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Autor Thema: Wie lange soll das noch gutgehen, oder geht die BRD den Bach runter???
Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


Zumal ja nur der etwas raus kriegt, der seine Werbungskostenpauschale noch nicht ausgeschöpft hatte.

Wer nur ca. 14km Arbeitsweg hat und sonst keine Werbungskosten, bekommt also dadurch nichts.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Mittlerweile hat das (unternehmernahe...) IFO-Institut eine unterirdisch schlechte Wirtschafts-Prognose abgegeben, die Jahre 2009 + 10 in dunkelscchwarzen Farben dargestellt.
Es mag ja (sicherlich sogar!) so sein, daß (wiedermal) krisenhafte Zeiten auf Germanien zukommen, wahrscheinlich auch schlimmere, als bei den letzten Krisen. Ich frage mich allerdings, ob so eine Krise durch deartig schwarzmalerische Prognosen ( + genüsslich breit getreten durch sämtl. Medien) nicht noch zusätzlich, sozusagen "künstlich", verschlimmert wird? Wem nützt sowas, wer hat etwas davon?
kat

Beiträge: 1.194
Registriert am: 25.11.2004


So ist das eben: Im Sozialismus ging es immer aufwärts, und im Kapitalismus ist (fast) immer Krise. Aber das Leben geht trotzdem weiter.

Hier was von Tucholsky:
"Jede Wirtschaft beruht auf dem Kreditsystem, das heißt auf der irrtümlichen Annahme, der andre werde gepumptes Geld zurückzahlen. Tut er das nicht, so erfolgt eine sog. "Stützungsaktion", bei der alle, bis auf den Staat, gut verdienen. Solche Pleite erkennt man daran, dass die Bevölkerung aufgefordert wird, Vertrauen zu haben. Weiter hat sie ja dann auch meist nichts mehr...jede Aktiengesellschaft hat einen Aufsichtsrat, der rät, was er eigentlich beaufsichtigen soll. Die Aktiengesellschaft haftet dem Aufsichtsrat für pünktliche Zahlung der Tantiemen. Diejenigen Ausreden, in denen gesagt ist, warum die A.-G. keine Steuern bezahlen kann, werden in einer sog. "Bilanz" zusammengestellt."

(Kaspar Hauser 1931 in der "Weltbühne")

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Tucholsky war ein kluger Mann - zu klug für seine Zeit...
wolfi

Beiträge: 290
Registriert am: 31.07.2007


Ein Banker (im Moment weiss ich nicht mehr, wer`s war) hat vor ca. 100 Jahren gesagt/geschrieben:
Der "Gewinn" einer Unternehmung ist das Geld, was man bei bestem Willen nicht mehr anders in der Bilanz verstecken kann.
Vielleicht war es derselbe, der gesagt hat:
Die Aktionäre (bzw. Versicherungsnehmer, Kreditgeber) sind dumm und frech - Dumm, weil sie uns das Geld geben und frech, weil sie auch noch Dividende dafür erwarten!
kat

Beiträge: 1.194
Registriert am: 25.11.2004


Hier mal der ganze Artikel von Tucholsky:

