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Autor Thema: HIVpositiv?
Deluxe

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Etwas dazuverdienen bedeutet aber, nicht mehr als die bereits genannten 165€ zu bekommen. Die Spargeljobs sind aber nix für Teilzeitler, die wollen dort Vollzeit-Saisonkräfte. Mit Vollzeit kommt man aber über die 165€ - also wird die Stütze/ALG gekürzt.

Übrigens:
Ich habe Bewerbungen im Umkreis von etwa 800km verschickt - bis nach Liechtenstein. Man kann mir also sicher nicht vorwerfen, ich wäre mir für weite Wege zu fein... Ich bin mir aber sehr wohl für irgendeinen Hilfsarbeiterjob zu fein, der finanziell nichtmal das Sozialhilfeniveau erreicht! Dafür hätte ich nämlich mit Hauptschulabschluß aufhören können und mir Abitur und Studium erspart. Dann wäre ich nämlich schon 10 Jahre dabei - aufm Spargelfeld. Ich möchte nämlich eigentlich etwas mehr vom Leben, als Pampeljobs und Dauerarmut trotz Schufterei. Und diesen Anspruch habe ich mit Recht, solange es bei uns im Lande derart reiche Kapitalisten gibt, die unsereinem die Kohle bei jeder Gelegenheit aus der Tasche zwirbeln...

Und ganz nebenbei:
Mit Beendigung des Studiums habe ich einen ordentlichen Berg BaföG-Schulden. Der ist mit Billigjobs sicher auch nicht gut abzutragen, oder? Wenn ich also verlange, daß Studienabgänger halbwegs ordentlich bezahlt werden, dann auch deshalb. Übrigens werde ich mit meinem Abschluß die selbe BAT-Gehaltsklasse haben, wie eine 10-Klassen-Sekretärin. Direkt überzogen sind meine Forderungen also wohl kaum...

Und wenn man uns weismachen will, die Karre sei mit 165€-Tagelöhnern und Quasi-Leibeigenen aus dem Dreck zu ziehen, dann kann ich nur sagen: Macht weiter so! Solche Ansichten brauchen unsere ReGIERigen im Volk, dann ist ihr Profit samt Machterhalt noch lange Zeit sicher!

*HÜSTEL*

[Bearbeitet von Deluxe (30-07-2004 - 12:56)]

pwb601

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Na erstens mal ist das Spargelstechen reine Saisonarbeit, weil das Zeugs nunmal nicht im Winter wächst. Wie willst du "Vollzeit-Saisonkräfte" denn außerhalb der Saison beschäftigen? Vor allem, wer würde sich dazu bereit erklären, auf dieser Basis zu arbeiten? Versperrt man sich doch den Weg für "normale" 12-Monats-Arbeitsverträge mit.

Und mit Spargelstechen wird der Karren bestimmt nicht aus dem Dreck gezogen, da stimm ich dir zu, und mit den Billig-Jobs sowieso nicht.

Allerdings würde es helfen bzw ein guter Anfang sein, wenn einige Leute ihr recht anspruchsvolles Verhältnis zur gebotenen Arbeit mal ansatzweise überdenken würden. Möglichst viel Geld mit möglichst wenig Einsatz ist zwar schön, kann aber nicht funktionieren...

Abgesehen von allem hatte der freundliche russische Politiker vor einigen Jahrzehnten nicht unrecht, als er sagte, mit den Deutschen könne man keine Revolution machen. Von daher sollten wir noch eine Weile warten, bis sich sowas überhaupt lohnt.

