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Autor Thema: HIVpositiv?
Andre

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nur zwei Antworten: ich arbeite in einem Wohnungsunternehmen - und ich kenne die Verpflichtungen der Unternehmen (gesetzlich bzw. da wo nicht gesetzlich zumindest vertraglich mit den Kommungen und Ländern vereinbart) JEDEM Bedürftigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Wenn ein Obdachloser bzw. von Obdachlosigkeit Bedrohter mit dem entsprechenden Zuweisungsschriebs vom Amt vorbeikommt müssen wir ihm ne Wohnung zur Verfügung stellen. Daß einige trotzdem die Parkbank vorziehen (und nebenher ne verwahrloste Wohnung haben die sie nicht nutzen) können wir nun auch nicht beeinflussen. Außerdem gibt es dann noch diejenigen, die absolut keinen Wohnraum wollen... oder denen eine Altbauwohnung einfach nicht genug Komfort bietet... aber da wäre ich dann wohl wieder bei Anspruchsdenken

ach ja und außerdem kenne ich den BAT recht genau

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Ich schweife jetzt mal etwas ab:
Ich persönlich habe zum Beispiel den Beruf des Instandhaltungsmechanikers (man könnte auch Betriebsschlosser sagen) erlernt und danach im Ausbildungsbetrieb gearbeitet. Und zwar im Uranbergbau untertage bei der SDAG Wismut (Sowjetisch-Deutsche-Aktien-Gesellschaft) im Raum Aue.
Schwere, gefährliche Arbeit im 3-Schichtsystem, aber gut bezahlt (es gab jeden Februar Jahresendprämie [die gab es auch in anderen Betrieben] und jeweils im Monat des Firmeintritts eine Treuprämie in Höhe von 200% des Durschnittlohnes) und wir hatten ein eigenes Gesundheitswesen, Transportbetrieb, Urlaubsplätze usw. usf.

Ich würde diese Arbeit heute noch machen, aber leider stehen nicht mal mehr die Schachttürme

Warum ich das erzähle? Weil mir damals gesagt wurde, das ich einen sicheren Job lernen werde und meine Zukunft in dieser Branche sicher sei. Was daraus geworden ist, sieht man ja...
Genauso geht es Deluxe im Moment. Er hat sich für ein Studium entschieden, weil ihm gesagt wurde das in dieser Richtung Fachleute gebraucht werden. Andere in seinem Alter haben in der Zeit vielleicht schon irgendwo im Westen gearbeitet und Geld verdient. Er hat jetzt alles bestanden und will sein Wissen anwenden - nur leider gibt man ihm die Möglichkeit nicht.
Das frustet natürlich.

Zum Thema Geldverteilung:
Mir sind letztens die Diäten der Politiker in der Blöd-Zeitung in die Hände gefallen - mein lieber Mann!
Ich stehe auf dem Standpunkt, das es viel zu viele Politiker / Abgeordnete usw. gibt, die diesen Job nur wegen des Geldes machen. Aber da gehören Leute hin, die das aus Berufung und Überzeugung tun.

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


@charlie601: "Also @pwb601, ich hab keine Ahnung in welcher Welt du arbeitest. Mir war es noch nie vergönnt 35 Stunden/Woche zu arbeiten."

Mir, wenn ich neben dem Studium arbeite, schon gar nicht, wenn ich studieren mit lernen gleichsetze, ebenfalls nicht, und so wird es auch später nicht sein, und ich _will es mit Sicherheit auch nicht_! Aber es gibt hier (=wo ich wohne) tatsächlich einige Leute, bevorzugt 35-55 Jahre alt, die eben meinen, mehr als 35 Stunden/Woche seien eben nicht akzeptabel, und die gleichzeitig mosern, wenn das Urlaubs- oder Weihnachtsgeld gekürzt (gekürzt! nicht gestrichen!) werden. Wollte ja nur sagen, dafür hab ich kein Verständnis mehr, denn das ist eine Mentalität, mit der man nicht weiterkommen kann.

