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Autor Thema: Eure erste "Westfahrt" mit dem Trabant
Icke

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Zur Kiwi habe ich auch so eine Erinnerung.

In der Übergangsphase gab es bei unserer örtlichen Kaufhalle auch Westprodukte für Ostmark. Wir haben schon am Wochenende, als die Regale damit gefüllt wurden, uns die Nase an der Scheibe plattgedrückt und sehnsüchtig auf den Montag gewartet.

Na jedenfalls kaufte ich mir von meinem Taschengeld auch diese komischaussehende Frucht.

Ich saß damit dann auf dem Klettergerüst unseres Innenhofes und wusste nun nicht wie. Ich streichelte sie, roch daran, betastete sie mit der Zungenspitze, wollte sie auseinanderbrechen was mit Matsch in meinen Händen endete. Das war meine 1. Kiwierfahrung.

Zeiten zuvor gab es in Berlin-Lichtenberg die wohl 1. Verkaufsstelle für Westprodukte. Bin da immer mit meinem Hoffreund hingefahren und wir haben die Regale durchgestöbert. Als erstes käuflich erworbenes Westprodukt auf DDR-Gebiet war eine Packung Fritt-Kaubonbons, oder wie die heißen.

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Die Kiwis kosteten in der Zeit vor der Währungsunion zwischen 2,- und 2,50M das Stück.
Für 2,20M hab ich mal 'ne Portionspackung Kellogs Frosties gekauft...und heimlich auf dem Schulweg trocken gemampft, weil ich genau wußte, daß es für sowas Schelte gegeben hätte...
Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


Stimmt! Mit den Cornflakes kann ich mich jetzt auch erinnern. Gleiches Spiel.

Die Erinnerungen kommen nach und nach, cool...

wolfi

Beiträge: 290
Registriert am: 31.07.2007


Dieser Thread gefällt mir immer besser.

Noch etwas zum Kennzeichen "L":

Nach der Wende hat die Computerfirma, für die ich gearbeitet habe, schnell erkannt, dass es im Osten viele gute Experten z. B. für Schulungen gab. Eine Kollegin kam aus Leipzig nach Frankfurt/Hessen und hat zu mir ganz verwundert gesagt: Wie kommen denn die ganzen Leipziger hier her ? Eine Zeitlang fuhren wohl noch Wetzlarer/Gießener parallel mit L spazieren.
Das war übrigens eine ziemliche Aufregung damals: Die künstlich gebildete Stadt Lahn wurde zwei Jahre später wieder zerschlagen.


icke WES

Beiträge: 767
Registriert am: 12.11.2004


Als Westdeutscher war ich 1984 nach Westberlin, wie es damals auf den Wegweisern in der DDR stand, gezogen.

Am 10.11.1989, also einen Tag nach Grenzöffnung erreichte mich ein Anruf von Ost-Berliner Bekannten, die nun im Westteil der Stadt waren und wir verabredeten uns. Die waren mit ihrem Shiguli da und wir besuchten auch noch weitere West-Berliner Bekannte von denen. Abend's verabschiedete ich die dann wieder und sie fuhren nach Hause, nach Mahlsdorf.

Meinen ersten Trabi bekam ich nach Einführung der D-Mark in der DDR und Wegfall der letzten Zollschranken zwischen beiden deutschen Staaten. Da dieser im Westen, wo ich ja wohnte, zu dieser Zeit lediglich als Umzugsgut zulassungsfähig war, meldete ich den auf einen Ost-Berliner Zweitwohnsitz mit einem "I"-Kennzeichen, also Berliner Nummer nach DDR-Standard, an.

Meine erste Westtour machte ich nur wenige Tage später zu meinem Vater an den Niederrhein. Auf dem Rückweg standen dann, in Bad Oeynhausen auf der Stadtstraße zwischen der A30 und der A2 in Richtung Berlin standen dann zufällig 6 Ostautos, Trabanten und Wartburgs hintereinander an der Ampel. Logisch, dass wir uns alle gegrüßt hatten.

1991 oder 1992 bekam ich dann meinen ersten Trabi mit "B"-Kennzeichen, also Berliner Nummer nach BRD-Standard.

