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Autor Thema: Vorwärts (Abwärts) in die Transferunion
TV P50

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Absolut unbestritten und auch die Region trägt ihren Teil dazu bei.
Und auch wenn man als Singel lebt, wird es schwieriger wie in einer Partnerschaft.

Auch die Entwicklung der Löhne betrachtend, ist das Sparen nicht mehr in der Höhe möglich wie vielleicht noch vor 20 Jahren.
Und noch schwieriger wird es, wenn man sich den Luxus von zwei oder noch mehr Kindern leistet.

Man darf aber auch nicht vergessen, dass das größte Vermögen im Land, die privaten Ersparnisse sind (mal unabhängig der Verteilung).

Zur Zeit gibt es kaum was lukrativeres als Immobilienerweb. Beim derzeitigen Zinssatz und den immer weiter explodierenden Mieten, gibt es eigentlich kaum eine Alternative.
Mit 500€ im Monat kann man bequem 150.000€ finanzieren. Viel weniger kostet eine 3-Zimmer Wohnung derzeit auch nicht.

standard

Beiträge: 19.357
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Die Preise auf dem Immobilienmarkt tragen dem - zumindest in `gesuchten´ Wohngegenden - inzwischen aber auch spürbar Rechnung...
@guido: "Europäer" - sich vor dem Hintergrund der aktuellen, wiedermal sehr unerfreulichen, Ereignisse noch so zu bezeichnen, erfordert schon einen gewissen Langmut...
Ich bin subjektiv keiner und will auch gar keiner sein. Nicht unter derart entarteten Rahmenbedingungen!

[zitat:]
"Aber lückenlose Erwerbsbiographien ohne jede Krisenphase und mit einem jahrzehntelang so hohen Einkommen, daß man mehrere Hundert Euro im Monat weglegen konnte und kann, sind nicht mehr die Regel."

Sehe ich insofern genauso, daß selbst wir als Doppelverdiener das seit Jahren kaum noch auf die Reihe kriegen.
"Ohne jede Krisenphase" trifft in unserem Beispiel übrigens ebensowenig zu, da gab es bei uns beiden diverse. Wenigstens an der ´lückenlosen Erwerbsbiografie` darf ich aber bisher tatsächlich partizipieren, noch zumindest...
Ich gebe mich da (im Gegensatz zu so manch anderem unter uns) allerdings keinerlei Illusionen hin: das kann sich ganz fix, jederzeit und auch ohne großartige Vorwarnung ändern heutzutage.
So fix haben die 2500 aktuell vor der Kündigung stehenden Leute bei Bosch Solar in Arnstadt und (ausgerechnet...) in Prenzlau sicher auch nicht mit sowas gerechnet. Mit Sicherheit wird da leider auch der eine oder andere dabei sein, dem gerade seine Immobilienfinanzierung zusammenbricht...

Die angesprochenen Löhne im Handel sind übrigens mitunter gar nicht so schlecht - solange denn noch mit festangestellten- und nicht mit Pauschalkräften gearbeitet wird.
Die Tendenz geht natürlich auch hier eher bergab...

"Sinkende Reallöhne sind Ausdruck struktureller Verbesserungen"
- Zitat aus dem aktuellen (und bekanntlich "leicht" Rösler-frisierten/zensierten) Bundes Armuts- und Reichtumsbericht.
Noch Fragen?

[Bearbeitet von standard (24-03-2013 - 21:36)]

Deluxe

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@Tim:
Das Dumme ist nur, daß man zum Immobilienerwerb zwei Voraussetzungen erfüllen muß:
1. bereits vorhandenes Kapital
2. Lohnzettel einer abhängigen Beschäftigung, und zwar möglichst von beiden Partnern (wenn man denn zu zweit durch's Leben geht).

Selbständig im kleineren Stil und nach einem Kredit fragen? Da wirst Du nichtmal mehr ausgelacht...

Und wenn ich dann mal näher hinsehe, wieviele Leute ihr Haus nur haben, weil sie von der vorhergehenden Generation (Eltern) privat unterstützt wurden, dann weiß ich auch, wie realistisch es ist, zu glauben daß man das ganz alleine schafft.

