Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


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Autor Thema: Wie lange soll das noch gutgehen, oder geht die BRD den Bach runter???
das moss

Beiträge: 7.651
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Laut gebrüllt, du Opfer rechtskonservativer Propaganda und Agitation.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Wie auch immer - in Sachen rückläufiger bzw. viel zu niedriger Geburtenrate wird man den Staat nicht wirklich von einer erheblichen Mit-Schuld freisprechen können. "Kinderfreundlich" sieht allgemein sicherlich anders aus....
Wenn ich z.B. daran denke daß es hierzulande allen Ernstes möglich ist, jahrelang bestehende Kindergärten wegen "Lärmbelästigung" aus der Nachbarschaft wegzuklagen (wie z.B. unlängst in Berlin geschehen), dann wächst mir eine Feder!
Von anderen Unzulänglichkeiten wie dem Bildungs"system" , offenbar nicht selten überforderten Jugendämtern etc.pp. mal ganz abgesehen. Und auch davon, was es in Deutschland kostet, ein Kind großzuziehen...

[Bearbeitet von standard (09-09-2010 - 21:19)]

heckman

Beiträge: 8.322
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Wir kommen gerade vom Elternabend (Hort, nicht Schule) und Northeims Rathaus hat echt nen Sackstand gemacht, diesen >weiteren< Hort kostengünstig zur Verfügung zu stellen, trotz Einstellungsstopp im öffentlichen Dienst. Sonst hätte meine Dame ihre Arbeit an den Nagel hängen können.
Sicher haben ich und auch andere Eltern bei der Stadt etwas Druck gemacht, aber es geht, wo ein Wille ist.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Ist es aber nicht eher schlimm, daß für so eine Kinderbetreuung erst "Druck gemacht" werden muß?

Koll. Sarrazin hat bei der Bundesbank in den Sack gehauen - läuft gerade in den Nachrichten.
Der "Sack ist zu", offenbar - Buch weitgehend ausverkauft. Die erwähnte PR-Kampagne hat allerbestens funktioniert...(bei mir z.B. allerdings nicht )

heckman

Beiträge: 8.322
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Ich will mich ja auch garnicht an solchen Diskussionen beteiligen, sondern nur mal was anmerken bezogen auf das angesprochene Arrangement.
Wurstblinker

Beiträge: 613
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Der Mann ist auch 65, der hat´s rein.
TV P50

Beiträge: 3.959
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Das der Staat, vielmehr die Staatsführung mit ihrer Politik nicht ganz unschuldig an der Geburtenrate ist, ist absolut unbestritten.

Das aber dies genauso geplant war und ist, um am Ende private Konzerne in ihrer Gier nach Gewinnmaximierung zu fördern, halte ich persönlich für etwas zu viel Utopie.

Ich bin jetzt mit dem Buch durch. Es ist alles in allem sehr interessant. Zum Ende hin zeigt es sich aber doch sehr wiederholungslastig, so das es durchaus 100 Seiten kürzer ausfallen könnte und hätte trotzdem die gleiche Aussagekraft gehabt.
Er befürchtet, das Deutschland in Zukunft Gefahr läuft, durch migrantische Einwohner eine Überlastigkeit (mehr als 50%)zugunsten der Migranten erfährt. Gleichzeitig macht er eine stetig steigende Zahl von unterdurchschnittlich intelligenten Menschen aus, die er vorwiegend auch in der transferbeziehenden Bevölkerung sieht, ohne ihnen aber auch nur ansatzweise einen Vorwurf daraus zu machen. Vielmehr verlang er, dass diesen Menschen geholfen wird, denn sonst wird seiner Ansicht nach, auch diese bevölkerungsgruppe weiter wachsen.

Er sieht in der Transferleistungsose Deutschland und Europa einen weiteren Anreiz für Einwanderer die nicht darauf abzielen, die Wirtschaft durch Arbeitsleistung zu unterstützen, sondern einfach nur Nutznießer der Transferleistungen ohne Arbeit zu werden.

Die Ausführungen dazu sind sehr präzise und zum Teil, dass muß man zugeben, radikal ausgeführt.
Die Ansätze die er bringt sind durchaus überlegenswert, wenn sie auch in der heutigen, stark sensibilisierten Welt, schwer umzusetzen wären.

