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Autor Thema: HBZ entlüften
habauchtrabant

Beiträge: 258
Registriert am: 26.04.2007


Da ich bisher immer nur Radzyl. und Beläge gewechselt habe und diesmal das erste mal war den HBZ zu wechseln, habe ich mich an die Vorgaben im Buch gehalten. Die Erfahrung lehrt aber, wie schon in den Beiträgen oben geschildert, dass das eigentliche Spiel am Stößel und das am Pedal ertüfftelt werden muß.

Ernst

Gunnar

Beiträge: 923
Registriert am: 28.05.2004


Das darf aber nicht sein. Und meines Wissens nach sind die Leute zu DDR-Zeiten auch nicht zig mal in die Werkstatt gefahren, bis das richtige Spiel endlich richtig ertüftelt worden ist.

Man mag mich für stur und unbelehrbar halten, aber ich bin trotzdem nach wie vor der Meinung, daß da am HBZ was faul ist. Zumal das Phänomen bisher nur bei 2-K-HBZ aufgetreten ist.

Fakt ist doch folgendes:
1. Wenn der Kolben im HBZ bis ganz zurück gehen kann, kann sich in der Bremsanlage Druck aufbauen, wie er will, es kann trotzdem nix passieren, weil die Bremsflüssigkeit zurück in den Behälter strömen kann.
2. Wenn am Stößel Spiel vorhanden ist - ob nun 1 oder 10mm - und sei es noch so wenig, dann kann der Kolben ganz zurück gehen, das ist nunmal so. Es gibt ganz einfach keinen Grund, warum dort ein so großes Spiel notwendig sein soll.

Und nun kommt meine Vermutung:

Sowohl habauchtrabant als auch Elfriedewilli hatten zunächst das vorgeschriebene kleine Spiel eingestellt und damit Mißerfolg --> das Pedal war absolut fest. D.h. kein Spiel mehr vorhanden, nix. Aber wo ist das Spiel geblieben??? Dafür gibt es eigentlich nur eine Erklärung:
der Kolben hat sich noch ein Stück zurück bewegt.
Frage: wie soll das gehen?

Meine Vermutung: der 2-K-HBZ hat nicht nur einen Anschlag für den Kolben.
a) am Ende, dort wo der Stößel rein geht, gibt es einen Sprengring, gegen den der Kolben laufen kann. Dann kann der Kolben wirklich nicht mehr weiter zurück.
b) es gibt quasi noch einen inneren Anschlag, und zwar in Form von Kugeln an den Ausgleichsventilen, die zum Behälter führen. Läuft der Kolben beim Zurückgehen gegen diese Kugeln, dann heben diese Kugeln die Ventile an und die Br-fl. kann bei Bedarf in den Behälter strömen und gleichzeitig stoppen diese Kugeln den Kolben damit auch.

Meine Vermutung: irgendwas stimmt mit den Ausgleichsventilen nicht. Vielleicht sind die Nachbau-Gummikappen nicht ganz maßhaltig, vielleicht quellen die bei den heutigen Bremsflüssigkeiten, vielleicht gibt es noch einen ganz anderen Grund, ich weiß es nicht. Jedenfalls KÖNNTE es ja sein, daß die Ventile dann ein bißchen stramm gehen und eben nicht mehr öffnen, wenn der Kolben zurück geht. Der Kolben bleibt dann aber trotzdem quasi an diesen Kugeln stehen, ohne auch am Ende am Sprengring anzuliegen.
Resultat: die Verbindung zum Behälter ist nicht frei, weil die Ventile nur unzureichend öffnen. Trotzdem glaubt man, der Kolben sei am Anschlag, denn er bleibt ja stehen, und man stellt das Spiel am Stößel ein.