[Bearbeitet von icke WES (09-06-2009 - 20:42)]

601 Uncrowned

Beiträge: 4.632
Registriert am: 23.12.2003


Freunde von uns kommen ursprünglich aus West-Berlin und haben sich, sobald die Grenze offen war, in Ost-Berlin einen Trabi und ein Duo gekauft. Der Trabi behielt sein I-Kennzeichen und egal wie er parkte, er bekam in dieser Zeit nie ein Knöllchen. Vermutlich aus Mitleid ...

Das Duo haben sie heute noch. Damit wollen die Kinder lieber zur Schule gebracht werden als mit dem Großraum-Familienauto!

wolfi

Beiträge: 290
Registriert am: 31.07.2007


Als dummer Wessi frage ich: Was ist ein DUO ?

Es hat doch hier nichts mit Musik zu tun, oder ?

601F

Beiträge: 275
Registriert am: 12.09.2005


Das ist ein Duo:

Die Beschreibung zum Nachlesen:
http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.schwalbennest.de/tk_neu/g_duo4_6.jpg&imgrefurl=http://www.schwalbennest.de/index.php%3Foption%3Dcom_content%26task%3Dview%26id%3D72%26Itemid%3D130&usg=__WUdC66yA6irMfJoZj0xSTftgkOU=&h=654&w=874&sz=144&hl=de&start=2&um=1&tbnid=Ohro8m6JdN3JvM:&tbnh=109&tbnw=146&prev=/images%3Fq%3Dduo%26hl%3Dde%26sa%3DN%26um%3D1

Darkfish

Beiträge: 81
Registriert am: 04.04.2008


doch Musik is da schon drin.....

50ccm 2Takt Schwalbe.
Stell dir einfach ne Schwalbe mit 3 Rädern, zwischen den hinteren zwei eine Sitzbank und nen Dach drüber, vor..ein Versehrtenfahrzeug.

wolfi

Beiträge: 290
Registriert am: 31.07.2007


@601F:

Danke, auch für dieses wunderschöne Bild von dem tollen Fahrzeug! Das dürfte ja noch mehr Seltenheitswert haben als unsere Trabanten.

Man lernt nie aus.

PS: Meine Partnerin kat mir gerade erklärt, dass ein Kollege ihres Vaters auch so ein Fahrzeug hatte. Später konnten in Ungarn auch nur noch Behinderte so ein Gerät bekommen.

Der Vater war übrigens Bäcker, bis ihn die Sozialisten enteigneten und von ihm erwarteten, dass er als Arbeiter in seiner eigenen Bäckerei unter dem Kommando eines absolut unfähigen PG arbeiten sollte. Das hat er nicht gemacht, sondern istlieber zur Arbeit in die Zentralbäckerei der Nachbarstadt gefahren, so sind die stolzen Ungarn...

Vorher hatten allerdings die Russen schon alle beweglichen Sachen einschließlich der Registrierkasse samt Inhalt (nur die Filler ließen sie auf der Theke liegen) aus der Bäckerei requiriert.

[Bearbeitet von wolfi (10-06-2009 - 13:18)]

Obelix

Beiträge: 653
Registriert am: 29.09.2004


Ich bin am 11.11.1989 mit einer MZ ETS 150 in den Westen gefahren.