Andre

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na Standard, wenns wieder unbedingt persönlich werden muß dann nur soviel: ich weiß ja nicht wie gut Du Bennies und meinen "Job" kennst... zumindest hab ich schon allerhand gearbeitet und mein Studium u.a. selbst durch ebensolche finanziert... mir sind im Leben und auch in den letzten 24 Monaten genug Leute begegnet, die nichtmal für 15 EUR pro Stunde (cash) bereit waren körperliche Arbeit zu verrichten und mehr als 8 Stunden sowieso nicht... ja, ich hege Gewerkschaften und Betriebsräten gegenüber durchaus Sympathien (auch durch eigene Tätigkeit), aber zumindest mein persönlicher Arbeits-Tag hat eben trotzdem manchmal mehr als die durch das Arbeitszeitgesetz festgelegten maximal 10 Stunden... plus Nebentätigkeit etc...
wir müssens nicht am Spargel und nicht an den 5 EUR festmachen, sondern diese auch hier durchschimmernde generelle Anspruchsmentalität gepaart mit massivem Sozialneid macht mich nicht gerade glücklich... ich könnte dann noch von den Typen erzählen, die anrufen und mitteilen man können sie diesen Monat nicht zwangsräumen (Mietschulden >12 Monate sind ja nicht so wild), da sie jetzt erstmal Urlaub machen würden und ähnliche Beispiele... das Leben in Deutschland ist manchen doch etwas zu bequem geworden
Feiertage kenne ich eh kaum, Urlaub auch nur wenig... aber wenn es mir dreckiger gehen würde, dann wäre das nicht freiwillig wie jetzt, sondern einfach normal daß ich mehr als nur das absolute MUSS für meinen eigenen Unterhalt tue.. da ist dieses MUSS eher noch nicht groß genug
Zoni

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Irgendwie wird mir Karl Marx immer unheimlicher da er fast immer Recht hatte !

Was Marx dennoch voraussah, erscheint am Ende dieses Jahrtausends geradezu unheimlich. Wie im Zeitraffer sah Marx die andere Seite des Kapitalismus: Ein großes Heer von Arbeitslosen steht einem ständig steigenden und konzentrierten Kapital gegenüber. Tatsächlich produzieren immer weniger Arbeiter immer mehr Waren. Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst, wenn auch nicht überall. Die Konzentration der Wirtschaft nimmt mit jeder Fusion weiter zu. "Mit der Expropriation vieler Kapitalisten durch wenige entwickelt sich ... die Verschlingung aller Völker in das Netz des Weltmarkts und damit der internationale Charakter des kapitalistischen Regimes." Ein Gespenst geht um in der Welt. Marx sah es, das Gespenst der Globalisierung.

Zoni

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Osnabrück/Berlin (rpo). Nach Ansicht der Arbeiterwohlfahrt (AWO) werden Konflikte auf den Straßen und eine neue außerparlamentarische Opposition die Folgen der Arbeitsmarktreform Hartz IV sein. Unterdessen fordern die Grünen Nachbesserungen, während Wirtschaftsminister Clement sagte, die geplanten kommunalen Billigjobs sollten "erst einmal Not lindern".
AWO-Bundesausschussmitglied Paul Saatkamp sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", spätestens im Januar werde sich der Ärger der Betroffenen "in Aggression und Gewalt" Bahn brechen. Er erwarte Handgreiflichkeiten in den Arbeitsagenturen, weil es zwar Kürzungen, aber keine Aussicht auf neue Jobs gebe. "All das läuft früher oder später auf eine neue außerparlamentarische Opposition heraus, die sich auch nicht scheuen wird, Konflikte auf der Straße auszutragen", warnte Saatkamp.

Zudem werde Hartz IV Familien auseinander reißen. Eltern äußerten zunehmend die Absicht, ihre erwachsenen arbeitslosen Kinder aus dem Haus zu schicken, damit diese das Arbeitslosengeld II erhielten und nicht allein vom Geld der Eltern leben müssten.

PDF ZUM DOWNLOAD
Arbeitslosengeld II - ein Muster des Antragsformulars

Langzeitarbeitslose versuchten zudem mit allen Mitteln, ihr Vermögen und das ihrer Familienmitglieder und Lebenspartner vor dem Zugriff der Arbeitsagenturen zu retten, sagte Saatkamp. Bankkonten würden leer geräumt. Viele ließen sich ihre Lebensversicherungen so weit auszahlen, dass die Restsumme den Betrag nicht übersteige, der für das Arbeitslosengeld II unschädlich sei. Das Arbeitslosengeld II, das 2005 eingeführt wird, entspricht Sozialhilfeniveau.