Wo ich mich aber ganz klar auf seine Seite stelle, und das habe ich auch schonmal ausgeführt, ist das eine Familie im heutigen mittleren Einkommensbereich, kaum mehr hat, als die Familie die Transferleistungen bezieht und umso mehr Kinder sieht hat um so schlechter stehen die Familien, in denen beide Eltern sozialversicherungspflichtigen (Vollzeit)Beschäftigungen nachgehen, da.
Und da müssen wir einfach ansetzen, was nicht heißen soll, dass man einfach die Leistungen kürzt!

Zoni

Beiträge: 3.538
Registriert am: 15.11.1999


Sarazin macht mit seinen populistischen Phrasen viel kaputt in Deutschland.

Zurueck zum Thema:

Ein wenig Hoffnung habe ich wieder, wenn jetzt sogar die Schwaben in Stuttgart auf die Barrikaden gehen und die Gruenen extrem im Aufwind sind.
Unsere Regierung demontiert sich gerade selbst im großen Stil....

ingo

Beiträge: 424
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@Obelix: Die Theorie, dass die Geburtenrate absichtlich niedrig gehalten wird, um die umlagenfinanzierte Rente kaputt zu machen ist so dermaßen dumm, dass es schon weh tut.
Auch als Linker kann man sich mit Volkswirtschaft beschäftigen, gerade da sollte es kein Tabuthema sein: Marx war Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph, es wäre sinnvoller, mal das Kapital zu lesen als blah-blah filmchen bei youtube anzugucken.

Der Kapitalismus funktioniert nur bei ständigem Wachstum. Das ist der zentrale Kerngedanke dieses Systems. Es ist völliger Unsinn zu glauben, dass man für die Versicherungswirtschaft das Bevölkerungswachstum reduziert und damit die Wachstumchancen sämtlicher anderer Zweige der Wirtschaft senkt. Die Unternehmen haben per Saldo nur Ärger mit den fehlenden Geburten: Weniger Kunden, denen man Dinge verkaufen kann und weniger Arbeitskräfte, die dadurch eine immer bessere Verhandlungsposition bekommen - es werden sogar weniger Versicherungen verkauft, wenn es weniger Menschen hier gibt.

Insofern habe ich persönlich durchaus etwas von der schwindenen Bevölkerungszahl und den weniger werdenden Fachkräften - ich als lohnabhängig beschäftigter werde wertvoller

Es gibt natürlich Gründe, warum die Politik nichts tut, obwohl das kapitalistische System eine steigende oder wenigstens konstante Bevölkerungszahl benötigt: Die Auswirkungen kluger Bildungs und Familienpolitik kommen extrem langsam und kosten jetzt viel Geld. Das passt nicht in einen 4 Jahreszeitraum.

[Bearbeitet von ingo (10-09-2010 - 12:15)]

Wurstblinker

Beiträge: 613
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Dass eine Familie im mittleren Einkommensbereich (wo auch immer das sein soll), kaum mehr hat als Transferleistungsbezieher, liegt aber nicht an den zu hohen Tr.leistungen, sondern an den gesunkenen Reallöhnen und der Ausweitung der prekären Beschäftigung.

Das ist aber nicht vom Himmel gefallen, sondern hier war die Politik der vergangenen zehn Jahre maßgeblich beteiligt.

Man ist davon ausgegangen, dass durch Leiharbeit, Minijobs, Befristungen ect. und durch die Senkungen der Steuern für Unternehmen mehr Leute eingestellt werden. Das hat aber nicht funktioniert, da keine Firma jemand einstellt "weil der so billig ist", sondern nur, wenn wirklich jemand "gebraucht" wird.

Das einzige, was explodiert ist, sind die Firmengewinne und die Bezüge der Vorstände. Das ist für die gesamte Volkswirtschaft aber ein Irrweg, den im Moment noch kein Verantwortlicher bereit ist zu verlassen.

TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


Das die Reallöhne stagnieren, ja teilweise gesunken sind, ist ebenfalls unbestritten.
Das habe ich selber gemerkt und auch vor 3 Jahren zum Anlass genommen den Thread hier zu eröffnen
Daran hat sich dem Grunde nach auch kaum etwas geändert.
Einzig meine persönliche Situation hat sich verbessert, dass Lohnproblem hingegen ist geblieben.

