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Autor Thema: Off Topic - Der "Dresden, deine Brücken"-Thread
limokombi

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Oh, wie peinlich, Du hast wohl Recht!!! Dann reden wir mal lieber vom "Malerblick", in Ordnung?

Verwechsele ich das mit C.-D. Friedrich? War es einer der Romantiker, der ein bedeutendes Gemälde vom Waldschlößchenblick aus schuf?

Sachdienliche Hinweis werden gern entgegen genommen!

Wurstblinker

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Mach dir nichts draus, du bist nicht der einzige Brückengegner, der dieses falsche Argument in der Diskussion benutzt (hat).
limokombi

Beiträge: 1.050
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Ich danke Dir für Deine Nachsicht.

Ich habe aber beim Suchen nach dem Künstler, der vom Waldschlößchenblick aus gemalt hat, eine tolle Internetseite gefunden:

http://www.kunstkopie.de/

Da kann man sich von seinen Lieblingsbildern hochwertige Kopien anfertigen lassen, und die Auswahl an Künstlern ist wirklich sagenhaft!!!

Schumi

Beiträge: 3.544
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Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Bei jedem größeren Bauvorhaben kommen irgendwelche grünen Idi... ähm, Tierschützer zwei Minuten vor der Angst und wollen den Lebensraum einer seltenen Tierart nachgewiesen haben. Das verzögert den Baubeginn aber nur unwesentlich, denke ich.

Ich habe erst vor einer Woche mit einigen Dresdnern gesprochen, die die Brücke lieber schon gestern als heute hätten. Grundaussage "Wegen des Welterbes kommt doch eh keiner nach Dresden. Die gucken sich die Frauenkirche und die Semperoper auch so an. Wir wollen nur, dass der Verkehrskollaps endlich ein Ende hat." (sinngemäß)

Das würde ich so zu 100% unterschreiben wollen.

Matze

Beiträge: 346
Registriert am: 14.04.2001


Um das Verkehrsproblem in DD zu lösen braucht es nicht zwangsläufig ein neue Brücke. Es wäre schon eine Abhilfe, wenn man für grüne Wellen in der Innenstadt sorgen würde, stattdessen hält man fast an jeder Ampel. Das Problem ist nicht, dass man nicht über die vorhandenen Brücken kommt, das Problem ist ganz einfach, dass nicht vernünftig zu den Brücken hinkommt.
limokombi

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Registriert am: 17.06.2005


Wenn ich schon das Wort "Verkehrskollaps" lese, wird mir schlecht! Dresden hat von allen deutschen Großstädten die höchste Durchfahrgeschwindigkeit. "Kollaps" gibts in Dresden eigentlich nie, was wir haben, sind in der Woche zwischen ca. 07:30-10:00 Uhr und ca. 15:00-17:30 Uhr sogenannten "Berufsverkehr", so etwas soll es dem hörensagen zufolge auch in anderen Städten geben. Ich fahre wirklich viel in Dresden rum und kann mich wirklich nicht beklagen. In einer Zeit, wo jeder denkt, er müsse jeden Weg mit dem eigenen Auto fahren, sind partielle Staus ja wohl keine Diskussionsgrundlage, oder?
magiceye04

Beiträge: 353
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Von Verkehrkollaps kann wirklich keine Rede sein. Ich komme auf meinem Arbeitsweg, wenn es gut läuft, in 20 Minuten vom Südosten in den Norden von Dresden. 14km Wegstrecke ergeben rekordverdächtige 42km/h (so gegen 6:30)
Selbst wenn ich in echt dichten Zeiten, z.B. Wehnachten, die doppelte Zeit brauche, sind das noch 21km/h.
Grüne Wellen gibts eigentlich einige. Überall klappt es natürlich nicht, aber das ist auch woanders so und wird auch nie besser werden, weil man nur eine max. Anzahl an Kreuzungen aufeinander abstimmen kann.
Immerhin soll die Vorrangschaltung der Verkehrsbetriebe demnächst nur dann noch möglich sein, wenn der Fahrplan droht, nicht eingehalten zu werden. So mancher Bus läßt schließlich gern mal eine ganze Grünphase einfach ausfallen (weil eben die Grüne Welle nicht gestört werden darf)