Unantastbare Vorsorgekonten vorgeschlagen

Die Grünen forderten höhere Freibeträge bei der Anrechenbarkeit der Altersvorsorge. Der sozialpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Markus Kurth, schlug ein Vorsorgekonto für jeden Bürger vor, das erst beim Renteneintritt frei werde. Man könne den Menschen nicht sagen, sie sollten ihre Altersvorsorge aufbauen, um ihnen die Versicherungen bei Arbeitslosigkeit wieder weg zu nehmen, sagte er zur Begründung.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will nach Informationen der "Financial Times Deutschland" sozialversicherungspflichtige Jobs für Langzeitarbeitslose vermehrt durch Zwei-Euro-Jobs ersetzen. Diese Jobs sollen in der Regel nicht länger als sechs bis neun Monate dauern, sagte Clement der "Sächsischen Zeitung". Vor allem jüngere Leute sollten sich nicht an solche bezuschussten Jobs gewöhnen. Von der Kinderbetreuung bis zum Gartenbau komme jede Arbeit in Frage, die nicht der örtlichen Wirtschaft ins Gehege komme. Die Zwei-Euro-Jobs seien ein Beitrag zur Linderung von Not. Clement forderte die Kommunen auf, diese Stellen bereits ab Oktober anzubieten.

Mit diesen Zwei-Euro-Jobs soll reguläre Beschäftigung nicht verdrängt werden. Darüber soll ein von Clement geplanter Beschwerderat wachen. Der frühere sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf wies im MDR INFO Spekulationen zurück, er könne einer der Ombudsleute in dem Rat sein. Gesetze sollten so gemacht werden, dass Ombudsleute zu ihrer Umsetzung nicht nötig seien, sagte der CDU-Politiker. Grundsätzlich begrüßte Biedenkopf die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe.

standard

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Ich weiß ja nicht, @andré, was an meinem Beitrag "wieder persönlich" (im Sinne von "persönl. angreifend") gewesen sein soll. Es stinkt mich einfach nur mehr und mehr an, daß in diesem Lande vor allem jene (Anwesende ausgenommen! ) nach harten und durchgreifenden Reformen schreien, die von diesen mit Sicherheit nicht betroffen sein werden.
Zu Deinem 15 €us/h - Beispiel: Ich wüßte nicht, daß in meinem Bekanntenkreis auch nur einer dabei wäre, der einen solchen h-Lohn als >Brutto< hätte. Was kennst Du also für Leute, die sowas >NETTO< ablehnen
"Sozialschmarotzer" gibt es sicherlich genug, aber von dieser abzockenden Minderheit auf die arbeitswillige (leider meist relativ chancenlose) Mehrheit zu schließen, halte ich für fragwürdig. Minijobs etc. lösen jedenfalls keinerlei Probleme - außer vielleicht statistische...
Übrigens gehe ich auch sehr oft So-und Feiertags arbeiten, 3-Schicht und auch schonmal 10h - Ich jammere darüber nicht, es gibt einen gewissen Freizeitausgleich und wird anständig bezahlt....wenn auch nicht mit 15€us die Stunde.
standard

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Zum Thema "Anspruchsmentalität" fällt mir da noch was ein: Für mich ist es keine "Mentalität", sondern ein legitimer Anspruch, wenn Jemand von einer VERSICHERUNG,
in die er möglicherweise schon Jahrzehnte Unsummen eingezahlt hat, im "Schadensfall" auch eine angemessene Leistung erwartet! - Und angemessen ist dabei für mich nicht, für ca. 3Kröten/h auf die Hand Spargel stechen, Straße fegen oder sonstwas gehen zu müssen.
Man rechne spaßenshalber mal aus, was man selber seit der Wende schon eingezahlt hat - es läppert sich!
steppi

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wer hier aber gemeint ist sind solche, die noch nichts bisher eingezahlt haben, aber einen Anspruch auf Leistungen stellen, und damit das Geld verprassen was andere wohlmöglich jahrzehntelang eingezahlt haben. Und das wird langsam zum Volkssport.
Deluxe

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Tut mir ja furchtbar leid - aber zum Einzahlen bin ich mit meinen 25 Lenzen bisher noch nicht gekommen. Weil ich nämlich erstmal etwas ordentliches gelernt habe um anschließend auch einzahlen zu KÖNNEN!
Wenn mir aber die Gelegenheit einen Job zu bekommen von vornherein genommen wird, weil entweder gar keine Jobs da sind oder Frauen und Behinderte diese Jobs bekommen (auch, wenn sie nicht besser, sondern vielleicht sogar ein wenig schlechter qualifiziert sind!!!), dann siehts eben trübe aus mit meiner Chance, auch einzahlen zu dürfen. Ich WÜRDE ja gern einzahlen, wenn man mich LIEßE! Und das sogar vor dem Hintergrund, daß ich meine Rentenbeiträge komplett umsonst einzahlen werde, weil ich aus diesem Topf in 40 (vielleicht auch erst in 55??? ) Jahren ganz sicher nix zu erwarten habe!