Ich hab noch nie im Leben Probleme gehabt, meine Mieten für Wohnung und Garagen zu bezahlen. Ich könnte die selbe Summe also auch ohne Not als Kreditrate abzahlen. Aber keine Bank der Welt würde mir einen geben...

trabi

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schon mal gefragt?
heckman

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Das Ding ist doch, viele Banken geben dir alles und bei der nächstbesten Gelegenheit nehmen sie dir wieder auch alles....
So ein Kredit muß schon abgesichert sein, sei es durch einen alten Bausparer oder eine andere Immobilie etc.
Eine 100% Finanzierung ist nicht für jedermann gut, wobei sich die Meisten einfach übernehmen.
Ich würde mir nie eine 150.000 Euro Hütte kaufen. Mach die 1 vorne wech und es passt. Rest Eigenleistung.

[Bearbeitet von heckman (24-03-2013 - 22:09)]

standard

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Das würde ich jetzt (und ggf.) genauso sehen.
Mit einer hoch 5- oder gar 6-stelligen Summe in der Kreide könnte ich keine Nacht mehr ruhig schlafen - fakt!
Da verblüffe ich meine Umwelt doch viel lieber gerne mal wieder mit folgendem Spruch:
"Wir haben nix, nicht mal Schulden..."
das moss

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Da ist definitiv was zu holen. Keine schulden? Eigene Immobilie? Da geht noch was..... Pflege, ALG II etc.
phi

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Mieten ist so teuer, das muss man sich leisten können
pwb601

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Immobilien haben aber auch ein gewisses Lebensrisiko. Kenn ich aus der Familie: Sicherer Job, Haus gekauft, dann unerwartet für den Rest des Lebens arbeitsunfähig krank geworden. Hat trotzdem gepaßt mit der Finanzierung, aber: das kann auch andersrum ausgehen, wenn die Sicherheiten nicht von vornherein da sind.
framaus

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Das Problem bei Immo-Käufen ist oft,das man bis an die K.tzgrenze ranfinanziert.Da muß die Butze am besten in Bestlage,3 min bis zur Arbeit stehen.
Wenn man so in Richtung Heckman denkt,kann man unter Umständen dir Raten sogar von Harz IV begleichen(geschehen bei meinem Schwager ).
Und Phillip hat Recht,mieten ist meistens zu teuer wenn nicht sogar teurer .
"Jeder Mensch zahlt im laufe seines Lebens eine Immobilie ab.Entweder seine eigene oder die des Vermieters".
das moss

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Jeder Mensch nutzt in seinem Leben eine Immobilie ab. Entweder sein, oder die des Vermieters......
TV P50

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Das Risiko von Arbeitslosigkeit oder krankheit gibt es immer. Beides kann man absichern.
und arbeitslos ist man im Regelfall ja nicht ewig.

Die Immobilie selber bildet doch die Sicherheit, von daher sollte auch für den Selbstständigen ein Hauskredit drin sein.
Anders als beim Auto, kann die eigene immobilie ihren Wert durchaus so lange man lebt erhalten.

In solchen Diskussionen bringe ich gern ein einfaches Beispiel.

Zwei Familien leben 30 Jahre nebeneinander. Die einen zahlen fleißig ihre Miete, die anderen haben gebaut/gekauft und zahlen ihren Krdeit ab.
Nach den 30 Jahren gehen beide zur Tür raus und blicken sich um. Die eine Familie hat NICHTS außer ihrer Koffer. Die andere Familie dreht sich um und geht wieder in ihr eigenes Haus.......
Die einen haben ihren Kredit abgestottert, die anderen haben im Mittel 500€ (Kalt)Miete bezahlt und so in den 30 Jahren 180.000€ jemand anders in den Popo geblasen.

Micha, die wenigsten werden wohl heute auf den Immobilienmarkt gehen und das Geld bar auf den tisch schmettern. Sich ein Haus zu ersparen, halte ich dann auch für selten möglich.

das moss

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Ich kenen da jemanden, der als Angestellter nicht schlecht verdient, der bis vor kurzem noch in einer Kohlebeheizten Wohnung (für relativ schmalen Taler) gelebt hat, und nun die Freiheiten und die Verantwortung einer eigenen Immobilie kennenlernt. Und es muß irgendwie einen Grund geben, das in D mehr Mieter als Eigentümer existieren.

