Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


Suche:
Seite: 1 2 3 4 « Vorherige Seite | Nächste Seite »
Autor Thema: Off Topic - Der "Dresden, deine Brücken"-Thread
limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


Es gibt wieder ein neues Kapitel zur Waldschlößchenbrücke!

Die Damen und Herren der UNESCO tagen zur Zeit in Christchurch (Neuseeland) und haben beschlossen, das Dresden VORERST auf der Welterbeliste verbleibt. Bis Oktober ist jetzt noch Zeit, Alternativ-Vorschläge zu machen, bevor endgültig entschieden wird, ob Dresden gestichen wird. Als entschiedener Gegner der bisher geplanten "Albert-Speer-Brücke", begrüße ich diese Entwicklung natürlich außerordentlich. Eine sofortige Streichung von der Liste hätte die Befürworter der geplanten Brücke indes in ihrem verantwortungslosen Handeln nur noch bestätigt, so nach dem Motto "da können wir jetzt ja auch bauen". Die anderen Länder haben in Wortmeldungen übrigens für Dresden mehrheitlich auch einen Tunnel empfohlen...

Das Dresdner Regierungspräsidium wollte der Stadt Dresden übrigens verbieten, in Christchurch Kompromißvorschläge zu machen, obwohl die Stadt Dresden bereits neue Entwürfe gezeigt hat, von denen der favorisierte Entwurf durchaus besser ist als das bisher geplante Monster. Das Regierungspräsidium versucht meines Erachtens dabei bewußt, der Reputaton Dresdens, Sachsens und Deutschlands zu schaden, anders kann ich mir ein solch geisteskrankes Vorgehen nicht mehr erklären! Ich bin gespannt, wie diese "Herren" jetzt reagieren werden. Wenn ich manchmal am RP vorbeifahre, komme ich mittlerweise schon längst auf Gedanken, die man so eigentlich nicht haben sollte...

Der Bundesverkehrminister hat der sächsischen Regierung übrigens nochmals schriftlich mitgeteilt, das die Bundesregierung gern bereit ist, eine welterbeverträgliche Lösung mit zusätzlichen Geldmitteln zu unterstützen...
Auch der Vorwand des RP´s die "Demokratie" und den "Bürgerwillen" zu verteidigen ist nur noch eine offenkundige Farce bzw. eigentlich schon eine glatte Lüge! Wie Umfragen beweisen, ist die absolute Mehrheit der Dresdner Bürgerschaft für eine Lösung, die sowohl die Erbquerung als auch den Weltkulturerbestatus miteinander vereinen.

Ich möchte hier keine Werbung für Parteien oder Organisationen machen und werde daher hier auch keine konkreten Links einstellen. Ich weise aber darauf hin, das im Internet diverse Listen zu finden sind, wo diejenigen Unterschreiben können, die für den Erhalt des Weltkulturerbestatus Dresdens eintreten. Wie groß die Chancen für solche "Aktionen" sind, kann ich kaum beurteilen, angesichts der Dramatik der Situation allerdings, ist es wohl notwendig nach jedem "Strohhalm" zu greifen um Schlimmeres zu verhindern...

Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


Ich kann es nicht mehr hören (bzw. lesen). Dieser Brückenscheiß nervt echt langsam gewaltig.
Hättense zu DDR-Zeiten ne Betonbrücke a la Carolabrücke hingezimmert, würde kein Hahn danach krähen. Als wenn das "Kulturerbe" Elbtal nur aus den 20 m, die die Brücke breit ist, bestehen würde.
limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


Die DDR war Gott sei Dank aber eben nicht in der Lage, nach der Carolabrücke noch eine weitere Brücke zu errichten! Desweiteren ist die Carolabrücke zwar vielleicht nicht unbedingt das was ich schön nennen würde, aber immerhin ist sie verglichen mit dem "Monster" noch recht unauffällig.

"Hättense zu DDR-Zeiten ne Betonbrücke a la Carolabrücke hingezimmert, würde kein Hahn danach krähen."

Aber genau da sollte ja der Unterschied zwischen diesem System und der verstorbenen DDR liegen, das ich eben laut dagegen "krähen" kann, und damit ein Grundrecht pflege und in Anspruch nehme!

Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


Mit den Krähen wird es aber oft mächtig übertrieben...
Immer nach dem Motto, wer am lautesten (oder längsten) schreit, hat Recht.

Und genauso ist es in diesem Fall.

magiceye04

Beiträge: 353
Registriert am: 18.11.2001


"Als wenn das "Kulturerbe" Elbtal nur aus den 20 m, die die Brücke breit ist, bestehen würde."

Genau diese 20m Breite machen das Elbtal aber auf mehrere Kilometer kaputt.

Ich empfehle einfach mal, zwischen Albertbrücke und Blauem Wunder auf beiden Elbseiten eine kleine Wanderung oder Radtour zu machen.
Und anschließend in der Nähe der Carolabrücke ein kleines Picknick...
Wo ist es schöner?

Mit Demokratie hat die ganze Geschichte doch schon lange nichts mehr zu tun.
Der amtierende OB beschwerte sich gerade, weil mehrere ranghohe Statträte ihn dazu zwingen wollten, keine Schritte gegen den Brückenbau einzuleiten, sondern stillschweigend zuzusehen, wie die Brücke semi-juristisch vom Land Sachen durchgeboxt wird....
Sachsens Politiker und Verfassungsschützer sind ja inzwischen in einen seltsamen Sumpf geraten. Da werden mal eben über mißliebige Oppositionspolitiker mehrere hundert Akten angelegt, die man bei Bedarf zur Schädigung deren Rufes nutzen kann. Und als die Öffentlichkeit Wind davon bekommt und während man darüber disktutiert, was mit den brisanten Akten passieren soll, werden diese still und heimlich vernichtet. Und zu allem Überfluß ist dafür weder Jemand zuständig noch schuldig. Bei solchen Seilschaften artet Demokratie zu einer Farce aus.
In Verbindung mit der geplanten Totalüberwachung jeglicher Kommunikation kann man nun wirklich von Stasi2.0 reden.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Bei Lichte betrachtet ist die aktuell praktizierte Demokratie eine ziemliche Farce...
Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


Eine Verbindung zwischen der Korruptionsaffäre und dem Brückenbau herstellen zu wollen, ist nun ja... ein bisschen abenteuerlich...

Bis zum Bürgerentscheid hat die Demokratie eigentlich ganz gut funktioniert:

Die Stadt plant eine Brücke zu bauen.
Einige Bürger sind dagegen.
Diese Bürger organisieren einen Bürgerentscheid.
Dieser Bürgerentscheid findet statt.

Soweit ist alles OK.

Dann aber passiert das Unglaubliche!
Die Mehrheit der Bürger ist auch für die Brücke!

Ein herber Schlag für die Brückengegner, aber so funktioniert sie nunmal die Demokratie - es entscheidet die Mehrheit.
Man hätte nun die Brücke bauen können und alles hätte seine Ordnung gehabt.

Die Brückengegner merken nun plötzlich, dass Demokratie doch keinen Spass macht (wegen Mehrheit und so...) und bohren hintenrum weiter - bei der UNESCO...

...und das Unheil nimmt seinen Lauf...

Man kann den Brückenentwurf schön finden oder nicht, aber die Mehrheit hat nunmal so entschieden und die Gerichte haben gar keine andere Chance als das Ergebnis des Entscheids durchzuboxen, denn sonst könnte ja bei jeder Sache so lange abgestimmt werden, bis das "richtige" rauskommt.

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


Dann verweise ich aber nochmals darauf, das zum Zeitpunkt des Bürgerentscheides die "Ja"-Stimmer nicht gewust haben, welche Konsequenzen ihr "ja" hat! Für die geplante Waldschlößchenbrücke ist mittlerweile schon längst keine Mehrheit der Dresdner Bürgerschaft mehr! Die absolute Mehrheit der Elbquerungsbefürworter ist schon längst für eine welterbeverträgliche Lösung, nachdem sie die Konsequenzen verstanden haben.

Hier also von der Verteidigung des Bürgerwillens zu sprechen, ist also vollkommen lächenlich und verlogen, angesichts der Tatsache, das es diese Mehrheit nicht mehr gibt. Selbst viele Menschen mit eher geringem ästhetischen Sachverstand begreifen jetzt langsam, WAS dort gebaut werden soll!

