein Wartburg im Einsatz und hat auch diese Aktion miterlebt.

Was meine Gefühle angeht, so bekomme ich jetzt noch Gänsehaut. Man fährt DD-Altstadt von der Autobahn und erst sieht alles ganz normal aus, dann aber in Gohlis und immer näher an der Elbe, sieht man verwüstete Vorgärten, Sperrmüllhaufen an den Strassen, es stinkt erbärmlich. Spätestens als wir in der Strasse sind, zu der wir wollen und die steht völlig unter Wasser und mein Sohn fragt mich: "Willst du da jetzt wirklich durchfahren?" hat man begriffen, was los war. Auf den Bildern kann man sehen, das das Wasser im Erdgeschoß bis zum oberen Drittel der Fenster im Erdgeschoß gestanden hatte, Dani wohnte übrigens im Erdgeschoß...
Auch als plötzlich eine völlig fremde Frau auftauchte und meinte, sie sei hergekommen um zu helfen, hat mich das ziemlich berührt. Da wir genug Leute waren, haben wir sie weitergeschickt.

Das "Aufräumteam" gehört übrigens auch jetzt noch fast vollständig zu trabi.de (bzw. trabantforum.de), der Großteil davon hat grade eben wieder zum Treffen in Dresden zusammen ein paar schöne Tage verbracht. Dani wohnt jetzt in der Schweiz, aber wenn man sich mal wieder sieht (wie z.B. zur letzten Weihfei), ist die Freude immer groß.

Verloren habe ich persönlich durch das Hochwasser nichts, aber gewonnen an Erfahrung und an Freundschaft. Außerdem kann ich durch die Aufräumaktion nie den "Jahrestag des ersten Guckens" vergessen (letzteres ist was für Insider )

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Wir sind damals genau zu der Zeit aus dem Ungarn-Urlaub zurückgekommen und haben wie immer in Rittersgrün/Erzgebirge einen Zwischenstop mit Übernachtung eingelegt. Nachmittags fing´s an zu schiffen - und hat nicht mehr aufgehört.
Am nächsten Morgen sind wir beizeiten los - obwohl es noch keine Katastrophenmeldungen gab. Das war auch allerhöchste Eisenbahn - das Bächlein neben der Straße - sonst 2m tiefer dahinplätschernd - sah breit und braun und schon fast auf Fahrbahnhöhe brodelnd irgendwie schon recht bedrohlich aus (1/2h später war diese Straße dann partiell nicht mehr da, wie uns unsere Wirtin später erzählte).
In Schwarzenberg kamen dann schon Sturzbäche die Seitenstraßen runter - wir sind jedenfalls gerade noch gut rausgekommen und in strömenden Regen mit max. 120 nachhause geeiert (ALLE waren vernünftig auf der Bahn -aus heutiger Sicht recht erstaunlich...).
limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


Ich muß mich schon sehr wundern! Ich war fest davon überzeugt, das jemand dieses Thema gestern zum 10. Jahrestag mal wieder hervorholt.

Man will es gar nicht so recht glauben, daß diese Katastrophe schon wieder 10 Jahre her ist. Man hat es im Alltag verdrängt, aber wenn man wie jetzt wieder daran erinnert wird, ist es einem so als wäre es erst gestern gewesen...

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Ich weiss grad nicht so recht, was ich dazu schreiben soll, habe aber meinen Text von vor 5 Jahren grade nochmal gelesen. Der sagt eigentlich schon alles und mich berührt die Sache auch jetzt, nach 10 Jahren, noch immer.

Seitdem fahre/n ich/wir übrigens jährlich nach DD, mindestens 1x, meistens aber 2x jährlich. Unser diesjähriges privates Treffen haben wir urlaubsbedingt etwas vorgeszogen, es war vor 2 Wochen. Diesmal am "Blauen Wunder" und mit Fahrten der Standseilbahn und Schwebebahn.

Wenn ich sehe, wie groß "Lama" (die große Tochter von Fay) schon ist und das sie dieses Jahr in die Schule kommt, ist es klar sichtbar, wie schnell die Zeit vergeht.

Vergessen werde ich diese ganze Aktion von damals sicher nie und bin irgendwie auch stolz darauf, das ich meinen W353 Tourist immer noch habe. Was der alles schon mit uns so erlebt hat...

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


@limokombi:
Hervorgeholt hatte ich das Thema sogar - gestern. Aber im Stillen - alles nochmal durchgelesen, was damals dazu so geschrieben wurde.

Meine Wenigkeit hatte allerdings im August 2002 Semesterferien und zuhause noch kein Internet.