@Beppo: wie wärs mit einer Obergrenze auf sämtliche Gehäter für Politiker (in "angemessenem" Rahmen, also wahrscheinlich deutlich über hier genannten "guten" Zahlen)? Zumindest 5stellige Ausreißer ließen sich so vielleicht verhindern ... oder what about Streichen aller Zuschüsse/Vergünstigungen und normales Einzahlen in die Sozial- und Rentensysteme?

[Bearbeitet von pwb601 (03-08-2004 - 10:12)]

Zoni

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Hm ich arbeite im Westen auch 40 Stunden die Woche und Urlaubs und Weihnachtsgeld gibts auch nicht.

Noch Fragen ?

Ich verdiene fuer meine Branche relativ durchschnittlich aber es ist fuer mich mehr als ausreichend und eine Familie koennte ich damit auch ernaehren.

Habe auch nen Job bei der BVA in Koeln angeboten bekommen. Haette da auch BAT bekommen - und das war in der Tat weniger als ich jetzt verdiene.

standard

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Ich arbeite - mindestens - 39 h/Woche, in der Saison oft auch Sa/So. ABER: im Gegensatz zu "früher" (bis vor ca.2Jahren beim halsabschneidenden Krauter ) habe ich jetzt ein Zeitkonto und bekomme Sonntagszuschläge etc.. Also im Prinzip das, was sich normalerweise gehört! Doch damit gehöre ich im Osten definitiv zu den Privilegierten, die meisten arbeitenden Leute sind eher schlechter dran...
Zum Thema "es gibt genug Geld in D.land - es ist nur schlecht verteilt": so ist es definitiv! Aber, @andré, es geht hier nicht darum, jemand Wohlhabenden sein Vermögen steitig zu machen! Wohl aber darum, daß vom Staat - nach wie vor! - teilweise mit vollen Händen zum Fenster hinausgeworfene Steuergeld endlich maß- und sinnvoll einzusetzen! Und dazu würde ein kleinerer Bundestag, bescheidenere Diäten/Zusatzzahlungen etc. genauso sinnvoll beitragen, wie endlich das Ausmerzen solcher (gelinde gesagt!) Frechheiten wie die -zig 1000 €uro Buschzulage für jene Ex-Telekom-Beamten (- 15 Jahre nach der Wende wohlgemerkt!!!). Aber wir haben´s ja scheinbar immer noch reichlich...
Andre

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na worums hier einigen zu gehen scheint ist aber dann doch etwas anders beschrieben worden
Beppo

Beiträge: 12.828
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Genau das meinte ich mit Mißverständnissen im Forum!
Den geschriebenen Satz kann man eben leider nicht so betonen, wie den gesprochenen - und so kommt manches anders an, als man es meint
Deluxe

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@Beppo:
Und woher rührte Deine vergleichsweise gute bis sehr gute Bezahlung bei der Wismut?
Weil Du damit WERTE geschaffen hast. Und wer Werte schafft, muß dafür auch ordentlich bezahlt werden - das ist nur gerecht. Und deshalb habe ich auch gar nix dagegen, wenn der Opelaner ordentliches Geld für das bekommt, was er tut. Denn er schafft ebenfalls Werte.

In meiner Branche sorge ich dafür, daß die, die Werte schaffen, die dafür nötigen Informationen und den Bildungslevel erhalten. Somit schaffe ich nicht unmittelbar Werte, sondern nur mittelbar. Und dafür möchte ich auch Geld haben, von dem ich leben kann. Das muß gar nicht soviel mehr sein, wie der Normalarbeiter erhält - wegen der Werte, Ihr wißt schon...
Nur: es kann eben nicht angehen, daß man nach dem Studium, das deutlich mehr kostet als eine Lehrausbildung, keine Chancen hat, diese Kosten wieder zu decken... Und es kann auch nicht sein, daß ein Zehnklassenschüler mit Lehre einen Hochschulabsolventen mit Zwölfklassen-Abi und Diplom finanziell nachher auslacht. Das KANN nicht stimmen irgendwie...
Es müssen keine Differenzen von mehreren Tausen Euro sein - überhaupt nicht. Aber irgendwie muß sich jahrelanges Schulbankdrücken doch auch mal auszahlen, meine ich. Denn während der Arbeiter ab dem 16. Lebensjahr und für die Ausbildung Geld BEKOMMT, muß der Studierende bis zum Abschluß mit etwa Mitte 20 für seine Ausbildung zahlen. Also sollte er hinterher auch einen kleinen Ausgleich erwarten dürfen...

