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Autor Thema: Todesstrafe für Kinderschänder?
framaus

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Und verdient hätte er ihn auch .
hotwheelz

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Na ob er nach Erwachsenenstrafrecht belangt wird? Da kann der findige Anwalt sicher darauf plädieren dass ein 20-Jähriger noch nicht gänzlich erwachsen sein kann wenn er mit 14-Jährigen anbandelt. Schade, dass sie den von den Gleisen wieder runtergeholt haben.
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
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Hatte ich das hier schon mal geäussert? Ich bin ganz klar gegen die Todesstrafe!
das moss

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Ich auch, die Gründe sind hier auch irgendwo niedergeschrieben.....

Die Befürworter könnten sich ja auf eine Henkerstelle im ö.D. bewerben.... Bedarf ist offensichtlich gegeben....

guidolenz123

Beiträge: 819
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Wegsperren von denen, die anderen gefährlich werden ist o.k.. Todesstrafe hingegen ist für mich auch nichts anderes als staatl. sanktionierter Mord.
Christian K

Beiträge: 3.150
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Und Wegsperren ist dann "staatlich sanktionierte Freiheitsberaubung"?
guidolenz123

Beiträge: 819
Registriert am: 31.12.2012


Man muß schließlich den Rest der Menschheit vor solch Irren (oder was auch immer) schützen. Dies absolut !!! zuverlässig mit dem geringstmöglichen Eingriff dem "Weggesperrten" gegenüber. Interessenabwägung !
Was bleibt ,ist doch Wegsperren.
Der bloß erhobene Zeigefinger schützt kein potenzielles Opfer.
Deluxe

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Und Mord bleibt für mich Mord - egal ob aus niederen Beweggründen oder aufgrund staatlicher "Urteilssprüche".

Und eine Frage wurde bisher nie beantwortet, obwohl ich sie der Todesstrafenfraktion mindestens zweimal gestellt habe:

WEM wollt Ihr zumuten, diese Morde auszuführen?
Wer ist Eurer Meinung nach als Henker geeignet?
Wem wollt Ihr in unserer Zivilgesellschaft, die seit fast 70 Jahren ausschließlich friedlich lebt und in der zum Glück kaum noch jemand aufs Töten trainiert ist, zumuten, von Berufs wegen zu töten?

Wem?

Christian K

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So friedlich leben wir seit 70 Jahren nun auch nicht, sonst würden sich solche Diskussionen im Strafen (egal welcher Art) erübrigen.
Auf (ost-)deutschem Boden wurde die Todesstrafe erst 1987 abgeschafft, was auch noch keine 70 Jahre her ist.
Und selbst wenn es heute (wieder) eine Todesstrafe gäbe, würde sie sicher nicht am laufenden Band angewendet werden. Da finden sich sicher genügend freiwillige, die das Urteil vollstrecken würden.

Und ob die Todesstrafe im aktullen Fall zur Anwendung gekommen wäre, wenn es sie gäbe, halte ich auch nicht unbedingt für wahrscheinlich. Es handelt sich offenbar um eine Bezuehungstat, zu der immer zwei Leute gehören.

Deluxe

Beiträge: 14.007
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Aha - genügend Freiwillige...

Also willst Du Hobby-Schlächtern eine Möglichkeit eröffnen, ihrem Trieb nachzugehen - oder wie?

Du willst tatsächlich Freiwillige rekrutieren, um Morde zu begehen...

Also entweder es findet sich keiner.

Oder es sind genau diejenigen, gegen die Du gern die Todesstrafe aussprechen würdest.

Dazwischen gibt's nichts.

Manchmal bin ich einfach nur fassungslos, was den Köpfen augenscheinlich zivilisierter Menschen entspring.

Freiwillige Henker zwecks Vollstreckung der Todesstrafe. DsdSH - Deutschland sucht den Superhenker...oder so. Casting für Hobbyschlächter.
Läuft das dann so wie bei den studentischen Umfragen? Man wird auf der Straße angesprochen und gefragt, ob man vielleicht Lust hätte jemandem das Licht auszupusten...

standard

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Registriert am: 26.01.2002


Ich bin auch klar GEGEN die Todesstrafe - wie hier seinerzeit bereits erörtert.
Fakt ist: auch eine Hinrichtung des (noch wohl mutaßlichen?) Täters würde den bedauernswerten Eltern ihr Kind nicht wiederbringen. Allerhöchstens gäbe es vielleicht einen kurzen Moment soetwas wie "Genugtuung" - für einen ultrakurzen Moment vmtl.. Und schon wäre die unvorstellbare Trauer und die Leere, die das so grausame aus-dem-Leben-gerissen-werden des eigenen Kindes verursachen muß, wieder da - und womöglich sogar noch schlimmer, als zuvor. - Weil niemand mehr da ist, gegen den man seine (ohnehin ohnmächtige) Wut richten kann.