Längerfristig fällt natürlich irgendwann das Blaue Wunder als Hauptverkehrsbrücke aus, mehr als 20 Jahre schafft es halt nicht mehr. DANN sollte wirklich langsam eine Elbquerung mehr vorhanden sein (z.B. ein Tunnel...)

Dirk 72

Beiträge: 1.046
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Hatte eigentlich mal was gehört das der Verkehr ubers blaue Wunder gar nich mehr so lange rollen sollte...

Bin zwar nicht aus Dresden, denke aber das z.B. die A17 einiges an Verkehr aus Dresden rausholt, habe Verwandschaft in Niedersedlitz und da gehts jetzt ruckzuck hin...

magiceye04

Beiträge: 353
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Naja, wenn das Blaue Wunder nicht mehr mitmacht dann bauen wir einfach in Pillnitz eine neue Brücke. Direkt vorm Schloß und mit Pfeiler auf der Naturschutzinsel.
Die Touristen stört das doch bestimmt nicht und die Vögel, die dort nisten sollen sich auch nicht so haben :8

Ja, die A17 schafft schon ein wenig Verkehr raus - aber nur den Verkehr, der früher über die A4-Altstadt nach Dipps ging. Und der mußte eh über keine Brücke.
Alles was vom Norden kommt, überlegt sich die 20km Umweg um Dresden teilweise und fährt trotzdem noch direkt durch. Nachts bringt das sogar zeitlich nicht mal Nachteile, weil ja auf der A17 viel Tempo80 ist zwecks Tunnel.

limokombi

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@magiceye04

Ja, genauso machen wir es mit dem Ersatzbau "Blaues Wunder"! Am besten, wir legen gleich einen Direkt-Zubringer von der A17 nach Pillnitz, die Abfahrt könnte direkt am Bergpalais seien, und dort wo jetzt in der Mitte die "komischen" Bäume und Zierpflanzen wachsen, kann irgendein Schnellrestaurant eröffnen, im dem dann die entlassenen Gärtner bedienen können. Das Haus dazu haben wir ja bereits, man muß nur noch den alten Baum entfernen der dort drinnen steht, der gehört eh nicht in unsere Breiten.
Mal im Ernst, die Befürworter der WSB argumentieren immer wieder, das das Blaue Wunder nur noch 30 bzw. mittlerweile nur noch 15-20 Jahre hält. Ich wette, spätestens wenn die WSB fertig wäre, würde man uns erklären, wie die Brücke saniert werden kann. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das irgend jemand so blöd ist, den Abriss des Blauen Wunders zu fordern. Technisch kann die Sanierung doch kein Problem seien, gerade wurde faktisch bei rollendem Verkehr die Carolabrücke angehoben (!) und die Lager getauscht. Das Blaue Wunder hätte man vor 10 Jahren schon sanieren können und müssen, genauso wie die Augustus- und vor allem die Albertbrücke. Damit hätte man ja aber das Totschlagargument für die WSB verloren...

Gut, wie auch immer, ein Problem nach dem anderen. In Dresden diskutiert man jetzt erst einmal, ob es die "Kleine Hufeisennase" am Elbufer überhaupt gibt, oder nicht. Sicher ist nur, das man heute die Baustellen am Elbufer einrichten wollte, und das nun definitiv nicht passiert. Vielleicht reden wir jetzt wieder über einen Kompromiss, mal sehen. Sollte jedenfalls ein dauerhafter Baustop oder eine Alternativlösung jetzt noch zustandekommen, wird die "Kleine Hufeisennase" mein neues Lieblingstier.