Und nur weil ich bisher erstmal eine Ausbildung gemacht habe, soll ich keinen Anspruch auf wenigstens Sozialhilfe mehr haben dürfen? Übrigens: ich habe mir ALH-Anspruch erarbeitet. Gleich nachm Abitur mittles Zivildienst. Das Geld ist verfallen, weil das länger her ist als 4 Jahre - nämlich 5! Hätte ich ein Jahr vergammelt damals - ich hätte die Kohle bekommen. So habe ich aufgepaßt, daß keine Lücken im Lebenslauf entstehen - und das ist die Quittung dafür.
Man könnte fast schlußfolgern, daß wer arbeiten geht oder anderweitig fleißig ist, schön blöde ist, weil derjenige nämlich immer nur aufs Dach bekommt. Ich würde keinem Sozialamt zur Last fallen, wenn ich jetzt meine noch ausstehenden Monate ALH bekäme. Außerdem wäre das eine Zeit, in der ich ohne Existenzangst eine Arbeitsstelle suchen könnte. Aber so gehöre ich weiterhin zu den Armen und komme nicht von da unten weg. Also zahle ich auch nix ein. Bitte, wenn ihr es so wollt...

Porschekiller

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Gut, das klang damals auch mal anders.
1998, zu Zeiten, als der Sprit noch bezahlbar war, der Dicke noch Kanzler war, gab es einen Typen in der SPD, der da lauthals gemeckert hat, daß fast 4 Millionen Arbeitslose und soooo hohe Abgaben für den normalen Arbeiter und Bauern-Typen nicht vertretbar sind und so weiter und so weiter. Es war die Rede davon, daß man den Normalsterblichen nicht noch weiter belasten darf, eher ihn noch entlasten müsste.
Und wenn man die Wirtschaft damit ankurbelt, kann man das Problem mit der Arbeitslosigkeit auch in den Griff bekommen.
Momentan wundere ich mich bloß, daß es noch keine 5...6 Millionen sind.
Aber wir können keinen gesunden Staat erwarten, wenn diese ReGIERung weiter in Richtung 6 Millionen Arbeitslose steuert.
pwb601

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PoKi: es sind wahrscheinlich mindestens 5-6 Millionen, weil jedes Jahr die Zählweise der Statistik geändert wird (es fallen immer mehr Leute raus, die gar nicht mehr erfaßt werden), aber die absolute Zahl aber trotzdem immer konstant bleibt ... wenn die mal ehrlich rechnen würden, kämen da ganz andere Werte heraus (und nicht nur da).
Deluxe

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Ich bin mittlerweile ziemlich sicher, daß wir eigentlich über ca. 10 Millionen real existierende Arbeitslose reden müßten. Mindestens 8 Millionen sind es auf jeden Fall, wenn man mal alle einrechnet, die neuerdings nicht mehr in der Statistik auftauchen...

Ich tauch ja auch nicht auf, weil ich noch ein paar Tage immatrikuliert bin. Trotzdem bin ich eigentlich arbeitslos...

[Bearbeitet von Deluxe (31-07-2004 - 21:03)]

Andre

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standard: die 15 EUR habe ich selbst im Auftrage eines Geschäftspartners in 14822 öffentlich (Aushang, Gemeindeversammlung, Gaststätte/Kneipe etc. überall wo man Leute vermutet die kurzfristig Zeit haben und Geld benötigen könnten) angeboten für körperliche Arbeit (Säckeschleppen, und zwar auch vor Ort), zwar auf zwei Wochen begrenzt, aber immerhin... und die Antworten waren... ach nö, ich krieg vom Amt genug und ähnlich... habe dann irgendwann auch Leute gefunden (mit ordentlich Anreiseweg) aber leicht wars nicht.. zumal es Termine gab die einzuhalten waren. beim zweiten Mal für einen einzigen Tag hab ich dann glüklicherweise ein paar der hier auch mitschreibenden bzw. -Lesenden gewinnen können

perönlich fand ich übrigens die Aussage daß es sich für mich oder pwb601 gut reden ließe mit sicheren jobs im Hintergrund. ich denke soviel weißt Du über uns nun auch nicht

