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Autor Thema: S-Bahnchaos und kein Ende?
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Schon seit einigen Wochen läuft ja nun dieses Drama um die S-Bahn in Berlin, manglende/verschleppte Wartungen und Prüfungen haben offenbar dazu geführt.

( http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11561487/2242247/Berliner-S-Bahn-am-Rande-des-Kollaps-Tourismusmanager.html )

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11563073/62249/S-Bahn-faehrt-Minimalbetrieb-Volle-Zuege-im-Berufsverkehr.html

Es scheint ein sehr exemplarisches Beispiel dafür zu sein, wozu das Motto "Profit über alles" schlußendlich führen kann...
Vorhandene Werkstattkapazitäten z.B. wurden in den letzten Jahren seitens der Bahn massiv abgebaut, was jetzt zu der unhaltbaren Situation beiträgt:

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11564013/61129/In-der-S-Bahn-Werkstatt-leisten-die-Beschaeftigten.html

Um noch eins draufzusetzen, kam vorhin im Radio die neueste Nachricht aus dieser Pannenserie - ein S-Bahnzug wurde wg. zu wenig Bremssand an Bord aus dem Verkehr gezogen. Just aus diesem Grunde kam es vor nicht allzu langer Zeit schonmal zu einem Unglück in Berlin...
Ziemlich krass, die ganze Angelegenheit - und irgendwie auch zumindest ziemlich peinlich für eine angeblich so moderne Metropole, irgendwie...

(link berichtigt, Moderator)

[Bearbeitet von Frankenstein (02-08-2009 - 12:04)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


In den Nachrichten wurde ab morgen eine "Normalisierung" der Situation angekündigt (und nebenbei angemerkt, daß noch immer rund die Hälfte [!] des Wagenparks in Reparatur befindlich ist... )
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Was soll man groß dazu sagen?

Es paßt hervorragend ins allgemeine Bild von Korruption, sinnloser Infrastruktur-Privatisierung und Quartalsdenken.

So wie überall.

Irgendwann gibt's eben die ersten Toten, denen noch viele folgen werden. Ab 50% Profit geht das Kapital über Leichen...mit Radreifen, weggelassenen Fahrzeugwartungen und ähnlichem fängt es an.

[Bearbeitet von Deluxe (02-08-2009 - 20:48)]

DUOcalle601

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Registriert am: 09.06.2006


ich wohn in berlin, aber mir is das egal, fahr keine s bahn
wolfi

Beiträge: 290
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Das merkwürdige an der ganzen Geschichte (vielleicht auch typische für die Unfähigkeit der Stadtväter und den Raubtierkapitalismus, den sie nicht verstehen) ist, dass ähnliche Probleme in vielen Großstädten bestehen:

London hat die "Tube" mit einer über 100 Jahre alten Infrastruktur, die kaputt geht, wenn nicht gerade gestreikt wird oder eine Bombendrohung kommt...

New Yorks Metro ist auch berüchtigt

Die Metro in Budapest ist Stoff für unendlich viele Witze, der ganze öffentliche Nahverkehr ist eine Katastrophe

Also ich bin froh, dass ich diese Städte immer nur als Tourist ein paar Tage besuche und nicht jeden Tag auf den ÖPNV angewiesen bin...

icke WES

Beiträge: 767
Registriert am: 12.11.2004


Das Eisenbahnbundesamt hat die Züge aus bekannten Gründen aus dem Verkehr gezogen.

Ich frage mich, was passiert wär, wenn die Stadt Berlin bzw. der VBB darauf bestanden hätten, die vertraglichen Verpflichtungen auf alle Fälle zu erfüllen, indem der Verkehr aufrecht zu erhalten ist.

Die Züge hängen ja an der Kette.

