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Autor Thema: Vollbremsung bei über 90 Kmh. Was darf passieren?
wolpman

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@apollo:
Testanordnung war folgende:
Geteertes ebenes Gelände von unserer Firma (Reibewert des Belags hoch, da es für stapler mit Slicks ausgelegt ist (Winterbetrieb))
Trabant P601, 100mm tiefer, koni-Dämpfer und
7Jx13 ET14 vorn und 8Jx13 ET4 hinten mit Bereifung 175/50 R13 Conti Sport Contact und Spurverbreiterung vorn 50mm.
Bremsen neu und kalt.
Weiße Linie diente als Bremspunkt und mein Kumpel versuchte den tatsächlichen Bremspunkt zu notieren.
Vollbremsung ausgelöst durch Bremsschlag, mit aller Kraft aufs Pedal.
Danach mit Meterband messen!

Mag ja sein, dass die 100 auf Trabanttacho echte 90km/h waren und dass der Bremspunkt evtl. eine Toleranz von 1-2m aufwies.
Aber Bremswege von über 50m beim Trabant, wie von dir propagiert sind nur mit suboptimalen Bremsen und Serienbereifung drin! Aber probiers doch einfach auch mal. Macht nämlich einen Höllenspass!

Und was nützt einem im Umkehrschluss dann ein extrem kurzer Bremsweg im Alltag, wenn man meist zu langsam reagiert und nicht die volle Bremswirkung nutzt(wies die meisten ja tun)?
Der Anhalteweg zählt!

apollo11

Beiträge: 2.507
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Sorry aber denkst Du daß man erst seit gestern mit den Kisten zu tun hat?
Du räumst selber eine Tolleranz von 1-2m ein,kannst von gut 10km/h Abweichung ausgehen.Dann sind das schon gute 12-13m Unterschied!
Dann kommt noch die hohe Oberflächenrauheit des Belages hinzu und,und,und...
Soll heißen,daß Du schon die 50m geknackt hast!
Man selbst mit der Wartburgbremse hat man auf einem Durchschnittsbelag einen Bremsweg von über 40m!
Und wer die fährt kann Dir gerne bestätigen,daß die Bremswege ganz andere sind und kein Vergleich zur Serientrommel.
Zumal Deine "Test/Versuchsanordnung" in dem Falle zusätzlich total verfälscht wird durch eine höhere Oberflächenrauheit des Straßenbelags.
Selbst Cup-Fahrzeuge benötigen noch um die 36m!Und Du willst mit einer Standardtrommel und zusätzlich noch anderen Felgen die die Bremsenkühlung meist noch verschlechtern 38m haben?!
Dann erkläre mal wieso dann aufwendig auf Alfer-Trommeln,Belüftung,andere Beläge und geänderte Hauptbremser oder rundum Scheibe umgerüstet wird?!
Wie unterschiedlich die Bremsleistungen sind hab ich bei mir auf dem Bremsenprüfstand(siehe Bild) schon öfter erleben dürfen.
Bei der Serientrommel kann von Biss nicht die Rede sein,wogegen Du bei Wartburg oder Alfertrommeln und kompletter Überarbeitung mal locker aus den Rollen springen kannst.
Aus welcher Ecke kommst Du?Dann können wir gerne mal beim Febi aus Spaß und Klärungswut einen optisch gemessenen und dadurch zuverlässig ermittelten Bremswegtest machen.
Aber Wertangaben wie 38m sind sorry echt ein Witz.Du solltest schon Standardbedingungen wie korrekte Geschwindigkeit,Durchschnittsreibwerte schaffen und wenn überhaupt optisch messen und nicht nach Pi mal Daumenprinzip.
Dann wirst Du mit der Serienbremse leider auf Werte kommen,die Dir sicher nicht zusagen.

"Und was nützt einem im Umkehrschluss dann ein extrem kurzer Bremsweg im Alltag, wenn man meist zu langsam reagiert und nicht die volle Bremswirkung nutzt(wies die meisten ja tun)?"