Andre

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und wer bis 40 braucht um sein Studium zu beenden muß danach natürlich noch mehr Gehalt bekommen, auch ne klare Argumentation...

manches Studium (ja, ich hab auch studiert) ist eben doch nur ne Fehlinvestition also keine Werte geschaffen... und Fehlinvestitionen kann man nur schnell abschreiben und nen neuen Versuch starten... um dann hoffentlich ne höhere Rendite rauszuholen...

Deluxe

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Ich bin noch nichtmal 25 - von Langzeitstudent kann wohl keine Rede sein...
Und ein eigentlich ganz ordentliches Studium zur Fehlinvestition zu erklären, ist schon fast ein bißchen frech gegenüber anderen. Ein weiteres werd ich nämlich nicht machen - aus wirtschaftlichen Gründen...
Andre

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ich habe auch nicht Dich zum Langzeitstudenten erklärt zumal mir bekannt ist, daß Du noch nicht 40 bist... trotzdem habe ich eben mal versucht Deine Argumentation logisch fortzusetzen
Porschekiller

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Ach Gottel nee.
Wenn ich hier höre, 35 Stunden-Woche und dafür 2000 Euro.
Mir würde es reichen, wenn ich mir weiterhin meinen Trabi leisten kann, die Wohnung behalten kann und ab und zu mal einen drauf machen kann.
Urlaub wäre auch mal nicht schlecht, gab es seit 1999 nicht mehr.
Und wenn die Wohnung dann noch so groß wäre, daß ich mich drinne wohlfühle UND meine Arbeitsstelle dann noch relativ sicher ist, dann hätte ich keinen Grund mehr, mich zu beschweren.
Ich würde dafür auch wieder auf 3 Schichten gehen und auch auf einen Teil meines Urlaubes verzichten.
Aber leider geht das nicht in diesem System. Zumindestens nicht, wenn man in Ostdeutschland lebt.
Also, zumindestens nicht, wenn man nicht mindestens 2 Jobs und eine schwarze Stelle hat. Dann hat man aber keine Freizeit mehr, um einen drauf zu machen.
Geht bestimmt vielen so, die sich hier aufregen.
standard

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Im Nachhinein ist es mir sauer aufgestoßen, daß es für "einige hier im Forum" im Umkehrschluß kein Problem zu sein scheint, daß es jetzt ausgerechnet den kleinen Leuten massiv an ihr sauer erspartes "Vermögen" geht. Die Vermögenssteuer wurde vor Jahr und Tag ersatzlos abgeschafft (geschätzte Einbuße: 16Milliarden). Die HarzIV-"Einsparungen" sollen angeblich ca. 4Milliarden bringen...kein weiterer Kommentar!

[Bearbeitet von standard (04-08-2004 - 19:00)]

Porschekiller

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@Standard: Meinst du jetzt die "Vermögen" der kleinen Leute oder die, der kleinen Leute?
Die Eltern sollen laut Hartz 4 die Sparbücher ihrer Kinder plündern.
Von was sollen dann noch die Studiengebühren gezahlt werden?
Deren Einführung ist ja nun auch keine Frage des Machen oder nicht machen, sondern nur noch die Frage nach dem "Wann?".
Wie war das gleich noch mal? "Die Würde des Menschen ist unantastbar."?
Diese ReGIERung ist einfach nur noch schäbig und reudig! Sägt sie ab!!!
standard