Kurzer Abriß der Nationalökonomie

Nationalökonomie ist, wenn die Leute sich wundern, warum sie kein Geld haben. Das hat mehrere Gründe, die feinsten sind die wissenschaftlichen Gründe, doch können solche durch eine Notverordnung aufgehoben werden.
Über die ältere Nationalökonomie kann man ja nur lachen und dürfen wir selbe daher mit Stillschweigen übergehn. Sie regierte von 715 vor Christo bis zum Jahre 1 nach Marx. Seitdem ist die Frage völlig gelöst: die Leute haben zwar immer noch kein Geld, wissen aber wenigstens, warum.
Die Grundlage aller Nationalökonomie ist das sog. «Geld».
Geld ist weder ein Zahlungsmittel noch ein Tauschmittel, auch ist es keine Fiktion, vor allem aber ist es kein Geld. Für Geld kann man Waren kaufen, weil es Geld ist, und es ist Geld, weil man dafür Waren kaufen kann. Doch ist diese Theorie inzwischen fallen gelassen worden. Woher das Geld kommt, ist unbekannt. Es ist eben da bzw. nicht da – meist nicht da. Das im Umlauf befindliche Papiergeld ist durch den Staat garantiert; dieses vollzieht sich derart, daß jeder Papiergeldbesitzer zur Reichsbank gehn und dort für sein Papier Gold einfordern kann. Das kann er. Die obern Staatsbankbeamten sind gesetzlich verpflichtet, Goldplomben zu tragen, die für das Papiergeld haften. Dieses nennt man Golddeckung.
Der Wohlstand eines Landes beruht auf seiner aktiven und passiven Handelsbilanz, auf seinen innern und äußern Anleihen sowie auf dem Unterschied zwischen dem Giro des Wechselagios und dem Zinsfuß der Lombardkredite; bei Regenwetter ist das umgekehrt. Jeden Morgen wird in den Staatsbanken der sog. «Diskont» ausgewürfelt; es ist den Deutschen neulich gelungen, mit drei Würfeln 20 zu trudeln.
Was die Weltwirtschaft angeht, so ist sie verflochten.
Wenn die Ware den Unternehmer durch Verkauf verlassen hat, so ist sie nichts mehr wert, sondern ein Pofel, dafür hat aber der Unternehmer das Geld, welches Mehrwert genannt wird, obgleich es immer weniger wert ist. Wenn ein Unternehmer sich langweilt, dann ruft er die andern und dann bilden sie einen Trust, das heißt, sie verpflichten sich, keinesfalls mehr zu produzieren, als sie produzieren können sowie ihre Waren nicht unter Selbstkostenverdienst abzugeben. Daß der Arbeiter für seine Arbeit auch einen Lohn haben muß, ist eine Theorie, die heute allgemein fallen gelassen worden ist.
Eine wichtige Rolle im Handel spielt der Export. Export ist, wenn die andern kaufen sollen, was wir nicht kaufen können; auch ist es unpatriotisch, fremde Waren zu kaufen, daher muß das Ausland einheimische, also deutsche Waren konsumieren, weil wir sonst nicht konkurrenzfähig sind. Wenn der Export andersrum geht, heißt er Import, welches im Plural eine Zigarre ist. Weil billiger Weizen ungesund und lange nicht so bekömmlich ist wie teurer Roggen, haben wir den Schutzzoll, der den Zoll schützt sowie auch die deutsche Landwirtschaft. Die deutsche Landwirtschaft wohnt seit fünfundzwanzig Jahren am Rande des Abgrunds und fühlt sich dort ziemlich wohl. Sie ist verschuldet, weil die Schwerindustrie ihr nichts übrig läßt, und die Schwerindustrie ist nicht auf der Höhe, weil die Landwirtschaft ihr zu viel fortnimmt. Dieses nennt man den Ausgleich der Interessen. Von beiden Institutionen werden hohe Steuern gefordert, und muß der Konsument sie auch bezahlen.
Jede Wirtschaft beruht auf dem Kreditsystem, das heißt auf der irrtümlichen Annahme, der andre werde gepumptes Geld zurückzahlen. Tut er das nicht, so erfolgt eine sog. «Stützungsaktion», bei der alle, bis auf den Staat, gut verdienen. Solche Pleite erkennt man daran, daß die Bevölkerung aufgefordert wird, Vertrauen zu haben. Weiter hat sie ja dann auch meist nichts mehr.
Wenn die Unternehmer alles Geld im Ausland untergebracht haben, nennt man dieses den Ernst der Lage. Geordnete Staatswesen werden mit einer solchen Lage leicht fertig; das ist bei ihnen nicht so wie in den kleinen Raubstaaten, wo Scharen von Briganten die notleidende Bevölkerung aussaugen. Auch die Aktiengesellschaften sind ein wichtiger Bestandteil der Nationalökonomie. Der Aktionär hat zweierlei wichtige Rechte: er ist der, wo das Geld gibt, und er darf bei der Generalversammlung in die Opposition gehn und etwas zu Protokoll geben, woraus sich der Vorstand einen sog. Sonnabend macht. Die Aktiengesellschaften sind für das Wirtschaftsleben unerläßlich: stellen sie doch die Vorzugsaktien und die Aufsichtsratsstellen her. Denn jede Aktiengesellschaft hat einen Aufsichtsrat, der rät, was er eigentlich beaufsichtigen soll. Die Aktiengesellschaft haftet dem Aufsichtsrat für pünktliche Zahlung der Tantiemen. Diejenigen Ausreden, in denen gesagt ist, warum die A.-G. keine Steuern bezahlen kann, werden in einer sogenannten «Bilanz» zusammengestellt.
Die Wirtschaft wäre keine Wirtschaft, wenn wir die Börse nicht hätten. Die Börse dient dazu, einer Reihe aufgeregter Herren den Spielklub und das Restaurant zu ersetzen; die frömmern gehn außerdem noch in die Synagoge. Die Börse sieht jeden Mittag die Weltlage an: dies richtet sich nach dem Weitblick der Bankdirektoren, welche jedoch meist nur bis zu ihrer Nasenspitze sehn, was allerdings mitunter ein weiter Weg ist. Schreien die Leute auf der Börse außergewöhnlich viel, so nennt man das: die Börse ist fest. In diesem Fall kommt – am nächsten Tage – das Publikum gelaufen und engagiert sich, nachdem bereits das Beste wegverdient ist. Ist die Börse schwach, so ist das Publikum allemal dabei. Dieses nennt man Dienst am Kunden.
Die Börse erfüllt eine wirtschaftliche Funktion: ohne sie verbreiteten sich neue Witze wesentlich langsamer.
In der Wirtschaft gibt es auch noch kleinere Angestellte und Arbeiter, doch sind solche von der neuen Theorie längst fallen gelassen worden.
Zusammenfassend kann gesagt werden: die Nationalökonomie ist die Metaphysik des Pokerspielers.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben, und füge noch hinzu, daß sie so gegeben sind wie alle Waren, Verträge, Zahlungen, Wechselunterschriften und sämtliche andern Handelsverpflichtungen –: also ohne jedes Obligo.