Dick in Wollrolli und Wattejacke (powered bei Kampfgruppe) eingehüllt bin ich über eine Behelfsbrücke über die Ecker bei Stapelburg gerollt. Immer frech am Stau vorbei bis zu einem DRK-Grenzposten, welcher mir eine Banane und einen Plastebecher mit Tee in die klammen Finger drückte.
Dann gabs noch ne Plastetüte mit ner Straßenkarte vom LK Goslar und ein paar Bonbons.
Die westdeutschen Freunde und Helfer fuhren ständig mit Blaulicht und Sirene am Stau entlang, um Fußgänger einzusammeln. Schließlich hatten die Leute ja keine Ahnung davon, wie weit Bad Harzburg von der Grenze weg ist. Die wollten da im bitterkalten November zu Fuß hin!
Ich habe mich dann an einen solchen Polizei-Shuttle-Bus "drangehängt" und so ganz easy am Stau vorbeigehuscht.
Da in Bad Harzburg kein Durchkommen war, bin ich dann in Vienenburg gestrandet, was etwas "ausserhalb" der Hauptstrecken war.
Im Rathaus gabs dann das Begrüßungsgeld, welches prompt in eine Schachtel Marlboro (man muss ja mal cool sein) und eine Packung Backpapier(!!) für Mama eingesetzt wurde.
Auf Grund der Witterung blieb ich aber nicht lange "drüben".
Meine 2. Ausfahrt im April 1990 dauerte hingegen ungeplant 2 Monate und endete mit einem verbogenen ETS-Rahmen und einer "Ossi-Premiere" im Goslarer Krankenhaus.
War schon irgendwie cool, als "ein echter DDRler!" da behandelt zu werden. Die DDR-Krankenversicherung brachte mich in den Status "Privatpatient" und so gabs sogar ein 2-Bett-Zimmer mit Telefon!
Dumm nur, dass damals zu Hause keiner nen Telefon hatte.
Als ich dann nach 4 Wochen das erste Mal wieder aufstehen konnte, entdeckte ich ein "Cafeteria"-Schild im KH-Flur.
Natürlich musste ich erstmal meinen Zimmernachbarn fragen, was denn eine "Cafeteria" (habs Kaffeeteeeeeria ausgesprochen)ist.
Komischer Name für nen Zeitungskiosk mit Kaffeeautomat... Und bis ich begriffen hatte, wie so ein Automatendingsbums funktioniert...
Als ich dann endlich wieder zu Hause war, hatte ich einen Extra-Koffer als "Westpaket" mit lauter Geschenken dabei: ein kleines Taschenradio, haufenweise Schokolade, Schokoriegel, Kekse, kiloweise Kaffee, Bücher usw.
Im August 1990 war ich dann auf meiner Schwalbe bis nach Salzgitter gekommen.
Da wurde ich dann auch prompt verhaftet und auf die Polizeiwache abgeführt.
Nach einer halben Stunde hat man mich aber wieder freigelassen (samt Tempo-70-Schwalbe ohne Versicherungs-Nummernschild).
Darkfish

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Cool!
Dachzelt_Ulli

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Registriert am: 28.02.2002


Ich hab zwar weiter oben schon etwas geschrieben, aber heute noch was zur allerersten Fahrt - die dann leider nicht stattfinden konnte. Es sollte aber auch kein Trabant sein, ein paar Nummern größer eben.

Vorgeschichte: Jahr für Jahr, jeweils in den Sommerferien stand Klein-Ulli an der Hand von Mama oder Papa im Sassnitzer Hafen, Fähre gucken. Mitfahren war ja nicht möglich, selbst "gucken" nur aus der Entfernung.
Als dann die Grenzen offen waren, haben wir uns sofort für Mitte November 89 zwei Fahrkarten für die Schwedenfähre (und einen Babysitter = Oma, für den Nachwuchs) besorgt. Sozusagen die Verwirklichung eines Kindheitstraumes. Aber wie das Leben so spielt, der Blinddarm meines Mannes wollte endlich auch in die Freiheit. Also Krankenhaus statt Fähre.

Die Karten haben dann meine Eltern bekommen, und das war auch ein Volltreffer. Auf den ersten Touren kam der Kapitän nämlich noch selbst von der Brücke runter, um jeden einzelnen Ossi persönlich zu begrüßen. Das hat meine Oldies gewaltig beeindruckt, von der Fahrt selbst (an einem Tag hin und zurück) mal ganz abgesehen.

magiceye04

Beiträge: 353
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Hm, ich hab verzweifelt überlegt, aber irgendwie hatte unser Trabi die letzten 20 Jahre den Westen nie gesehen. War immer nur im Osten unterwegs. Für den Westen hatte ich ja dann extra das Westblech gekauft

Ich war nur 1990 mal mit dem Zug in Berlin und mit dem Bus im Heidepark Soltau. Die nächsten Westbesuche folgten erst in diesem Jahrtausend.

[Bearbeitet von magiceye04 (10-06-2009 - 18:13)]

Saxonier

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obelix,
da hätten wir uns ja treffen können.ich bin auch am 11.11 mit meiner holden auch rüber,ging aber mit trabi nur bis ilsenburg,dort auf einem schulhof geparkt und dann zu fuß bis stapelburg(der übergang war noch nicht für fahrzeuge freigegeben)ab der grenze dann mit bus nach Bad Harzburg,das erste westgeld abgeholt und gekauft wurde:eine Bildzeitung(die hab ich immer noch),ne tüte Haribo und zwei feuerzeuge
Beppo

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Mir ist gerade eingefallen, das es bei mir wirklich eine (bzw. zwei) erste Westfahrt mit meinem eigenen Trabant gab. Sogar mit Bildern.