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- Die nächste wird auch nicht viel besser reGIERen... Die Sache mit den Ersparnissen der Kinder ist die nächste Sauerei, die an´s Tageslicht kommt - dient angebl. dazu, "Geldtransfairs" von den arb.losen Eltern auf die Kinder zu verhindern. Nur: Die meisten Kindings bekommen nunmal z.B. von Opa und Oma ein Sparbuch o.ä. geschenkt/angelegt, um später für ihren Start in´s Leben oder die Ausbildung etc. was auf der Kante zu haben. Auf die Art wird auch noch den Kindern der arbeitslosen Eltern von vorn herein der finanzielle Boden unter den Füßen aufgeweicht - noch mehr, als er´s sowieso schon ist...
Aus Deiner Frage bin ich übrigens nicht so recht schlau geworden, @Poki...bitte dem alten Mann die Sache nochmal etwas präzisieren!

[Bearbeitet von standard (05-08-2004 - 15:29)]

Porschekiller

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Also, ich meinte das mit den 2 kleinen Männern so: ein kleiner Mann, so kurz vorm 10. Geburtstag oder
einen kleinen Mann im Sinne von "geht zwar den ganzen Tag racken, hat aber trotzedem nichts von", also der normale Arbeiter und Bauern-Typ.
ABER: Ich habe hier auf der T-Online-seite was gefunden, was doch recht interessant klingt:
Bundeskanzler Gerhard Schröder begutachtet kritisch den Presse-Spiegel (Foto: ddp)
In der SPD sorgt ein elektronischer Kettenbrief für Wirbel. In der Mail, die an der sozialdemokratischen Basis kursiert, wird aus Wut über die Reformpolitik zum Sturz von Kanzler Gerhard Schröder aufgerufen. Die SPD-Führung wollte sich nicht äußern - man kenne das Schreiben nicht.
"Alarmruf"
Der von der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" veröffentlichte "Alarmruf" ist adressiert an "alle SPD-Mitglieder, Ortsvereine, SPD-Verantwortliche und an die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD (AfA), an Arbeitnehmer und Gewerkschafter", die diesen Aufruf unterzeichnen sollen. In dem Schreiben heißt es: "Wir rufen auf, gemeinsam zu handeln: Schröder muss gehen - Kurswechsel sofort!"
Das Land vor dem sozialen Verfall retten
Man wolle "das Land vor dem sozialen Verfall retten und die Fundamente des Sozialstaats" bewahren, SPD und Gewerkschaften verteidigen, "die in ihrer Existenz bedroht sind". Außerdem solle zum Wahlauftrag der SPD von 2002 zurückgekehrt werden. Die sozialdemokratischen Abgeordneten im Bundestag sollten auf den "Kurswechsel" verpflichtet werden und "als erstes Hartz IV" zurücknehmen. Deshalb "kommt es auf uns an, auf die große Mehrheit der SPD-Mitglieder und -Wähler."
"Die SPD gehört nicht Schröder"
"Wir lehnen uns auf gegen den unfassbaren sozialen Rückschritt, der über uns hereinbrechen soll", heißt es unter anderem in dem Kettenbrief. Der "verantwortungslose Starrsinn wird die SPD unausweichlich zum Untergang verurteilen, wenn die sozialdemokratischen Mitglieder und Wähler" Schröder "nicht in den Arm fallen", steht in dem Aufruf. Die SPD gehöre nicht Schröder.
Nur ein Ausweg aus der Krise?
"Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber wir sind der festen Überzeugung, dass es keinen anderen Ausweg aus der Krise der Partei, keine andere Möglichkeit für einen Kurswechsel zu einer wirklich sozialdemokratischen Politik gibt, als zu sagen: Schröder muss gehen - ob er will oder nicht!", heißt es weiter.
Schreiben kursiert im Internet
Auf die SPD-Kandidaten bei den anstehenden Landtags- und Kommunalwahlen solle eingewirkt werden, damit sie sich zur Ablehnung der Agendapolitik bekennen. Hinter dem "Alarmruf" stehen offenbar frustrierte Sozialdemokraten: "Die Initiative für den Aufruf wurde auf einem regionalen Treffen, zu dem die regionale Redaktion der Zeitung "Soziale Politik & Demokratie" am 10. Juli 2004 in Köln eingeladen hatte, ergriffen. An dem Treffen teilgenommen haben SPD-Mitglieder, traditionelle SPD-Wähler und Gewerkschafter", heißt es in dem im Internet kursierenen Schreiben.
Brief aus NRW?
In der SPD-Bundeszentrale wollte zu dem Kettenbrief niemand Stellung nehmen. "Der Brief liegt uns nicht vor", sagte ein Sprecher. Deshalb könne dazu auch nichts gesagt werden. Niedersachsens SPD-Chef Wolfgang Jüttner sieht in dem Kettenbrief keine Gefahr für Schröder. Der Inhalt des Briefes sei "hinreichend konfus", sagte Jüttner der Nachrichtenagentur ddp. Der "Alarmaufruf" stamme augenscheinlich von "verärgerten Leuten" aus Nordrhein-Westfalen.
Jüttner: Falsche Vorstellungen
Der Brief werde innerhalb der SPD jedoch nur wenig Anklang finden, betonte Jüttner. Die Verfasser brächten sich nicht in die innerparteiliche Debatte ein. "So gehen wir mit unseren Spitzen nicht um", sagte Jüttner. An die Verfasser des Schreibens gerichtet, sagte er: "Liebe Leute, diese Welt, die Sie sich vorstellen, gibt es so nicht." Jüttner sagte, für ihn selbst sei es sehr schwierig gewesen, an den Brief heranzukommen.