Was dieser so traurige Fall wieder erschreckend deutlich vor Augen führt ist, wie ´fahrlässig´ doch mit dem Medium Internet - allem voran damit, was und mit wem unsere sich unsere Kinder dort herumtreiben - umgegangen wird. Und das wird obendrein immer schwerer kontrollierbar sein und werden, da auch Tablets und Schmiertelefone mit Sicherheit noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sind und sein werden. Längst ist es doch Realität, daß die Blagen sich mit den Finessen dieser Gerätschaften zumeist besser auskennen, als es die Eltern tun. Sie wachsen damit auf und saugen es sozusagen mit der Muttermilch ein..Wer also wird da noch wirklich ordnend einwirken können?
Insofern fürchte ich, daß sich solche Fälle wie jener in Eichwalde tendenziell eher häufen werden.
Die eigentliche Frage hierzu wäre also m.E. nicht, ob Todesstrafe ja oder nein (ich bleibe bei nein!) - man sollte sich eher (und endlich ernsthaft!) Gedanken darüber machen, ob es im Internet tasächlich weiter derart "freizügig", sprich: beinahe grenzenlos und ungeregelt zugehen kann und sollte. Da das allerdings auf internationaler, weltweiter Ebene passieren müßte, sehe ich dafür von vorn herein schwarz...

framaus

Beiträge: 4.316
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Da ist viel wahres dran.Dazu fällt mir der Spruch"..und die Geister die ich rief werd ich nun nicht mehr los"ein.
So schön wie das Internet auch ist,es öffnet der Kriminalität leider auch Tür und Tor.Das man im Freiheitswahn so naiv ist und diese grenzenlose Freiheit zulässt ist für mich schwer zu verstehen.
Deluxe

Beiträge: 14.007
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Das ist mit keinem Mittel der Welt zu verhindern.

Wie wollt Ihr denn das Internet diesbezüglich kontrollieren? Alles beginnt doch mit der Kommunikation zwischen zwei Personen via Internet - und einfache Kommunikation läßt sich dort nicht verhindern.

Höchstens kontrollieren - also im Rahmen ständiger Überwachung aller Datenflüsse. Und damit wiederum undurchführbar.

framaus

Beiträge: 4.316
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Eben .
standard

Beiträge: 19.357
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Einerseits (leider) richtig - zuallererst wären die Eltern betreffs der Kontrolle ihrer Sprösslinge gefragt. Nur sind die eben - wie gesagt - nicht selten schon jetzt kaum noch wirklich dazu in der Lage (WENN sie denn überhaupt willens dazu sind).

Andererseits: wirklich all die Auswüchse im Netz so weiter laufen und -wuchern lassen, wie bisher? Im Sinne von: nachweislich kriminelle, mit betrügerischer Absicht agierenden Seitenbetreiber weiter unbehelligt lassen? Triebtätern (incl. der besagten Kinderschänder) weiterhin uneingeschränkte Handlungsfreiheit im Netz gewähren? Etc.pp.?
Wenn wir all das unter dem Deckmantel der angeblichen Informations- und Meinungsfreiheit ´hübsch´ so weiterlaufen lassen wollen, dürfen wir uns andererseits über gewisse Auswüchse weder wundern, noch ereifern...

guidolenz123

Beiträge: 819
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Als die Schreibmaschine erfunden wurde ,wurde das Hohelied auf die Hand-"Schreiber" gesungen.

Als ICH klein war wurde Micky Maus oder Fix und Foxi als Untergang des Abendlandes verteufelt.

Dann war TV der Teufel.

Nun ist das I-net schuld.

Für mich alles Unfug.

Selbst das schärfste Messer hat noch niemals wen getötet.

Es sind immer die Menschen ,die hinter der Tat stecken.