Zwar weit nach den Jahren der Wende, aber immerhin. Wir sind einmal mit dem Kübel und einmal mit dem Hycomat gen Bayern (Oberfranken) gefahren, weil der Junior dort gelernt und gewohnt hat. War beide Male ne feine Sache, wenn auch schon weit entfernt von den Wendezeiten.

Juli 2005 mit dem Hycomat
http://beppogalerie.madmindworx.de/album205?page=1

August 2006 mit dem Kübel
http://beppogalerie.madmindworx.de/album28?page=1
auf dem ersten Foto ist sogar noch der Grenzturm zu sehen.

standard

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Registriert am: 26.01.2002


OT: Manchmal landet man mit der Eröffnung eines Threads einen Glückstreffer - dieser hier scheint offenbar einer zu sein...
Weiter so, Leute - es ist und bleibt interessant, denke ich!

Wenn ich´s recht überlege...von meinen aktuellen Trabanten dürfte der 89er wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrsteinlichkeit der einzige sein, welcher nachweislich jemals westlichen (wiederum Westberliner...) Boden befahren hat (die Tour mit dem Kombi via Heerstraße zum Schloßplatz/zur "Trabi-Käferparade" lasse ich dabei mal bewußt aussen vor. Die zählt in diesem Zus.hang nicht wirklich, da "anderweitig zweckgebunden"... ):

[Bearbeitet von standard (10-06-2009 - 22:29)]

zwigge79

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Sehr interessant, dieser Fred. Unsere erste Westfahrt stand Ende Mitte November an. Nach langem Pranzeln hatte ich meine Großeltern soweit (aus heutiger Sicht gesehen, sicher wollten die auch ) sind wir gen Westen mit unserem Monsungelben gestartet. Auf Nebenstraßen durchs schon nicht mehr bemannte Sperrgebiet sind wir von Klütz aus kurz vor Dassow auf den zähfließenden Verkehr gestoßen, was sich dann bis Lübeck/Schlutup 5-6h hinzog. Am Grenzübergang standen die Posten etwas resigniert den Massen gegenüber, jedenfalls wurde bei uns nicht kontrolliert. Danach gings weiter im Schrittempo durch Schlutup,wo wir kurz am Obststand anhielten und der überschwengliche Händler uns den Beutel Mandarinen so überließ. Das war eine Freude.Da war erstmal kräftiges Pellen im Auto angesagt. Danach sind wir denn weiter via A1 und A7 nach Winsen/L Richtung Verwandtschaft gefahren, die wir vorher wegen überlasteter Telefonleitungen natürlich nicht erreichen konnten. Der Empfang war unbeschreiblich herzlich, leider wurde ich dann gegen 12 ins Bett gesteckt, aber die "Alten" haben noch bis 4Uhr gesessen und geschnackt. Die Freude war echt allen Beteiligten anzusehen. Von der Fahrt an sich sind mir noch diverse Baustellen auf der Autobahn in Erinnerung,wo ich die Verunsicherung meines Großvaters ob der vielen LKW in Kombination mit den gelben Straßenmarkierungen,die im Dunkeln übelst reflektierten,förmlich spüren konnte.
Naja, inzwischen fahr nen Teil der Strecke selbst mit dem Trabi täglich zur Arbeit fahr dort ab und zu mit nem dicken LKW lang. Tempora mutantur. Wobei ich bis heute ein komisches Gefühl habe, wenn ich über den ehemaligen Grenzstreifen fahre,als müßte dort nun gleich Polizei auftauchen, obwohl nun gerade da wenig Polizei zu erwarten ist, weil es jetzt ne Ländergrenze ist und dort weder Wendemöglichkeit noch Parkplatz exsitieren.
Whysker