Der Anhalteweg setzt sich unter anderem aus der Reaktionszeit und dem Bremsweg zusammen.
Wenn Du bei einem Fahrzeug mit max.Verzögerung um die 50m erzielst und in einem Referenzfahrzeug 40m hast und der Fahrer bei beiden mit gleicher schnellstmöglicher Reaktionszeit arbeitet,dann hat er trotzdem 10m zuviel Anhalteweg!
Was ist denn daran so schwehr verständlich?
Deshalb erzielt der minimalst erzielbare Bremsweg nur in Verbindung mit einer optimalen Reaktion einen kurzen Anhalteweg.
Es nützt Dir die beste Reaktionszeit nichts,wenn die Pfeile weiterrutscht/rollst obwohl Du sehr schnell reagiert hast und das Bremspedal schon verbogen hast!

[Bearbeitet von apollo11 (07-08-2006 - 14:31)]

Dr Neslihan

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Junge Junge, schon fünf Seiten.

Soll ich einfach mal alle Kunststoffleitungen neu machen? Kann es sein, das sich eine beim Bremsen ausdehnt und so der Druck ungleichmäßig mein RBZ ankommt?

apollo11

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@Dr.Kunststoffleitungen?
Meinst Du die Schläuche?
Wenn ja,dann ja.Es kann u.U. auch sein,daß ein Schlauch durch Aufquellen seinen Querschnitt verringert hat und die Druckbeaufschlagung pro Rad unterschiedlich ist.
Wenns nicht original sein muss,mache einfach Stahlflexleitungen mit Teflonschlauch rein.
Kostet zwar etwas mehr aber lohnt sich.Und die Bremsendosierung sowie Druckpunkt verbessert sich auch.

[Bearbeitet von apollo11 (07-08-2006 - 14:39)]

wolpman

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@apollo: Sollst ja recht haben und ich meinen Frieden.

Aber wenn du mir jetzt nochmal den Anhalteweg erklärst werd ich wirklich rasend!!! Glaubst du, du bist der einzige der das weiß?
Aber: Wenn die Bremswege aus 100 km/h bei optimalem Bremseinsatz und optimalen Bremsbedingungen) so um so zwischen 35 und 55 Meter variieren dann ist das eine Sache, weil dann der Anhalteweg bei einer schlechten Bremse gerade mal 20m länger wäre. Nur wenn man eben nicht die optimale Reaktionszeit von 1sec erreicht sondern meinetwegen 2sec braucht, dann verlängert sich darurch der Anhalteweg um 27,8m, bei einem falschen Benutzen der Verzögerungsanlage rein rechnerisch um weitere 10 bis 15m. Wären wir schon bei ca.40m-> also das doppelte von dem was die Bremse bewirken kann.
Ist das so schwer zu kapieren, das die Bremsintensität und Reaktionszeit die beiden Faktoren sind, die den Anhalteweg stärker beeinflussen als der Bremsweg?