pwb601

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hat recht, der gute tucholsky.

wirklich "fair" wäre nur eine reine subsistenzwirtschaft. sobald sich aber schon zwei bauern zusammenschließen, hat der dritte keine chance mehr und sucht sich ebenfalls partner. denn jedes wirtschaftssystem erhält und verstärkt und verkompliziert und perfektioniert sich aus sich selbst heraus, bis es von außen durch ein potenteres abgelöst wird

standard

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Es haben sich aber schonmal ´ne ganze Menge Bauern zusammengeschlossen (oder auch: sind zus.geschlossen worden ). Wie auch immer: es hat doch relativ gut funktioniert, die Leute (viele Leute...) hatten ihr recht ordentliches Auskommen und es lief - besser jedenfalls, als es heute noch gesagt werden soll...Das nur mal so nebenbei...

Zu Tucholsky: Der Artikel ist wirklich gut! Bei Muttern steht eine ganze Batterie an Tucholsky-Bänden herum - obenstehendes macht wirklich Lust auf mehr...

601 Uncrowned

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Neben Tucholsky ist auch Kisch sehr empfehlenswert.
Da hab ich die Werkausgabe (Aufbau) mal von meiner Großmutter bekommen, nachdem meine Mutter ihr sagte: "Von Tucholsky hat er schon alles. Kauf ihm Kisch."

Für diesen Hinweis bin ich heute noch dankbar

das moss

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Kisch? Egon-Erwin? müßten meine Erzeuger noch im Regal haben...... *nachdenk*
standard

Beiträge: 19.357
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Kisch...von dem hab ich wohl nix im Bestand, Mutter aber ziemlich sicher. Dafür hab ich aber auch Kishon - der liest sich auch sehr nett...
Zoni

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Trotzdem jammern wir hier noch auf sehr hohem Niveau

Auch wenns naehcstes Jahr duester aussieht, irgendwann kommt auch wieder ein Hoch.