Ob ein Mädel (Bub) im Wald oder per Internet in sein Unheil gerissen wird , ist doch völlig wurscht.

Verhindern kann mans unter vernünftiger Lebensweise eh nicht.

Mord (egal warum) hats leider immer schon gegeben.

Früher --denk ich--brutaler und flächenmäßiger als heute (Mittelalter mal als Marge), nur heute erfährt man 2 Minuten nach jeder Tat schon das Motiv des Täters. Das ist das Einzige was I-net mit Kriminalität im speziellen zu tun hat.

[Bearbeitet von guidolenz123 (21-11-2013 - 21:39)]

Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


Das mit der betrügerischen Absicht ist das eine...
Und sicher ist es technisch möglich, so etwas wie Kinderpornoringe usw. zu verhindern.

Etwas völlig anderes ist, was wir hier besprechen.
Die ersten Kontakte zwischen späterem Täter und Opfer werden zumeist auf ganz normalen Seiten, in sozialen Netzwerken, Foren, Chats und schlußendlich per Mail geknüpft.
Nichts Kriminelles, nichts Organisiertes. Und somit auch nichts, was irgendwie überwachbar, geschweige denn zu verbieten wäre.

Christian K

Beiträge: 3.150
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"...Also willst Du Hobby-Schlächtern eine Möglichkeit eröffnen, ihrem Trieb nachzugehen - oder wie?
.
Freiwillige Henker zwecks Vollstreckung der Todesstrafe. DsdSH - Deutschland sucht den Superhenker...oder so. Casting für Hobbyschlächter..."

@Deluxe: Spinnst jetzt ein bischen, hm?
Wenns danach ginge, dürfte es viele andere Jobs nicht geben, weil sie Deiner Meinung nach offenbar verwerflich sind.
Fängt schon bei den SEK oder dem GSG 9 der Polizei oder der Bundeswehr an. Die müssen gegebenenfalls auch bereit sein, zu töten. Das gehört dann zum Job. Und ich glaube nicht, dass man sich da Kandidaten aussucht, die besonders blutrünstig und killerwütig sind. Das sind Jobs, die sicherlich nicht jeder machen würde, dazu gehört auch der Job eines Henkers. Aber Du tust so, als bräuchte man bei einer (nur mal angenommenen) Wiedereinführung der Todesstrafe in Deutschland dringeng und händeringend sofort 10.000 Henker, so dass man sogar die von Dir bezeichneten Hobbyschlächter nehmen würde.

guidolenz123

Beiträge: 819
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Denkanstoß:


http://www.apostatesofislam.com/media/stoning.htm

http://www.youtube.com/watch?v=aJdnX43lhjM


[Bearbeitet von guidolenz123 (21-11-2013 - 23:23)]

Wuensch

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Registriert am: 23.09.2005


Ja genau, in Deutschland würde natürlich die Todesstrafe durch Steinigung vollzogen, wenn es sie denn gäbe...
Und auch wegen den im Video verlesenen Delikten.

Wenn dann wärs wahrscheinlich eher so wie bei den Amis. Mit Spritze und so.

Da kam jetz erst eine interessante Doku über die Gefangenen im Todestrakt. Da gab auch der Gefängnisdirektor zum Besten wie die Hinrichtung abläuft.

[Bearbeitet von Wuensch (22-11-2013 - 12:06)]

Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


@Christian K:
Ganz einfache, konkrete Frage:
Würdest Du Dich auf eine ausgeschriebene Henkerstelle bewerben? Ja oder nein?

Wenn nicht, bist Du mit Deiner hier präsentierten Einstellung total unglaubwürdig.

Wenn doch, wärst Du wenigstens konsequent.

Aber bis jetzt habe ich dein Eindruck, daß Deine Einlassungen ausschließlich theoretischer Natur sind. Da geht es immer nur um imaginäre "andere" - das ist so schön einfach, nicht?

Ob der Henker eine Spritze setzt, einen Abzugshahn betätigt, den Strom einschaltet oder die Klappe unter dem Galgen öffnet, ist mir völlig egal.

Ich will einfach nur wissen (uns das blieb unbeantwortet bisher), ob diejenigen, die nach der Todesstrafe schreien, sie selbst und persönlich vollstrecken würden.

Aber bisher: Schweigen im Walde...warum nur?

