Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


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Autor Thema: Wie lange soll das noch gutgehen, oder geht die BRD den Bach runter???
hotwheelz

Beiträge: 979
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Aber was soll man machen wenn sowas vom Amt angeboten wird? Ablehnen wird teuer. Wenn die Firmen nur noch inoffiziell Personal über Zeitarbeitsfirmen einstellen dann fehlen halt solche Stellenangebote. Und wo kein Angebot da ist ist auch kein Bewerbungsgespräch.
Vllt. sollte man die Sparte der Zeitarbeitsfirmen ganz abschaffen, ich kenne bis jetzt nur einen einzigen, der wirklich übernommen wurde. Alle anderen bekommen für die gleiche Arbeit nen ganzes Stück weniger an Lohn.
TV P50

Beiträge: 3.959
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Wobei ich aber hier davon ausgehe, dass ganz bewußt mit den Ängsten der Leute Geschäfte gemacht werden. Man stellt sie vor die Wahl, über die Leihfirma wieder anzufangen, oder keinen Arbeitsplatz (vorerst) zu haben.

Ich habe gerade keine Zahlen dazu, kann mir dann aber doch beim besten Willen nicht vorstellen, dass das überall und stark zunehmend so ist. In den großen Firmen, soll es auch noch Betriebsräte geben, die zwar heute weniger Macht haben, so aber doch ihr Mitspracherecht nutzen. Und es soll auch noch Tarifverträge geben, die die Anzahl der Leih-MA auf einen Prozentsatz reduziert.

Es kann natürlich sein, das Firmen die bisher nur wenig oder garkeine Leih-.MA hatten, nun die Grenzen, sofern sie sie haben, voll ausnutzen wollen.

Richtig ist aber auch, dass man sich wehren kann. Wenn man qualifiziert ist und einen die Firma nicht ein festes Arbeitsverhältnis übernehmen will, so kann man kündigen.
So hat es bei uns auch gerade ein Leih-MA gemacht. Nach nunmehr 3 Jahren hat meine Firma ihm immernochkeine Festanstellung geboten. Das war Grund für ihn nun zu kündigen. Und am unteren Ende tut das Weh, den einen neuen MA zu qualififzieren geht bei uns nicht von heut auf morgen.
Dumm nur das Personalangelegenheiten ganz oben entschieden werden, teilweise muß der Vorstand sein ok geben, der am wenigsten Ahnung hat was hier unten abgeht.
Solange aber die Zahlen stimmen........

Für mich ist das Modell Zeitarbeit ein düsteres Kapitel und ich würde es persönlich sofort abschaffen oder stark sanktionieren.

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Abschaffung der Leiharbeit hat aber auch nur Sinn, wenn zeitgleich ein vernünftiger Mindestlohn eingeführt wird.

Und ich persönlich kenne nur eine einzige Partei in unserer politischen Welt, die das beides vertritt.

Trabi Hornberg

Beiträge: 145
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In den 70ern wurden Leute die Leiharbeiter beschäftigten noch bestraft und das nicht zu knapp heute werden Sie geadelt.
Professor

Beiträge: 1.648
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die Zeitarbeitsfirmen sind nicht das Problem, eher die Sache mit den Vermittlungsgutscheinen. Da hat sich auf einmal eine Branche von Arbeitsvermittlern aufgebaut. Wenn man stellen sucht, wird einen nur der Müll angezeigt. Erstens weiß man überhaupt nicht, wo man dann arbeitet und zweitens wollen die Geld oder einen Vermittlungsgutschein von der Arge. Wenn man aber einen Job hat und nur die Firma wechseln will, findet man nix

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standard

Beiträge: 19.357
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Diese ganze Leiharbeits-geschichte ufert immer mehr aus - es MUß gesetzlich dagegen eingeschritten werden, z.B. sollten die weitgehend aufgehobenen Befristungen wieder eingeführt werden. "Abdeckung von Auftragsspitzen" ist schon lange nicht mehr das, was mit der Leiharbeit bezweckt wird. Es ist - hintenrum - die Umgehung von Tarifverträgen, die berühmt-berüchtigte Gewinnmaximierung. Die Betriebsräte können hier nur teilweise dagegenhalten - oft genug beschränken sie sich auch weitgehend auf die Besitzstandswahrung für die verbliebene "Stammbesatzung".
standard

Beiträge: 19.357
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[zitat:] "Ich habe gerade keine Zahlen dazu, kann mir dann aber doch beim besten Willen nicht vorstellen, dass das überall und stark zunehmend so ist."