PS.: Heute spricht gegen 18:30 Uhr Herr Wolfgang Thierse auf dem Neumarkt zum Thema, mal sehen was er sagt, ich werde wohl hingehen und es mir mal anhören.

wilhelminus

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Es gibt Neuigkeiten! Es darf gebaut werden. Und sobald die Brücke steht, darf nachts nur mit Tempo 30 darüber gefahren werden.

Erst hielt ich das ja für einen Aprilscherz, aber:

http://www.welt.de/kultur/article1362517/Tempo_30_auf_der_Waldschloesschenbruecke.html

magiceye04

Beiträge: 353
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Naja, bis jetzt ist nur ein Baustopp aufgehoben worden.
Theoretisch kann ein höheres Gericht immer noch eine gegenteilige Entscheidung treffen und dann sogar den Abriß der übereilt hingezimmerten Brücke fordern.
Und ob der Schorsch Milzbrand diese gigantischen Kosten dann selber tragen wird? Wohl kaum

Tempo30 finde ich OK, es handelt sich um max. 1km, länger ist die Brücke ja nicht.
Ich wäre sogar dafür, für LKW in der Stadt nachts generell nur noch 30 fahren dürfen, eben wegen der Abkürzungsmöglichkeit durch die Stadt.

limokombi

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Ja, das OVG hat nun ganz im "Sinne" der Landesregierung entschieden. Beim VG Dresden liegen jetzt aber immer noch wohl 21 Klagen, aber leider glaube ich kaum, das das VG Dresden noch einmal den Mut aufbringt, einen Baustopp zu verhängen. Die Stadt Dresden will jetzt innerhalb von zwei Wochen mit der Einrichtung der Baustellen beginnen, vermutlich durch Druck und Sanktionierungsandrohungen von Seiten der Landesbehörden. Allerdings ist der direkte Baubeginn natürlich auch von der Witterung abhängig, weshalb ich natürlich hoffe, das der Winter seine bisherigen (lobenswerten) Bemühungen noch intensiviert, damit bis zum Frühling erst einmal "Ruhe" ist. Theroretisch läuft dann Ende Februar bzw. Anfang März die Bindefrist des Bürgerbescheides von 2005 aus. Sollte die Mehrheit des Dresdner Stadtrates dann noch denn Mut haben, könnten sie die Einstellung der Baumaßnahmen anordnen, und den Brückenentwurf dorthin befördern, wo er m. E. nach hingehört, nämlich ins Depot des Stadtmuseums, zur Mahnung an folgende Generationen...

PS.: Nur noch mal zur Information, bzw. um eine Verhältnismäßigkeit aufzuzeigen. Der Verkehrszug Waldschlößchenbrücke soll insgesamt über 130 Millionen Euro kosten. Die im letzten Monat eingeweihte Strelasund-Brücke nach Rügen, kostete 125 Millionen Euro, und ist dabei aber "etwas" größer und länger...

@ magiceye04

Tempo 30 für LKW in der Nacht ist eine gute Idee, würde ich voll unterstützen.

"Schorsch Milzbrand"

[Bearbeitet von limokombi (15-11-2007 - 08:33)]

Schumi

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Wenn ichs im Radio mit halbem Ohr richtig mitbekommen habe, ist das gestrige Urteil letztinstanzlich, d.h. nicht mehr anfechtbar. (Gottseidank)

Und wenn wie schon gesagt, die höhere Instanz den Baustopp aufhebt, wird die niedrigere Instanz wohl kaum einen neuen verhängen. Egal ob dazu noch eine, 21 oder 200 Klagen vorliegen.

limokombi

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Das ist so nicht richtig @schumi, hier geht es nicht um "höhere" oder "niedere" Instanz (Gottseidank)! Für die noch ausstehenden Klagen ist nun einmal das Verwaltungsgericht Dresden zuständig, das OBERverwaltungsgericht Bautzen kommt erst ins Spiel, wenn die Entscheidungen vom Verwaltungsgericht Dresden von einer Seite angefechtet werden.