[Bearbeitet von Deluxe (22-11-2013 - 06:26)]

guidolenz123

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@Wuensch
Sicher scheint AUF DEN ERSTEN BLICK Steinigung nicht treffend..
Grundsätzl. aber ist die Beförderung vom Leben zum Tode eine in erster Linie (wenn angekündigt) unmenschliche psychische Folter für den Empfänger dieser staatlichen Sanktion (schon mal Todesangst , oder auch nur Existenzangst gehabt ? )
und
zudem ist tot = tot.

Über die Grade der Schmerzlosigkeit dergleichen Prozeduren möge man letztendlich die Betroffenen befragen.

Was die Delikte angeht ,ist dies in den meisten existierenden Gesellschaften (auch heute noch) sehr willkürlich.
In USA bei Spionage oder auch nur ,wenn man bei einem Verbrechen mit zufälliger Todesfolge auch nur ohne direkten Vorsatz unterstützend mitwirkte.
In China bei Korrption und vielen anderen "Delikten".
In vielen Ländern wg Rauschgiftschmuggel,
und vor max einem Jahr (ich glaube in Saudi-Arabien ) ein ägyptischer Apotheker wg HEXEREI.
Die Definition einer Straftat und deren Ahndung hängt ergo manchmal auch von der grandiosen Blödheit einer Gesellschaft o.ä. ab.
Davor sind wir in BRD auch nicht gefeit. Frag mal nachkommende Generationen in 100-200 Jahren.

Letztlich noch mal zur Willkür von Gesetzgebung:
Bis in die 70er Jahre war Homosexualität oder die Duldung von Beischlaf zwischen Unverheirateten in der BRD unter bestimmten Konstellationen strafbar.
Da konnten Eltern, die ihren 68er-Kindern die lokale Möglichkeit der Sexualitätsausübung ermöglichten, vor den Kadi geschleppt werden.
Heutzutage lachhaft..
es sind halt oft schleifende Grenzen und mit diesem Wissen (und auch sowieso und überhaupt) kann ICH nicht für Tödesstrafe oder ähnlich ultimative "Lösungen" sein, ohne meine Menschlichkeit in Frage zu stellen.
Dazu gehört auch Empathie und mit der kann ich zumindest gar nicht jedweder Todesstrafe das Wort reden.

Wuensch

Beiträge: 376
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Also ich könnte mir vorstellen, das ich den Beruf des Henkers ausüben könnte. Vllt. denken hier immernoch viele das man den Todeskanditat mitn Messer abschlachten muss und sich danach 30 Min das Blut vom Körper waschen muss.

Wenn man weiß, was die Mörder getan haben und man der Auffassung ist, das selbige nach teilweiße unglaublichen Taten ihr Recht auf weiter leben verwirkt haben, kommt auch kein Reuhegefühl auf.

Klar ist das hier alles nur Theorie und man weiß nich wies wirklich wäre, wenn man die Spritze oder den "Strom EIN" Schalter in der Pfote hat. Aber ich denke es würde für den "Arbeiter" schnell zur Normalität seines, unbestritten schwierigen und unnormalen, Berufes werden.

Und das die Henker in den USA beispielsweiße alles gestörte und mordhungrige Psychos sind, glaube ich nicht.

So ich muss jetz erstmal auf Arbeit.

[Bearbeitet von Wuensch (22-11-2013 - 11:52)]

Christian K

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Es gibt Jobs, die kann nicht jeder.
Viele wollen Fisch, Schwein, Rind, Kaninchen und Huhn auf den Tisch, aber selbst ein solches Tier schlachten, das können viele nicht ab. Manche ekeln sich sogar davor, mit den Händen im Brötchenteig rumzuwühlen, wollen aber jeden Tag ihr Brot haben.

Ob ich selbst Henker sein könnte, weiß ich nicht und um darüber nachzudenken, muss dieser Job erstmal angeboten werden. Aber dafür sind wir hier in einem Land, in dem man sich mehr um die Täter als um (potenzielle zukünftige) Opfer kümmert, weit entfernt.