Ich hätte vielleicht gleich ergänzen sollen, dass man nicht nur an Leistungen arbeiten muß, sondern auch bei den (soizialversicherungspflichtigen)Einkommen etwas tun muß.
Es müssen die Leistungsempfänger, sofern sie dazu in der Lage sind, dazu gebracht werden eine Arbeit aufzunehmen und bei denen die schon Arbeit haben, dürfen die Löhne nicht so schwach sein/werden, dass die Transferleistungen attraktiver werden als das Arbeitengehen.

Ich stimme auch zu wenn es um die Leiharbeit geht. Der moderen Sklaverei wurde durch die Aufhebung der Fristen, für die durchgängige Beschäftigung in einem Unternehmen, erst Tür und Tor geöffnet.
Erst jetzt will man wieder langsam zurückrudern und die Dauer auf 3 Jahre begrenzen. Man ist zu feige zuzugeben, dass der Wegfall der Höchstgrenze für die Überlassungshöchstdauer seit 01.01.2004, ein Fehler war und so die erwarteten Festanstellungen ausblieben und die Unternehmen die Leiharbeiter nicht mehr übernommen haben.

Und Zoni, die Euphorie kannst du dir im Grunde schenken. Glaubst du, dass eine rot-rüne Regierung mit vielleicht einem Sarrazin als Kanzler oder vielleicht sogar eine dunkelrot-grüne Regierung, von mir aus mit Gysi als Kanzler, das Ruder sofort und in überschaubarer Zeit um 180° herumreißt?

Aber lass mal wir haben (fast) alle noch unsere Träume

Obelix

Beiträge: 653
Registriert am: 29.09.2004


1)
Wenn man aber keine Zahl hat, erklärte Sarrazin dem Reporter weiter, muss »man eine schöpfen, die in die richtige Richtung weist, und wenn sie keiner widerlegen kann, dann setze ich mich mit meiner Schätzung durch«
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/drucken/text/33007
Soviel zum Glauben, das Buch enthielte eine "Faktenanalyse".

2)
Könnte mich mal bitte jemand darüber aufklären, woher die Mär von der "absichtlich abgesenkten" Geburtenrate kommt?

3)
TV P50: Mehr als "Geh doch nach drüben!" fällt dir in deinem hysterischen Anfall wohl nicht ein?
Du solltest das Spektrum deiner meinungsbildenden Quellen erheblich erweitern.

standard

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Registriert am: 26.01.2002


Diese ganze Leiharbeits-/Minijob- und Billiglöhnereigeschichte dient doch nur dem einen Hauptzweck: Schönung der Arbeitslosenstatistik. Wenigstens 1 Mio zusätzlich (eigentlich) Arbeitsloser werden so wohl versteckt.
Daß dem immer exorbitantere Unternehmensgewinne und mit Fug und Recht als ausverschämt zu bezeichnende Salairs für die sogen. Topmanager gegenüberstehen, immer mehr Vermögen in immer weniger Händen liegt - die berüchtigte Schere zw. Arm und Reich immer weiter aufgeht - macht dieses Szenario noch anrüchiger.
Und genau deswegen finde ich das aktuelle "Sparpaket" in seiner einseitig die "unteren" Bevölkerungsschichten belastenden, sozial völlig unausgewogenen Machart als - mal ganz deutlich gesagt: ziemlich pervers. Und ich kann auch keinerlei Genugtuung darüber empfinden, daß es "mich mal nicht betrifft".

[zitat:] "Es müssen die Leistungsempfänger, sofern sie dazu in der Lage sind, dazu gebracht werden eine Arbeit aufzunehmen und bei denen die schon Arbeit haben, dürfen die Löhne nicht so schwach sein/werden, dass die Transferleistungen attraktiver werden als das Arbeitengehen."

Der 2. Aussage stimme ich zu - der 1. nicht wirklich. Warum? - Weil "dazu gebracht werden eine Arbeit aufzunehmen" vor allem wieder da münden dürfte, wo wir alle insgesamt nicht hinwollen dürften: bei Leih-/Teilzeitbeschäftigung und im Niedriglohnbereich.
Man darf auch gespannt sein, wann der so arg propagierte "Fachkräftemangel" am Arbeits"markt" mal so langsam richtig spürbar werden wird. Ich kann mich des Eindrucks nicht so ganz erwähren, daß dieser diffuse "Mangel" nicht zuletzt auch als Deckmäntelchen für die ab nächstes Jahr anstehende, umfassendere Zulassung der Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte aus dem EU-Raum in D dienen soll. Glücklicherweise sind die Zeiten, wo Leute aus dem Osten (dem anderen ) für ´nen Appel und ´n Ei malochen gegangen sind, inzw. wohl aber auch weitgehend vorbei.