Bin nachwievor der Meinung, das was gerade in der Autoindustrie abgeht nur ein bereinigender Prozess ist.
Es wurde Jahrelang auf Spritfresser uns immer mehr Ausstattung gesetzt anstatt auf Innovation.

Der Trend ist verpennt worden.

Damals in den 80ern wollte die Autolobby in Germany schon die Einfuehrung des Katalysators verhindern. Das gleiche Drama dann mit den Rußpartikelfiltern.

Wir sollten uns mal hinterfragen, wozu ein Auto benoetigt wird:

Um von A nach B zu kommen oder um ein Statussymbol zu besitzen ?

Mobilitaet halte ich nachwievor fuer existenziell wichtig aber es muss bezahlbar bleiben.

Daher muss die Autoindustrie endlich mal Spritsparer statt Spritmonster bauen.

Ich persoenlich arbeite auch in einer Branche, die vom Abschwung extrem betroffen ist und in der es naechstes Jahr auch Entlassungen geben wird.

Es kann auch mich treffen, dessen bin ich mir durchaus bewusst.

Aber da muessen wir alle irgendwie durch, es wird immer weitergehen.

Der Staat sollte aber gut daran tun, Familien und Pendler zu entlasten.

Gerade Familien sind die Keimzellen sozialen Friedens.

Ich persoenlich waere sogar bereit, mehr Steuern zu zahlen wenn es in die Sozialpolitik fuer Kinder fliessen wuerde.

Ich bin Single und habe keine Kinder, finde aber das Kinder das wichtigste in einem Land sind.

Da wird aber gerade sehr viel Bockmist gebaut, was uns spaeter allen auf die Fuesse faellt !

[Bearbeitet von Zoni (17-12-2008 - 20:25)]

das moss

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Provokativ gefragt ie Migrantenfamilie mit Kindern oder die Dinks?
Zoni

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Mir gehts in erster Linie um KINDER, welcher Herkunft diese sind sollte keine Rolle spielen.
Auch Migranten koennen viel fuer unser Land tun, wenn Sie dementsprechenden Bildungszugang bekommen.

Desweiteren sollte nach Intelligenz und nicht nach Geldbeutel der Eltern entschieden werden, ich sage nur Studiengebuehren.

Kinder kriegen kann man sicher nicht dadurch erzwingen, in dem Mann kinderlose staerker zu Kasse bittet.
Man muss vielmehr ein Umfeld schaffen, welches Kinder bzw. Familienfreundlich ist.
Das faengt bei Kindergartenplatzanspruch fuer alle an und hoert bei Bildungchancengleichheit auf.

Das jetzige System in dieser Form ist schlichtweg katastrophal.

standard

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Zitat: "Trotzdem jammern wir hier noch auf sehr hohem Niveau "

Jaja - das durften wir uns von dem dicken, etwas "schlichten" Kanzler auch schon sagen lassen...
Gegenfrage: auf wessen Niveau sollen wir denn sonst jammern - Afrika, Afghanistan, Irak,...?
Wir wohnen und leben nunmal hier - und wenn es uns (angeblich) bald u.U. merklich schlechter gehen soll, muß man das ja nicht nur deshalb gut finden, weil es anderen eben noch (oder schon) viel schlechter geht.
Das ist wie die Sache mit den Äpfeln und den Birnen...
(zumal ja auch noch niemand zu sagen vermag, wie sich die derzeitigen Milliarden-Orgien auf künftige Generationen auswirken werden).