Sorry, der Text ist ellenlang. Wie gesagt, T-Online.
Wenn es da Copyrights draufgeben sollte, dann würde ich bitten, mir das mitzuteilen oder zu löschen.

Deluxe

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An der SPD-Basis gärt es schon lange. Und wer sich ansieht, wie die Mitglieder reihenweise austreten, sieht das auch.
Ein guter alter Sozialdemokrat, der mit dem Herzen bei der Sache ist, KANN diese Politik gar nicht mit tragen.
Denn sie ist weder sozial noch demokratisch. Nie hätte man geglaubt, daß die SPD-Führung derart ins Gedärm des Kapitals kriecht und dort so ausgiebig leckt und schleckt wie es momentan der Fall ist. Von einer CDU oder FDP erwarte ich nichts anderes - aber ausgerechnet die SPD...
Naja - die Quittung folgt spätestens 2006, leider wahrscheinlich zugunsten der CDU, die der ganzen Sache dann noch eins draufsetzen wird...
Schorschle

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@deluxe:
so ist es! wenn die CDU mit all Ihren Forderungen im Vermittlungsausschuß durchgekommenwäre, würde H IV noch viel härter zuschlagen.
Ist jetzt schon der absolute Hammer, und die "Ansätze" Leute in Arbeit zu bringen sind nicht einmal als lachhaft zu bezeichnen.

Es kommt mir irgendwie so vor, als ob die schon bgriffen haben, was sie da für Schei.. fabriziert haben, da aber nicht rauskommen ohne ihr "Gesicht" zu verlieren.
Grotesk!

Ich bin mal gespannt wie die Massenproteste auf der Straße im Januar aussehen werden, das Problem ist nur, wenn dann die Regierung abgsägt wird, kommt es noch schlimmer!

charlie601

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@deli, von welcher Basis sprichst du hier? Was ist ein guter alter Sozialdemokrat?

Unlängst in meiner Heimatpresse zu lesen: "Die SPD-Hochburg... hatte bis 1933 rund 4.800 Mitglieder. Gegenwärtig sind es nur noch ganze 40...". Schuld an der Situation ist Ostdeutschland, durch die Zwangsvereinigung von KPD und SPD. Nach 1989 hat die SPD nicht mehr gepunktet. Na vierzig Mitglieder, da kann ja jeder provinziale Sportverein mithalten. Das unverschämte ist nur ihre Bezeichnung als "Volkspartei". Welches Volk vertreten sie??? Was sind Volksparteien???


