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Autor Thema: Wann Motor überholen
pappenolaf

Beiträge: 176
Registriert am: 01.03.2015


Hi Leute,

wie schon mal erwähnt hab ich dieses Jahr eine etwas größere Tour vor mir (Püttnitz). Es wird auch die erste große sein. Hab den kleinen erst seit letztes Jahr und er hat ca.64000 km runter. Letztes Jahr gabs eigentlich keine Probleme. Aber ab wann muss ich damit rechnen,dass der Motor den Arsch hoch reißt?

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


Es kann sein, dass du auf dem Weg zum Supermarkt einen Motorschaden hast, es kann sein, dass du noch 250.000km fahren kannst.

Mach dich wegen einer Fahrt an die Ostsee nicht verrückt.

Das ist keine "große Tour". Wenn du sparsam bist musst du ja nichtmal tanken. An guten Tagen tanke ich 3x.

[Bearbeitet von Chris601 (26-02-2016 - 10:32)]

Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Einen Motor kann man eigentlich immer neu machen... da muss man nicht erst darauf warten bis er den "Arsch hoch reißt"

Sachsenring hat damals empfohlen ab 60tkm den Motor zu regenerieren oder zumindest die Zylindergarnitur neu zu machen.

Mein Werksmotor hat damals übrigens schon nach 42tkm den Arsch hoch gerissen! Da hat sich einfach der Lagerkäfig von einem Kurbelwellenlager auf der Autobahn beim überholen verabschiedet und die Kugeln wanderten durch den Motor wie in einem Sack Nüsse.

pappenolaf

Beiträge: 176
Registriert am: 01.03.2015


ok also wie gesagt bisher hatte ich keine auffälligen Geräusche vom Motor vernehmen können. auch einen liegenbleiber gabs bisher nicht. der kleene lief bisher wie Hanne. dann denke ich, dass ich vorerst nix unternehmen müsste. allerdings werd ich mich vllt mal um entsprechende Ersatzteile kümmern. gibts für eine Regeneration eine gute Anleitung mit Bildern? oder sollte ich mir zu gegebener Zeit einen überholten Motor holen?
Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


Wenn deine Jahresfahrleistung 4stellig ist, wovon ich jetzt einmal ausgehe, würde ich erst einmal GAR NICHTS machen. Und wenn du keine Auffälligkeiten findest auch nächstes Jahr nicht und übernächstes (bis auf die normalen Wartungen und Pflege natürlich).
Neben dem Motor gibt es noch unzählige andere Gründe, warum man liegen bleiben kann. Bereite dich auf die "normalsten" vor (Zündung, Keilriemen usw.).

Pauschal und grundlos einen neuen Motor hinlegen ist übertrieben. Allerdings wird der Preis vermutlich auch nicht niedriger werden.

Wie realistisch deine Laufleistung ist, ist vermutlich auch nicht sicher.

Ich selbst würde meinen Motor ohne Auffälligkeiten nicht einfach so zerlegen nur weil ein km-Stand irgendwie erreicht ist.

Dafür ist mir das Geld dann doch zu schade.

Es mag sicherlich nicht gut für die Versorgung mit Ersatzteilen sein aber ich fahre meine Motoren bis es gar nicht mehr geht (fest) oder offensichtliche Schäden vorhanden sind.

Das reichte in der Vergangenheit immer für mehr als 150Mm.

Ein komplettschaden hat dann den Preis des neuen Aggregates auch nicht negativ beeinflusst.

Wenn deine 60Mm stimmen und das ganze normal klingt, hätte ich auch vor wirklich großen Touren keine Bedenken.

Rex

Beiträge: 1.449
Registriert am: 29.11.2000


Mein Motor hat erst nach 137000 km (viel Autobahn und Landstraße) den Löffel abgegeben und lief bis 135000 km abolut zuverlässig und störungsfrei. Mach dir also eher keine Gedanken wegen der paar Kilometer ...
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Naja, bei 134 Tkm haben die Drehschieber bestimmt wie Hulle geklappert. Deswegen bleibt der Motor allerdings nicht stehen.

Wie schon geschrieben, mach Dir keine Gedanken.

Ich persoenlich wuerde zwar keinen Motor ueber die 80 Tkm fahren (da habe ich viel zu viel Angst, dass nachher mehr kaputt ist, wie sein muss). Aber wie schon richtig geschrieben wurde, bei 4-stelligen jaehrlichen Kilometerleistungen kannst Du sicherlich noch 2-3 Jahre damit fahren. Und in der Zeit findet sich bestimmt mal wer, der fachkundig schauen und hinhoeren kann.

Bei so geringen Laufleistungen haette ich eher Angst um die Bremsen.