[Bearbeitet von standard (18-12-2008 - 19:53)]

pwb601

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@standard, eben, es ist kein verbrechen, auf unserem niveau zu jammern, denn wenn wir das nicht tun, sondern immer nur sagen "geht doch besser als in xyz", dann fehlt der anreiz, das aktuelle niveau zu halten (oder -wieder - zu steigern). klar gehts uns insgesamt gesehen noch gut. es ging aber mal besser und anderswo auf der welt geht es auch aktuell (in manchen bereichen wesentlich) besser. warum sollen wir danach nicht streben dürfen? nur weil es anderswo schlechter geht? jeder mensch, in jedem land der erde, versucht, seine persönliche situation zu verbessern und guckt dabei nach vorne. das ist eins der dinge, die an der amerikanischen verfassung tatsächlich unendlich vorbildlich sind: das grundrecht auf das streben nach glück.

was den ehemaligen bauernzusammenschluß angeht, so gut funktioniert hats ja am ende auch nicht oder um es mit einem gewissen dirk v. lotzow zu sagen: die idee ist gut, doch die welt noch nicht bereit. wenn wir bessere menschen erfinden, dann könnte der sozialismus funktionieren. mit der aktuellen version funktioniert ja nicht mal marktwirtschaft

@zoni
chancengleichheit wird es nie geben, das ist illusorisch. alleine, weil es leute gibt, die zu dumm sind zu studieren und andere, die zu dumm sind, ne fliese an die wand zu kleben. ist einfach so.

was die migranten angeht, stimm ich dir zu: jeder, der nachweist, daß er seinen lebensunterhalt selbst bestreitet, sollte ungehindert in jedes land der erde dürfen, dort wohnen und arbeiten, wo und was er will, solange er will und zu welchen bedingungen er es kann/will. so würden die fähigen kräfte ganz von alleine da ankommen, wo sie gebraucht werden. staatliche regulierung der migration braucht man in keinster weise, die behindert nur die entwicklung. und das gleichermaßen in bangladesch wie in japan oder deutschland.

das moss

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der alte Fritz hatte dafür damals ein passendes Credo: Gleiche Rechte, gleiche Pflichten (in Bezug auf Hugenotten und Juden....)
standard

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Zitat pwb: "was den ehemaligen bauernzusammenschluß angeht, so gut funktioniert hats ja am ende auch nicht oder um es mit einem gewissen dirk v. lotzow zu sagen: die idee ist gut, doch die welt noch nicht bereit. ..."

Daß der "real existierende" Sozialismus nicht funktioniert hat/so nicht auf die Dauer funktionieren konnte, habe ich nicht bestritten. Aber es ging ja eigentlich um die Bauern/die LPG´s. - Und die haben i.d.R. relativ gut funktioniert (teilweise sogar sehr gut), haben - wie oben gesagt - vielen Leuten ein gutes Auskommen gewährleistet. Frag mal die riesengroße (sich zu großen Teilen aus diesen Leuten rekrutierende) Hartz IV - Fraktion in Mc-Pomm z.B., was sie zu diesem Thema meinen...

Deluxe

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Einer der größten Fehler war die viel zu frühe und überstürzte Zwangskollektivierung à la SU.

Die Einzelbäuerlein hätten es irgendwann ganz von selbst mitbekommen, daß sie Sonn- und Feiertags in der glutheißen Sonne auf dem Felde rackern, während die Kollegen aus der LPG zu regelmäßigen Zeiten von Schicht kamen, ihren Feierabend genossen und sich vom geregelten Einkommen ihr Bierchen schmecken ließen...

Etwas mehr Geduld hätte hier schon helfen können. Warten auf Freiwilligkeit - und diejenigen, die das wirklich nicht wollten, hätten dann irgendwann wirtschaftlich den Anschluß verpaßt...

Einzelwirtschaft im Agrarwesen kann nicht die Lösung sein...

limokombi

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"der alte Fritz hatte dafür damals ein passendes Credo: Gleiche Rechte, gleiche Pflichten (in Bezug auf Hugenotten und Juden....)"

Die Gleichberechtigung bzw. gar Privilegierung der Hugenotten und teilweise der Juden wurde bereits durch den großen Kurfürsten von Brandenburg, Friedrich Wilhelm, Kurfürst von 1640 bis 1688 (längste Regentschaft eines brandenburger bzw. preussischen Kurfürsten überhaupt) geschaffen bzw. gewährt. Siehe "Edikt von Potsdam" von 1685...