Obelix

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Ich hab die Reportage noch auf Rapidshare gefunden:
http://rapidshare.com/files/418353979/Rentenangst.avi
Sogar in richtiger Größe und TV-Qualität.
TV P50

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Ok die Formulierung "gebracht" ist vielleicht näher zu beschreiben.
Ich denke auch das es für einen Leistungsempfänger sicher nicht attraktiv ist, in ein Arbeitsverhältnis einzusteigen, dass kaum mehr Einkommen bringt, als die Transferleistungen, oder eine Leiharbeit in der momentanen Regelung.

Betrachten wir doch einmal die Eckpunkte des Sparpaketes im sozialen Bereich und versuchen sie zu analysieren:
(Die Quelle ist hier Spiegel online)
2. Teil: Sozialer Bereich

1.* Der auf zwei Jahre befristete Zuschlag beim Übergang vom Arbeitslosengeld I in das Arbeitslosengeld II soll wegfallen. Das soll den Staat um 200 Millionen Euro im Jahr entlasten.
2.* Die Bundesagentur für Arbeit soll Leistungen stärker nach eigenem Ermessen gewähren können und dadurch ihre Ausgaben um 1,5 bis 3,0 Milliarden Euro drücken können.
3.* Die Rentenversicherung bei Hartz-IV-Empfängern wird eingespart. Das soll die Kassen um 1,8 Milliarden Euro jährlich entlasten.
4.* Der Heizkostenzuschuss für Wohngeldempfänger, der 2009 wegen der hohen Energiekosten eingeführt worden war, wird wieder abgeschafft. Das Einsparpotential liegt bei hundert Millionen Euro.
5.* Das Elterngeld für Hartz-IV-Empfänger wird komplett gestrichen, was 400 Millionen Euro einsparen soll.
6.* Beim Elterngeld soll zwar der Höchstbetrag von maximal 1800 Euro im Monat erhalten bleiben, allerdings werden künftig nur 65 statt 67 Prozent des Nettoeinkommens als Berechnungsgrundlage genommen. Die Regierung erwartet dadurch Einsparungen in Höhe von 200 Millionen Euro im Jahr.

zu 1.) Dieser Zuschlag in Höhe von max. 160€ bzw 60€ pro Kind fällt weg. Er wurde nach einem Jahr gezahlt um den Übergang in das ALG II abzufedern.
Fragt man sich nun ob ein Jahr nicht ausreicht, um sich eine neu Anstellung zu suchen? Desweiteren muß man div. Beispielrechnungen anstellen, aber um diesen Zuschlag zu erhalten, mußte man sowieso schon fast "besserverdienend" sein, da er nur gezahlt wurde, wenn man durch Grundsicherung und Unterkunft weniger hatte als das gezahlte ALG I. Bei "nur" 200 Mil. Einsparung, dürften das nicht viele Arbeitssuchende gewesen sein.

zu 2.) Dieser Punkt wird schwierig zu analsieren sein, da kaum klar ist, wo die Agenturen angehalten werden zu sparen. Ich denke hier müssen wir abwarten wie sich das darstellt und ob es einen Vorgabenkatalog geben wird. Wenn man hier aber 1,5-3,0 Milliarden sparen will, so könnte man Pkt. 1 als Witz werten, bzw. zeigt er wieviele Leute Leistungen nach Pkt. 1 bezogen haben. Ich gehe davon aus, da man an den Regelleistung nicht viel ändern kann, dass verstärkt bei Unterkunft und über die Regelleistung hinaus gezahlte Zuwendung gespart wird. Dies bleibt abzuwarten.

zu 3.)
Das haten wir bereits erläutert. Dieser Beitrag macht in der Rente später einen Betrag von ca 2-3€ an der Rente aus, der von einem Rentner sicher zu verschmerzen ist.

zu 4.)
Dieser Pkt. könnte schmerzlich werden, je nachdem wie hoch der Bezug war, da er von nun an aus den Regelleistung zu bestreiten ist. Vielelciht trägt er aber dazu bei, dem Einzelnen zu zeigen wie man selber sparen kann. Den Thermostaten von 3 auf 2 zu drehen könnte ein Ansatzpunkt sein.
Sicher ist aber das dieser Pkt. sicher viele trifft und als wirkliche Belastung der Transfereinkommenempfänger bezeichnet werden darf.