@Chris
Naja, da kannste dann beim Zylinderschleifen aber gleich mal ein Schleifmass ueberspringen. Und wenn Dir ein Lagerkaefig auseinanderfliegt und huebsche Riefen in die Drehschieberanlageflaechen schruppt, ist das auch nicht so dolle. Ich habe jedenfalls noch keinen Motor mit mehr als 80 Tkm Laufleistung gesehen, den ich einfach wieder so zusammenbauen und anschl. damit auf die Alpensuedseite fahren wuerde. Aber ich bin auch ein aengstlicher Mensch. Jedenfalls manchmal

[Bearbeitet von POSTKUGEL (26-02-2016 - 19:22)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Ich habe bei den "WE-Motoren" (also neue Welle mit KR-Abdichtung und den besch...eidenen Kugellagern, auch als Mittellager) die ErFAHRung sammeln müssen, daß keiner die 50tkm deutlich überschritten hat. Beim Kombi waren´s sogar nur knappe 37tkm, bis der besagte Mittellagerkäfig durch de Überströmkanäle wanderte (direkt nach der Rückfahrt aus Pütnitz übrigens - aber das soll Dir keine Angst machen ).
Dazu muß ich aber anfügen, daß ich einen sehr hohen Kurzstreckenanteil fahre und der Kombi zusätzlich ziemlich oft mit dem QEK am Haken maltretiert wurde. Beim 89er waren 2 Gebrauchtmotore dabei, die ich aus bekannter Quelle mit ca. 25 bzw. 40 tkm übernommen habe. Auch hier war jeweils bei ziemlich genau 50000 Fine.
Allesamt hatten starke Ölkohleansätze im Mittellagerbereich, meist gingen dann eben auch die Mittelllager hoch, nur beim 89er Orig.motor war´s das schwungradseitige.
Da ich inzw. nur noch Add. MZ 406 fahre hoffe (!) ich, daß diese starken Verkokungen so nicht mehr vorkommen werden. Die Zeit wird´s erweisen.
Alle Kurbelwellen hatten vorher über längere Zeit übrigens ein deutlich hörbares (wenn auch nicht bösartiges!) Lagerrauschen. - Einen Motor, der (wie der Deine offenbar) das nicht hat und sehr gut läuft, würde ich bei 64tkm auch nicht unbedingt aufmachen...

[Bearbeitet von standard (26-02-2016 - 21:10)]

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


Poku: Deine Argumente sind schlüssig und stimmen natürlich.

Ich gehöre trotz der Erfahrung aber zu denen, die einen Motor lieber von jemandem bauen lassen, der das regelmäßig macht als selbst Handanzulegen. Solche Leute können das einfach besser als ich haben mehr erfahrung und z.B. Messmittel. So oft kommt das ja auch nicht vor.

Und da macht es eben (haputsächlich finanziell) keinen Unterschied in welchem Zustand man den "Schrott" abgibt. Ein Motor kostet Summe X + Altteil. Fertig.

Es ist ja auch gar nicht so leicht z.B. einen Wunschkolben (wenn es kein Nachbau sein soll) zum nächstoptimalen Schleifmaß zu bekommen. (Ich glaube, in der Praxis werden noch viel mehr Schleifmaße übersprungen, weil grade irgendwelche Kolben da sind.)
Ein "Motorenmann" greift da einfach ins Regal.

Und da gebe ich definitiv keinen funktionierenden Motor ab, der grade mal 80Mm gelaufen ist.

Kein Guter Rat, ich weiß, aber mit so einem Motor fahre ich lieber nochmal 80Mm.

pappenolaf

Beiträge: 176
Registriert am: 01.03.2015


Danke für die Antworten. Ich denke ich werde ruhig bleiben und den Motor noch ne Weile laufen lassen. Aber auf lange Sicht werde ich ihn wohl neu machen. Gibt es dafür dann eine passende Anleitung?
phi

Beiträge: 2.760
Registriert am: 08.03.2000


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Fg601

Beiträge: 864
Registriert am: 23.05.2003


Ich hatte Chris seinen Motor überholt, beide oberen Nadellager kaputt und Köpfe auch. Ob die Pleuel noch gerettet werden konnten, weiß ich nicht.
Die Trabantfahrer aus Mühlhausen fahren aber alle ihre Motoren so.
Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


Hey komm, der Letzte aus Mühlhausen der zu dir kam, lief immerhin noch.

Und bis wenige Kilometer vor dessen Ableben auch noch relativ gut.

Wir haben den Verdacht, dass ein gerissener Keilriemen zu spät bemerkt wurde (der Fahrer war sich da "nicht so sicher").

Kann das sein?

Fg601

Beiträge: 864
Registriert am: 23.05.2003


Der letzte hatte an 3 Hauptlagern keine Käfige mehr. Die Folgeschäden dadurch brauche ich sicher nicht zu erläutern. Ich würde mir wünschen, das etwas sorgsamer damit umgegangen wird.
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


Kurz vorm Ableben läufts meist immer noch mal kurz "gut".

Danach ist dann fest....

 

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