Marlene

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Also daß es mehr Tötungsdelikte gibt, weil man kaputte Typen im Netz kennenlernen kann, glaube ich jetzt nicht.
Was das gern wiederholte Argument von den alleingelassenen Opfern und den Tätern, um die man sich kümmert, betrifft: Für Opfer gibt es eine Vielzahl von Beratungs- und Hilfseinrichtungen und auch Ansprüche nach dem Opferentschädigungsgesetz. Daneben haben sie mit der Nebenklagebefugnis das Recht, mit nahezu den gleichen Befugnissen wie die Staatsanwaltschaft am Strafverfahren teilzunehmen und u.U. auch Anspruch auf Bezahlung eines Rechtsanwalts als Nebenklagevertreter. Daß in der Strafvollstreckung hingegen versucht wird, soweit möglich Straftäter zu resozialisieren, halte ich nicht für ein "übertriebenes Kümmern um den Täter", sondern für den sinnvollen und notwendigen Versuch, die Gesellschaft vor Straftaten zu schützen. Ich plädiere daher einmal mehr dafür, sich nicht mit wohlfeilen Stammtischweisheiten zufrieden zu geben, sondern sich das durchaus komplizierte und ebenso durchdachte wie wirkungsvolle System des deutschen Straf- und Strafprozeßrechts einmal sachlich anzusehen. Letztlich gibt uns der Erfolg recht, denn Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt, obwohl oder gerade weil es keine Todesstrafe kennt und rechtsstaatliche Grundsätze hier auch für den letzten Schurken gelten.

Gruß,
Marlene

[Bearbeitet von Marlene (22-11-2013 - 16:49)]

guidolenz123

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@Marlene

Hegautrabi

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Das sehe ich auch so, zustimm!
Deluxe

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Die Wahrnehmung am deutschen Stammtisch ist aus folgendem Grund eine andere:

Um den Täter "kümmert" sich der Staat quasi von allein.
Das Opfer hingegen muß sich die Hilfe die es braucht, in eigener Initiative holen.

Dem Täter wird Aufmerksamkeit/"Zuwendung" somit gebracht.
Dem Opfer nicht - das muß sich Aufmerksamkeit/Zuwendung holen.

An dieser Stelle gibt es tatsächlich gewissen Nachholebedarf, denn viele Opfer sind nach einem solch traumatischen Erlebnis gar nicht in der Lage, Eigeninitiative zu ergreifen.
Eine Patentlösung hierfür habe ich auch nicht auf der Tasche - nur eins weiß ich: keinem Opfer ist hinterher geholfen, wenn der Täter umgebracht wird.

[Bearbeitet von Deluxe (22-11-2013 - 17:34)]

Christian K

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"...keinem Opfer ist hinterher geholfen, wenn der Täter umgebracht wird..."

"Umbringen" und "Todesstrafe" sind nicht ein- und dasselbe. Sonst könnte man eine Gefängnisstrafe auch nur als eine "staatlich sanktionierte" Freiheitsberaubung bezeichnen.

Wie ein Opfer über seinen Täter denkt (sofern es am Leben gelasen wird, wo eine Todesstrafe des Täters aber ohnehin nicht zur Anwendung käme), weiß ich nicht. Wenn es dem Opfer nicht hilft, dass sein Peiniger "umgebracht" wird, nur weil es dem Opfer wurscht ist, was hilft dem Opfer dann nur eine Gefängnisstrafe? Lasst sie doch gleich alle frei rumlaufen. Einfach so jemanden in Einzelhaft bis an sein Lebensende wegsperren, so was kann man mit dem armen Täter doch nicht machen.

Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


Wenn das Opfer überlebt hat, gibt's keine Todesstrafe?

Das sind ja ganz neue Töne...bisher wurde die Todesstrafe pauschal für Kinderschänder gefordert...und diese Opfer sind hinterher wahrlich nicht alle tot...

Umbringen und Todesstrafe ist exakt genau dasselbe - denn hinterher ist er tot. Und das ist nicht rückgängig zu machen.

Alles in allem:
Wirklich konsequent bis zu Ende gedacht hat die Fraktion der Todesstrafenbefürworter bisher nicht - das zeigen die Beiträge überdeutlich.

Machen sollen es die anderen.
Wir man persönlich gefragt, ob man den Henker spielen könnte, weicht man aus.

Außerdem will man eine Todesstrafe von der man hofft, daß sie im laxen deutschen Justizwesen ja doch nicht angewendet wird. Wozu dann eigentlich? Nur damit sie im Gesetz steht?

Naja...alles ein bißchen dünn...

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