Der der Vermietsektor in einem Riesenumfang von und mit Krediten lebt, hat er im Schnitt dem Eigentümer die ersten 15-20 Jahre das Haus "abbezahlt", danach 5-10 Jahre die notwendigen Investitionen (Verschleiß, Wartung, Vermieterrisiko etc.) bezahlt und kommt dann langsam in den Bereich eines "Überschusses".

Mieter sind im Regelfall auch nicht so recht geneigt, einen Brunnen zu bauen, das Dach zu sanieren, auf eine Kosten eine Vollinstandsetzung durchzuführen und ggf. auch noch die Kosten für Erwerb, Erbschatfssteuer etc. zu übernehmen. Dafür zahlen sie Miete. Punkt. Und wenn sie wegziehen, ist der ganze Shice nicht ihr Problem. Ich frage mich immer noch warum keiner die billigen leerstehenden Häuser in M-V und BRB übernehmen will.... schöne Landschaft, billig kaufbar etc...

framaus

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@Mossi
Diese Frage stell ich mir auch oft.Da bauen Leute für viel Kohle ihr "Häuschen"in eine Siedlung und nen paar Kilometer weiter steht ein schöner Hof oder EFH leer,was für paar Taler erworben werden könnte.

Im übrigen stellt die wegfallende Kreditrate zum Rentenbeginn einen Prima Rentenausgleich dar.Besser als die meisten Geldvarianten.
Auch die Immobilität der Immobilie ist relativ.Habe in den letzten 12 Jahren 2x gewechselt.Ging gut und sogar mit Gewinn .

das moss

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Und ist diese Options des Wechselns mit 0 oder Gewinn in Anbetracht derzeitiger demografischer Entwicklung auch zukünftig noch realistisch?
framaus

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In MV wohl eher nicht,zumindest nicht mit Gewinn .
Aber jetzt will ich ja nicht mehr verkaufen .
TV P50

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quote:
Und es mu� irgendwie einen Grund geben, das in D mehr Mieter als Eigent�mer existieren.

Da muß ich dir ausnahmsweise mal widersprechen.
Nach derzeitiger Lage hält es sich etwa die Wagen Mieter vs. Eigentümer(Haus bzw. Eigentumswohnung).
Die Tabellen schwanken, aber der Anteil der Eigentümer ist in den letzten jahren deutlich gestiegen und hat die Mieter eingeholt.

Ich meine sogar (ich weiß nicht mehr wo ich es gelesen habe) das der Eigentümeranteil aktuell inzwischen sogar höher ist als der der Mieter.

Und ja, es gibt bei den Mietern ganz sicher einen nicht unerheblichen Anteil deren, die könnten wenn sie den wollten, aber sie wollen nicht. Kann jeder frei für sich entscheiden.

Betrachte ich aber das, was viele Junge Leute in ihre Rente investieren, so wären einige mit dem Eigenheim gut beraten.
Ich möchte meine Generation in 30 Jahren sehen, wenn sie im Renteneintrittsalter ist.
Altersarmut hat gerade erst angefangen.......

Edit: Im Ergebnis des Zensus war es.
40,5 Mio. Wohnungen, davon 16,5 Mio in Eigentum selbstegnutzt.
Dazu 13,3 Mio.in Eigenheimen.
http://typo3.p165294.webspaceconfig.de/45/

[Bearbeitet von TV P50 (25-03-2013 - 12:44)]

Rex

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Nun hat man für Zypern zwar eine theoretische Einigung erzielt, die praktisch aber dann wohl so aussehen wird, dass Deutschland und der kleine Rest der EU rund 11 Milliarden €uro zahlen und man von den von Zypern geforderten 6 Milliarden €uro Eigenanteil am Ende nulkommanix sehen wird, die Zypridioten aber weitermachen wie bisher.
Und wir zahlen und zahlen und zahlen und wählen immer weiter Parteien, mit denen wir zahlen und zahlen und zahlen und ...
standard

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Man hatte erst vorhin einen Finanz-Exbärden im TV, der klipp und klar festgestellt hat, daß vor allem der deutsche Sparer den Braten bezahlt (welchen er gar nicht bestellt hat...).
Und zwar durch realen Geldverlust, da normales, "nicht risikobehaftetes" Sparen längst schlechter verzinst ist, als das Geld via Inflation de facto an Wert verliert.