Vorhin lief ein Film zum Thema - in den Hauptrollen Wolfgang Stumph und Robert Atzorn. Darin gab es folgenden Denkspruch:

Was ist der Unterschied zwischen der Arche Noah und der Titanic?
Die Arche Noah wurde von Heimwerkern gebaut - die Titanic von Fachleuten.

[Bearbeitet von Deluxe (13-08-2012 - 21:56)]

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


@Deluxe

Entgegen meiner eigentlichen Absichten, habe ich den Film auch angesehen. Man kann wahrscheinlich einiges an dem Film kritisieren, die "Botschaft" an sich aber war recht gut, oder?

@Beppo

Das "Hochholen" diente auch mehr der Erinnerung als dem Hinzufügen von (inhaltlich) neuen Beiträgen. Ich laß nur am Samstag in der SZ einen sehr schönen Beitrag dazu, und in Verbindung mit den Bildern ist alles eben wieder sehr "nah". Den Blick zum "Blauen Wunder" und auf die "Berge" von Oberloschwitz geniese ich vor allem im Sommerhalbjahr auch sehr oft, mit dem Fahrrad sind es von mir aus ca. 5 Minuten bis dorthin.

PS.: Vielleicht wird im nächsten Jahr endlich die Weißeritztalbahn wieder komplett aufgebaut sein, dann verschwindet wieder eine unangenehme Erinnerung an die Flut. Zeit wird es ja langsam...

[Bearbeitet von limokombi (14-08-2012 - 08:18)]

trabifreak78

Beiträge: 819
Registriert am: 07.01.2008


Persönlich hat mich das Hochwasser damals nicht betroffen,aber Freunde und Bekannte hat's erwischt die hat man dann unterstützt so gut es ging.
Mein damaliger Arbeitgeber(und damit auch Ich) hat aber viele Fluthelfer zwischen Riesa und Belgern unterstützt. Wir haben die täglich Versorgung derer mit abgedeckt und wenn ich zurück denke welche Schleichwege ich fahren durfte um an deren Standort zu kommen.....und wie hoch die Elbe stand....

[Bearbeitet von trabifreak78 (14-08-2012 - 10:59)]

Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
Registriert am: 09.03.2005


Bitterfeld 2002 - ich war dabei ........

... auch kein Tourist, haben innerhalb der Familie gerettet was noch zu retten war ....

[Bearbeitet von Elfriedewilli (14-08-2012 - 15:19)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Sowas vergisst man nicht - auch dann nicht, wenn´s einen nur fast und indirekt (siehe oben) betroffen hätte. Fraglich dabei, ob sich sowas in ähnlich schlimmer Art und Weise nicht jederzeit wiederholen könnte?
Vor 2 Jahren waren wir kurz nach der dortigen Flutkatastrophe im Zittauer Gebirge - da hatte ja ebenfalls der `Faktor Mensch´ in Gestalt des Stauwassermanagementes seine Hand im Spiel. Sehr schlimm war´s dort auch vor allem die Leutchen in Ihren abgesoffenen(großteils hölzerenen) Umgebindehäuschen taten mir damals sehr leid, wenn sie mit den unbrauchbaren Resten ihres Hausrates vor der vollgemodderten Hütte saßen...

Um einem evtl. falschen Eindruck vorzubeugen: nein, wir waren/sind KEINE Katastropherntouristen oder -gaffer. Der Zittau-Urlaub war schon weit über ein halbes Jahr vorher gebucht. Hingefahren sind wir am So nach der Flut auch erst, als der (tel. wieder erreichbare) Wirt ausdrücklivh Entwarnung gab und sich dabei auch für die sämtl. Leute verschreckenden Medien beklagte.
Das nur zur Klarstellung, sich.halber...

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


@standard

Mittlerweile ist aber in der Oberlausitz auch wieder Ruhe und Ordnung eingekehrt, und ein Besuch nur zu empfehlen.

PS.: Insbesondere den Freunden der Schmalspurbahn, hat doch die Zittauer Schmalspurbahn in den letzten zwei Jahren viel getan, und ist noch attraktiver geworden. Erst seit kurzem steht zum Beispiel ein Zug in DR-Farbgebung auf den Gleisen, wunderhübsch anzusehen!

Nochmals PS.: Falls es manchmal so klingt als ob mich die Tourismusverbände in Sachsen für meine Beiträge bezahlen, nein, so ist es nicht. Sollten Verantwortliche aber hier mitlesen und Interesse haben, mich für meine Werbung zu bezahlen, stehe ich dem natürlich sehr offen gegenüber!