Übrigens ist es nicht richtig den Gegnern vorzuwerfen, die UNESCO "heimlich" noch "angespitzt" zu haben, die Frage muß wohl eher lauten, warum haben die Befürworter die UNESCO von Anfang an über Größe und Position der Brücke belogen?

Ich erinnere dabei auch nochmals daran, das die Parteien der Brückenbefürworter auch FÜR den Antrag auf Aufnahme in der UNESCO-Liste waren!

Ich muß auch @magiceye04 vollkommen recht geben, wenn er sagt: "Genau diese 20m Breite machen das Elbtal aber auf mehrere Kilometer kaputt." Für alle die Dresden weniger gut kennen, die geplante Brücke wäre die längste Brücke Dresdens, und soll am unberühertsten Stück des Elblaufes (innerhalb Dresdens) errichtet werden!

Außerdem muß das Motto hier auch heißen: "Wehret den Anfängen"! Wenn man die Hemmschwelle erst einmal soweit runtersetzt, an einer solchen Stelle eine Brücke zu bauen, kann man auf die nächsten Zerstörungsversuche schon warten! Dem Regierungspräsidium Dresden traue ich dabei ausdrücklich alles an denkbarem Schlechtem zu. Auch deshalb halte ich einen Kampf gegen die geplante Brücke, mit allen Mitteln, für berechtigt und notwendig!

Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


Wenn die Brücke bei der UNESCO schon von Anfang an so "hoch angebunden" gewesen wäre, wie jetzt getan wird, so hätte sie die Pflicht gehabt, sich über die Entwürfe genau zu informieren. Von Belügen kann also bei öffentlich einzusehenden Plänen keine Rede sein. Es ist ja nicht so, dass die Planungen vor dem Bürgerentscheid gänzlich unbekannt waren.

Das Regierungspräsidium ist eine Behörde, die das geltende Recht anzuwenden und durchzusetzen hat. Hier Böswilligkeit zu unterstellen, ist einfach falsch. Wenn es eine Gerichtentscheidung gäbe, die besagt, dass das Kulurerbe schwerer wiegt als die Verkehrsbedürfnisse im Raum Dresden, dann würde es den Bau einstellen.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Zitat: "Das Regierungspräsidium ist eine Behörde, die das geltende Recht anzuwenden und durchzusetzen hat."

- und natürlich auch das, was sich einige (oft durchaus recht wenige) Leute in den Kopf gesetzt haben. Außerdem geht es um eine ordentliche Summe (Steuer-)geld, die hier verbaut werden soll. Sowie deart hochangebundene, geschäftliche Interessen bestimmter Lobbys im Spiel sind, spielt der vielzitierte "Wille des Bürgers" eigentlich längst keine nennenswerte Rolle mehr. Was hierzulande an Korruption und Vetternwirtschaft ans Tageslicht gelangt, dürfte jedenfalls weniger als die berühmte Spitze des Eisberges sein...

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


@ standard

Das sehe ich ganz genauso, immer wenn mir eine Behörde (mehrfach) erzählen will, sie handle im Bürgerwillen, muß man wohl grundsätzlich mißtrauisch werden.

Zu Mal es hier ja um die Frage eines Kompromisses geht. Warum stellt sich das Regierungspräsidium den quer wenn er um einen Tunnel oder eine halbwegs schöne Brücke geht? Ja, die Mehrheit der Dresdner will eine Elbquerung, ab die ABSOLUTE Minderheit will die "alte" geplante Brücke. Wenn das Regierungspräsidium also von der Wahrung von "Demokratie" und "Bürgerwillen" spricht, ist das in meinen Augen definitiv gelogen!

Für alle Nichtdresdner vielleicht noch zur Information, die Brücke steht praktisch direkt am Dresdner Regierungspräsidium, "Nachtigal ick hör dir trapsen..."