Gesetz dem Fall, es wäre so:
die Br-fl. erwärmt sich nun im Betrieb aus irgendwelchen Gründen und dehnt sich. Sie kann aber nicht in den Behälter strömen, weil die Ventile nur unzureichend öffnen. Also baut sich Druck im System auf. Der bewirkt nun:
a) das die Bremsen schleifen und heiß werden
b) der Kolben im HBZ nun doch mit aller Macht zurück geschoben wird und das ist der Moment, in dem das ursprünglich eingestellte Stößelspiel verschwindet und das Pedal fest wird.

Stellt man das Stößelspiel aber von vornherein viel zu groß ein, kann sich der Kolben vollständig bis zum Sprengring zurück schieben und die Br-fl. kann sich entspannen, die Bremsen gehen nicht fest.


So. Das ist meine ganz persönliche Theorie. Ziemlich umständlich, mit einigen Unsicherheiten, aber sie erklärt die Phänomene, immerhin.
Nur: wenn die Sache wirklich so abläuft, müßte sich das in einem variierenden Stößelspiel widerspiegeln. Nur leider schrieb nun habauchtrabant, das Pedalspiel sei bei ihm immer konstant. Vielleicht ist das auch nur eine Sache von Millimetern und man müßte mal gaanz genau nachmessen, vielleicht gibt es auch noch eine ganz andere Ursache, auf die wir alle nicht kommen und die viel einfacher ist als meine Theorie.

Bleibt wohl nur, daß wir die Sache im Auge behalten. Solange es nur Einzelfälle sind und die Sache bei den meisten funktioniert, mag es gehen. Sollten sich die Vorfälle häufen, kann man noch mal frisch überlegen. Bis dahin glaub ich erstmal daran, daß irgendwas mit dem HBZ nicht stimmt

Matze01

Beiträge: 184
Registriert am: 06.02.2004


Hat davon einer ein Bild, wieviel Stößelspiel da nun eingestellt worden ist,
weil auch ich es für bedenklich halte, mit zu grossem Spiel zu fahren, und ich bereits 5 oder 6 HBZ 2 Kreis hatte, die alle einen anderen Defekt hatten obwohl diese neu waren...
habauchtrabant

Beiträge: 258
Registriert am: 26.04.2007


Gunnar, du könntest mit allem was Du da schreibst recht haben. Beim " ertüffteln " habe ich den Stößel jedesmal nur wenig verstellt, d.h. ca. 1-1,5 Umdrehungen, da ich das Spiel nicht zu groß machen wollte. Da ich die Vorgänge im HBZ nicht beobachten kann, muß ich sie halt ertasten. Auf jeden Fall sind die Trommeln nicht mehr heiß geworden, das Bremslicht war nicht dauernd an und das Pedalspiel ist immer noch vorhanden. Der Druckpunkt ist immer noch gleich.
Ich werde damit weiter fahren, ich fühle mich sicher damit.

Und ich beoachte das alles.

Ernst

Matze01

Beiträge: 184
Registriert am: 06.02.2004


wieviel mm sind denn eigentlich bei dir nun zwischen dem Stößel und dem Hauptbremszylinder ?

Dennoch, wenn man da etwas beobachten muss, kann es nicht stimmen.
Wie gesagt, mich interessiert jetzt nur mal das Spiel am Stößel, und welches Spiel am Pedal anliegt, bis es auf den Hauptbremszylinder trifft.

pedudel

Beiträge: 69
Registriert am: 19.02.2007


Hallo,

hänge mich mal an dieses ältere Thema.
Habe nun bei mir einen regenerierten HBZ eingebaut und muss feststellen,
dass der Pedalweg sich viel länger anfühlt, als vorher.
Das Stösselspiel liegt bei 3mm. Entlüftet ist er auch und es kommen
keine Luftblasen. Habe später nach dem Einbau des HBZ auch noch die
RBZ gewechselt, jedoch war der Pedalweg schon direkt nach dem Einbau
des HBZ länger. Die Nachsteller funktionieren also einwandfrei.
Das Pedal bewegt sich im Moment ungefähr 2,5 cm bis eine fühlbare Bremswirkung
eintritt. Danach bewegt sich das Pedal noch unter Druck, so wie ich es beim
dosierten Bremsen auch gewohnt war bis es sich dann am Ende “hart” anfühlt.
Darf ich davon ausgehen, dass wohl die Vordruckventile nicht so arbeiten wie sie
sollen, oder gibt es noch andere Erklärungen für den längeren Pedalweg ?