@Tim: ob (sicher wirklich eher selten im Immobiliensektor) cash oder via Kredit bezahlt, ist erstmal egal - ich meinte generell das (teilw. deutl.) steigende Preisniveau in besagten gefragten Wohnlagen.
Bei Deiner Aussage:
"Ich möchte meine Generation in 30 Jahren sehen, wenn sie im Renteneintrittsalter ist.
Altersarmut hat gerade erst angefangen..."
gehe ich absolut mit. Da kommt wohl noch so einiges auf uns zu...
Die Sache mit dem Leerstand (und in direkter Folge: Verfall ) nimmt immer drastischere Formen an, ist uns gerade erst bei der letzten Reise wiedermal arg ins Auge gestochen...
Tja, mieten (und diverse Ansprüche/Rechte , dafür weniger Pflichten haben) ist sehr vielen scheinbar immer noch weit mehr wert, als der einst "golden" bewertete eigene Herd. Eine gewisse (gefühlte?) Flexibilität kommt sicher noch dazu - keiner weiß heute mehr so genau, wo er in 3, 5 oder mehr Jahren arbeiten wird bzw. muß.
Mit einer Immobilie ist man teilweise sicherlich sowas wie "abgesichert", andererseits hängt eben auch ein Haufen Verpflichtung (und ggf. auch Mühe) dran, die man als Mieter eher selten haben wird.
Unterm Strich muß jeder selber wissen und entscheiden, ob er mit seinem Geld eigenes oder fremdes Eigentum finaziert. Wenn diese Entscheidung finanziell überhaupt "drin" ist, versteht sich...

@mossi: was hat eine NORMALE, bescheidene Immobilie mit ALG II zu tun? Meines Wissens können die da nicht ran...

[Bearbeitet von standard (25-03-2013 - 21:53)]

Rex

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Ich könnt' mir vorstellen, dass Merkel, Schäuble & Co eines Tages vielleicht vom deutschen Volke für diese ganzen Schweinereien, die Abzockerei und das Verschleudern von deutschem Volksvermögen, sowie das Verkommenlassen des Landes bzw. die Abschaffung Deutschlands zur Verantwortung gezogen werden.

[Bearbeitet von Rex (26-03-2013 - 16:51)]

Deluxe

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Wie denn?
Durch Abwahl? Etwas Besseres kann keinem passieren, der lange genug dabei war um seine Altersversorgung sicher zu haben. Und das gilt ja nun für beide.

Lynchjustiz?
Ich hoffe, daß wir auf dieses Niveau nicht wieder 'runterkommen.

Gerichtsurteil?
Selten so gelacht...

TV P50

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Ich meine, es ist eine Entwicklung die abzusehen war. Die Idee war gut, aber für die Umsetzung sind wir wohl noch nicht reif genug.

Ist wie mit dem Länderfinanzausgleich im eigenen Land. Und im großen Rahmen Eurpoa sind wir halt die Zahlmeister.

Ich war schon damals davon überzeugt, dass Länder mit schwachen Währungen auf Dauer in einem Europakt nicht klar kommen werden.

Und hier jemand zur Verantwortung ziehen......wird wohl in diesem Leben nicht geschehen.

framaus

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Da kann man letztendlich nur hoffen,das mein Stabü-Lehrer Recht hatte,als er von der "objektiven Entwicklung der Gesellschaftsordnungen"gesprochen hat.
Bis zum Kapitalismus ist diese Theorie nachvollziehbar und dann kam die erste Abweichung.
Aber ewig wird sich auch die jetzige Form nicht halten.Allerdings glaube ich,das der heute existierende Mensch für eine echte und ehrliche Demokratie noch nicht reif ist .
Andersrum gabs wohl bisher auch nichts besseres,von daher jammern wir wohl auf hohem Niveau .
standard