zu 5.)
das Elterngeld hab ich oben angeschnitten und wir haben darüber schon diskutiert. Wenn man innerhalb einer Schwangerschaft unfreiwillig arbeitslos wird, so hat man ein Jahr zeit bevor man Leistungen nach ALG II/Hartz IV bezieht. Innerhalb dieser Zeit wird auch Elterngeld bezahlt.
Wer nun schon Harzt IV bezieht, dem muß klar sein, dass das u.U. finanziell nicht einfach wird. Den Anreiz durch mehr Kinder höhere Leistungen zu beziehen ist damit genommen.

zu 6.)
Bisher ist klar das von 67% auf 65% die Beitragsbemessungsgrenze gesenkt wird.
Hier sollte man sich vor Augen halten was das im Einzelnen bedeutet. Dies trifft die nicht die unteren Einkommen, sonder die höheren. Wer nach Beitragsrechnung beim Elterngeld unter 1000€ bleibt dem wird das Eltergeld aufgestockt auf einen Betrag bis zu 100%. Es wird also bei Elterngeld unter 1000€ sich nichts ändern und um über 1000€ Elterngeld zu bekommen muß man vorher schon wenigsten ca. 1500€ bekommen haben. Wieviele das wohl sein werden?
Wenn also jemand vorher 2000€ hatte und demnach 1340€ Elterngeld bekommen hätte, wird nun 1300€ Elterngeld bekommen.
Für den einzelnen sicher eine vertretbare Belastung.

Das Fazit das ich persönlich, aus einer vielleicht nicht ganz emoitonslosen Anlayse, ziehe ist, dass bis auf den Heizkostenzuschuß, der meiner Meinung nach auch kompensiert werden kann, es den Einzelnen kaum stark treffen wird und eben nicht nur die allerschwächsten belastet werden.

Bleibt noch abzuwarten, was die Agenturen mit Ermessen sparen wollen, da die Herren daoben sicher wieder gerechnet haben, dass man ja eine preiswertere Wohnung beziehen kann, dabei sicher aber wieder vergessen haben, wer die Kosten für die Umzüge tragen soll. Diese fallen zwar nur einmalig an, aber a) muß der Wohnraum auch vorhanden sein und b) werden die Summe der Umzugskosten, die Einsparung wieder minimieren.


PS. wegen der Länge bitte ich Auslebungen der LRS zu entschuldigen

POSTKUGEL

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Das eigentlich skandaloese am ALG-System ist nicht, ob da ein paar Glasperlen mehr oder weniger verteilt werden, sondern die viel zu niedrigen Selbstbehaltgrenzen fuer aeltere Arbeitnehmer.

Die erhoehten Selbstbehaltgrenzen von 750,- gelten ja nur, wenn man in irgend ein windiges "Altersvorsorgeprodukt" investiert hat (50% Realverlust garantiert). Und 150,- Euro Barvermoegen pro Lebensjahr sind ja ein schlechter Witz.

Im Prinzip kann man sich also nur aussuchen, ob man sich vom Staat oder von einer Versicherungsgesellschaft enteignen laesst.

M.E. sollte jeder Arbeitnehmer ab 50 den Gegenwert einer Plattenbau-Eigentumswohnung (ca. 35 TEuro) behalten duerfen. Und zwar egal, ob als Bargeld, Versicherungsvertrag oder Immobilie.

Obelix

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zu 3.)
Das haten wir bereits erläutert. Dieser Beitrag macht in der Rente später einen Betrag von ca 2-3€ an der Rente aus, der von einem Rentner sicher zu verschmerzen ist.

Das heißt aber auch, das bereits heute die monatlichen(!) Einnahmen der Rentenkasse ein weiteres Mal um 120 Mio Euro (3Miox40€) reduziert werden.
Die "Kassen" werden keineswegs ent- sondern mit 1,8 Mrd Euro zusätzlich BElastet.
(Einnahmenkürzung + Rentengarantie)

Somit schafft man wieder einen "Sachzwang" zur Rentenkürzung und ein weiteres "Argument" für die supertolle "private Altersvorsorge".
Aber auch das ist wieder nur eine Verschwörungstheorie.

TV P50

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Vergisst du dabei nicht, dass die Rentenkassen auch die 2-3€ monatlich nicht mehr ausschütten? Ich hab aber gerade keine Lust das ganze aufzurechnen, dass kannst du ja machen, mir fehlen auch gerade die Zahlen.