Zoni

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@deli:

Leider ist es heute so dass eine gute Ausbildung oder ein Studium keine Garantie ist fuer nen festen und gut bezahlten Job.
Du bist selbst Dein eigener Herr und musst selbst etwas aus Deinem Leben gemacht.

Ein Beispiel:

1993 habe ich mein Abitur mit "gut" bestanden
Danach habe ich eine Lehre als Industriekaufmann gemacht welche ich auch mit "Gut bestanden habe"

Dann Zivi 13 Monate.
Danach Bewerbungen ueber Bewerbungen.
Irgendwann hatte ich dann mal nen JOb bei ner Spedition: Eine Strecke 49 km. Bekommen habe ich 2100 DM Brutto.

Dann war ich bei NETTO. Schuften bis zum umfallen fuer 1400 DM Netto.

Dann habe ich ein Jahr bei LIDL und Schwarz gearbeitet im Lager und habe Kolies zusammengepackt auch ein verdammt harter Job.

Dann bin ich nach Irland gegangen zu Compaq habe mich da hochgearbeitet und ein Jahr lang Zertifizierungen im IT Bereich gemacht.
2001 bin ich von einer deutschen Firma abgeworben wurden.

Dort habe ich zuerst Telefonsupport gemacht 1 Jahr spaeter war ich Teamleiter und nun bin ich Netzwerkadminsitrator und verdiene so gut wie ein studierter.

Was ich damit sagen will ist das die Zeiten vorbei sind wo sich der Staat um alles kuemmert

Deluxe

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@Zoni:
Niemand verlangt, daß sich der Staat um einen Arbeitsplatz für mich kümmern soll. Was mich aber stört, ist, daß der Staat meine potentiellen Arbeitsplätze vernichtet!!!

Kluge Ratschläge à la "Ein jeder ist seines Glückes Schmied" helfen dem Betroffenen nicht wirklich weiter...

charlie601

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@zoni, Zitat: "... Was ich damit sagen will ist das die Zeiten vorbei sind wo sich der Staat um alles kuemmert." Das ist gegenüber @Deli keine konkrete Antwort.

Wenn der Staat sich nicht mehr um "alles" kümmern muß, so müsste er ertmal das Grundgesetz (Verfassung) ändern, und den Artikel 12 überarbeiten oder löschen.

"Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder aufgrund eines Gesetzes geregelt werden (Artikel 12, Abs. 1, Grundgesetz der BRD)."

Zum Glück kennen die wenigsten Staatsbürger ihre eigene Verfassung. (Die Promi-News auf ... sind viel, viel wichtiger ... )

Zoni

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Ich habe mich vielleicht etwas ungluecklich ausgedrueckt.

Ich meinte nur Deli sollte nicht erwarten zwangslaeufig in seinem erlernten Beruf einen Job zu bekommen und auch nicht so blauaeugig sein und erwarten das er als Dipl. Irgendwas unbedingt mehr Geld verdient als mancher Handwerker oder so.

Deluxe

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Genau deshalb bewerbe ich mich ja auch für allerlei artverwandte Tätigkeiten.
Nur: es kann ja wohl auch nicht der Sinn der Sache sein, zuerst zu studieren und nachher etwas völlig fremdartiges (z.B. Hilfsarbeiter im Sanitärfachbetrieb) zu machen. Das hat nämlich zwei häßliche Nebenwirkungen:
Erstens war die gesamte Ausbildung für die Katze und damit einige Tausen Teuronen umsonst eingesetzt.
Und zweitens wird man nie die Qualität eines gelernten Klempners bringen könen - weil man nämlich ungelernt ist. Das merken die Kunden, sie bleiben aus - zack, ist der Betrieb pleite.
Ob das unser Ziel sein kann?
Die Fachleute bleiben arbeitslos oder machen vollkommen artfremde Hilfsjobs. Und die Facharbeiten werden von unausgebildeten Hilfsarbeitern (z.B. von Fachkräften aus anderen Bereichen, die dort wiederum keinen Job bakommen) gemacht und sind qualitativ daher deutlich schlechter? Das kanns wohl auch nicht sein, oder?
Ein Teufelskreis, den man nicht wirklich befürworten kann - eigentlich...
standard