Vorhin gab es aktuelle Zahlen dazu im ö-r TV:
reguläre Beschäft.verhältnisse:
die letzten (2?) Jahre um 2 Mio gesunken, im gleichen Zeitraum nahmen Teilzeit, Minijobs und Leiharbeit um 2,5 Mio Stellen zu. Woraus sich auch leicht erklärt, warum die Arbeitslosenstatistik "trotz Krise relativ gut aussieht" - scheinbar....

TV P50

Beiträge: 3.959
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Wie teilen sich dabei Teilzeit, Minijob und Leiharbeit auf?

Was die Politik nicht schafft, wird nun in unserem Unternehmen per Tarifvertrag geregelt.

Der Ansatz hierbei ist gut, bringt aber trotzdem kaum die erhofften Vorteile.
Es soll zukünftig, ähnlich wie früher per Gesetz, die Beschäftigung des Leih-MA auf drei Jahre begrenzt werden.
Die Reaktion darauf ist, das der Leih-MA nicht mehr hochqualifiziert wird. Das würde es dem Arbeitgeber natürlich wieder einfach machen den Leih-MA abzusetzen.

Ich persönlich würde diesen ganzen Leih-Mist abschaffen oder stärkstens sanktionieren.
Ich würde es auf allerhöchstens 6 Monate begrenzen. Das entspräche in etwa der üblichen Probezeit für feste Arbeitsverhältnisse. So kann ein Unternehmen sehen ob der MA geeignet ist, bzw sollten 6 Monate reichen um eine echte Spitze abzudecken.

Dr Quincy

Beiträge: 449
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Die Berechnung seitens der statistischen Landesämter für die Arbeitslosenzahlen sind auch nur so aufschlussreich und der Wahrheit entsprechend wie eigene Vermutungen.
Denn: Man hat Zahlen der Menschen, die in einem Bundesland leben, abzüglich der Nicht-Erwerbstätigen, wie Rentner, Kinder und so weiter.
Davon hat man auch die Zahlen der Erwerbsunfähigen (Krank, anderweitige Beeinträchtigungen,...), die Zahlen der "Arbeitsunwilligen" (ALG II, Sozialgeld, Nicht-Leistungsempfänger,...), die von der Zahl auch noch abgerechnet werden.
Als Ergebnis gibt es einen Pool an Arbeitskräften.
Diese wiederum wird gegen die Anzahl der besetzten Arbeitsstellen gerechnet, was erst mal logisch klingt.
Aber! Da zählen alle Stellen, also auch Teilzeit, stundenweise und andere prekäre Beschäftigungsverhältnisse dazu.
Dann kommen noch die ganzen Stellen mit rein, die extrem schlecht bezahlt sind.

Viele Leute haben mehrere Teilzeitstellen, um überleben zu können und damit sind wieder viele, die keine Arbeit haben aber prozentual nicht mal in der Statistik auftauchen.

In Dresden sind z.B. etwa 25% der arbeitsfähigen Menschen von Transferleistungen nach den diversen Sozialgesetzbüchern abhängig. Allerdings sagt die schöngelogene Statistik ca. 11%.

Aber mal was boshaft-etwas lustiges:
Was sind die 2 höchsten Werte des Euro? Der Schrott- und der Heizwert.

standard

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@Tim: die Aufteilung wurde leider nicht weiter aufgeschlüsselt. Ich finde allerdings, daß die Gesamtzahl als solche schon beunruhigend genug ist.
Bei der 6-Monatsbegrenzung würde ich mitgehen. Mehr sollte nicht möglich sein.
standard

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Registriert am: 26.01.2002


Mittlerweile ist die Katze mit der Neuberechnung und der "Steigerung" der HIV-Sätze ja aus dem Sack.
Ich finde es ziemlich beschämend, was man sich da jetzt herausgequält hat - schämen sollte sich auch der Herr Seehofer, der gestern allen Ernstes von "sozial ausgewogen" sprach...
Aufschlußreich fand ich auch das, was Frau von der Leyen im TV von sich gegeben hat. Es gehe nicht darum, was in "irgendwelchen Warenkörben" liegen könne sondern darum, sich an der "Höhe der geringeren Einkommen zu orientieren". Aha - statt also endlich gegen diese Lohn-Abwärtsspirale bei wachsenden Anteilen der voll arbeitenden Bevölkerung vorzugehen, dürfen sie als (willkommene?) Rechtfertigung dafür herhalten, daß die "Existenzsicherung" auf schön niedrigem Niveau gehalten werden kann. Wohl dem, der nicht auf soetwas angewiesen ist/sein wird.