Die S-Bahn hätte andere Eisenbahnverkehrsanbieter beauftragen müssen, mit Dieselzügen auf den S-Bahngleisen zu fahren. So hätte man die Linien S 41 und S 42 komplett auf Diesel umstellen können, indem aus ganz Deutschland Reservezüge mit Diesellok herangezogen hätte. Da die Ringbahn-Züge bekanntlich im Kreis fahren, wären eine Wendezug-Steuerung und ein Steuerwagen am anderen Ende des Zuges nicht notwendig geworden, die S-Bahnen hätten anderen Strecken zur Verfügung gestanden.

Dirk 72

Beiträge: 1.046
Registriert am: 02.05.2004


Das Problem ist doch: In England ist die Staatsbahn privatisiert worden, innerhalb von ein paar Jahren war diese am Grund und Boden, wurde dann vom Staat zurückgekauft.

Mit der Berliner S-Bahn gehen die Probleme auch los, trotzdem treiben Blinde nach wie vor den Börsengang der Bahn voran...

In meinen Augen braucht man nicht weiterzurechnen, um zu wissen, was danach aus der DB wird...

[Bearbeitet von Dirk 72 (03-08-2009 - 13:07)]

Deluxe

Beiträge: 14.007
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Und man erinnere sich zurück, warum aus den Länderbahnen und den hunderten Privatanbietern zu Kaisers Zeiten überhaupt die Reichsbahn gemacht wurde:

Weil sich Privatbahn-Kleinklein als ineffizient, teuer und nicht organisierbar erwies.

Das Ergebnis namens "Deutsche Reichsbahn" war dann jahrzehntelang die modernste, pünktlichste und mit dem dichtesten Gleisnetz ausgestattete Eisenbahn der Welt - und zwar bis 1945.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Ganz genau - und durch- bzw. erst recht nach dem Krieg wurde sie "zurückgenbomt"...
Was der Krieg selber nicht schaffte, besorgten - zumindest im Osten Deutschlands - dann die Reparationsleistungen. Ganze Strecken, etliche 2. Gleise und jede Menge rollendes Material gingen gen Osten. Davon hat sich die DR-Ost nie wieder erholt/erholen können.
icke WES

Beiträge: 767
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Und trotz dieser Reparationen hatte die Reichsbahn enorme Transportleistungen sowohl im Personennah-, im Reise- als auch im Güterverkehr.

Seit aber die ersten "Experten" der Bundesbahn auftauchten, klappte gar nichts mehr.

Die Stillegung eines so hohen Prozentsatzes des gesammten Fahrzeugbestand wie es bei der S-Bahn GmbH der Fall ist, sollte meiner Meinung nach zum Entzug der Lizenz zum Betrieb eines EVU (Eisenbahn-Verkehrs-Unternehmen) führen.

Wie schon gesagt. Berliner Senat bzw. VBB sollten auf die Aufrechterhaltung des vertraglich zugesicherten Verkehrs bestehen. Egal, wo die S-Bahn GmbH die Züge her nimmt.

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Schönes Beispiel:
Die Strecke Chemnitz-Leipzig. Einstmals infrastruktureller zweigleisiger Kern der Verbindung zwischen sächsischer Industrieproduktion und Weltmarkt.

Nach dem Kriege wurde das zweite Gleis demontiert. bis heute ist die Strecke nur eingleisig - zwischenzeitlich sogar durch die DB generalsaniert worden - und eingleisig geblieben. Bis heute sieht man stellenweise die leere zweite Hälfte des Bahndamms.

Wir leben in der Zeit von ICE-Punktverbindungen und dem Individualverkehr. Und die Politik tut alles, damit dies schlimmer wird. Gerade das Beispiel der Bahnprivatisierung ist ein Glanz- und Meisterstück des Neoliberalismus in diesem Lande. Dinge, die vor 100 und mehr Jahren jedem Stationsvorsteher einleuchteten, werden von "Beratern" und Lobbyisten in den Wind geschrieben...und Volksvermögen einfach so zum Teufel gejagt.