[Bearbeitet von limokombi (27-06-2007 - 07:54)]

Anna601K

Beiträge: 290
Registriert am: 12.12.2005


Moin Leute
Habe mir( PapaMartin) mal so als Außenstehender bzw. nur Besucher der Stadt, meine Gedanken gemacht.
Als beim Bürgerentscheid nicht richtig bekannt war, welche Auswirkungen – Weltkulturerbe- das ganze hat, würde ich den jetzt auch für einen neuen Bürgerentscheid plädieren. Ich weiß, da kommen jetzt die Bürokraten und schreien, - Ist im Gesetzt nicht vorgesehen-
Dazu sage ich nur, alle Gesetzte, Verordnungen, etc sind von Menschen gemacht und können auch von Menschen bei bedarf auch wieder geändert, Ausgesetzt, oder sonst wie behandelt werden! Ich frage mich wo war den mal wieder die Freie Presse um auf diesen doch wichtigen umstand Aufklärend hinzuweisen. ??
Persönlich halte ich das Kulturerbe für Dresden wichtig, aber nicht Überlebenswichtig, vielleicht nicht so für unser Völkchen, aber als z.B., Ausländischer Besucher stößt man dann doch schneller auf ein Weltkulturerbe als „ nur“ Werbung mit einem Alten Historischen Stadtkern.
Überlebenswichtig ist das Erbe nun auch nicht. Vielmehr denke ich darüber nach, ist die Brücke für die Bürger notwendig. Und warum überhaupt. Als wir damals( vor 3jahren) in Dresden waren haben wir ziemlich nah am Stadtkern Parken können, um dann zufuß durch die Sehenswürdigkeiten zu schreiten. Irgendwie geht’s also bis jetzt auch ohne neue Brücke.
Jetzt kommen die Argumente der Autofahrer mit ihren Verkehrsspitzen, morgens und abends, hervor.
Nun damit leben wir in unserer Alten Hansestadt Lemgo auch schon seit Jahrzehnten.
Durch die AB-Maut noch verschärfter. Da brachten die neuen Großen Umgehungen auch keine Besserung mehr. Na ja, die Bevölkerungszahl schrumpft ja bekanntlich, vielleicht wird es dann ja besser.
Aber da will ich mich nicht reinhängen das müssen die Dresdener Bürger entscheiden. Ich denke der Tunnel bringt den guten Mittelweg. Was die Politiker so denken, ohne Rücksicht auf irgendwelche Beschlüsse und Gesetze, Verordnungen etc. wäre noch interessant zu erfahren? Nagelt sie fest! Sie müssen sich drehen und winden, vielleicht erkennen sie dann die Zeichen der Zeit und die Meinung der Bürger. Da seid ihr ( im Osten ) ja klar im Vorteil. Stichwort- Wir sind das Volk-
Upps, jetzt muss ich aber vorsichtiger werden, sonst klopft der BND wegen Volksverhetzung an die Türe. Immer dieses Linke Gedankengut. nene

Gruß
Papamartin

Murphy

Beiträge: 1.775
Registriert am: 21.03.2006


Wenn ich das so lese, glaube ich fast, die Dresdener Waldschlösschenbrücke hat einen ähnlichen Status, wie der Citytunnel in Leipzig. Ein Prestigeobjekt, beschlossene Sache und am Ende kaum relevant für Verkehr und Wirtschaft. Hauptsache, die regierende, ich glaube Koalition, hat sich durchgesetzt.
Der Bürger als solches ist immer irgendwie beeinflussbar...... sehen die aber den Kern der Sache, ist eh alles zu spät.

Die Notwendigkeit,an Konstruktionen prinziepielle Änderungen vorzunehmen, steigt in dem Mass, je näher der Abschluss des Projektes bevorsteht.
8.Murphysches Gesetz

[Bearbeitet von Murphy (28-06-2007 - 19:43)]

Fay_von_kleinestinker

Beiträge: 1.774
Registriert am: 14.10.2002


PapaMartin: Also langsam solltest du dir mal einen eigenen Nick zulegen

Ja, noch geht es mit dem Verkehr. Eines der größten Probleme ist allerdings die Bausubstanz der bisherigen Brücken. Denn da ist gut zu tun, damit die noch für den Verkehr erhalten bleiben können und dazu müssen sie gesperrt werden.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


- Müssen sie anderswo auch...ohne, daß gleich ein Millionenschweres Zusatzbauwerk in die Landschaft geklotzt wird... Vielleicht wäre es klüger, all das viele Geld gleich in die erwähnten Sanierungen zu stecken?
Anna601K

Beiträge: 290
Registriert am: 12.12.2005


Hey Fay_von_kleinestinker
na das mit dem eigenen Nick hatte ich auch überlegt. Nur um der verwirrung der Trabis entgegen zu wirken habe ich es so belassen.
Meist schreibe/ Frage ich ja im Technikteil.