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11901808/63609/Heftige-Kritik-an-Hartz-IV-Beschluessen.html

[Bearbeitet von standard (27-09-2010 - 20:04)]

Deluxe

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Und gerade das "sein wird" ist der Unsicherheitsfaktor, weil niemand davor gefeit ist...

Tja - pauschales Erhöhen ist Unsinn - soweit gehe ich mit der Regierung sogar noch mit. Weil Alimentierung auf Dauer niemandem nützt - auch nicht dem Alimentierten. Weil sie - egal wie hoch - die Würde nimmt, das Erfolgserlebnis, das Gefühl, etwas nutze zu sein und am Abend auf ein geleistetes Tagwerk zurückblicken zu können.

Aber daß man dies vertritt, ohne gleichzeitig die schamlose Ausbeutung der Menschen im Niedriglohnsektor, in Leih- und Zeitarbeit wenigstens mal ansatzweise zu beschränken, das ist das eigentlich Unsoziale an der Geschichte.

Klar - mancher Sozialverbandschef sähe jetzt gern 500€ oder mehr Regelsatz - das bringts gewiß auch nicht. Ein Verbot oder eine straffe Zeitbegrenzung von moderner Tagelöhnerei und die Einführung eines Mindestlohnes nebst (hier dann auch gern Zwangs-)Qualifizierung der Problemschichten - das wärs gewesen. Und dann würde auch irgendwann stimmen, was die Preisträgerin der goldenen Plazenta 2008 heute verkündet hat:
"HartzIV ist keine Dauerlösung, sondern nur ein Übergang zurück in Arbeit."

Schöne, aber dunkelgraue Theorie...im Moment ist HartzIV nämlich millionenfache und dauerhafte Lebenslösung...ohne Aussicht auf Wiederkehr ins Leben.

[Bearbeitet von Deluxe (27-09-2010 - 20:58)]

Anne

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Heute in der Sächsischen Zeitung. Absatz 2 und 3 sprechen mir voll aus der Seele.

quote:

Der Sozialstaat bleibt vorbildlich

Dieter Schütz kommentiert die geplante Anhebung der Hartz-IV-Sätze
Der Aufschrei von Opposition und Gewerkschaften ist erwartungsgemäß groß. Tatsächlich fällt die Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes mit fünf Euro pro Monat nicht üppig aus. Die Kritik, dass der deutsche Staat den Bedürftigen kein menschenwürdiges Leben garantiere, geht jedoch völlig an der Sache vorbei.

Keiner behauptet, dass es einfach ist, von Hartz IV zu leben. Doch der deutsche Sozialstaat ist und bleibt im Vergleich zu anderen Industrieländern dieser Welt geradezu vorbildlich. Niemand muss in Deutschland hungern. Jeder erhält vom Staat im Bedarfsfall ein Dach über dem Kopf bezahlt. Das muss man all jenen – auch den rot-grünen Erfindern der Hartz IV-Reformen – in Erinnerung rufen, die jetzt den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören.

Das Problem des deutschen Sozialstaates ist nicht die Frage, ob Hartz IV-Empfänger fünf oder 50 Euro mehr pro Monat erhalten. Das Problem ist vielmehr, wie man Langzeitarbeitslosen und Kindern aus Hartz-IV-Familien eine Perspektive verschaffen kann. Mehr Geld für Hartz-IV-Empfänger ist dafür keine Lösung – es kann sogar genau das Gegenteil bewirken. Denn klar ist doch: Je höher der Hartz-IV-Satz steigt, desto geringer ist für viele der Anreiz, zur Arbeit zu gehen.