apollo11

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Wer hier Verständnissprobleme hat bist Du!
Wenn es nach Deiner oben genannten Aussage geht,geht es Dir rein um den Anhalteweg.
Es geht hier um den Bremsweg.
Was ist daran so schwehr zu verstehen?
Und jetzt bist Du schon bei 35m angekommen!
Sag mal wie lächerlich willst Du Dich eigentlich noch bei den Bremswegangaben machen?
" gerade mal 20m länger wäre" Sag mal gehts noch?
Werde Dir langsam mal bewusst,daß es hier um Angaben geht die über Leben oder Tot entscheiden.
Und die Werteangaben sind auf Neufahrzeuge bezogen,bzw.komplett neu aufgebaute oder Fahrzeuge mit komplett revidierter Bremse.
Da werden hier Werte in den Raum gestellt die nichts mit der Realität zu tun haben,was allein schon an Deiner "Testanordnung"zu sehen ist,da man ohne es gesehen zu haben und nur die Beschreibung liest schon mehrere Fehler findet.
Ach klar.Ist ja auch egal ob ich 10m vor dem Hinderniss zum stehen komme oder erst 10m dahinter.
"Nur wenn man eben nicht die optimale Reaktionszeit von 1sec "
Sag mal machst Du Mittagschlaf?
Das ist ein Durchschnittswert der nichts mit schneller Reaktion zu tun hat!
Was nützt Dir allein eine kurze Reaktionszeit,wenn die Bremse nicht genug Energie abbauen kann.
Da nützt Dir weder der ein max.Aufschlagdruck noch eine kurze Reaktionszeit!
Denn nicht Du sondern die Bremse muss die vorhandene kinetische Energie abbauen.
Und wenn diese nicht dazu in der Lage ist,dann wirst Du das Fahrzeug nicht schnell genug zum stehen bringen!
Im übrigen setzten sich Bremswege wie schon geschrieben aus mehr als nur Deinen drei Faktoren zusammen,was allein schon wieder gegen Deine Bandmaßmessmethode spricht.
"Belaglüftspiel,Volumenaufnahme der Bremsanlage, Pedalkraft,Pedalübersetzung,erforderliche Spannkraft,Pedaldämpfung, Leitungsquerschnitte, Pedalhysterese,Sattelverschiebekräfte(bzw Backenverschiebekräfte), Reibung in den Komponenten, Fahrzeugverzögerung, Reibwert Belag/Scheibe(Trommel),Reibwert Reifen/Fahrbahn,Fahrzeugzustand, Fahrbahngefälle,Fahrereinfluß, Körpergröße,Verfassung, Leistungsbereitschaft,Leistungsvermögen, Fahrzeugeinfluß,Pedalstellung, Sitzstellung,Lenkradstellung, Fahrzeugeigenverhalten, Aufforderungscharakter"uvm haben Einfluss auf den Anhalteweg eines Fahrzeuges.
Aber der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge.
Und genau das meine ich mit Halbwarheiten!
Es wird halbherzig ein "Versuch" gemacht und das soll dann als Referenz herhalten.
Allein schon die nicht korrekte Geschwindigkeit hat enormen Einfluss auf die "Messwerte".Vom Rest mal ganz zu schweigen!

[Bearbeitet von apollo11 (07-08-2006 - 15:22)]

Shadowrun

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Was mich mal interessiert ob die Trommelbremse die Reifen zum blockieren bekommt ????

apollo11

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Ja na klar,wenn sie ok ist.
Shadowrun

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Dann wäre ja nur die Reifenauflagefläche , Gewicht des Trabis und Belagbescdhaffenheit für den Bremsweg wichtig ( falls man bei ner Notbremsung einfach draufhackt und nicht die Bremse genau am max Bremspunkt hält)
Dr Neslihan

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Wenn du richtig drauflatschst, drehen die Reifen sogar rückwärts. *lol*

Also wenn du mit deinem trabi keine Vollbremsung hinbekommst, dann würde ich schleunigst mal was dran machen.

apollo11

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@Shadow.Kurz Nein!
Du hast keine max.Bremsverzögerung mit blockierendem Rad!
Es wird mehr Energie im Reibezustand der Bremse abgebaut.
Deshalb findet Du bei manchen Leistungsmonstern sogar zwei Bremssättel pro Scheibe(was aber den Nachteil der höheren ungefederten Massen hat,weshalb es weniger zu finden ist) oder 6Kolbensättel(oder sogar 8/10/12Kolben) Das war auch ursprünglich einer der Gründe von Teves das ABS auf den Markt zu werfen.Die Lenkbarkeit bei der Vollbremsung war da ein schöner und nützlicher Nebeneffekt.

[Bearbeitet von apollo11 (07-08-2006 - 15:39)]

Shadowrun

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Zu wem nein ???