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DER Standardspruch (also ein allgem. üblicher, nicht meiner! ), mit welchem sich jede aktuelle "Schweinerei" bemänteln läßt...
Schlimm finde ich an den Entwicklungen der letzten Jahre, insbesondere des vergangenen Jahrzehnts, den Umstand, daß sich mehr und mehr die klare Tendenz abzeichnet, daß es der uns nachfolgenden Generation (unseren Kindern) wohl eher schlechter gehen wird, als uns derzeit noch. Eine andere Schlußfolgerung lassen die aktuellen Ereignisse incl. der angesprochenen Verheizung von Volksvermögen zur "Krisenbewältigung" und die Weichenstellungen ab `Agenda 2010` m.E. kaum zu. Es wird einerseits finanziell beim Staat incl. der unteren und (ggf. ehemaligen) Mittelschichten deutlich enger werden, andererseits werden die ohnehin schon Reichen noch superreicher werden.
Gleichzeitig sind (weitere) erhebliche Steigerungen bei den Lebenshaltungskosten sicher, weil sich u.a. Energie weiter gewaltig verteuern wird.
Der Sozialstaat wird parallel dazu noch weiter deutl. heruntergefahren werden - aus all dem dürfte sich ordentlich sozialer Sprengstoff aufbauen. Zumal die nächste ´richtige´ Wirtschaftskrise wohl bereits vor der Tür zu stehen scheint, sie kommt zwar später als anderswo hier an - aber sie kommt! (die gestrige Reduzierung der Wachstumsprognose für D von - ohnehin mageren - 0,9 auf 0,3% spricht jedenfalls dafür).
Ein Großtiel der staatl. Reserven "für schlechte Zeiten" dürften mittlerweile verpulvert sein...
Alles in allem eine sehr unschöne Entwicklung - eigentlich war es doch immer so, daß es "den Kindern mal besser gehen soll" - wonach es m.E. eher nicht aussieht.
[zitat framaus:]
"Allerdings glaube ich,das der heute existierende Mensch für eine echte und ehrliche Demokratie noch nicht reif ist."

"Nicht mehr reif" - so würde ich das eher sehen! Die Mehrheit interessiert sich doch kaum noch für das, was ausserhalb der eigenen kleinen Privatwelt und des fein drumherum gesponnenen Fastfood-Unterhaltungs/Bespaßungsnetzes "da draußen" noch passiert. Geschweige denn für Politik und komplexe internationale Zusammenhänge.
Eine allgemeine - nennen wir es ruhig mal: "Verblödung" der Gesellschaft ist doch eigentlich unübersehbar, oder?

[Bearbeitet von standard (26-03-2013 - 20:17)]

pwb601

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"Ich könnt' mir vorstellen, dass Merkel, Schäuble & Co eines Tages vielleicht vom deutschen Volke für diese ganzen Schweinereien, die Abzockerei und das Verschleudern von deutschem Volksvermögen, sowie das Verkommenlassen des Landes bzw. die Abschaffung Deutschlands zur Verantwortung gezogen werden."

Iwo, dann heißt es wie damals '46ff, "ich hab nichts gewußt", "ich hab nur Befehle befolgt" und "ich hab ja irgendwie und eigentlich so richtig doch nicht mitgemacht".

Abgesehen davon: die Mehrheit der Leute in diesem Lande hat nunmal alles ab Schröder selbst verbockt, da selbst gewählt. Es gab immer schon Alternativen, und es war schon seit 1990 klar, daß die Erweiterung der EU und spätestens die tolle Gemeinschaftswährung scheitern werden. Das hätte jeder Zehntklässler hervorragend ausrechnen und begründen können, ein Geheimnis war das nun wirklich nicht. Aber trotzdem haben alle brav weiter die Blockparteien gewählt, alle paar Jahre wieder. Das ist der handfeste Nachteil an einer Demokratie: selbst wenn DU weißt, daß Du eine Partei partout NICHT wählen solltest, und alle anderen das aber tun, landest Du in der Sippenhaft. Wenn man auf der "falschen" Seite landet, ist es egal, ob man vorher "richtig" gewählt hat oder in Nordkorea einen Kotau vor Kims Bronzestatue macht. Die Mehrheit entscheidet, und Du kannst nichts dagegen tun. Das ist Freiheit, das ist das System, das alle toll finden. Statt eines Kaisers entscheidet halt Dein Nachbar über Dein Schicksal...

framaus

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Aber wann waren sie denn schonmal reif ??
Hätten in der DDR alle den "Sozialismus"wirklich gelebt,hätte er vielleicht sogar überleben können.
Aber solange Menschen ein Ego besitzen und dazu neigen sich zu bereichern(gern auch auf Kosten Anderer),wird daraus wohl nichts werden .
Aber ansonsten stimme ich dir zu.
.....und am Schluß wird der Mensch merken,das man Geld nicht essen kann .
Deluxe

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Ein Standard-Beitrag, dem ich mich voll und ganz anschließen kann.