Dirk 72

Beiträge: 1.046
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Hier in der Ecke haben die Russen die Fahrdrahtmasten abgeschnitten und mitgenommen, die Stümpfe sieht man heute noch an der Strecke Saalfeld-Erfurt.

Fragwürdige Entscheidungenhat die DR genügend gemacht. Z.B. wurden Anfang der 80er für die Strecke Sonneberg-Probstzella Dieselloks der Baureihe 119 angeschafft um die Dampfloks der Baureihe 95 abzulösen. Der Betrieb wurde so teuer (teilweise mußte mit BR 132 nachgeschoben werden) das man heute noch mit aufgearbeiteten BR 95zigs fahren würde. Von dieser Baureihe ist leider keine Lok mehr betriebsfähig...

Oder z.B. der historische Bestand von Fahrzeugen der DR, der in die DB überging: Die Loks sind in alle Himmelsrichtungen verstreut, keine betriebsfähig (außer die 65 1049 welche aber in Privathand ist), das historische BW Arnstadt geschlossen (nun Vereinsarbeit). Jetzt wirbt die DB mit Nostalgiefahrten, mietet dafür Loks von verschiedenen Vereinen an...

[Bearbeitet von Dirk 72 (03-08-2009 - 23:55)]

limokombi

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Registriert am: 17.06.2005


Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen, was hier passiert bzw. passierte, ist unbegreiflich! Wie @deluxe schon schreibt, der DB geht es zu allererst um ihre prestigeträchtigen ICE-Punktverbindungen. Man ist stolz darauf, das Unternehmen aus den roten Zahlen geführt zu haben, der dafür gezahlte Preis ist den Verantwortungsträgern dabei aber vollkommen gleich. Natürlich gibt es manche Nebenstrecke, welche Verlust einfährt, aber unsere Altvorderen haben das auch gewust, und haben trotzdem dort Strecken gebaut, und wenn es eben die Sekundärbahnen waren. Das Prinzip dabei war eben, das die ökonomisch guten Strecken die eher schlechteren Strecken mittragen, was unter dem Aspekt der nachhaltigen Entwicklung völlig vernünftig ist. Die haben damals aber erkannt, wie wichtig es gerade für die abgelegenen Gegenden ist, über vernünftige Infrastruktur zu verfügen. Heute wird zuerst aus einem Bahnhof ein Haltepunkt, und später wird die ganze Strecke offengelassen, die Schulen im Ort werden geschlossen, weil leider 1 oder 2 Anmeldungen zu wenig vorliegen, und das von gesetzeswegen leider nicht toleriert werden kann. Demographische Probleme haben wir übrigens auch...

Es soll ja tatsächlich Leute geben, die einen Zusammenhang zwischen der (bewußten) Zerstörung von öffentlichen Infrastruktur, Schulwesen und Sozialität auf der einen Seite, und dem Bevölkerungswegzug, dem Mangel an Arbeitsplätzen bis hin zur Fortplanzungsverweigerung auf der anderen Seite sehen. Sicher handelt es sich bei diesen Leuten nur um einige zurückgebliebene Defätisten, die die Zeichen der Zeit eben nicht richtig erkannt haben...

@deluxe

"Und man erinnere sich zurück, warum aus den Länderbahnen und den hunderten Privatanbietern zu Kaisers Zeiten überhaupt die Reichsbahn gemacht wurde:"

Das muß man aber etwas differenzierter betrachten. Die Länderbahnen wollte Reichskanzler v. Bismarck schon vereinigen, nicht zuletzt, um die Gewinne für die Reichskassen verfügbar zu machen. Die einzelnen deutschen Staaten (z. B. unser Kgr. Sachsen) wollten dies aber natürlich so nicht aktzeptieren, ähnlich wie mit der Wehrhoheit (bis 1918 gab es die königlich-sächsische Armee). Die "richtige" Reichsbahn (im Reichsland Elsaß-Lothringen gabe es sie ab 1871) wurde erst nach dem ersten Weltkrieg gegründet, als auf Grund von 4 Jahren Krieg, den förderalen Veränderungen im Reich und den gewaltigen Reparationsleistungen an die Feindstaaten ein Länderbahnbetrieb nicht mehr möglich war.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Mittlerweile wird davon ausgegangen, daß voraussichtlich zum Ende des Jahres (!) wieder "alles normal" laufen wird. Armes Deutschland...
601 Uncrowned