(Btw mein trabi Bremst gar nicht... braucht er auch nicht ohne Motor / Vorderache )

edit: LESEN:

quote:
Dann wäre ja nur die Reifenauflagefläche , Gewicht des Trabis und Belagbescdhaffenheit für den Bremsweg wichtig ( falls man bei ner Notbremsung einfach draufhackt und nicht die Bremse genau am max Bremspunkt hält)

[Bearbeitet von Shadowrun (07-08-2006 - 16:05)]

apollo11

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Nein.Da selbst Faktoren wie u.a. die Felgenbauform,Umgebungstemperatur,Luftdruck,Reifenaufbau... Deinen Bremsweg mit beeinflussen!
Wenn Du zurück blätterst findets Du einiges dazu und auch im www gibts genug Lesestoff für Neugierige!

[Bearbeitet von apollo11 (07-08-2006 - 16:13)]

wolpman

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Wenn du fertig damit bist, dir verbal einen runterzuholen, hoffe ich, dass du dich auch malwieder einkriegst, lieber Apollo! Ich weiß, dass ich völlig zu Unrecht Maschinenbau studiert habe. Du bist wahrlich der Gott der Physik und ich mache mich nur lächerlich.
Deshalb kümmere ich jetzt lieber wieder um meine Förderanlagen, da benötige ich keinerlei Bremstrommeln!
apollo11

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Man Du toppst Deine durchdachten Äußerungen nur noch mit Deiner guten Aufnahmefähigkeit!
Wenn es falsch ist widerlege es doch einfach!!!
Und wenn Deine Werte laut Deinem verkrampften Grashalmgegreife stimmen,wieso können diese so leicht angezweifelt werden!?
Wenn Du schon "Versuchsaufbauten" gestaltest,dann doch wenigstens welche die fachlich fundiert sind!
Und nicht Spielereien wie ungefähr hundert,hat versucht einen Bremspunkt zu finden und Fahrbahnbeläge die laut Deiner eigenen Aussage weit höhere Öberflächenrauheitswerte als normal die von vorn bis hinten mängelbehaftet sind!
Du hast hier Bremswerte in den Raum geworfen die nicht mal unter Idealbedingungen rechnerisch erreichbar sind und wunderst Dich darüber,wenn diese Angaben hinterfragt werden.
Wie schon gesagt.Wir können Deine Bremswerte doch einfach mal praktisch optisch messen.Und dann wirst Du schnell sehen,was da raus kommt!
Du hast Deiner Aussage nach Maschinenbau studiert.Gerade in dem Fall sollte Dir doch die Bedeutung der Genauigkeit von mechanischen Versuchsabläufen sein!Du hast hier schon Werte von 35m in den Raum gestellt.Klar.Bei gutem zureden erreicht die Trommel ganz easy Bremswerte eines derzeitigen Top Sportwagen im Format eines CSL.
Man an unter anderen solchen Aussagen hängen Menschenleben.
Glaube fest an Deine 38m.
Deine Träume sollen Dir doch nicht genommen werden.

[Bearbeitet von apollo11 (07-08-2006 - 20:14)]

Murphy

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Mal so. Wi fahren doch alle schon technische Antiquitäten. Mal abgesehen von denen, die umgerüstet haben. Wenn ich mit original-Trabant fahre habe ich nicht unbedingt die besten Vorraussetzungen.
Ich baue meine Bremsanlage neu auf- bekomme ansehnliche Bremswege zustande (ohne Meter zu nennen). Schon nach kurzer Zeit habe ich Verschleiss. Frage: Wie viele km habe ich bis zur Nutzungsgrenze. Und daraus muss ich einen Mittelwert nehmen, der mein tatsächliches Bremsvermögen rechtfertigt.
Und da gibt es wieder viele Variable, die mein Bremsergebnis beeinflussen.
Also ist das ganze Gerede um Meter völlig sinnlos. Die Bremse muss gleichmässig ziehen und darf nicht schwammig werden.
Ansonsten ist meine Meinung: Im Ernstfall ist der Bremsweg immer zu lang.

