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Autor Thema: Trabant in den Bergen
noux31

Beiträge: 7
Registriert am: 01.10.2013


Hallo,
wir wollen naechstes Jahr mit dem Trabi nach Korsika. Dort ist es extrem bergig. Es geht kilometerweise Serpentinen hoch und runter.
Um das hoch mach ich mir weniger sorgen - aber um das runter. Was koennen die Bremsen ab ? WEnn ich mir vorstelle 10km Bergab nur auf der Bremse zu stehen, Motorbremsen ist ja nicht.
Wuerdet ihr davon abraten ? gibt es irgendwelche Modifikationen die die Bremsen standfester machen ?

Gruss
Andresa

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Gibt es - z.B. Wartburg-Trommelbremsen oder (wenn schon, denn schon) Umrüstung auf Scheibenbremse (bei Interesse ggf. unseren User Hegautrabi ansprechen).
Wobei die Leute - z.B. im Erzgebirge oder im Harz - früher ja auch original gut die Berge rauf und runter gekommen sind...
Dachzelt_Ulli

Beiträge: 1.204
Registriert am: 28.02.2002


Alles eine Frage der Zeit, die du dir nimmst. Wenn du ordentliche Bremsen-Abkühlpausen einlegst, dann geht das schon. Ich meine richtige Pausen, nicht nur 5-Minuten-Puller-Zeit.
Beispiel: Als wir durch die Karpaten getourt sind, die Transfagerasan runter (ca. 1500 Höhenmeter), haben wir 3 Pausen zu je einer halben Stunde eingeschoben.
wessi606

Beiträge: 54
Registriert am: 15.01.2007


Ich denke die Bremsen können schon eine ganze Menge ab, aber bevor das Pedal wirklich weich wird, sind meine Beläge schon so heiß geworden, dass sie von da an höllisch quietschen und ich glaube, dass sich das nicht mehr rückgängig machen lässt. Solltest dir also überlegen, ob es dir das Wert ist
Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Hallo!
Ich würde vor der Reise nur die Bremsflüssigkeit erneuern sowie die Backen kontrollieren und einfach hinfahren. Kaum anzunehmen, daß die Trommelbremse den Siedepunkt von frischer Bremsflüssigkeit erreicht. Wenn man bergab nicht wie wild losrast, um dann kurz vor einer Serpentine festzustellen, daß nur noch die Handbremse hilft, macht man nichts verkehrt.

Gruß,
Marlene

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Ich bin ausdrücklich pro Scheibenbremse.
Natürlich ging das früher auch mit Trommel ganz gut, da hatten aber ringsherum auch fast alle eine solche und auch die Verkehrsdichte war eine andere.

Gerade bei solchen längeren Bergabfahrten bekommt man schnell Fading in der Bremse, die Trommel dehnt sich durch die Erwärmung aus und damit vergrössert sich der Innenradius der Reibfläche. Der Radius der Bremsbacken bleibt aber gleich und nun rubbeln die Bremsbeläge in der Trommel wobei sie nur einen minimalen Kontakt zur selbigen haben. Die Bremswirkung ist also sehr gering.

Bei der Scheibenbremse gibt es dieses Problem nicht, die bremst auch noch wenn die Scheiben wie eine Nachttischlampe leuchten. Das wirst du beim Trabi aber kaum erleben, die Golfbremse ist mit dem Trabantgewicht eigentlich unterfordert. Und das absolut gleichmässig, man muss nicht mehr das Lenkred festhalten in der Erwartung in welche Richtung er wohl heute ausbricht.

Beim kompletten Selberbau wirst du etwa 600,- Euro verbauen, incl. Eintragung und Achsvermessung. Lässt du alles machen wird es vermutlich mindestens doppelt so teuer.

Meine Scheibenbremse ist inzwischen seit 2006 und mindestens 50.000 Kilometern drin, hat an der Scheibe und den Belägen kaum Verschleiß und hält mindestens nochmal solange. Das schafft keine Trommelbremse.

Dazu kommt daß die Teileversorgung überhaupt kein Problem ist, für den Golf 1/2/3 gibt es die vermutlich noch in 20 Jahren.

Einbaubar ist sie in Trabanten ab April 1984, also die mit den homokinetischen Wellen. Die davor benötigen auch noch ein geändertes Getriebe, sind aber auch umbaubar.

Optisch ist nach dem Einbau fast kein Unterschied zu sehen, mittels Lochkreisadaptern kann man die originalen Räder weiterverwenden.

Zusätzlich könnte man bei einer solchen "Bergtour" ein Getriebe mit kürzerer Gesamtübersetzung einbauen, dann kommt man die Berge auch etwas besser hoch.

Nun zu den Nachteilen. nach längerer Fahrt im Regen ohne die Bremse zu benutzen braucht sie ein paar Umdrehungen um Trocken zu sein, das passiert aber ohne seitliches Ausbrechen und ist nur ganz kurz an der verminderten Wirkung zu spüren. Irgendwann will ich mal die ATE-Powerdisc mit den Drainagerillen probieren, die sollen da schneller trocken sein. Der Scheibenbremse fehlt die selbstverstärkende Wirkung der Trommelbremse, um nur leicht abzubremsen benötigt man minimal mehr Kraft.
Ausserdem sind die vorderen Felgen nun ständig schwarz vom Bremsstaub, jedenfalls schneller als vorher.