[Bearbeitet von limokombi (14-08-2012 - 20:10)]

Anne

Beiträge: 3.555
Registriert am: 26.02.2001


mal so in den Raum geworfen:
Was wäre gewesen, wenn das alles 15 Jahre früher passiert wäre?!
framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


Gute Frage.
Aber vor dem Sozialismus hatten die Unwetter scheinbar(und dankenswerter Weise)Respekt.
Aber überstanden hätten wirs auch.Hätten die Jungs von der NVA mal nen richtigen Einsatz gehabt,hatten sie aber im Winter 78/79 auch schon.
NifiTrabant

Beiträge: 616
Registriert am: 29.03.2008


Hier an der Oder ist es 15 Jahre her und... manchmal noch wie gestern... Es gab damals vom Info-Radio eine CD mit einer Zusammenfassung der Ereignisse. Wenn ich die heute höre, gibt das immer wieder Gänsehaut, zumal ich damals hier im Dorf manuell den Katastrophenalarm auslösen musste... 3 Minuten Knopfdrücken für den Dauerton der Sirene... man man man...
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


15 Jahre früher wäre alles genauso abgesoffen wie anno 2002.

Aber machen wir uns nichts vor:
Das Sanierungstempo wäre hinterher nicht annähernd erreicht worden. Arbeitskräfte, Baumaterial usw. - die Spuren der Flut wären sicher deutlich länger sichtbar gewesen.
Und es hätte entlang der Flüsse deutlich mehr Industrie erwischt, von der 2002 ja aufgrund der "treuhänderischen" Arbeit und der Wiedervereinigung nicht mehr viel übrig war.

[Bearbeitet von Deluxe (16-08-2012 - 06:37)]

Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
Registriert am: 09.03.2005


@Anee: "mal so in den Raum geworfen:
Was wäre gewesen, wenn das alles 15 Jahre früher passiert wäre?!"

dann hätte der große Bruder mit der Armee die B100 in Richtung Mulde geschoben um zu verhindern, das das CKB absäuft. Damals hätte man Bitterfeld gewiss nicht geopfert.

Aber nach der Wende hat man ja sogar den alten Muldedamm weggebagert, nur auf den KArten war er noch eingezeichnet.

Anne

Beiträge: 3.555
Registriert am: 26.02.2001


Die Frage ist auch ob es dann statt der 21 Todesopfer 210 hätten gewesen sein können. Wie viele Leute wurden denn von Hubschraubern gerettet.

Wäre es 15 Jahre eher gekommen hätte es, meiner Meinung nach, mehr Todesopfer gegeben und der Aufbau wäre nie so schnell gegangen. Anderseits würde es viele Häuser (Röderau) nicht geben und man hätte nicht im Überflutungsgebiet gebaut.

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Am Ende nimmt sich's nix...

Man muß auch sehen:
Zu DDR-Zeiten war die Polizei und das Rettungswesen insgesamt militärisch durchorganisiert. Die NVA und die Sowjetarmee hatten zusammen -zig mal mehr Ausstattung als heute, weil zahlenmäßig einfach ein größerer Militärapparat vorhanden war.
Und man brauchte keine demokratischen Entscheidungsprozesse einhalten wie heute, wenn man z.B. die Bundeswehr im Inland einsetzen will. Befehl von oben - fertig los.

Alles in allem wohl reine Spekulation, was gewesen wäre wenn. In beiden Fällen kein Zuckerschlecken.

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Ich hab die Urkunde vom ollen Schily zu meinem Fluthelferorden "Einsatzmedaille Fluthilfe 2002" neulich wiedergefunden. Mann, hoffentlich passiert sowas nie wieder!

Gruß,
Marlene

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Ich bin auch der Meinung daß es absolut müßig ist darüber zu sinnieren, ob der Katastropheneinsatz anno 1985 z.B. anders, besser oder schlechter abgelaufen wäre - damit ist den einst (und ggf. zukünftig) Betroffenen herzlich wenig geholfen.
Ich sehe das aber auch so, daß der Kat.hilfeeinsatz als solcher sicherlich kaum schlechter abgelaufen wäre, dank all dem überreichlich vorhandenen Militär nebst Ausrüstung (@anne: die hatten auch Hubschrauber - und zwar jede Menge und auch ziemlich große... ).
Der kpl. Wiederaufbau hingegen hätte sich wohl tatsächlich eine gefühlte Ewigkeit hingezogen - das war damals halt so.

@Limo: die fabelhafte Zittau-Oybiner Dampfeisenbahnstrecke hatten wir seinerzeit schonmal thematisiert - für mich das Allerschönste, mit dem wir bisher gereist sind!

 

Springe zu:

Impressum | Datenschutz