[Bearbeitet von Murphy (07-08-2006 - 21:38)]

apollo11

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@Murphy "Wie viele km habe ich bis zur Nutzungsgrenze" Hängt rein von Deiner Fahrweise und dem Einsatzgebiet ab.
Die Diskusion ist in dem Sinne nicht hinfällig,weil eventuelle Neueinsteiger sich u.U.auf solch abstruse Bremswegangaben verlassen.
"Wi fahren doch alle schon technische Antiquitäten"
Genau das isses ja.Und das kann man sich doch eingestehen ohne dem Fahrzeug böses zu tun.
Es ist halt alt.Was aber kein negativer Aspekt ist sondern einfach nur ein Fakt.Und deshalb muss man auch die veralteten Sicherheitsfaktoren sehen.
Das ist weder ketzerisch noch unfair dem Fahrzeug gegenüber!

[Bearbeitet von apollo11 (07-08-2006 - 22:30)]

standard

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Wirklich "gefährlich" wird die alte Technik eben ggf. nur durch das Verhalten des Fahrers...
apollo11

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@Standard Erklär das mal dem der Dir die Vorfahrt nimmt
Und Du weisst nie was manchen Anfänger oder Unerfahrenen reitet!

[Bearbeitet von apollo11 (08-08-2006 - 12:35)]

Deluxe

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Hier geht ja richtig die Post ab!

Ich betrachte mir die Neuwagenszenerie ja eher von außen, aber eins ist zu bemerken:

Seit es hierzulande sogenannte "Westwagen" gibt, findet man in den dazugehörigen Testberichten immer Bremswege von etwa 37m bis 40m für eine Vollbremsung aus 100km/h bis zum Stand. Irgendwo habe ich für den 601er mal etwas von 44m gelesen - oder 45m.

Nur:
Die heutige Golfgeneration wiegt (je nach Ausstattung) knapp 1,5t leer. Der Trabant lediglich die Hälfte. Die Nachwendetests mit Trabant hat man noch mit werksneuen Autos gemacht - auf Diagonalrefen!!! Allein normale 145er Radialschnitten verändern das Bremsverhalten beträchtlich, das weiß jeder, der beides probiert hat. 40m aus 100km/h sind nach meiner Meinung absolut erreichbar und auch in Ordnung mit Serienbremse und moderner Bereifung. Daß es der Golf nicht besser kann und seit Jahrzehnten keiner größere Bremsverbesserung zustande kam im Westen, liegt an der völlig überdrehten Ausstattungspolitik und dem Wahnsinnsgewicht der heutigen Fahrzeuggeneration. Übrigens auch ein Grund, warum seit 20 Jahren kaum noch Verbrauchssenkungen herauskommen...

Bisher habe ich mich mit der Trommelbremse noch nie unsicher gefühlt - ein wenig Tritt muß man natürlich haben. Und echte Notbremsungen aus 100 Sachen sind eher die Ausnahme als die Regel. Wenn die 160-Fahrer, die uns gerade überholt haben, am Stauende in die Eisen steigen, kann unsereins in aller Gemütsruhe runterbremsen und hat immer noch genug Zeit...

limokombi

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Also die Trabant-Bremsen sind, vorausgesetz sie sind in Ordnung, m. E. vollkommen ausreichend. Bis jetzt sind mir jedenfalls immer nur die "Anderen" draufgefahren.
Außerdem denke ich, das man selbst bei Vergehen der anderen Verkehrsteilnehmer durch defensiven und vorausschauenden Fahrstil schlimmeres fast immer vermeiden kann. Irgendwie hat man meistens schon so ein Gefühl was die "Anderen" so machen werden, z. B. "Der dort vorn zieht bestimmt noch vor mir raus..", das kennt ihr bestimmt auch, oder?
Mario

Beiträge: 563
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Es wundert mich eigentlich ein bisschen, dass bisher keine Angaben von Sachsenring, aus diversen Zeitschriften oder anderer Literatur wie "Ich fahre einen Trabant" zwecks Bremsweg hinzugezogen worden sind.