Aber hier gehts um um ein wichtiges Thema das die ganze Republik, denke ich mal, was angeht. Vergangenheit- Gegenwart- Zukunft eines Weltkulturerbes.
So so, der Input über die Sanierungstaus fehlte mir zur beurteilung.
Wenn die alten Brücken so sanierungbedürftig sind, heist das ganz einfach, es ist in der Vergangenheit geschlammt worden.mh.. nun den, kann man jetzt auch nix mehr ändern.
Saniert werden müßen sie ohnehin, ob mit neuer Brücke oder Tunnel oder wie auch immer.
Da taucht natürlich die Frage auf, ist eine neue Querung nötig? Ich denke ja, einmal zur entlastung der maroden alten und unter umständen eine alte zeitweilig zu sperren und zu saniernen.

Baut einen Tunnel, in Hundert Jahren wird er als Weltkulturerbe eingereiht. Denkt auch an die Zukunft, es möchten sicher noch mehr Generationen an den Elbufern entlang schauen können.
Gibt es eigendlich schon einen Tunnel als Weltkulturerbe?

gruß
PapaMartin

magiceye04

Beiträge: 353
Registriert am: 18.11.2001


Zugegeben, was die UNESCO abzieht, ist inzwischen auch nicht mehr feierlich.
Zum einen sind die Brückenpläne seit Jahrzehnten (schon zu DDR-Zeiten wurde ja zig mal geplant) bekannt gewesen, hier hätte durchaus gleich ein entsprechender Hinweis erfolgen können anstatt im Nachhinein festzustellen "Huch, eine Brücke - weg mit dem Titel!".
Und zum anderen gibt es inzwischen Alternativen, zu denen die UNESCO bei ihrer letzten Sitzung so gut wie keine Stellungnahme abgegenen hat (außer, sie wollen komplette neue Pläne, die dann VIELLEICHT ihr Wohlwollen finden - aber bitteschön in wenigen Wochen, auch wenn solche Planungen Jahre dauern).
Mit solch einem Zirkus geht es bestimmt nicht vorwärts.

Und was die Sanierung vorhandener Brücken angeht: Die Golden-Gate-Bridge wir "derzeit" auch saniert, weil sie im Nebel arg verrostet ist. Genaugenommen wird sie komplett ausgetauscht, und zwar Stück für Stück, Niete für Niete. Und die gewährleisten dabei sogar noch Erdbebensicherheit bis Stärke 9.
Gut, das kostet mehr als 2-3 neue Brücken, aber was tut man nicht alles für seine Wahrzeichen.

Der Verkehr wird jedenfalls nicht schneller fließen. Auf der Carolabrücke ist (außer zu Weihnachten) fast nie Stau. Immer nur vor und hinter der Brücke. Fazit: der Verkehr braucht nur intelligenter geleitet werden.
Und in ein paar Jahrzehnten, wenn das Öl alle ist, steht die Brücke auch nur noch nutzlos herum...

Und auch wenn ich gegen die Brücke bin, ich akzeptiere, daß die Mehrheit der Dresdner nur den Individualverkehr im Kopf hat und sich nicht für die Schönheit der Natur interessiert. Das ist ja das Grundwesen der Demokratie.
Aber dann sollte auch das Regierungspräsidium dies anerkennen und sich mal mit den neuen Fakten und ggf. einem neuen Bürgerentscheid auseinandersetzen, anstatt wild auf Paragrafen herumzureiten.

[Bearbeitet von magiceye04 (29-06-2007 - 22:25)]

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


"Vielleicht wäre es klüger, all das viele Geld gleich in die erwähnten Sanierungen zu stecken?"

"Wenn die alten Brücken so sanierungbedürftig sind, heist das ganz einfach, es ist in der Vergangenheit geschlammt worden."