Gruss,
Markus.

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


Ehrlich gesagt halte ich 2,5cm Pedalweg bis zu einer "spürbaren Bremswirkung" schon für wenig.

Ansonsten kann man das Problem (falls es wirklich eins gibt) auch so lokaliesieren:

Alle drei Bremsleitungen abschrauben und am HBZ (mit Entlüftungsnippeln der Vorderachse verschließen.
Der HBZ sollte sich absolut überhaupt nicht betätigen lassen.
Danach jeden Strang einzeln anschließen und beobachten, wo sich etwas "seltsam" verhält oder eben besonders viel Pedalweg entsteht - dort dann eben genauer hinsehen.

[Bearbeitet von Chris601 (24-03-2014 - 14:23)]

pedudel

Beiträge: 69
Registriert am: 19.02.2007


Danke für die Antwort. Werde mir mal Entlüftungsnippel besorgen und dann testen.
Ich kenne auch Trabis, die einen solchen Pedalweg aufweisen. Mein anderer Trabi
hat auch, dank etwas breiteren Langlöchern, etwas mehr Pedalweg.
Bin halt nur stutzig, dass vor dem Wechsel des HBZ die Bremse eher ansprach.
Das Bremslicht leuchtet sehr zeitig auf, was wohl am Schalter aus dem VW-Regal liegt.
Dann lässt sich das Auto noch sehr leicht mit dem linken Fuss ( draussen ) hin und her schaukeln,
während der rechte die Bremse tritt. Bis eben die 2,5cm erreicht sind.
Passen da eigentlich alle Nippel mit dem richtigen Gewinde ? Komme hier oben eher
schwer an Originalware heran und muss daher passenden Ersatz finden.
Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Das Gewinde ist M10x1 und es passen die Entlüfternippel der vorderen RBZ
pedudel

Beiträge: 69
Registriert am: 19.02.2007


Danke, ja M10x1 weiss ich. Habe leider nur einen Nippel über und muss also noch welche besorgen.
Nur die Frage ob da die Nippel anderer Fahrzeuge passen, damit es dicht wird.
Hatte irgendwo mal gelesen, dass es unterschiedliche Konusformen gibt.
Ja gut, könnte die von den vorderen RBZ ausleihen, aber das gibt ja wieder ne kleine Sauerei...
Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Wenn die Bremserei im ganzen gut funktioniert, würde ich mich am geänderte Pedalspiel nicht stören. Einfach so lassen und zufrieden sein.

Ich hatte den direkten Vergleich zwischen 3 Trabant (alle 2Kreis-Bremse) und habe den direkten Vergleich zwischen 2 Wartburg. Egal wie mal es einstellt, GENAU gleich bekommt man die Bremserei nicht hin. Wichtig ist einfach, das sie zuverlässig funktioniert.

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


Eben. Wie gesagt, ich möchte behaupten, dass meine Bremswirkung bei 2,5cm Pedalweg noch nicht einsetzt und komisch kommt mir das absolut nicht vor. Kein Grund, mit der Bremsflüssigkeit rumzusauen.
Wen das Auto ordentlich und gleichmäßig bremst und du das Pedal nicht bis sonstwohin durchtreten kannst, würde ich nichts machen.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Ich habe 4 Trabanten (2x Duplex-, 2x Simplexversion) - das sind (auch) in Sachen Bremsen alles Individualisten...
pedudel

Beiträge: 69
Registriert am: 19.02.2007


Mir ist heute im Laufe des Tages auch der Gedanke gereift es ersteinmal so zu lassen,
da er ja ordentlich bremst. Werde es längerfristig beobachten und mich wohl mit der
Zeit daran gewöhnen... Verstehen tu ichs halt nicht .
Danke für die Antworten.
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