Aber wie schon gesagt, ich glaube kaum daran, das das Verwaltungsgericht Dresden noch einmal so eine Entscheidung trifft. Da ein Kompromiss nicht mehr möglich scheint, liegt meine ganze Hoffnung daher eben in einem erneuten Stadtratsbeschluss nach dem Auslauf der Bindefrist des Bürgerentscheides...

Schumi

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Natürlich gehts um niedere und höhere Instanz. Verwaltungsgericht - OBERverwaltungsgericht. Das Oberverwaltungsgericht hat demnach gestern letztinstanzlich den Baustopp (zumindest für diesen einen verhandelten Widerspruch) abgeblockt.

Wenn nun das Verwaltungsgericht, die niedrigere Instanz also, weitere Baustopps verhängt (weil darauf ja noch 21 Anträge vorliegen), stehen die Chancen gut, dass das Oberverwaltungsgericht in eventuell darauffolgenden Berufungs- oder Revisionsverhandlungen dieses WIEDER rückgängig macht. Schließlich hat es das ja gestern schon einmal getan.

Daraus folgt, dass das Verwaltungsgericht in Zukunft seeeehhhr genau hingucken wird, ob ein erneuter Baustopp aufgrund eines der 21 Anträge in Frage kommt, oder ob dieser von vornherein für eine erfolgreiche Revision/Berufung vor dem OVG prädestiniert ist.

limokombi

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Das ist schön und gut, aber wie Du selber schon geschrieben hast, in JEDEM der 21 Einsprüche muß einzeln entschieden werden. Zumindest "theroretisch" wäre es ja auch möglich, das das OVG Bautzen ein Urteil des VG Dresden bestätigt.
Zumal der Baustop jetzt immerhin drei Monate währte, da die beiden Lager dauernd neue "Beweise" für oder gegen die "Kleine Hufeisennase" einreichen konnten.

Aber gut, meine beiden Hoffnungsträger derzeit heißen: "General Winter" und "Bindefrist"... Vorhin hat es gerade wieder ein wenig geschneit im (noch) schönen Dresden, kann ruhig noch mehr werden, Bodenfrost wäre toll...

magiceye04

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Nach den Jahrzehnten der "entgültigen" Entscheidungen, die immer wieder in Frage gestellt wurden, hat diese Formulierung doch eh keine Bedeutung mehr.
Die Landschaftsgegner und Tunnelbefürworter scheinen inzwischen auch so festgefahrene Positionen zu haben, daß kein Kompromiß der Welt daran noch was Ändern kann.

Egal wie kalt der Winter wird, die Bagger werden auf jeden Fall anfangen. Daß dabei nur Pfusch am Bau rauskommt, ist zweitrangig, schließlich geht es nur noch ums Prinzip, nicht mehr um irgendeine Sache.

standard

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Außerdem geht es zumeist bei diesen Anfängen quasi im Winter meist auch noch darum, nicht irgendwelche sinnfreinen (Fördermittel-) Fristen zu versäumen. Bei uns basteln sie seit dem Frühjahr - ohne durchschlagenden Erfolg - an neuen Bürgersteigen längs der (ohnehin relativ engen) Durchfahrtstraße - Und haben justament dieser Tage noch einen längeren Bauabschnitt aufgerissen (statt die ersteren erstmal fertig zustellen...)
Deluxe

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Morgen jedenfalls wird in Sachsens schönster Landeshauptstadt gleich unterhalb der Gaststätte "Waldschlößchen" (wo ich mit unserem Wilhelminus vor vielen Jahren mal ein einzelnes getrunken habe ) eine Baustelle eingerichtet, entsprechend abgesperrt, beschildert und gesichert.

Die Baustelle der Waldschlößchenbrücke!