Und was die Verblödung betrifft:
Das DDR-Schulsystem hat die Leute mit Stabü & Co. dazu erzogen, politisch zu denken. Dann haben die Leute politisch gedacht - und herausgekommen ist der Herbst 1989. Ihre "Konter"revolutionäre hat sich die DDR somit zum Großteil selbst herangezogen.

Der Westen ist schlauer - der verzichtet gleich auf die Erziehung zum politischen Denken. Und da im Osten seit 23 Jahren, also eine Generation lang, und im Westen...tja...schon immer eigentlich, kein politisches Denken mehr geschult wird, kann das Bewußtsein für Mißstände und v.a. für ihre Ursachen, Folgen und all die Zusammenhänge kaum noch vorhanden sein. Zeitschinden heißt die Devise - es wird so zumindest länger dauern, bis meßbare Bevölkerungsteile begreifen, wie der Hase läuft. Dazu noch ein bißchen mediales Gedudel - und schon sind viele Mäuler erstmal gestopft.

guidolenz123

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@Deluxe
Da muß ich Dir widersprechen bei der Passage "kein politisches Denken gelehrt in Alt-BRD"
Sowohl (bei guten Lehrern) im Geschichtsunterricht oder in Sozialkunde und auch Deutsch wurde sehr wohl politisches zusammenhängendes Denken gefördert und gefordert.
Meist (sogar in Bayern!!) ergebnisoffen.
Ist halt schwer ideologielos (optimaler Fall) Zusammenhänge zu erklären für die weder Wissenschaaftler noch Politiker (wie denn auch)letztendliche Lösungen vorzeigen können. Und mit Ideologien (gleich welcher Couleur) gehts gleich gar nicht.
phi

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quote:
Der Westen ist schlauer - der verzichtet gleich auf die Erziehung zum politischen Denken.

Naja, wenn ich so an meine Zeit in der Schule denke, wurde von gewissen Lehrern teilweise schon versucht, ihre politische Einstellungen zu fördern.

Und an Seitenhiebe auf die "böse DDR" kann ich mich noch gut erinnern. Bspw. der Geographielehrer, der uns im Jahr 2000 beim Erklären des australischen Kontinents die Silhouette desselben aufzeichnete und ein Gebiet mit GDR (für Great Dividing Range) kennzeichnete mit den Worten: "zum Glück wird diese Abkürzung ja nicht mehr für die ehemalige DDR benötigt..."

Der Geschichtslehrer hatte so viel Freude an der älteren Geschichte, sodass wir zu Beginn des letzten Semesters mal etwa beim 1. Weltkrieg angelangt sind. Das Thema "DDR" ging fast komplett unter und die paar Worte, die in den ein bis zwei Lektionen dazu fielen, waren alles andere als positiv.

Dass seine Schüler dann grösstenteils historisch entsprechend unterbelichtet blieben, beweist auch der Satz, den mir damals ein Schulfreund mal an den Kopf geworfen hatte: "Du mit deinem Nazi-Auto!"

Viel hatte der leider nicht begriffen, wenn man nicht mal Sozialismus und Nationalsozialismus auseinanderhalten kann - und das als Abgänger eines Gymnasiums...

standard

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Wobei diese Nicht-Unterscheidungsfähigkeit /-willigkeit mitnichten ein rein schweizerisches Syndrom ist (wofür man ja auf grund der geographischen Entfernung und der "anderen", eigenen Geschichte noch gewisses Verständnis haben könnte).
Selbst (und gerade) hierzulande ist dieses "alle Diktaturen in einen Topf werfen" sehr weit verbreitet (und m.E. auch durchaus ´von oben´ erwünscht). Auch hier im Forum konnte bzw. mußte man das ja schon oft genug so lesen.
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