Kann ich nur zustimmen, z. B. wurde die Albertbrücke jetzt als stark baufällig eingestuft, sogar mit Tempo 30 für PKW´s(!).
Die Brücke ist aber nicht seit "jetzt" baufällig, sondern hätte seit der Wende saniert werden können und müssen. Übrigens hat man in Dresden schon einmal eine ganz ähnliche Brücke saniert (Marienbrücke), und die Brücke konnte während der Sanierung dabei weiterhin genutzt werden. Zur Zeit wird die Carolabrücke restauriert, und trotzdem haben wir kein Verkehrscaos in Dresden! Das "Blaue Wunder" läßt man übrigens genauso vergammel! Anstelle bei Zeiten kontinuierlich etwas dran zu machen, wartet man erst so lange, bis es ein böses Erwachen gibt, das ist in Dresden prinzipiell so (siehe auch Kulturpalast)!

magiceye04

Beiträge: 353
Registriert am: 18.11.2001


Der Kulturpalast ist in relativ gutem Zustand bzw. der aus westlicher Sicht nachbesserungswürdige Zustand war seit Jahren bekannt.
Vermutlich hätten einige Handwerksbetriebe einiger Stadträte nicht überlebt bis zur echte Sanierung 2008 - also hat man mal schnell eben die Notbremse gezogen und ein paar eilige Aufträge vergeben.
Daß uns das Ganze mehrere Millionen zusätzlich kostet (+Schadenersatzforderungen der Konzertveranstalter), kann den Stadträten ja egal sein, es ist nicht Ihr Geld.
[Nur zur Sicherheit: Die "Geschichte" ist natürlich frei erfunden ]

[Bearbeitet von magiceye04 (29-06-2007 - 22:26)]

magiceye04

Beiträge: 353
Registriert am: 18.11.2001


Auch ne Brücke:

Während sich Dresden um nicht vorhandene Brücken streitet, ist nun schon der 2. Motoradfahrer innerhalb weniger Wochen an ein und der selben Stelle ums Leben gekommen. Die Straße dort ist typischer DDR-Betonplatten-Flickwerk, ab und zu mit Asphalt aufgefüllt, der wie im Bild zu sehen, alles andere als eben ist. Bin dort auch schon mit dem Trabi drüber"geflogen" über diese Stufe, auf dem Beton blockieren die Räder schon bei leichtem Regen sehr schnell, irgendwie sehr glitschig.
Und trotz dieser Zustände ist dort nach wie vor Tempo 60 erlaubt [gewesen?] (Ist auch noch eine leichte Kurve)
Hoffentlich wird jetzt endlich mal was gemacht.

[Bearbeitet von magiceye04 (11-07-2007 - 19:28)]

Matze

Beiträge: 346
Registriert am: 14.04.2001


@magiceye04: Wo in DD soll das sein?
magiceye04

Beiträge: 353
Registriert am: 18.11.2001


Königsbrücker Straße am Industriegelände, dort wo es per Brücke über die Gleise geht.
http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&geocode=&q=dresden&ie=UTF8&ll=51.089731,13.763938&spn=0.001292,0.002666&t=h&z=19&om=1
Matze

Beiträge: 346
Registriert am: 14.04.2001


Ach dort. Das war auch meine Strecke, die ich mit dem Trabi immer gefahren bin. Inzwischen steht der Trabi zerlegt in der Garage (Neuaufbau) und ich umfahre die Königsbrücker. Aber stimmt, damals gabs auch immer einen ordentlichen Schlag auf die Vorderachse als man. Allerdings war das bei mir immer auf der linken Fahrspur (da ist es glaube ich nicht soo schlimm), da rechts immer die Langsameren unterwegs waren.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Zitat: "Die Straße dort ist typischer DDR-Betonplatten-Flickwerk, ab und zu mit Asphalt aufgefüllt, der wie im Bild zu sehen, alles andere als eben ist. "

Kann man das im Jahre 2007 (!) wirklich noch der DDR in die Schuhe schieben?

magiceye04

Beiträge: 353
Registriert am: 18.11.2001


Nee, das sollte natürlich nur verdeutlichen, daß der originale Straßenbelag von vor Jahrzehnten größtenteils noch erhalten ist (zumindest im Bereich der Brücke), aber inzwischen der übliche Verschleiß eingesetzt hat, ohne daß dieser Abschnitt mal komplett überholt wurde.
magiceye04

Beiträge: 353
Registriert am: 18.11.2001


Heute haben natürlich die Schulklasse oder sonstigen Freunde des Todesfahrers erstmal den Radweg mit Kerzen, Blumen, Schnickschnack und sich selbst blockiert.