Und wie ich vorhin im "Sachsenspiegel" beim MDR lernen konnte, gilt für Fledermäuse dort zu ihrer eigenen Sicherheit demnächst Tempo 30 - aber nur nachts zwischen 22 und 6 Uhr.

Anne

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na in FG gibts doch auch streit wegen der Mopdfledermaus. Dort geht es um die Ortsumgehung inkl. Einbindung B101/ 173
wl13

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Ich les mir das garnicht mehr durch.....

Als ob irgentein 30mm Vieh ........

ach lassen wir das.

magiceye04

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Tja, inzwischen ist die Bindungsfrist für den alten Bürgerentscheid abgelaufen.

Für den Tunnnel auf der Stauffenbergallee laufen die Bauarbeiten schon auf Hochtouren, an der Elbe sieht es eher danach aus, als ob die Bagger nur Erde hin und her schieben.

Heute haben mal wieder 15.000 Leute für den Tunnel demonstriert.
Die Unesco hat letzte Woche eindeutig gesagt, daß keine wie auch immer aussehende Brücke mit dem Titel vereinbar ist.
Und am Dienstag werden die ersten 40.000 Unterschriften für den Tunnel im Rathaus abgegeben.
Aber Milbradt läßt fleißig weiter an der Brücke bauen und die CxU hat inzwischen keine sachlichen/technischen Argumente mehr und beschränkt sich auf politische und juristische Scharmützel - es ist also irgendwie wieder alles offen, während das Geld Millionenweise versickert.

[Bearbeitet von magiceye04 (09-03-2008 - 14:14)]

Anne

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beantwortet mir mal spontan ohne google folgende fragen:
- Was ist die Unesco?
- Was bringt DD der weltkulturerbe-Titel??
- Gibt es Geld für diesen Namen/ Titel?
- Wie viel mehr Touristen/ Euro hat DD durch den Titel bisher eingenommen?
- Sagt ihr: "Wow, Stadt XY ist Unesco Weltkulturerbe. Da muss ich unbedingt hin!"
standard

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WIR sagen´s vielleicht nicht...
Aber ich bin schon ziemlich sicher, daß ausländische Touristen und vor allem auch deren >>Reiseveranstalter<< sich sehr wohl hier und da von diesem Titel leiten lassen. - Und insofern kann diese Bezeichnung für eine Stadt unterm Strich auch durchaus bares Geld wert sein...
Schumi

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Kann ich so bestätigen. Das Saale-Unstrut-Gebiet plant ja auch, den Welterbetitel zu beantragen: Als von Menschen über Jahrhunderte geprägte Kulturlandschaft. Mit Naumburger Dom, Weinbergen, Neuenburg, Schulpforta etc. haben wir hier ja auch wirklich eine ganze Menge zu bieten.

Die Pressekonferenz und alles "Drumherum" zu dieser Beantragung vor einigen Wochen hat meine Meinung über solch "zweifelhafte" Titel mittlerweile geändert.

Es ist nicht in erster Linie so, dass Leute unbedingt wegen eines Titels eine Region besuchen, aber Standard hat da schon Recht.

Außerdem kann jedes Hotel, jedes Restaurant in einer Welterbestadt / -Region "ein wenig" an der Preisschraube drehen. Sogar Postkarten kosten 5 Cent mehr als anderswo (könnte ich mir zumindest vorstellen )

Man bezahlt den Markennamen eben mit, und an mehr Geld hängen mehr Arbeitsplätze.

Nomen est omen!

magiceye04

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- Was ist die Unesco?
eine Organisation, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, u.a. das Welt(kultur)erbe für spätere Generationen zu erhalten, damit es nicht kurzfristigen Entscheidungen lokaler Bananenrepublikspoliltiker vom Schlage Milbradt zum Opfer fällt.