Sport frei!

[Bearbeitet von Hegautrabi (02-10-2013 - 19:42)]

noux31

Beiträge: 7
Registriert am: 01.10.2013


Hallo,

Danke fuer eure Antworten.
nachdem ich so ziemlich alle Berichte im Forum zu Scheibenbremsen gelesen habe will ich auch so ein Ding haben...an der Vorderachse. Ich denke ich nehme gleich die innenbelueftete. Wenn schon, denn schon.
Das ist gut angelegtes Geld - wenn ich da an die Serpentinen entlang der Steilkueste denke.
Bei Trabiteil.de gibt es den kompletten Umbausatz fuer 529 Euros. Find ich fair. Fuer die Adapter, will meine Reifen behalten, wollen sie aber 219 Euros ! Gibt es das auch woanderst billiger ?

Gruss
Andreas

das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


Erinnert mich hier irgendwie an Little vor 10 Jahren....

Nur der Ton ist deutlich moderater......

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Naja, manchmal hat er ja recht...

Innenbelueftet ist Bloedsinn, das bremst auch nicht besser. Ist nur schwerer. Die brauchst du nur bei Fahrzeugen mit deutlich mehr Masse oder bei erheblich höheren Geschwindigkeiten. Die Adapter kann man auch direkt bei SCC bestellen, ist etwas günstiger.

Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Adapter empfehle ich die, selbst schonmal verbaut: http://www.ebay.de/itm/trabant-scheibenbremse-komplettsatz-komplett-mit-lager-/231065146922
Nur die Adapter ohne Lager usw: 70€
Er fertigt auch Lochkreisadapter, 175€/Satz
Fg601

Beiträge: 864
Registriert am: 23.05.2003


Innenbelüftet ist wirklich Schwachsinn.Ich fahr die SB jetzt 13Jahre oder so ungefähr mit den ersten Scheiben und Belägen.Augenscheinlich rosten aber die innere Verbindung schneller weg,als man die Scheibe wechseln muß.
Gelochte gehen auch gut.
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Erkläre mir mal bitte genauer was dir da wegrostet.
hotwheelz

Beiträge: 979
Registriert am: 23.02.2009


Da tippe ich mal frech auf den Übergang vom Topf zur Scheibe, soll bei dailydrivern schon mal vorkommen.
FG601, wie viele Kilometer fährst du denn pro Jahr? Du fährst ja nun auch alles andere als langsam, da kann ich mir kaum vorstellen, dass die Bremse da 100 tkm mitmacht.
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Rost ist da schon aber daß es durchrostet habe ich noch nie erlebt. Das wäre ja lebensgefährlich!

Zu Tonis Angebot: auf die Radlager würde ich verzichten und wieder die originalen verwenden. Die gehen praktisch nie kaputt, im Gegensatz zu billigen aktuellen Produkten. Mit denen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht!

hotwheelz

Beiträge: 979
Registriert am: 23.02.2009


Auf Reserve hinlegen ist bei den Radlagern nicht schlecht. Ich habe nämlich nen Satz Radnaben gehabt der nicht gepasst hat. Beim wieder auspressen kam natürlich der innere Lagerring mit. Nach Abdrehen der Kante ging es dann natürlich, das alte Lager wieder einfach so zusammenstecken wollte ich dann aber auch nicht.
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Ja, aber dafür lege ich mir lieber ein DKF-Radlager hin als solche billigen China-Produkte (Vermutung).

[Bearbeitet von Hegautrabi (04-10-2013 - 16:44)]

AV P601 deluxe

Beiträge: 148
Registriert am: 20.01.2006


Bei mir hat der Rost an der Innenseite vom Topf beginnend auch dafür gesorgt das ich vor kurzem die Scheiben gewechselt habe. Am eigentlichen Verschleiss hats nicht gelegen!

Ich hab mich dies mal für Brembo Max entschieden, sollen ja diesen verzögerungs Effekt der Bremse bei Regen mindern. Mal schauen ob sie halten was sie versprechen.

Die davor verbauten Teile wahren von ATE und hätten ohne den Rost noch länger gehalten. Die müßten jetzt Pi mal Daumen 8 Jahre im Einsatz gewesen sein.

AV P601 deluxe

Beiträge: 148
Registriert am: 20.01.2006


Bei mir hat der Rost an der Innenseite vom Topf beginnend auch dafür gesorgt das ich vor kurzem die Scheiben gewechselt habe. Am eigentlichen Verschleiss hats nicht gelegen!

Ich hab mich dies mal für Brembo Max entschieden, sollen ja diesen verzögerungs Effekt der Bremse bei Regen mindern. Mal schauen ob sie halten was sie versprechen.