Ich werde wohl offiziell anfragen, ob man die 2. Spur nicht einfach als Radweg umwidmen kann, dann haben die Trauertouristen den alten Radweg für sich und wenige Meter später wird es ja eh einspurig.
Rund um den Pirnaischen Platz/Carolabrücke wurde ja auch einfach eine Spur der Straße zum Radweg umfunktioniert, damit sich auf der Carolabrücke künstlich mehr Staub bildet und alle denken: "wir brauchen eine neue Brücke!"

Amen.

[Bearbeitet von magiceye04 (13-07-2007 - 21:34)]

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


Und schwubs, schon ist der Beitrag wieder oben!

Neuigkeiten:

Nach dem der Exekutionszeitpunkt für den Deliquenten "Weltkulturerbe Dresden" bereits auf den Montag den 13.08.07 festgesetzt war und das Exekutionskommando in Form von Baggern und ähnlichem schweren Gerät bereits langsam anrollte, hat sich wieder ein Silberstreifen am Horizont gezeigt!

Der Silberstreifen ist vielmehr ein kleines nachtaktives Tierchen Namens "Rhinolophus hipposideros", was zu deutsch: "Kleine Hufeisennase" heißt, und eine Fledermaus ist.
Da genau diese hübsche Fledermausart aber am Nachthimmel über den Elbwiesen fliegt, hat das Verwaltungsgericht Dresden gestern einen vorläufigen Baustopp angeordnet, und die "Exekution" damit gewissermaßen ausgesetzt.

Ausgang ist also wieder offen, aber Gott sei Dank ist so wenigstens vorerst noch nichts entgültig verloren.

Vielleicht gehe ich am Wochenende an die Elbwiesen meine neuen Freunde, die kleinen Hufeisennasen füttern. Aber immer nur kleine Insekten < 17mm (lt. Wikipedia), damit sich die lieben Kleinen nicht verschlucken, sie sollen sich schließlich noch lange in Dresden wohlfühlen...

magiceye04

Beiträge: 353
Registriert am: 18.11.2001


Schon irre.
Nur dumm, daß trotzdem jährlich Millionen für diese nicht vorhandende Brücke rausgeworfen werden.
Nun wird für ziemlich viel Geld wohl ein Gutachten erstellt werden, aus dem hervorgeht, daß die kleine Fledermaus durch die Brücke nicht gefährdet sein wird und mit dann rollen wieder die Bagger. Irgendwann werden die Baufirmen dann noch auf Verdienstausfall klagen und kurz bevor es dann wieder losgeht, wird wieder irgendein kurzfristiger Bremsklotz in den Weg geworfen...

SO fällt garantiert keine sinnvolle oder entgültige Entscheidung, es wird nur wieder mehr Geld verbraten und die Fronten werden noch mehr verhärtet.
Da droht der Tiefensee abermals mit Entzug der Fördergelder, aber hat letztendlich gar nicht die (juristische) Macht, den Bau zu stoppen. Und ehe wir es merken, ist Dresden wieder hoch verschuldet - nur diesmal ist das Tafelsilber schon weg.
Scheiß Demokratie

[Bearbeitet von magiceye04 (10-08-2007 - 12:31)]

limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


Sieh das doch bitte mal positiv, ein jeder Tag ohne die Brücke, ist ein Tag mit Canaletto-Blick und unverbauter Wanderfreude an den Elbwiesen...

Sollten die vielen Millionen am Ende für die Suche nach einer "gute" Lösung ausgegeben worden sein, muß man ihnen wohl nicht lange nachheulen. Außerdem ist es manchmal leider wohl besser, wenn das Geld "nutzlos verschwindet", als das man damit neue sinnlose Großprojekte realisieren könnte, z. B. Kriebetalbrücke!
Mir ist bewust, das das wie der blanke Hohn in den Ohren eines jeden Steuerzahlers klingt (auch in meinen), ist aber derzeit wohl leider die Realität im sächsischen Freistaate...

Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


So, so! Der Canaletto-Blick vom Waldschlösschen aus - alles klar.

Da muss der gute Canaletto aber ein großes Tele an seiner camera obscura gehabt haben.

Mal abgesehen davon, dass der bekannte "C-Blick" wohl eher aus Richtung Marienbrücke entstand.

Seite: 1 2 3 4 « Vorherige Seite | Nächste Seite »

Springe zu:

Impressum | Datenschutz