Porschekiller

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Ja gut, Statistiken frisieren ist ja in Deutschland Tradition. Also, warum sollte man die Arbeitslosenstatistik nicht auch passend zurechtschnitzen?
Aber wer wird denn nicht in die Statistik mit eingerechnet?
Also, so weit ich weiß, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Zivildienst/ Grundwehrdienst, Teilzeitkräfte, 300 und Pfennige...arbeitskräfte und Sozialhilfeempfänger.
Und welche wurden 1998 noch mit reingerechnet?
Jedenfalls stinkt mir das langsam zum Himmel und überall, wo ich hinkomme höre ich das selbe. Aber warum wollen die alle noch bis Ende 2006 warten?
blue601

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es ist auch nicht grad von Nachteil wenn man VOR der Ausbildung drüber Nachdenkt wie die Chancen DANACH stehen. sollte heutzutage ja eigentlich selbstverständlich sein, zumindest beim studieren da hat man ja "die wahl"
Deluxe

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Sehr kluger Ratschlag!

Wenn einem von Fachkreisen im Jahr 1999 gesagt wird, daß genau DIESES Studium die sichere Wahl sei, weil die wachsende Informationsgesellschaft immer mehr Fachleute braucht, die diese Informationsfluten aufbereiten und benutzbar machen - was soll man dann bitte glauben? Wer konnte denn 1999 wissen, daß Rotgrün innerhalb von 5 Jahren dafür sorgt, daß kaum noch Leute eingestellt werden?
Und dabei hängts gar nicht mal so sehr an der Zahl der Stellen. Absolut gibts sogar einige. Relativ aber sind über 50% davon Teilzeitstellen (für mich mit Entfernungen bis zu 700km und damit von vornherein unwirtschaftlich bei 19,25 Wochenstunden - ich bewerbe mich trotzdem dort... ) UND dann bekommen diese Stellen entweder Frauen oder Behinderte. Und diesen Minderheitenwahn hat Rotgrün kräftig mit angeheizt und gefördert. Gesunde kräftige Männer haben keine Chance im öffentlichen Dienst. Und nun frage ich mich, warum Gleichberechtigung immer nur Bevorzugung von zwei bestimmten Gruppen heißt. DAS möchte ich wirklich mal wissen!

Da muß mir nun wirklich niemand etwas von "vorher mal nachdenken" erzählen...

Das Ergebnis ist für mich der Gang zum Sozialamt. Und damit das selbe finanzielle Niveau wie die Empfänger des ALG II à la Hartz...
Ich kann arbeiten, ich will arbeiten, ich kriege keine Kinder, bin gesund und fit - und trotzdem gehts (zumindest vorerst) aufs Abstellgleis - wirtschaftlich wie sozial...
Und das gilt nicht nur für mich, sondern für VIELE unserer Mitbürger.

[Bearbeitet von Deluxe (01-08-2004 - 19:40)]

standard

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@André: Ich hatte von >> evtl. sogar "sicheren" Jobs << gesprochen - weder das "evtl." noch die Anführungszeichen standen ohne Absicht da. (zumal wirklich "sichere" Jobs derzeit wohl eher Mangelware sind, von diversen Beamten mal abgesehen)
@steppi: Wie gesagt, es gibt durchaus genug "Sozialschmarotzer". - Aber eben auch genug Leute, die gerne arbeiten würden, nur leider keine andere Chance als die "Stütze" haben. Extrembeispiele á la "Florida-Rolf" werden wohl nicht ganz unbeabsichtigt in den Medien hochgespielt...

[Bearbeitet von standard (01-08-2004 - 21:40)]

steppi

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gerade sowas und noch vieles mehr sollte mehr hochgespielt werden, damit sich mal was ändert. Ich glaube um die 1700 Euro hat der monatlich erhalten.
Unter anderem gibt es deßhalb wenig Arbeitsplätze, weil die Lohnnebenkosten viel zu hoch sind. Die sind aber deßhalb so hoch weil sie ein soziales System finanzieren, welches nur zu häufig ausgenutzt wird, und damit immer teurer wird. Dadurch fallen wieder Arbeitsplätze weg, weil es unrentabel wird.
Für mich ist es nur logisch, dass Arbeitende entlasted und nicht Arbeitende weniger begünstigt werden. So können Arbeitplätze entstehen.
Deluxe

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Und das soll also nun das Allheilmittel sein? Na dann viel Erfolg mit diesem Modell! Wohin das führt, wird man sehen.