Beiträge: 4.632
Registriert am: 23.12.2003


Die absolute Höhe ist aber, dass die Eimer aus der S-Bahn-Chefetage, die hart daran mitgearbeitet haben, dass ein riesiger Teil des SPNV-Systems kurz vor dem Zusammenbruch steht, ganze Linien eingestellt wurden und Pendler nicht zur Arbeit oder zur Uni kommen, noch mit zünftigen Abfindungen belohnt werden und schon die nächsten ähnlichen Jobs haben!
limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


@601 Uncrowned

Sicher gäbe es die eine oder andere Möglichkeit, die Verantwortlichen im Interesse der Betroffenen/des Volkes "abzufinden". Mir kämen da ganz spontan eine Menge an diskussionswürdigen Ideen, leider kann ich diese nicht hier nicht äußern, da sie sich wahrscheinlich nicht mit den Forenregeln vertragen...

... naja, dann muß halt jeder seine Fantasie selbst fordern.

[Bearbeitet von limokombi (07-08-2009 - 16:21)]

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Und anschließend an linokombis Beitrag möchte ich noch einwenden, daß die DRG, also die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft, weder zu Anfang noch am Ende ihrer Zeit ein prima Betrieb war. Am Anfang stand der veraltete und zersplitterte Länderbahnfuhrpark, der dann mit enormem Aufwand saniert wurde, um 1945 wieder ein völlig marodes Chaos praktisch ohne Personenverkehr zu haben. Die beiden deutschen Nachkriegsstaatsbahnen mußten erneut gewaltige Anstrengungen unternehmen, um einen rationellen Betrieb hinzubekommen. Dafür war das Rollmaterial sowohl im Osten als auch im Westen unglaublich viel solider, komfortabler und haltbarer als der heutige "mehdornisierte" Schrott, der als Hightech verkauft wird. Ich war und bin seit 25 Jahren mit Unterbrechungen Bahnpendler und kann daher vergleichen: Was einem von DB-Regio zugemutet wird, ist unter aller Kritik im Vergleich zur vielgescholtenen "Behördenbahn" Deutsche Bundesbahn der achtziger Jahre. Anders sieht es übrigens mit vielen "echten" Privatbahnen aus, die manche oben kritisiert haben: Vergleicht man mal Betriebe wie die Vogtlandbahn oder die ErfurterIndustriebahn EIB mit der scheinprivaten DB-Regio, sieht diese in punkto Sauberkeit der Züge und Freundlichkeit des Personals dagegen ganz schön alt aus. Man kann also auch nicht generell sagen, daß Privatbahnen schlechter wären, im Gegenteil. Horrornachrichten wie die von der Berliner S-Bahn kommen immer nur von Ablegern derjenigen Bahn, die zwar nominell privat, deren Aktionär aber der Bund ist.
Gruß,
Marlene
icke WES

Beiträge: 767
Registriert am: 12.11.2004


Ich wohne in derr Nähe der Grenze zu den Niederlanden.

Ein niederländischer Reisender, der in einem x-beliebigen niederländischen Bahnhof einsteigt, gleich, ob es sich dabei um einen Dorfbahnhof handelt, der nur von so genannten Stptreinen angefahren wird oder um den Bahnhof Amsterdam CS, der dann in Grenznähe, z.B. in Venlo eine RegionalBahn oder einen RegionalExpress der DB betritt, um dann irgendwo in Deutschland, eben an seinem Reiseziehl, diesen Regionalzug wieder zu verlassen, der muss sich vorkommen, als wäre er in ein 3.Welt-Land eingereist. So schlecht ist der Zustand unseres SPNV.