Wenn ich mal in meinem "Ich fahre einen Trabant" von 1963 nachschaue, soll bei 50km/h und trockener Fahrbahn (Bremsverzögerung 7 m/s²) der Bremsweg 14m betragen (trockener Beton oder Rauhasphalt).
Und das wird wohl noch für die Simplex-Anlage gelten.

Wenn ich mir das Diagramm anschaue, dann wird für 100km/h bei gleicher Verzögerung wie oben ein Bremsweg von ~52m veranschlagt. (Simplex)

Also wer ein neueres Exemplar von "IfeT" hat, kann auch mal für den 601er mit Duplex-Anlage nachschauen.


P.S. es geht wirklich um den Bremsweg, nicht den Anhalteweg

[Bearbeitet von Mario (08-08-2006 - 14:08)]

WW Trabi

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Bitte nicht ernstnehmen, bin sensibel.
Ironiemodus an:
Alle, die auf Bremswege unter 50 Meter beharren, sollten sich Gedanken um den Gesundheitszustand der (unbestritten) Bremsen-Koryphäe apollo11 machen. Graue Haare, Magengeschwüre bis hin zum erhöhten Infarktrisiko sind ob der Lernresistenz dieser Leuts möglich.
Ironiemodus aus
Mutig, @Deluxe, dein (Zitat)"Irgendwo habe ich für den 601er mal etwas von 44m gelesen - oder 45m.", in Anbetracht der vorherigen Seiten. Kann ich schon vorweggreifen, was da kommt: Belegen. Wo steht das?

Edit wegen Smilies

[Bearbeitet von WW Trabi (08-08-2006 - 14:41)]

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


@Mario Spontan kann ich bieten aus "Ich fahre einen Trabant", Ausgabe 1982, also für Duplexbremse: max. Verzögerung auf guter Straße: 7-8 m/s², aus 100 km/h geben die an:
Anhalteweg 76-83 m,
Fahrtstrecke bei 1 Sek. Reaktionszeit 28 m,
ergibt einen Bremsweg von 48-55 m.

Meiner Erfahrung nach kommt das hin. Woher die jetzt die Werte haben, weiß ich aber auch nicht. Man könnte aber weitere Quellen sammeln und mal vergleichen.

[Bearbeitet von pwb601 (08-08-2006 - 15:21)]

apollo11

Beiträge: 2.507
Registriert am: 25.05.2005


@Deluxe sicher wiegt ein heutiger Golf5 locker mal in seiner Grundausstattung 1,3t.Nur solltest Du eines nicht außer Acht lassen.Der Golf hat eine Bremsanlage die nicht nur doppelt soviel Energie wie die Trabanttrommel verbrennt sondern ca.das 6-8fache!Nehmen wir mal an der Trabant hat ca.80PS Bremsleistung und Du nimmst einen schwehren Kraftprotz mit Hochleistungsbremse wie den E55 AMG als Referenz heran der 1580PS Bremsleistung hat.
Dann dürfte bei einem angenommenen Gewicht von 2t des E55 dieser mit einer proportional zur Leistung der Trabantanlage angepassten Bremse bei dem nur eine Bremsleistung von ca 280PS vorhanden sein.
Dass würde heißen,daß Du beim E eine Bremse hättest die weniger Energie verbrennen kann als die eines kräppligen Toyota Aigo/Citroen C1 der bereits ca 350PS Bremsleistung hat!Die heutigen Kisten wiegen zwar meist ein vielfaches des 601er aber haben auch Bremsen die auch wenn man die Gewichtsunterschiede berücksichtigt ein Vielfaches an Energie vernichten können.Wenn die Keilbremse von Siemens VDO oder die Doppelscheibe von Delphi kommt wird dieser Unterschied noch radikaler werden.Dann sind auch Standardbremswerte von 32-34m bei einem Fahrzeug der Golfklasse kein Thema mehr.