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@Poki: Ich meinte den 2., im übertragenen Sinne "kleinen", Mann.
Porschekiller

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Aber im Prinzip ist beides eine dreiste Frechheit.
Standard zählt sich aber warscheinlich zu den normalen Arbeitern und Bauern, ich mich unter die Kategorie "Verdeckter Arbeitsloser", sprich Zivildienst. Immerhin schon mal besser als offiziell Arbeitsloser, da ich jetzt wenigstens was zu tun habe und mich in Ruhe um Arbeit in entfernteren Gegenden kümmern kann. Hier werde ich aller Voraussicht nach nichts finden.
Eigentlich auch nicht gesund, da ja dann wieder einer weg ist und die Gegend immer mehr altert und dann in ein paar Jahren nur noch alte Leute rumspringen.
Und wenn die Regierung so weitermacht, schaufeln die sich ihr Grab, zumindest im Osten, noch tiefer.
das moss

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Ich denke, wir können auch hier weiterschreiben, immherin sind wir ja schon ein paar Jahre erfahrener.....

Und eigentlich ist HIV wie AIDS.... eine Secuhe, die in der Gesellschaft immer weiter um sich greift, von Nichtbetroffenen gern mit Parolen diskutiert und belegt wird und auch sonst scheinbar recht problemlos von den Eltern auf die Kinder übertragen werden kann...... Zynismus muß man sich leisten können....

standard

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Es ist mehr als traurig genug, wenn beispielsweise Berliner Hauptschüler (als es diese Schulform dort noch gab) als Berufswunsch/Zukunftsplan allen Ernstes Hartz4 nannten - wenn offenbar schon von zuhause aus keine andere Perspektive mehr gesehen wird...
Für soziale Zwecke aller Art, Bildung etc. wurde jahre/jahrzehntelang immer spitzer der Rotstift angesetzt - als die große Bankenpleite drohte (oder, wie so manch glaubwürdiger Experte schon verlauten lies: mit scharfem Kalkül noch viel drohender dargestellt wurde, als sie eigentlich real war...) - da wurde plötzlich mit den Milliarden jongliert, als seinen es die berühmten "Peanuts", urplötzlich war mehr als genug Geld da..., auch für mehr oder minder sinnvolle Konjunkturprogramme oder auch die leidige Abfuckprämie.
Die nunmehr in Rekordzeit auf Rekordhöhe getriebenen Staatsschulden sind nüchtern betrachtet kaum noch real rückzahlbar.
Aber möglicherweise wird "man" das ja mittelfristig anders regulieren - so anders, daß es wieder vor allem die kleinen Leute hart treffen wird. Stichwort: Hyperinflation. Diese Gefahr ist noch längst nicht vom Tisch, ganz gewiß nicht...

[Bearbeitet von standard (30-09-2009 - 20:55)]

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


das gute an einer hyperinflation ist, daß zwar den armen alles genommen wird, vielen reichen aber auch. die schere ist nachher einfach weiter zusammen (ausgenommen natürlich die glücklichen grundstücksspekulanten etc.). und für die wirtschaft bedeutet so was immer die möglichkeit für einen neuanfang. am besten wäre es, alles geld zu entfernen aus der wirtschaft, jedem wieder 20 euro in die hand zu drücken und zu sagen "jetzt macht mal".
framaus

Beiträge: 4.316
Registriert am: 05.05.2007


sehe ich genauso.
Alles andere ist eh nur Krampf.
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