@steppi:
Dann belege doch Deine Aussage mal bitte anhand von Zahlen und Fakten! Wie groß ist denn der Anteil der Schmarotzer unter den Sozialhilfeempfängern?
Wieviele Langzeitarbeitslose sind denn freiwillig langzeitarbeitslos?
Ich sehe immer die Menschen in Neufünfland:
Die hatten bis 1990 ihre Arbeit, haben etwas ordentliches gelernt und werden nun nicht mehr gebraucht. Und dafür, daß man ihnen ihre gesamte Existenzgrundlage weggenommen hat, werden sie jetzt finanziell bestraft. Und beschimpft werden sie natürlich auch - sind ja alles nur Schmarotzer, die zu faul zum Arbeiten sind und Euch fleißigen Besserwissern auf der Tasche liegen, wie?

Hartz IV ist ein Konzept, das ausschließlich aus westdeutscher Sicht erarbeitet wurde. Und da drüben könnte es sogar halbwegs funktionieren, weil der Anteil an echten Langzeitarbeitslosen und echten Sozialhilfeempfängern dort deutlich geringer ist als hier. Noch!!!

(Ich rede übrigens von deutschen Arbeitslosen und nicht von irgendwelchen Aussiedlern und Langzeitasylbewerbern, die möglicherweise in einer dieser Rechnungen mit auftauchen könnten. Und ich rede auch nicht von den westdeutschen Anatolenghettos im Ruhrpott oder anderswo, wo es in einigen Stadtteilen fast NUR nicht-deutsche Nicht-arbeitende gibt, die aufgrund der deutschen Rechtslage Sozialhilfe erhalten, ohne jemals einen Pfennig in die deutschen Sozialkassen eingezahlt zu haben. Das aber nur am Rande... )

Hier im Osten trifft diese Regelung jedoch teilweise über 20% der Bevölkerung! Seht Euch z.B. die Lausitz zwischen Bautzen und Zittau an: über 25% Arbeitslosigkeit! Und davon ein guter Teil langzeitarbeitslos. Und die dürfen sich dann beschimpfen, noch weiter entwürdigen UND wirtschaftlich entmündigen lassen? Pfui Teufel!

Und noch eine kleine Bemerkung:
Wenn alles als langzeitarbeitslos gilt, was länger als 1 Jahr nix gefunden hat, dann wird das ganz schlimm. 1 Jahr ist verflixt schnell um - das werden einige, die die "Reformen" jetzt ganz toll finden, auch noch zu spüren bekommen...

steppi

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Und das soll also nun das Allheilmittel sein? Na dann viel Erfolg mit diesem Modell! Wohin das führt, wird man sehen.
Wenn das gesparte Geld richtig eingesetzt wird dann ist es ein richtiger Schritt. Schlaraffenland für alle kann nun mal nicht funktionieren.