@Mario hatte schon Angst nach den Werten auf Suche gehen zu müssen
Danke

@pwb601 "...ergibt einen Bremsweg von 48-55 m."

Sind dann noch schlechte Felgen und/oder Billigbeläge bzw verglaste Beläge verbaut....
Ich glaube Du weisst auf was ich hinaus will


@WW Trabi Mir gings nur um annähernd realistische Werte.Aber da haben ja bereits zwei gesucht.Aufregen werd ich mich sicher nicht drüber nur denken manche vor Ihren Posting offenbar nicht nach was die nach sich ziehen könnten

[Bearbeitet von apollo11 (08-08-2006 - 17:51)]

kat

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Registriert am: 25.11.2004


So, wieder zurück aus der Neuen Welt, bin ich in der Zwischenzeit mal der Deiner Empfehlung gefolgt:
"@kat Fahr mal in die nächste Lkw Werkstatt erzähl den Stuss über Handbremsen im Lkw und mach Dich weiter zu Löffel!"


Zitat apollo: "@kat es gibt keine Handbremse im Lkw!
Mensch was soll der Mist?
Weder im Jamal,in keinem Actros,TGA oder welchen auch immer!
Und Tatra´s bedingt durch Ihre Hinterachskontruktion anzustellen ist gar kein Problem.
Das geht auch bei einer Wechselbrücke von MAN,Daimler usw durch einfaches Pendeln.
Zum besseren Verstehen.Wenn Du bei einem (nehmen wir meinetwegen Jamal)die Feststellbremse betätigst und die Federspeicher entlüftest,dann bremsen alle Räder.
Und das nicht sanft sondern sehr ruppig an VA und HA!"

So, hier die Antwort aus der Mercedes-Lkw-Werkstatt, welche Achsen mit der handbetätigten Feststellbremse (von mir zur "Handbremse" verkürzt) gebremst werden:

Zweiachser: auf die Hinterachse
Drei- und Vierachser: auf beide Hinterachsen
Dreiachser mit Liftachse: auf Vorder- und Hinterachse, wobei das zul. Gesamtgewicht und die geforderten Bremsverzögerung eine Rolle spielt.

Damit sehe ich mich in meiner Beobachtung bestätigt, daß im Jamal nur die Hinterachsen gebremst wurden und wundere mich über Deine Aussage, daß heute alle Lkw eine Allrad-Feststellbremse (gegen Handbremse hast Du ja was ) haben.

Ich habe zwar vor ca. 10 Jahren die Branche gewechselt und bin nicht mehr in allen Details up-to-date, aber soviel hat sich offensichtlich doch noch nicht geändert. Es fahren heute wohl doch noch ein paar mehr LKW außer W50 herum, die nur die Hinterachse(n) abbremsen (bei Feststellbremse).

apollo11

Beiträge: 2.507
Registriert am: 25.05.2005


@kat die Feststellbremse entlüftet alle Federspeicher bei Tatra und diversen anderen Lkws.
Dann erkläre mal wieso Du 6Regelkreise bei einem 3achsigen Beispiel MAN hast?
6Kreise für Federspeicher?
Machs doch einfach mal.
(die Idee die Federspeichern drucklos zu machen)
Dann weisst Du was gemeint ist!
Du steigst,wenn Du nicht fest verzurrt bist durch die Frontscheibe aus.
Weil Du es ja mit der Theorie so hast hier ein Auszug aus der Definition Handbremse
"Bei der mechanischen Feststellbremse (auch Handbremse) wird vom Bedienhebel die Bremskraft über einen Seilzug auf die beiden hinteren Räder übertragen"

Und das ist der Unterschied zu Federspeicherbremse "Die Federspeicherbremse dient als Feststellbremse bei Bus, LKW oder Anhänger. Bei betätigter Bremse wird die Radbremse durch Federkraft zugespannt"

Den Unterschied solltest Du aber wissen,wenn Du erst vor 10Jahren umgestiegen bist.Da hat sich in den letzten 10Jahren nichts geändert.Das wäre genauso als ob aus dem 2Takter mal schnell nen 4Takter wird.
Die Unterschiede in Sachen Bremskraft sind nämlich nicht zu verachten.
"gegen Handbremse hast Du ja was "
Richtig weils einfach falsch ist.Handbremsen sind bei europäischen Lkw seit gut 25-30Jahren zum Glück ausgestorben!