- Was bringt DD der weltkulturerbe-Titel??
So viel, wie z.b. ein Adelstitel einem Menschen bringt - also je nach Standpunkt viel oder nichts. Es ist auch nicht der Titel, wegen dem die Touristen sich ihren Urlaub überlegen könnten, es ist der Grund für den Entzug. Der Titel selber mag vielleicht nichts messbares bringen, aber der Entzug des Selbigen könnte durchaus bemerkbar werden.

- Gibt es Geld für diesen Namen/ Titel?
Bar auf die Hand? Natürlich nicht.

- Wie viel mehr Touristen/ Euro hat DD durch den Titel bisher eingenommen?
Das hat bisher niemand untersucht, weil alle mit den Auswirkungen auf die kleine Hufeisennase beschäftigt waren.

- Sagt ihr: "Wow, Stadt XY ist Unesco Weltkulturerbe. Da muss ich unbedingt hin!"
Ich nicht, aber die Japaner vielleicht.
Sicher, es funktioniert auch ohne den Titel irgendwie, aber stellt Euch doch mal vor, quer über den Grand Canyon oder die verbotene Stadt in Peking wird eine fette Autobahnbrücke gebaut oder neben dem Kölner Dom ensteht eine Art WorldTradeCenter (die Pläne für Hochhäuser gabs wirklich, wurde aber Dank der Unesco nicht gemacht).

Ist eigentlich schlimm genug, daß man erst von außen gezeigt bekommen muß, daß wir unser Erbe leichtfertig aufs Spiel setzen.

Anne

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Ich finde Dresden so und so sehenswert mit oder ohne Brücke.
Hat mal jemand nachgedacht das viell. auch ein paar historische Häuser evtl. für den Tunnel weggerrissen werden müssen.
Die Carolbrücke ist auch nicht grad ein schickes Bauwerk und trotzdem hat das Elbtal den Titel bekommen.
Meiner Meinung hat DD durch diesen ganzen Streit sehr an Image und evtl. auch an Touristen verloren. Die machen sich doch lächerlich. Es gibt/ gab einen Bürger-Entscheid der hieß Brücke und danach klagen und protestieren viele dagegen, obwohl der Großteil der Dresdner die Brücke wollte.

Ich find das für Dresden lächerlich und peinlich.
Man hätte die Brücke einfach bauen sollen ohne jemand zu fragen, dann hätten wir 1.) jetzt schon ne Brücke und für das Geld was bisher für das Projekt drauf gegangen ist hätten wir schon ne Brücke und nicht nur Demo´s Baustelle und weggerissene Bäume.

P.S. ich glaube kaum das die Brücke die skyline von DD beeintrachtigt. Diese Brücke wäre maximal auf Bildern des Blauen Wunders zu sehen, aber nicht auf Bildern der Semperoper, Frauenkirche, Zwinger, etc.

P.S.S. in die andere Elbrichtung wird auch fleißig ne Brücke gebaut und die sieht noch futuristischer aus als die geplante Waldschlößchen-Brücke.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/23/Niederwartha-Elbe-Strassen2.jpg/800px-Niederwartha-Elbe-Strassen2.jpg

[Bearbeitet von Anne (10-03-2008 - 08:11)]

limokombi

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Die Aussage der UNESCO, das NUR ein Tunnel den Welterbestatus retten kann, kam spät, ober immerhin kam sie jetzt! Ich halte das für die letzte Möglichkeit, die uns in Sachsen regierende Kamarilla westdeutscher Prägung, die sich in einigen Fragen der Politik schlimmer aufführt, als eine Besatzungsmacht, nochmals unter starken Druck zu setzen.

Die bisherigen "Baufortschritte" hat @magiceye04 bereits geschildert, immerhin muß man den Verantwortungsträgern jene "Leistung" anerkennen, daß das ganze Areal Waldschlößchen nun fast so aussieht, wie die Dresdner Innenstadt im Februar 45 (anderer Thread). Erstmal alle Bäume und Häuser weg, die kann man schließlich nicht mehr ersetzen, wenn es doch sein muß, und die Vernunft doch noch siegt...