Jahrelang wurde die Situation von Kindern aus Hartz-IV-Familien vernachlässigt. Der Ansatz von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, diesen Kindern mit einem warmen Schulessen und Bildungsgutscheinen zu helfen, ist deshalb völlig richtig. Hierfür macht die Bundesregierung sogar 620 Millionen Euro zusätzlich locker. Ein sozialpolitischer Skandal, wie die Kritiker behaupten, sieht jedenfalls anders aus.



Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2571941
TV P50

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Ich wollte schon was schreiben, aber ich warte immernoch auf die Aufschlüsselung des Betrages.
Nichts anderes hat das Urteil gefordert.
Es soll transparent gemacht werden, wie sich der Betrag zusammensetzt.

Grundlage waren wohl Zahlen des Bundesrechnungshofes. Ich habe bisher fast ausschließlich Print(Internet)-Medien verfolgt und keine Bild-Medien als Quelle.

So soll aber theoretisch der Satz für die Kinder 12€ niedriger ausgefallen sein, was man aber praktisch nicht umsetzt. Klar alle würden noch mehr Strum laufen, wenn man die Beträge für Kinder herabsetz.
Im Fernsehen wurde davon nichts gesagt und bei einem Interview mit Fr. Von d. Leyen hatte ich das Gefühl das dieser Teil ausgeblendet wurde, denn nach der Aussage zur Erhöhung wurde abgehackt.

Bekannt wurde nur, das der neu berechnete Beitrag, keine Ausgaben für Tabak und Alkohol berücksichtigt. Hat er das vorher und wenn ja wie hoch?

Alles Fragen die noch im Raum stehen und abzuwarten bleiben. Erst wenn offenliegt, wie sich der Beitrag zusammensetzt, kann man darüber diskutieren. Alles Andere im Vorfeld ist wieder nur reine Spekulation.

quote:
Schöne, aber dunkelgraue Theorie...im Moment ist HartzIV nämlich millionenfache und dauerhafte Lebenslösung...ohne Aussicht auf Wiederkehr ins Leben.

Und genau das trifft es sehr gut.
Viel besser wäre eine Staffelung und Aufsplittung. Mehr Geld für die die wirklich nicht mehr Arbeitsleben teilnehmen können (Beispiel: Schwerbeschädigte oder Frührentner) und dynamisch weniger Geld für die die voll arbeitsfähig sind und keinen Nachweis der vergeblichen Arbeitssuche bzw möglichen vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit beibringen können. Das alles für Bezieher von Lohnersatzleistungen. Für die die arbeitsfähig sind, muß es möglich sein, durch Förderung wieder ins Berufsleben zu finden.


Man spricht derzeit, durch die aufsteigende Konjunktur, davon, dass es möglicherweise bis Ende des Jahres unter 3 Millionen Arbeitslose geben kann, da die Unternehmen einstellen möchten. Wir werden sehen.


ein spätes edit für die LRS

[Bearbeitet von TV P50 (28-09-2010 - 12:23)]

Obelix

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Der zitierte Dieter Schütz ist übrigens Chefredakteur einer Zeitung des Bertelsmann-Konzerns.
das moss

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Ist das gut oder schlecht, macht es die Meinung besser oder schlechter, setzt es die Situation in ein anderes Verhältnis oder ist es lediglich eine Quellenangabenergänzung?
pwb601

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nur mal als Anreiz bzw. Idee ... etwas gegen H IV als Dauerlösung einzurichten, ist doch kein Problem: jeder Bezieher muß x ernstgemeinte Bewerbungen pro Monat nachweisen, es sei denn, er ist nachweislich krank/arbeitsunfähig etc.
Anne

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@pwb theoretisch muss man das schon. Bzw. ich musste zu meinen ALG 2 Zeiten nachweisen wo ich mich wann beworben habe und wie der Status der Bewerbung ist/ war.
Murphy

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wenn ich dann aber sehe, wie viele sich so dumm anstellen bei der Bewerbung, nur um den Nachweis einer Bewerbung zu erhalten....

selbst erlebt bei meinem eigenen Eignungstest. Von 20 Mann hatte etwa die Hälfte gar keine Lust, da vom Amt geschickt.

Und wer hat schon Lust Schichten, Wochenenden und Feiertage zu arbeiten, wenn es doch zu Hause so schön sein kann.

Nicht alle haben diese Meinung. 2 H IV Empfänger haben sich reingekniet und einen unbefristeten Arbeitsvertrag in Vollzeit bekommen.