@steppi:
Dann belege doch Deine Aussage mal bitte anhand von Zahlen und Fakten! Wie groß ist denn der Anteil der Schmarotzer unter den Sozialhilfeempfängern?
Leider gibt es darüber keine offiziellen Daten, aber mit offenen Augen durch die Welt gehen hilft da schon weiter, und das auch im Osten!
Wieviele Langzeitarbeitslose sind denn freiwillig langzeitarbeitslos?
Ich sehe immer die Menschen in Neufünfland:
Ich sehe immer beide Seiten
Den Arbeitsmarkt der DDR mit dem jetztigen zu vergleichen ist leider nicht möglich, da es sich um verschiedene Wirtschaftssysteme handelt. Und das die Produktion der DDR marode war steht wohl außer Frage.
Hartz IV ist ein Konzept, das ausschließlich aus westdeutscher Sicht erarbeitet wurde. Und da drüben könnte es sogar halbwegs funktionieren, weil der Anteil an echten Langzeitarbeitslosen und echten Sozialhilfeempfängern dort deutlich geringer ist als hier. Noch!!!
Das mag schon sein.
(Ich rede übrigens von deutschen Arbeitslosen und nicht von irgendwelchen Aussiedlern und Langzeitasylbewerbern, die möglicherweise in einer dieser Rechnungen mit auftauchen könnten. Und ich rede auch nicht von den westdeutschen Anatolenghettos im Ruhrpott oder anderswo, wo es in einigen Stadtteilen fast NUR nicht-deutsche Nicht-arbeitende gibt, die aufgrund der deutschen Rechtslage Sozialhilfe erhalten, ohne jemals einen Pfennig in die deutschen Sozialkassen eingezahlt zu haben. Das aber nur am Rande... )
Komisch denn genau solche und andere Arbeitsscheue meine ich.
Hier im Osten trifft diese Regelung jedoch teilweise über 20% der Bevölkerung! Seht Euch z.B. die Lausitz zwischen Bautzen und Zittau an: über 25% Arbeitslosigkeit! Und davon ein guter Teil langzeitarbeitslos. Und die dürfen sich dann beschimpfen, noch weiter entwürdigen UND wirtschaftlich entmündigen lassen? Pfui Teufel!
Das ist eben das dragische. Aber warum sollen andere dafür zahlen? Ich hätte auch gerne ein gemütliches Häuschen in Sachsen. Es muß dort die Wirtschaft angesiedelt werden, und dazu muß es Anreize geben. Das genau dabei Hartz 4 auch nicht helfen kann ist mir schon klar, aber es kann andere entlasten und schafft prinzipiell Arbeitsplätze.
Und noch eine kleine Bemerkung:
Wenn alles als langzeitarbeitslos gilt, was länger als 1 Jahr nix gefunden hat, dann wird das ganz schlimm. 1 Jahr ist verflixt schnell um - das werden einige, die die "Reformen" jetzt ganz toll finden, auch noch zu spüren bekommen...
Ein Jahr kann auch verdammt lang sein, wenn man der Arbeit Willen, seine Heimat verlassen hat um dann zu sehen wie andernorts gearbeitet wird.

Zoni

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Ich freue mich schon auf folgende Schlagzeile

"Gestern abend stuermten 8 Millionen der 4 Millionen Arbeitslosen den Bundestag. Da 4 Millionen gar nicht existieren wird gegen Sie auch keine Strafanzeige gestellt "

Zoni

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@steppi:

Diese Gruetze von zu hohen Nebnkosten erzaehlen Dir die Poliker. Wir haben zu grosse POLITIKER Nebenkosten

Schau nach Norwegen oder Daenemark wo die Nebenkosten extrem hoch sind und trotzdem eine AL Quote von unter 3 Prozent ist
Es ist genug Geld in D da es muss nur gerecht verteilt werden.

pwb601

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Meckern die Leute in Norwegen und Dänemark auch, daß ihnen 35 Stunden Arbeit je Woche eigentlich auch noch zuviel sind? (hab letzte Woche so einen Fall erlebt... )

Denke aber auch, wenn das Geld nicht immer nur vom kleinen Mann in die Taschen der Politiker wandern würde, sondern in einer Art _Kreislauf_ die Steuereinnahmen wenigstens teilweise vernünftig investiert würden (in das Land, nicht in die Dienstkarossen und 5stellige monatliche Politiker-Renten), dann wäre das bestimmt nicht verkehrt ...

Überhaupt Geld, wir sollten eine neue Hyperinflation schaffen, damit ließen sich die Staatsschulden ziemlich einfach loswerden (oder gibts dabei auch sowas wie Wertsicherungsklauseln?)

charlie601

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Also @pwb601, ich hab keine Ahnung in welcher Welt du arbeitest. Mir war es noch nie vergönnt 35 Stunden/Woche zu arbeiten. Vor 1990 waren es 8,75 Std./Tag x 5 Werktage (sicherheitshalber: 8 Stunden und 45 Minuten pro Tag) und danach auch immer mehr wie 40 Stunden. Hier im Osten müsste ja erstmal die 40 Stundenwoche eingeführt werden. Bevor die für uns nicht existierende 35 Stundenwoche abgeschafft wird. Ach ja, solche Sachen wie Weihnachtsgeld - hab ich bis 1998 bekommen, ca. 50,- bis 80,- DDR-Mark. Danach ist es entfallen. Urlaubsgeld kenne ich nur aus Zeitungsberichten ...

Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


quote:
Es ist genug Geld in D da es muss nur gerecht verteilt werden

Genau DAS ist der Punkt!!!

Andre

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Registriert am: 23.04.2000


na klar und wie sieht Eure "gerechte Verteilung" aus? alle Prasser und Tunichtgute bekommen das was sich andere erarbeitet haben? nein danke, so ne Scheiße muß ja nun echt nicht sein...

ist Euch schonmal aufgefallen, daß in Deutschland niemand verhungern muß, niemand ohne Dach überm Kopf sein muß, niemand ohne Bildung bleiben muß... und nun auch noch ein Anspruch auf anderer Leute Vermögen? nein, keine Anspruchsmentalität, ach woher denn...

auch keinen Anspruch auf BAT-Bezahlung anmelden (weiter oben gelesen)... gehts noch anders?

Beppo

Beiträge: 12.828
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Ich merke gerade, das die Fronten sich wieder mal verhärten, sicher auch verursacht durch Mißverständnisse. Ich will dabei aber keine Partei ergreifen.
Versucht bitte, sachlich zu bleiben.

Einen ausführlichen Kommentar von mir gibts evtl. morgen, heute bin ich zu müde dazu.
Gute Nacht.

Andre

Beiträge: 2.911
Registriert am: 23.04.2000


vielleicht ists auch einfach so, daß es einem langsam immer schwerer fällt NICHT zu antworten
charlie601

Beiträge: 944
Registriert am: 17.09.2003


Ich ärgere mich etwas, da ich mit "HIVpositiv?" schon vom Titel her etwas respektlos ein durchaus aktuelles Problem angesprochen habe. Ich bitte jedoch auch um Achtung der vielen persönlichen Meinungen. "OffTopic" soll es bleiben und nicht zur Unsachlichkeit führen.

Deluxe

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Soso...

quote:
ist Euch schonmal aufgefallen, daß in Deutschland niemand verhungern muß

Stimmt - bisher ist das noch so.
quote:
niemand ohne Dach überm Kopf sein muß

So? Na da staune ich aber, woher dann die vielen Obdachlosen kommen. Sind sicher alle nur zu faul zum Arbeiten, gell?
quote:
niemand ohne Bildung bleiben muß...

Ach nein??? Und was ist dann in unseren Schulen los? Warum bringt PISA solche Ergebnisse? Jemand, der nach Klasse 10 immer noch nicht richtig lesen kann oder den Realschulabschluß mit einer knappen "4" runterreißt, der IST ohne Bildung geblieben!!! Oder Stichwort Studiengebühren. Welcher Normalbürger soll denn die 500€ pro Semester noch aufbringen können? Am Ende studieren nur noch Reiche und genau das war das Ziel: die herrschende Kaste will unter sich bleiben...
quote:
und nun auch noch ein Anspruch auf anderer Leute Vermögen

Jawohl - genau darauf! Weil dieses Vermögen nämlich in erster Linie daraus resultiert, daß andere Leute immer weniger bzw. gar nichts mehr haben! Sonst würde es ja gar nicht gehen. Ich spreche nicht von Leuten, die ihre 2000 oder 3000€ im Monat haben (was ja eigentlich schon recht viel und selten ist), sondern von denen mit einer oder mehreren weiteren NULLEN hinten dran!!!
Das hat Marx übrigens vorausgesehen, wie es wird, wenn der Kapitalismus sich ungehindert "entwickelt". Genau so stehts geschrieben...

Und was die BAT-Bezahlung betrifft:
Ich weiß nicht, ob Du jemals die Tabellen gesehen hast und was für Phantasiebeträge Du da vermutest. Aber eins ist klar: reich wird man damit nicht. Muß ja auch nicht sein, denn mir genügt es, normal davon leben zu können. Und das kann man von einer BAT Vb durchaus. Vollzeit versteht sich.
Aber eins mußt Du wissen:
Ein Fließbandarbeiter bei Opel in Eisenach(!) erhält deutlich mehr als ein BAT Vb-Angestellter. Der Opelmann 2.300€, der Angestellte etwa 1.900€. Brutto. Und deshalb laß ich mir da nix aber auch gar nix erzählen, von wegen "Anspruchsdenken" oder solchen Sachen...

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