Auf die Frage von @anne, was der Weltkulturerbetitel der Stadt Dresden bringt, hat @magiceye04 sehr richtig geantwortet: "Der Titel selber mag vielleicht nichts messbares bringen, aber der Entzug des Selbigen könnte durchaus bemerkbar werden."

Genauso ist es auch! Die Aberkennung des Titels wird VERHEEREND wirken, es schadet dem Ansehen Dresdens, Sachsens, ja Deutschlands! Von den Städten und Regionen in Deutschland, die sich um den Titel derzeit bewerben, wollen wir dabei erst gar nicht sprechen. Ich kann immer nur wieder darauf verweisen, das jene die heute behaupten, der Titel bringe nichts, ganz fleißig mit dabei waren, als es um die Beantragung des Selbigen ging! Ach so, nur nochmal zur Erinnerung, nicht die UNESCO ist nach Dresden gekommen, und hat uns "gebeten" daß wir uns zu ihnen gesellen, sondern Dresden hat die UNESCO gebeten, uns in ihren "Verein" mit aufzunehmen!
Vollkommen unabhängig davon ärgert es mich maßlos, daß man immer versucht, den "Wert" der UNESCO-Mitgliedschaft allein nach materiellen Aspekten zu beurteilen, die Sache hat vielleicht auch einen ideellen Aspekt?! Die UNESCO, der nahezu alle Länder der Welt angehören, zeigt mit diesem Titel auch, daß es sich eben um Schätze der Menschheit handelt, die in ihrer Art einmalig oder zumindest höchst selten sind und daher geschützt werden müssen.

Das dort keine Brücke entstehen darf, hat aber für mich persönlich gar nichts mit dem Weltkulturtitel zu tun. Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, ich habe mein ganzes bisheriges Leben in dieser Stadt verbracht, ich liebe diese Stadt über alle Maßen, und daher ist jede Zerstörung an dieser Stadt, an meiner Heimat, für mich ein Verbrechen!

limokombi

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Nachtrag

@anne

Das für den Tunnel mehr Häuser entfernt werden müssen als für die Brücke ohnehin schon fallen, ist nicht sicher. Im "Sachsenspiegel" kamen Ingenieure zu Wort, die behaupteten, das die geplanten Zufahrten auch für einen Volltunnel ausreichen.

Die Sache mit "der Mehrheit der Dresdner, die für eine Brücke gestimmt haben", ist und bleibt die halbe Wahrheit! Schließlich war damals vielen der Ja-Sagern nicht klar, das Weltkulturerbetitel und WSB unvereinbar sind. Es bleibt also schon die Hoffnung, daß die Leute zur Vernunft kommen, wenn sie jetzt merken um was es eigentlich geht.
Aber auch wenn die Mehrheit der Bevölkerung FÜR diese Brücke wäre, bleibt sie dennoch ein Fehler. Johann Wolfgang von Goethe meinte zur "Masse" einst: "Nichts ist widerwärtiger als die Majorität: denn sie besteht aus wenigen kräftigen Vorgängern, aus Schelmen die sich akkommodieren, aus Schwachen die sich assimilieren, und der Masse, die nachtrollt, ohne nur im mindesten zu wissen, was sie will."