Bevor du also von 1,8 Milliarden Defizit in der Rentenkasse sprichst, rechne es erstmal mit den für die Rentenkasse gesparten Auszahlungen auf.

Obelix

Beiträge: 653
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In welchem Jahrzehnt werden denn die Einsparungen Realität?
2020? 2030? 2040?
TV P50

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Es wird sicher keine 20 oder gar 30 Jahre dauern
Aber du gehst sicher wieder von zich Millionen Hartz IV Empfängern aus, die ihr Leben lang nichts anderes bezogen haben

Und selbst wennn die Beiträge für die Rente für sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer dafür steigen werden, wieviel wird das wohl sein um diese geringe Summe unter allen zu verteilen?
Mittelfristig werden die Beiträge sowieso steigen oder glaubst du immernoch, das die Beiträge stabil bleiben, in Zukunft wieder mehr Kinder geboren werden und die Umlagenfinanzierung weiter Bestand hat?

Obelix

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Diese "Einsparungen" kommen erst dann im Rentensystem an, wenn von den Rentenkürzungen exakt die gleiche Anzahl Rentner betroffen sind welche heute der Anzahl der betroffenen HartzIV-Empfänger entspricht.

Weiterhin muss berücksichtigt werden, dass die Zahl der Beitragszahler "über Nacht" um 3,5 Mio zurückgeht.
Und das betrifft bei der jährlichen Berechnung des rentenrelevanten Medianeinkommens dann ALLE Rentenanwärter.
Ganz ohne demografisches Problem...

standard

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Ich gebe zu, daß ich beim nicht so ganz einfach zu verstehenden deutschen Rentenrecht nicht wirklich durchsteige...
Aber: es wird hier offenbar immer davon ausgegangen, daß "1x HIV = immer HIV" heißt - was ja ganz und gar nicht so sein muß.
Wenn also nun jemand 4, 5 oder 6 oder ...x Jahre auf Hartz 4 ist und danach wieder respektabel in Lohn und Brot kommt - so fehlen ihm aber nunmehr trotzdem die Rentenpunkte für die HIV-Jahre. - Was ja sicherlich auch nicht wirklich positiv sein kann - und Kostenbelastungen für das Sozialsystem eben einfach in die Zukunft verlagert. - Und der Rentenkasse aktuell erstmal Einzahlungen entzieht. Meines Erachtens wird hier nicht wirklich gespart, sondern eigentlich nur verschoben...
Die Sache mit dem Heizkostenzuschuß ist ein ähnlich vertracktes Ding - die Energiekosten werden die nächsten Jahre wohl kaum sinken, strenge Winter sind zukünftig ebensowenig auszuschließen. Sarrazins "einen Pullover überziehen" - Aufforderung wird hier sicherlich auch nicht wirklich dauerhaft weiterführen...
Die Geschichte mit dem mangelhaften Altersselbstbehalt hat Poku schon ganz richtig angeführt - hier wird eine potentielle Altersarmut forciert, deren Folgen keineswegs absehbar sind.
All das ist immer unter dem Blickwinkel zu betrrachten, daß den "oberen 10000" im Zuge dieses "Sparpaketes" prinzipiell rein gar nichts abverlangt wird. - Und das stinkt - man kann das drehen und wenden, wie man will...
standard

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Interessante Fußnote zu Sarrazins - bekanntlich mit einem "goldenen Handschlag" versüssten - Abgang als Bankmanager und wie es evtl. dazu kam:
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11892573/492558/Wulff-Rolle-bei-Sarrazin-Widerspruechliche-Angaben.html
limokombi

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Man kann ja über Herrn Sarrazin sagen was man will, aber einige Dinge dürften jetzt auch den blauäugigsten Befürwortern und Anhängern diesem System klar geworden sein, so z. B. daß es eben sehr wohl Denkverbote in diesem Land gibt.

Die Art der Einmischung in die Geschäfte der Bundesbank sind dabei aber unglaublich skandalös! Den daraus resultierenden Schaden können sich Frau Merkel und Herr Wulff gern teilen. Hat jemand am Sonntag "Anne Will" gesehen? Herr Arnulf Baring - welchen ich sehr schätze - hat mit Fug und Recht da vom Leder gezogen, inkl. der Aussage: "Es wird Zeit, daß jemand Frau Merkel mal heimleuchtet..."