In Holland werden die Züge wesentlich besser gepflegt, auch die älteren Modelle werden immer wieder modernisiert. Alle Bahnsteigkannten haben eine einheitliche Höhe über Schienenoberkannte und verfügen über eine Laufspur für Sehbehinderte und Blinde.

Bei uns in Deutschland gibt's 3 verschiedene Bahnsteighöhen, zuzüglich die Bahnsteige der S-Bahn-Netze Hamburg und Berlin, die noch wieder eine andere Höhe haben.

Und dann noch der Zustand dieser Bahnhöfe.

Die Züge sehen teilweise auch nicht besser aus. Der NRW- RE 13 besteht aus rot lackierten ehemaligen Silberlingen mit Sitzpolstern unterschiedlicher Bauart, nicht selten gestörten Türen dabei. Und wie der manchmal aussieht ... Naja. Da ist es noch zu verschmerzen, dass der Zugbegleiter zur Abfahrt noch mit der grünen Fliegenklatsche winkt und die Türen, die nicht defekt sind, lautstark zuknallen.

Gruß

icke WES!

standard

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Registriert am: 26.01.2002


Und nur nicht denken, der Wahnsinn sei schon vorbei! Neue Ausfälle aktuell, heute fielen wohl 75% der Züge (!) aus, diesmal sind´s "nur" die (für Notbremsungen/bei Ausfall der elektr. Bremsen notwendigen) RBZ:
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11602355/485072/Schon-im-August-gab-es-Hinweise-auf-neue.html
Die Frau Jungreiher ( ) behält nunmehr erstmal entsprechende 75% des monatl. Salairs für die S-Bahn ein (also schlappe 15 Mio) - eine ihrer wenigen Entscheidungen, die ich nachvollziehen kann...
CASI

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Hat zwar nichts mit S-Bahn zu tun:
Bei Bahnreisen bevorzuge ich generell den gepflegten 3 Zylinder Takt!

9.5.2009, 06.00 Uhr, Lippstadt HBF:
Sehr geehrte Fahrgäste, der FD 012 066-7 von Lippstadt nach Hamburg HBF über hastenichtgesehen und schlagmichtod fährt in Kürze ab. Planmäßige Ankunft in Hamburg HBF: 11.20, Vorsicht an der Bahnsteigkante!

Die ellenlange Zigarre in Form von 13 Schnellzugwagen mit dem tobendem Rußkübel davor setzte zu einer Zackigen und Geräuschvollen Anfahrt an.
Kurze Zeit später setzte das genußvolle 01/10 Röhren ein!
Kurz hinter Münster: Weichenstörung, 10 Minuten warten!
Ankunft in Hamburg: 11.20 Planmäßig!
Die Akustik von Münster bis Hamburg war allerdings absolut spektakulär!

Vielleicht sollte das Dampflokwerk mal wieder ein paar 74er ausspucken, dann klappt das auch mit der S-Bahn in Berlin wieder

framaus

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Also Casi,das ist aber ein bischen schnippisch.
Die bei der S-Bahn hatten nun nicht mal Zeit auszurechnen wieviel Mios Abfindung jeder kriegt,da kommt schon wieder son Problem.
Wenn das weiter so geht verhungern uns die Jungs von der ehem.Führung.????
Kannst du das verantworten????????????????????
mfg fm
Dirk 72

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@ CASI: Mir reichen bei Autos 2 Zylinder, ebenso bei der Baureihe 01!

Wenn ich 3 Zylinder hören will, dann lauscht das Ohr am Trans oder an ner 44!

icke WES

Beiträge: 767
Registriert am: 12.11.2004


... der westlichen Zivilisation angemessen:

http://www.rbb-online.de/etc/medialib/rbb/rbb/abendschau/abendschau_20090910_westlich.asx.format_0001.1.asx

standard

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"...die Bahnhofsdächer als Wartehallen oder zusätzliche Einstiegsmöglichkeiten freigegeben..."