Klugscheißermodus aus...

das moss

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tja, wer Untertanen braucht schafft Einwanderungsanreize
Zoni

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Hier mal ein schoener Artikel zur aktuellen Autokrise, ich sehe mich darin bestaetigt

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/mit-premium-preisen-in-die-autokrise;2092878;0

601 Uncrowned

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Und hier noch ein schönes Lied von den guten alten Lost Lyrics:
http://www.youtube.com/watch?v=2r8XMBb3rTA
standard

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"...unsre Aufmerksamkeitsspanne reicht gerad´für ´nen Videoclip..."
u.s.w. - nicht schlecht, der Titel...

Mittlerweile pumpt die amerikanische Notenbank 1 Billion () $ "frisches Geld in den Markt" - will heißen: die Druckpressen laufen auf Hochtouren! Man verspricht sich davon, die mehr als kreuzlahme Konjunktur endlich wieder in die Gänge zu bekommen - ein hochriskantes Unterfangen! Wenn es klappt, muß normalerweise diese "künstliche" Geldmenge sofort wieder aus dem Markt gezogen werden - was steigende Zinsen und damit ein abwürgen eben jener mühselig angefachten Konjunktur bedeuten könnte (nicht muß).
Wenn es aber NICHT klappt - dann gute Nacht!
(schon vor Wochen hörte ich ein interessantes Radiointerwiew zu genau diesem Thema, anerkannte/bisher zumeist richtig liegende Experten sagten genau dieses Szenario voraus.
- Es bedurfte also nicht der mir gestern früh beim Bäcker ins Auge springenden Ganzseiten-Schlagzeile aus der Blöd... )

TV P50

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Hmm was das drucken von Geld bringt, haben wir in den 20ziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts gesehen.
Abwarten und die Börse beobachten.......
Ich hoffe hier fängt keiner sowas an......
standard

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Im Prinzip auch längst passiert, fürchte ich - zumindest indirekt (oder wo kamen/kommen all die vielen Extra-Milliarden für diverse Konjunktur-Programme/Banken-Bürgschaften etc. plötzlich her... ).
Wie auch immer - WENN der US-Geldmarkt zusammenbrechen sollte (was u.U. sogar erwünscht ist, um aus dem gewaltigen Schuldenstrudel endlich irgendwie herauszukommen), dann geht es dem Rest der Welt finanzpolitisch und ökonomisch auch an den Kragen, das steht fest - leider...
Deluxe

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Wenn Ihr mich fragt...
...dann war das von Anfang an auch einer der Gründe für den Euro als Barwährung.
Damit läßt sich eine europaweite Hyperinflation viel besser organisieren und diese ist der mittlerweile einzige Weg, den gesamten Westen von seinen Schulden zu befreien.

Sagt einer, der durchaus für die Gemeinschaftswährung war/ist und ihre Vorteile trotzdem über die Nachteile stellt.

Allerdings hat man leicht Reden, wenn einem geldlich nicht viel verlorengehen kann, bei einer Inflation...

Es wird wohl letztlich darauf hinauslaufen, daß es eine Währungsreform zum €uro II gibt und dabei drei Nullen gestrichen werden. Irgendwas in der Richtung jedenfalls...

[Bearbeitet von Deluxe (22-03-2009 - 18:09)]

standard

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...und WENN das wirklich so kommen sollte, dann dürfte u.a. der Begriff "Altersarmut" eine ganz neue Dimension erreichen.
Lasst uns hoffen, daß es NICHT soweit kommt...
Die heute wieder in den Nachrichten ausposaunten Negativ-Prognosen für 2008 (BIP bis minus 7%) lassen keinen rechten Optimismus aufkommen irgendwie...
Zoni

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Abwarten, es ist auch viel viel Panikmache dabei.

Das gut ist: Wer nix hat braucht auch nix zu befurchten

das moss

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heißt im Umkehrschluß: wer bis dato dem etwas Konsum getrotzt hat, um sich mal in Richtung Zukunft zu orientieren ist mal wieder Kasper oder was?
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