Es rummurt im Lande, lange gehts wohl nicht mehr so weiter...

Obelix

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Das Buch des Berufsdemagogen gehört zu den "Geschäften der Bundesbank"?
Nun wirds aber ganz bunt.

Herr Baring ist übrigens nur noch Lopbbyist und "Botschafter" der reaktionären "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft", welche dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall gehört.
Der wird dafür bezahlt, Sozialstaatshetzern eine "historische Grundlage" zu liefern.

limokombi

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Es ging bei meiner Feststellung um die Unabhängigkeit der Bundesbank. Was Herr Sarrazin schreibt, kann und muß der Bundesbank solange völlig egal sein, solange er dabei nicht seine vertraglichen Pflichten gegenüber selbiger Institution verletzt. Ob er mit seinem Buch das "Ansehen" der Bundesrepublik bzw. der Bundesbank schädigt - so wie man ihm das ja unterstellt hat - ist dabei eine völlig spekulative Aussage. Frau Merkel und Herr Wulff wären daher besser beraten gewesen, sie hätten ihr Klappe gehalten...

Hast Du die Sendung "Anne Will" am letzten Sonntag gesehen, oder triffst Du diese Aussage bzgl. Herrn Baring auf der Grundlage des bereits vorhandenen "Wissens"?

Deluxe

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@Obelix:
Bei aller Liebe - aber manchmal kommt es mir so vor, als seist Du die Reinkarnation des roten Adligen Karl-Eduard von Schitzler.

Zu jeder Äußerung bietest du die passende DKP-Parole...muß das sein? und bringt uns das weiter???

standard

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Na na - ist der Vergleich mit dem Herrn Sudelede nicht doch ein klein wenig überzogen?
Worum´s bei der oben erwähnten "Einmischung in B-Bank-Geschäfte" ging war wohl eher, inwiefern seitens des Bundespräsidialamtes auf den "Deal" mit Herrn Sarrazin (incl. Erfüllung von dessen Forderungen) Einfluss genommen wurde. HÄTTE der Präsi (nicht Präser... ) nämlich über eine Entlassung S.´ entscheiden müssen, wäre er u.U. ziemlich in die Breduille geraten, da diese politisch zwar gewollt, (arbeits-)rechtlich aber fragwürdig gewesen wäre. Was nunmehr "elegant" (und auch auf Kosten des Steuerzahlers - wiedermal... - ) abgewendet und gelöst wurde...
Den Herrn Baring schätze ich übrigens auch nicht über die Maßen...

[Bearbeitet von standard (15-09-2010 - 19:20)]

standard

Beiträge: 19.357
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Um mal wieder von der Sarrazin-Sezierung wegzukommen:
vorhin war ein Bericht im TV aus welchem hervorging, daß mittlerweile bereits satte 25% der Jobs hierzulande "a-typische Beschäftigungen" - sprich Leih- und Teilzeitarbeitsverhältnisse - sind, Tendenz deutlich steigend.
Als Beispiel waren 2 Leute angeführt, die (nach Entlassung während der Krise) wieder bei ihrem ehem. Arbeit"geber" angestellt sind (einem großen Baumaschinenherst.) - allerdings via Leiharbeitsfirma und zu deutlich schlechteren Konditionen gg.über früher. Bei dem einen machte das mal locker gute 400 €uronen minus aus bei gleicher h-Zahl, außerdem weniger Urlaub natürlich.
Steht zu befürchten, daß aus diesen sogen. "a-typischen" zunehmend "typische" Beschäft.verhältnisse werden. -Wenn die Politik (die das ja zu Schröders zeiten eingerührt hat) nicht endlich mal dagegen steuert. Gefaselt hat die Frau von der Leyen ja kürzlich davon - ob aber auch wirklich was konkret eingreifendes kommen wird?
Deluxe

Beiträge: 14.007
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Wobei man natürlich auch mal sagen (dürfen) muß, daß zu solchen Geschichten immer zwei gehören.

Und einer davon hat immerhin im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte einen Arbeitsvertrag unterschrieben, der ihm 400€ Nasse und diverse andere Verschlechterungen einbringt. Wer das tut, der trägt zumindest Mitschuld...in Zeiten ach so prekären und lautstark bejammertsn Fachkräftemangels sollte sich der eine oder andere Arbeitnehmer vielleichtdoch überlegen, ob er seine Verhandlungsposition richtig einschätzt und ggf. auch mal nutzt.

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