- Wobei - kann alles noch so oder ähnlich kommen, wenn´s so weiter geht. Wer weiß, was sich als nächste Schluder-Katastrophe herausstellt?

standard

Beiträge: 19.357
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Mittlerweile ist im Berliner Senat der "weise" Gedanke aufgetauscht, die S-Bahn evtl. von der Bahn zu kaufen und in zukünftig eigener, städtischer Regie zu betreiben . Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, daß damit irgend etwas besser oder zuverlässiger werden würde...

Zum Thema S-Bahn/Bahnsicherheit kommt heute um 21.00 auf ARD ein sicherlich recht interessanter Beitrag.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
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Warum die S-Bahn nicht, wie die U-Bahn, unter dem Dach der BVG betreiben? Gab es im Untergrund ähnliche Probleme wie auf dem Gleis übertage?
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Dem Vernehmen nach läuft auch bei der BVG längst nicht alles rund - und die typisch berlinerische Geldknappheit ist dort auch nicht aussen vor. Keine sonderlich guten Voraussetzungen für Erwerb und reibungslosen Betrieb der S-Bahn, könnte man vermuten...
Ausserdem verdiente die DB sich (dank der so "erfolgreichen" Einsparungen der letzten Jahre) eine mehr als goldene Nase mit der S-Bahn - unwahrscheinlich, daß man überhaupt auch nur entfernt über einen (noch dazu günstigen...) Verkauf nachdenkt.

Der Bericht gestern war übrigens tatsächlich sehr interessant - unweigerlich kräuselten sich allerdings die Fußnägel bei all dem, was man dort erfahren mußte (und selbst dann noch, wenn nur etwa die Hälfte so stimmen sollte!).
Bremsen- und Wartungsprobleme waren spätestens (!) seit dem Kreuzberger Unglück von 2005 bekannt - es wurde (und teilweise: wird!) aber munter weiter gespart - zugunsten astronomischer Gewinnsteigerungen und gleichzeitig unter billigender Hinnahme erheblicher Risiken für die Fahrgäste.

Deluxe

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Ich hab mir das auch angeguckt...und bin doch halbwegs verdattert über das, was man so erfahren konnte. Geht man davon aus, daß dies nur die Spitze des Eisbergs ist, kommt man unweigerlich zu folgendem Schluß:
Jeder selbst gewartete Trabant bring mich sicherer ans Ziel als eine solche Himmelfahrtsbahn. und zwar grundsätzlich - nicht nur im Vergleich zur S-Bahn oder zu Berlin.
Aber letztlich war das doch alles sonnenklar, als die Bahn zur AG umgewandelt wurde und man anfing, von Börse zu faseln.

Und wieder wird meine Theorie von den vier Säulen einer Zivilgesellschaft bestätigt, die auf keinen Fall mit gewinnmaximierender Absicht einem Markt unterworfen werden dürfen:

Gesundheitswesen
Bildungswesen
Öffentliches Verkehrswesen
Infrastrukturnetze einschließlich Energieversorgung und Wasser

Wer dort Geld verdienen will/muß, kann dies nur und ausschließlich zu Lasten der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, zu Lasten des Gemeinwohls tun. Aber in einer Gesellschaft, in der individueller Eigennutz VOR Gemeinnutz geht, ist auch das logische Folge.

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Stimme zu, würde aber Verkehr und Versorgung zusammenfassen und dafür den Bereich Sicherheit/Justiz dazunehmen.
Gruß,
Marlene
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


In GB lief nach der Privatisierung entsprechnder Bereiche der Öffentlichen Hand einiges aus dem Ruder..... aber sowas wird gemeinhin gern und oft verschwiegen bzw. zur kurzfristigen ( und -sichtigen) Renditesteigerung billigend in Kauf genommen..... wenn man so will: ein Vorsatztat....
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