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Nun ja, meine ersten Fahrten mit meinem damaligen Kombi dienten allein der Nahrungssuche.
Bis zum ALDI am Richardplatz in Neukölln.
Im Ostteil der Stadt war mit der Umstellung auf DM alles so teuer geworden, dass ich es von meinen paar Penunsen, Hälfte Ost-Hälfte West, nicht mehr bezahlen konnte. ALDI sei Dank hab ich überlebt.
Allerdings wurde mein kleiner Stinker zu dieser Zeit schon wieder recht stark angefeindet. Und ich als Zonenbürger doch öfters auch beschimpft.
Deshalb fahre ich heute auch nur äußerst selten mit meinem jetzigen Trabi in den Westteil der Stadt.
Obwohl ich schon seit 15 jahren dort arbeite.
standard

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Heute sprach ich mit einem Koll. über dieses Thema. Und er erzählte mir von seiner 1. Westfahrt mit dem 85er S-deluxe anno ´89, - 4 Personen, beladen bis unters Dach und 40l Gemisch im Kofferraum. DANN kamen die Kasseler Berge - und jede Mende LKW´s (die fix noch langsamer wurden, als der Trabi meines Kollegen).
Irgendwann fasste er sich ein Herz und nutzte die vermeintlich große Lücke, um zu überholen. Plötzlich - wie aus dem Nichts - war ein Jaguar hinter ihm - der war "etwas" schneller unterwegs...
Mein Koll. hat sich aber nicht beirren lassen - traute sich auch nicht zw. die LKW´s zurück. Also mußte der raubkatzenpilot wohl oder übel ewig hinter im mit 65 herzuckeln. Er hatt noch nie wieder jemanden so wild hinterm Lenkrad gestikulieren sehen, meinte mein arbeitstechnischer Mitstreiter...

[Bearbeitet von standard (12-06-2009 - 20:29)]

icke WES

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Zwar keine Trabi-, sondern eine Bahnfahrt, aber die erste nach der Grenzöffnung von Berlin-West nach Deutschland West:

Es war der 23. Dezember 1989. Am Vormittag passierte ich den frisch geöffneten Grenzübergang Brandenburger Tor. Aufgrund des Andrangs natürlich auch hier keine Kontrollen, anders als an den anderen Berliner Grenzübergängen, wo wir West-Berliner inzwischen wieder kontrolliert wurden. Schließlich galt nachwievor Visazwang und Mindestumtausch für uns. Über Güst. Bahnhof Friedrichstraße bin ich dann wieder zurück nach Hause, nach Neukölln.

Gegen Nachmittag hab ich dann meinen Reisekoffer in die Hand genommen und bin mit der U-Bahn wieder nach Bhf. Friedrichstraße, jedoch nicht, um die Güst. zu passieren. Ich wollte in den Transitzug nach Köln. Da ich aber nicht über Platzkarten verfügte, die Transitzüge aber zur Haupt-Reisezeit zusätzliche Wagen führten, stieg ich grundsätzlich hier ein, und nicht auf Bhf. Zoo, wie die meißten West-Berliner. Ich konnte mich also in ein leeres Abteil setzen, für das keine Platzkarten vergeben worden waren.

Auf Bahnhof Zoo füllte sich der Zug bis zum letzten Stehplatz. Auf Bhf. Griebnitzsee in Potsdam-Babelsberg stiegen die Grenztruppen zu, kamen aber nicht durch den Zug, so dass ich das DDR-Gebiet ohne Transitvisum durchfuhr. Nachdem Ludmilla, die Lokomotive der Deutschen Reichsbahn, in Helmstedt unseren Zug verlassen hatte und wir von nun an von einer Ellok der Deutschen Bundesbahn gezogen wurden, konnten wir Reisenden ersteinmal merken, in welchem Zustand sich unser Waggon befand, Bei Geschwindigkeiten so um 140 fingen die Radsätze so an zu vibrieren, dass man meinen müsste, sie würden sich selbständig machen.

Als ich in mit ca. 90 min. Verspätung Duisburg ausstieg, konnte ich aber beruhigt feststellen, dass alle Radsätze noch vorhanden waren.

Übrigens: Einen Bundesbahner nach dem Grund der Verspätung befragt, bekam ich bei fast allen Reisen gesagt, dass der Zug von der DR kam. Die hatte den Zug aber nur mit einer Verspätung von etwa 45 min. an die DB abgegeben.

standard

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Was aber u.U. auch nicht mal vordergründig an der DR, sodern wohl eher an den ganz besonderen Umständen, der "leichten" Überfrequentierung lag...

[Bearbeitet von standard (15-06-2009 - 22:04)]

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