Beschreibung Fahrzeugtechnik Leitfaden"... die Feststellbremse bei Nutzfahrzeugen über 7,5t darf seit nunmehr 8Jahren nur noch auf alle am Fahrzeug verbaute Federspeicher wirken..."
Leg Dich einfach mal vor einen Lkw neuerer Bauart und sage dem Fahrer,er soll die Feststellbremse einlegen.
Egal ob voll pneumatische oder servounterstützte Feststellbremse!

Nimm von mir aus noch die Bedienungsanleitung verschiedener Lkw zur Hilfe

www.mercedes-benz.de/content/germany/mpc/mpc_germany_website/de/home_mpc/trucks/home/truck_driver_world/vehicle_and_technic/Actros.html

Zitat Trucker "...Nach der Rückrufaktion im Hause Daimler Chrysler sollen alle Fahrzeuge auf Mängel am für die Feststellbremse zuständigen Pneumatikventil kontrolliert werden,da in vereinzelten Fällen über die Feststellbremse(in Fahrstellung)Bremsluft verloren geht und die vorderen Federspeicher der Luftbremse in Bremsstellung gehen....)

"...Zulässig sind ab dem Jahr 2002 nur noch Fahrzeuge mit einer Feststellbremse die auf alle Achsen und in wenigen Fällen auf die Kardanwelle(n) wirkt..."

Wie schon gesagt.Probiers doch einfach mal aus!

[Bearbeitet von apollo11 (09-08-2006 - 20:05)]

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Jetzt muß ich doch glatt nochmal Seite 1 aufrufen um zu gucken, worum es hier eigentlich ging...
Daß ein trommelgebremster Oldie (wie z.B. eben der Trabant) vgl.weise schlechter bremst als ein modernes Gefährt, wird man eigentlich kaum in seitenlangen, pseudowissenschaftlichen ( ) Abhandlungen beweisen müssen.
(Daß man diesen "Mangel" durch entsprechend defensive, vorausschauende Fahrweise weitestgehend eleminieren kann, übrigens auch nicht... )
apollo11

Beiträge: 2.507
Registriert am: 25.05.2005


@Standard "Daß man diesen "Mangel" durch entsprechend defensive, vorausschauende Fahrweise weitestgehend eleminieren kann, übrigens auch nicht..."
Du kannst den Mangel aber nur so lange eliminieren,wie es nicht zu einer Situation kommt in der man nicht rein durch oben genanntes Verhalten Schaden vermeiden kann.
Es ging letztendlich um Bremswerte die hier gepostet wurden,bei denen selbst aktuelle leistungsstarke Bremsanlagen müde aussehen würden.
Und das ist einfach realitätsfern.

"Daß ein trommelgebremster Oldie (wie z.B. eben der Trabant) vgl.weise schlechter bremst als ein modernes Gefährt"
Soweit so gut aber offenbar ist das noch nicht jedem aufgefallen.
Sicher muss man sich generell bei älteren Fahrzeugen sich mit deren meist auch älterem Fahrverhalten(bezüglich der Bremse) arangieren aber wo ist das Problem dem Fahrzeug seine Macken und kleinen Mankos zuzugestehen und mit dem Wissen über diese auch besser mit dem Fahrzeug klar zu kommen.

[Bearbeitet von apollo11 (09-08-2006 - 20:00)]

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Man kann die Macken und Mankos aber auch seitenweise so aufbauschen, daß es jeden unbedarften Neueinsteiger für alle Zeiten verschreckt...
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