Meiner Meinung nach müssen die Sozialleistungen aber dringend gestaffelt werden nach Leistungsvermögen und Arbeitslust der Bezieher. Und wer der Arbeit mit Abneigung begegnet, hat auch sein Anrecht auf Sozialleistungen verwirkt.

Gabriel

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@Murphy, ähnliches durfte ich leider Gottes auch erleben, wir suchen bei uns in der Fabrik händeringend Heizer/Kraftwerker (auch Quereinsteiger- war ich auch als Maschinenschlosser) aber wenn ich dann sehe, was sich da vorstellt? In den Ausschreibungen steht ganz klar drinnen, das Vollkontischicht gearbeitet wird... und dann wird rumgejammert "wie? Nachtschicht? am Wochenende? Feiertagen? oooch nöööö...." Da wird sich oft genug beworben, des Scheines wegen. Ach so, fast vergessen, dreckig macht man sich ja auch noch und dann ist ja noch unsere Klärschlammverbrenung... naja die riecht auch noch unangenehm Manchmal hab ich das Gefühl, alle wollen nur noch im weißen Kittel rumrennen, ausschlafen, zum Mittag wieder heimgehen und aber die dicke Kohle verdienen. Es sind bestimmt nicht alle so, aber verdächtig viele, die mit der Kohle auf Staatskosten irgendwie klar kommen und so ganz zufrieden sind. Erstaunlich ist dann auch der Erfindungsreichtum, wenn gekürzt werden soll bzw. Sonderzahlungen bewirkt werden sollen.
Gruß Gabriel
standard

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Irgendwie begeben wir uns hier - schon wieder mal - auf´s Pauschalisierungsgleis...
Ich bin - wie Murphy - auch dafür, daß bei den Sozialleistungen gestaffelt wird. Gerne auch nach Leistungsfähigkeit und -willigkeit (oder eben: UNwilligkeit.
Nur ist eben auch gerade das einer der Kardinalfehler an HIV: daß ALLE in einen Topf geworfen werden: die faule, 19,20/25-jährige Socke (die womöglich nie einen blanken Heller in das Soz.system eingezahlt hat) oder der Quartalssäufer z.B. mit dem 50-jährigen Facharbeiter oder Dipl.Ing, der zwar händeringend einen Job sucht, aber außer Mini-"Job" oder mies bezahlter Leiharbeit einfach nichts Vernünftiges finden kann. Auch HIER müßte gestaffelt werden - für den letztgenannten Personenkreis sind die 5 €uronen ein glatter Schlag ins Gesicht.

[Bearbeitet von standard (28-09-2010 - 23:08)]

TV P50

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Nunja, irgendwie sind wir uns doch einig. Die Regierung geht auf das Pauschalisierungsgleis.

Die letzten Beiträge betrachtend kommen wir doch überein, dass Splittung und Staffelung eine sinnvolle Alternative wären.

Das wir an vorderster Front immer Negativbeispiele anführen, ist doch normal und liegt in unserer Natur/Kultur

Dr Quincy

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@Murphy: Richtig! Die Abstufungen müssen nach dem Leistungsvermögen und -willen geschehen.
Wer nicht will soll auch nicht haben.

Aber Frau Ferkel hat ja jetzt auch noch eröffnet, dass die Mieten steigen! Das soll je nach Wohnsituation um bis das Doppelte sein!

Diese "Regierung" ist schrottreif. Ich schlage eine Abwrackprämie für die Marionetten und Neuwahlen vor.

Aber wen?

standard

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Mittlerweile ist es nochmal amtlich gemacht worden: wir "dürfen" bis 67.
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11944802/61939/Die-Bundesregierung-hat-sich-dafuer-entschieden-das-Rentenalter.html
- Vorausgesetzt, wir können dann noch oder "dürfen" tatsächlich überhaupt noch "mitspielen" - was zumindest für viele Berufsgruppen (Bau, Schwerindustrie, Pflege etc.) arg bezweifelt werden darf...
Was bleibt, ist eine defacto Rentenkürzung - um die es wohl eigentlich auch gegangen ist.
Anderswo werden wegen Erhöhung von 60 auf vgl.weise läppische 62 Jahre tagelang ganze Länder lahm gelegt - in D irgendwie undenkbar...
TV P50

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Ich möchte die die das beschlossen haben, mal mit 65 sehen auf nem Hochhausrohbau, beim verschalen von irgendwas, oder einen 66 jährigen Bergmann beim Kohleschippen untertage, oder einen 67 jährigen Giesser vorm Hochofen.
Da fäßt man sich nur noch an den Kopf.