Die Carolabrücke (die eigentlich Königin-Carolabrücke heißt) kann man wohl nicht mit der WSB vergleichen. An jener Stelle, an der die heutige DDR-Carolabrücke steht, stand vorher (seit den 1890ern) schon eine Brücke, die wie alle innerstädtischen Brücken im Zuge der geplanten Verteidigung der "Festung" Dresden im April 1945 von der Wehrmacht gesprengt wurde. Da diese Sprengung, im Gegensatz zu den anderen innerstädtischen Brücken, sehr "gründlich" gelungen ist, war eine Reparatur ausgeschlossen und ein historischer Wiederaufbau nicht erwünscht. Die Carolabrücke ist zwar nicht sonderlich schön, aber im Vergleich zur geplanten WSB wenigstens recht "unauffällig", und paßt außerdem in den von der SED-Führung geplanten (und teilweise umgesetzten) Wiederaufbau Dresdens als "sozialistische Vorzeigestadt". Daß der DDR das Geld (und später auch der politische Wille) für diese Form des Städtebaus ausgegangen ist, bezeichne ich für Ostdeutschland Kulturlandschaft mal als ein großes Glück im Unglück. Umso enttäuschender ist es für mich, daß in den heutigen Zeiten der Begriff "Ästhetik" im Stadtplanungswesen überhaupt keine Rolle mehr spielt, und die WBS dafür nur ein Beispiel unter vielen ist. Vor allem der Umgang mit dem DDR-Baukulturgut und der Natur ist dabei verheerend. Der Abriß des "Fresswürfels" z. B. war generell zwar schon mal richtig, aber der Ersatzbau der dort hin kommt, spottet jeder Beschreibung, und wertet die Altbebauung geradezu zum DDR-Barock auf, auch wenn dieser Bau auf der "Leiche" der ältesten Dresdner Stadtkirche (Sophienkirche) entstanden ist. Zur Verschandlung des "Arsenalhauptgebäude des königlich-sächsischen Armee", welches seit den 50er Jahren als Armee- bzw. Militärhistorisches Museum genutzt wird, ist es der sonst doch immer klammen Bundeswehr gelungen, mit Herrn Libeskind einen (jüdisch-amerikanischen) Stararchitekten einzufliegen. Der selbe Herr sollte sich eigentlich auch noch auf der Hauptstraße austoben können (die zu den gelungenen Beispielen für DDR-Architektur in Dresden gehört), was aber Gott sei Dank wohl nun auf Grund von Geldmangel gestorben ist. Zugegeben, ich schweife ab...

Das Schlimmste an der WSB ist doch, das sie mitten durch eine Flußlandschaft gebaut werden soll, die wohl in Deutschland EINZIGARTIG ist! Unsere Urgroßväter, die das Wort Ästhetik noch zu deuten wußten, haben das erkannt! Aus diesem Grund war die Bebauung des Elbufers schon im 18ten Jahrhundert untersagt worden. Die Brücken-Befürworter behaupten immer, dort sollte ja seit über 100 Jahren ein Brücke hin, was sie dabei natürlich tunlichst verschweigen ist die Tatsache, daß der Dresdner Stadtrat diesen Brückenschlag damals schon mit Hinblick auf die landschaftlichen Schäden verweigert hat!

"Skyline"

Dresden hat keine "Skyline". Dresden liegt immer noch in Deutschland und hat daher höchstens ein "Stadtbild". Dieses Stadtbild aber ist sehr wohl durch diese Brücke bedroht. Dresden, das sind eben nicht nur die zweidutzend Gebäude in der Innenstadt, die den angloamerikanischen Bombenterror (siehe Nachbarthema) überlebt haben, oder zumindest diesen Eindruck dem geneigten Betrachter suggerieren. Dresden ist ein Gesamtkunstwerk...

Die Brücke in Cossebaude/Niederwartha ist auch nicht mit der WSB vergleichbar. Sie liegt (für alle die Dresden nicht kennen) ja doch am äußersten Rand von Dresden, und außerhalb des UNESCO-Gebietes. Sie entsteht außerdem direkt neben der bereits vorhandenen Eisenbahnbrücke. Streit gab es übrigens auch um diese Brücke, doch konnte dort wohl recht glaubhaft belegt werden, das der verkehrliche Nutzen den Eingriff in Landschaft und Natur eben rechtfertigt, was bei der WSB niemals der Fall sein wird!

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