Die davor verbauten Teile wahren von ATE und hätten ohne den Rost noch länger gehalten. Die müßten jetzt Pi mal Daumen 8 Jahre im Einsatz gewesen sein.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
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Vor 3 Jahren, als ich die Bremse das letzte Mal auseinander hatte, war da nichts Auffälliges. Ich hatte sie damals gestrahlt und wieder eingebaut.
Es sind welche von Bosch.
hotwheelz

Beiträge: 979
Registriert am: 23.02.2009


du alter Doppler.
Die Brembo Sport Max fahre ich auf der tschechischen Dieselschleuder, machen sich da nun seit etwa 35 tkm sehr gut. Verschleißmäßig top, die sollten auch noch einen zweiten Belagsatz halten wobei noch nicht einmal der erste zur Hälfte runter ist.
AV P601 deluxe

Beiträge: 148
Registriert am: 20.01.2006


Die dopplerei nerft, aber ich weiß jetzt wodurch das immer kommt. Nach dem Antworten darf man nicht zurück drücken im Browser. Ich vergess da nur jedes mal.

Zu den Bremsen, auf jeden Fall stauben die dazugerhörigen Brembo Steine mehr als die vorherigen.

hotwheelz

Beiträge: 979
Registriert am: 23.02.2009


Die nimmt man ja auch nicht, obwohl meine ATE auch gut stauben aber das kann auch an den etwas ausgedehnten Putzintervallen liegen.
AV P601 deluxe

Beiträge: 148
Registriert am: 20.01.2006


dailydriver fahren lieber als zu putzen, is ja schließlich kein Show and Shine Fahrzeug
Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


Auf Korsika hatte ich praktisch keine Probleme.

(Ich empfehle diesen Reiseführer: http://www.paradisu.de/korsika-reisefuehrer-online.html )

Mit der Serienbremse gehen lange Bergabfahrten schon, so lange man, wie die Dachzelter schon schrieben, genügend Abkühlpausen macht.

Bei mir hat sich bei Abfahrten wie bei Alpenpässen, der beschriebenen Transfargarasch oder erst vorige Woche im Kosovo (und anderen Abfahrten im Balkan) folgendes bewährt: Alle 200 Höhenmeter 10min Pause. Damit bist du komplett sicher!

Eine Abfahrt z.B. Vom Timmelsjoch auf 2900m Höhe nach Italien in ca. 500m, wenn ich nicht irre, dauert dann eben seine Zeit.

Keine Frage, da (und nicht nur da!) machen Scheiben sicherlich mehr Spaß.

In Korsika kann ich mich an maximal einen Pass im Landesinneren erinnern, wo ich mal heiße Bremsen hatte, sonst war es absolut unkritisch. Da war die Alpenüberquerung schon abenteuerlicher.

btw: Fähre vorher buchen spart 2/3 des Preises! Falls du im ADAC bist, findest du dort gute Angebote für die Überfahrt.

Viel Spaß beim Flachköpper machen!

[Bearbeitet von Chris601 (05-10-2013 - 06:33)]

phi

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Registriert am: 08.03.2000


@Chris: 200 Höhenmeter finde ich etwas wenig, da müsste ich ja auf meinem Arbeitsweg schon fast eine Pause einlegen.
Richtiges Fading hatte ich erst einmal vor 10 Jahren nach ca. 550 Höhenmetern mit vollbeladenem Auto und HP 350.
Ich denke, die Serienbremse hält gut 600m aus. Natürlich sollte man seine Bremse kennen und wissen, in welcher Reihenfolge die Beläge quietschen, stinken und faden (da gibt's Unterschiede!)
Ich bremse auch nicht dauernd ein bisschen, sondern nur wo nötig, zwischendurch auch mal ein/zwei Kurven mit 2./3. Gang "Motorbremse".
Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


Die 200 Höhenmeter mache ich auch nur bei längeren Abfahrten. Die erste Pause mache ich allerdings auch erst bei gut 300m. Dann genügen eben auch die 10min Pause.

Wenn es mal EINMALIG 600m sind und die Bremsen vorher kalt waren, sehe ich auch kein Problem.

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Passender Spruch zum Thema , der entstand übrigens im September 2001. So lange wird darüber schon sinniert.
Huegelmate

Beiträge: 429
Registriert am: 21.12.2003


also ich hab jetzt nur flüchtig mitgelesen aber wir sind vor jahren mit zwei bremstechnisch originalen Trabant`en UND jeweils mit queck am haken in Kroatien die küstenstraße gefahren und hatten keinerlei bremsprobleme und da ging es nur hoch, runter, hoch, runter... solange man nicht permanent auf dem anker steht und zwischendurch auch mal rollen lässt sollte meines erachtens keine problemem haben...

[Bearbeitet von Huegelmate (05-10-2013 - 20:54)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Gebremste QEK´s, vermute ich?
Ansonsten denke ich auch, daß es `original belassen´ durchaus geht (eile mit Weile!) und würde es mit Beppo´s (beinahe schon historischer) Spruchweisheit halten...
Huegelmate

Beiträge: 429
Registriert am: 21.12.2003


ja gebremst (mechanisch) natürlich, hatte ich vergessen zu erwähnen... aber der bremst beim zarten bremsen auch nicht sofort der bedarf schon nem kleinen "ruck" vom zugfahrzeug damit die bremse anspringt...
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