Es gibt aber schon Stimmen die eine differenzierte Betrachtung fordern. Man muß unterscheiden, wer körperlich hart arbeitet und wer nicht. Bestimmte Berufsgruppen müssen verschiedene Renteneintrittsalter haben.

Oder man macht es wie beim Führerschein mittels ärztlicher Bescheinigung. Wer nicht mehr kann(laut Arzt)der muß abzugsfrei in Rente gehen können, wobei auch hier sicher ein zu ermittelndens Mindesteintrittsalter wohl nicht zu vermeiden sein wird.

Nach wie vor wird aber aus Regierungskreisen bestritten, das es de facto eine Kürzung ist, vor allem zu Lasten der Berufsgruppen mit harter körperlicher Arbeit.

standard

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- Logischer Weise - weil sich natürlich kein Politiker leisten kann und will, mit der bitteren Wahrheit potentielle Wähler zu vergraulen. Also schwindelt man lieber so lange, bis die Mehrheit (und vielleicht sogar "man" als Politiker selbst?) an die zurecht gebogene "Wahrheit" glaubt.

Beim differenzierten Renteneintritt nach Berufsgruppen gehe ich mit. Bei der Verrentung nach ärztlichem Gutachten wiederum kann man sich recht lebhaft vorstellen, was unter dem Strich herauskommen würde: Ablehnungen en masse!
Also ganz so, wie es längst bei der Feststellung von Erwerbsunfähigkeit nur allzu oft läuft: wer nicht gerade den Kopf unter dem Arm trägt....
Habe z.B. einen älteren Koll., der auf dem Zahnfleisch kraucht, fast 1 Jahr krank war.
VOLL arbeitsfähig, lt. Gutachten. Es war nur EIN Arzt in der Kommission, der quergeschossen hat...

[Bearbeitet von standard (22-11-2010 - 20:54)]

standard

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Passend zum Thema ein Beitrag aus dem gestrigen Report-magazin.
http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/5870382?pageId=&moduleId=310120&categoryId=&goto=&show=
Und eben auch ein schöner Beweis dafür, wie rotzfrech die Statistik frisiert wird.
standard

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Und nun ist es soweit - nach einer Denkzettel-Wahl (nicht nur für herrn Mappus) steht wohl der allererste grüne Ministerpräsident in den Startlöchern:
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12047460/492531/Debakel-fuer-Suedwest-CDU-Rot-Gruen-in-Rheinland.html
Man darf gespannt sein...
Deluxe

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...aber mehr auch nicht.

Ich gehöre zu den Leuten, die noch nicht vergessen haben, daß z.B. HIV und die extrem forcierte Privatisierung der Daseinsvorsorge damals unter Rot-Grün erfunden und realisiert wurde...

Sicher ist die Wahl ein längst überfälliges Signal in Richtung Energiepolitik gewesen. Und das kann sicher nicht schaden.
Aber es ist auch die erste deutsche Landtagswahl gewesen, die in Japan entschieden wurde.

Dr Quincy

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Das alles nur auf Japan zu schieben finde ich nicht richtig. Das war nun nicht ausschließlich das letzte i-Tüpfelchen aber auch nicht maßgeblich.
Das war einfach abzusehen, da die Grünen meist von Menschen mit hohem materiellen und finanziellen Status gewählt werden, die sich die Bio-Eier, die Windkraft und die neueste Karre leisten können.

Es ist auch ein Großteil auf die Unfähigkeit der seit 2009 immer unbeliebter werdenden scharz-gelben Meute, die rücksichtslos und profitgierig alles niedertrampelt, was auch nur den Ansatz einer Opposition darstellen könnte.
Das die "Opposition" nicht rot oder grün heißt, sollte jedem klar sein.

Ja, ich habe eine Meinung, die von der deutschen Politik allgemein als "Rechts" abgetan wird und politisch alles andere als Mitläufer-Korrekt ist. Ich habe mir meine eigenen Gedanken gemacht.

Einer davon ist aktueller denn je: Wann tritt das gelbe Elend und die schwarze Null eigentlich zurück?

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