Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


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Autor Thema: eine kleine Notiz aus dem Geschichtsunterricht
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Ich bezweifle daß z.b. die Briten in nennenswerter Grössenordnung Lebensmittel entbehren konnten, die haben selber gehungert. Ausserdem war die Zeit für solche "Waldorfmethoden" in der Kriegsführung sicher noch nicht reif. Ist sie heute wohl auch noch nicht.

In Gesprächen mit jemandem der in Amerika seine Kriegsgefangenschaft erlebte schilderte er mir daß auch die Lebensmittelversorgung dort nicht üppig war, es kam sogar zu Protesten der Bevölkerung als diese erfuhr daß die deutschen Kriegsgefangenen ausreichend verpflegt wurden.

Wie hätten es Herr Churchill und Herr Truman also der eigenen Bevölkerung erklären sollen?

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


He - das war ja nur als Bild gemeint...
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Erkläre das bitte mal, du begründest diese Meinung mit handfesten Beispielen und meinst das dann nur als Bild?

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Na - ersnthaft wird die Möglichkeit von lebensmitteln statt Bomben ja keiner erwägen in einem solchen Krieg.

Aber wenns einer getan hätte, dann wären die Ergebnisse wohl nicht anders gewesen als ich aufgeführt habe, oder?

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


Im Kleinen hat man es direkt nach Kriegsende ziemlich oft so gemacht. Was meint ihr denn, was ne kleine Tafel Schokolade aus Uncle Sams Händen bei nem 6jährigen bewirkt, der Zeit seines Lebens eingetrichtert bekommen hat, "der Amerikaner" würde Kinder fressen, wenn er erst mal da wäre, und der die letzten 2 Jahre im Winter gefroren und gehungert hat ... wie viel davon echte Hilfsbereitschaft und wie viel kalte Politk war, kann gott sei dank niemand beurteilen, das wär auch gar nicht gut zu wissen.

'45 war die Substanz der meisten europäischen Länder völlig am Ende, spätestens in der Endphase des Krieges konnte niemand mehr großartig etwas entbehren (die US mal ausgenommen, weil die physisch nicht vom Krieg betroffen waren - der Atlantik hat eben zuverlässig vor feindlichen Bomben und Angriffen geschützt).

Und in der Situation, in der England '45 z.B. war, hätte ich an Churchills Stelle auch gesagt "Jetzt oder nie, und ein für alle mal", denn einen zweiten großen Luftkrieg hätten sich auch die Engländer nicht leisten können. Da steckt zwar ne Menge Haß und Zerstörungswut hinter, Lübeck oder Dresden auszubomben, aber gleichzeitig auch ein gar nicht so kleiner Anteil eigener Überlebenswillen und auch Kriegsmüdigkeit ("jetzt oder nie Feierabend machen") - das ganze hatte durchaus etwas von einem Pokerspiel und konnte gutgehen oder eben auch nicht.

Aus der Distanz von über 70 Jahren, denk ich, darf man das so nüchtern betrachten.

601F

Beiträge: 275
Registriert am: 12.09.2005


Freundschaft!
Heute vor langen Jahren wurde die FDJ in der sowjetischen Besatzungszone gegründet.
limokombi

Beiträge: 1.050
Registriert am: 17.06.2005


@ standard

Wie schon gesagt, das mit dem "Anfangen" ist ja unumstritten, mir hat man aber schon im Kindergarten erklärt, das ich mein eigenes Handeln nicht begründen darf mit: "Der hat aber angefangen!"

Es geht mit dabei eben mehr um die moralische Frage, da sehe ich es so, wie @deluxe es schreibt.
Ich verwehre mich aber dagegen, das man angegangen wird, weil man die Angriffe auf Städte als "Bomenterror" bezeichnet. Ich halte das Wort für sehr zutreffend, egal ob der Bombardierende (Royal) Airforce oder Deutsche Luftwaffe heißt, es muß aber siebzig Jahre später auch erlaubt sein, die deutschen Opfer zu benennen. Wenn man heute versucht, die deutschen Bombenopfer herunterzurechenen, ist das doch genauso verwerflich, wie wenn sogenannte "Rechte" versuchen, die Untaten Deutschlands zu relativieren, oder nicht?

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Da ist schon ein gewisser Unterschied zwischen Kindergarten und einer von deutscher Seite vorgelegten Blutspur einiger Millionen umgebrachter Menschen...oder nicht?
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Das moralische Prinzip, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, ist und bleibt aber dennoch das selbe. Und nichts anderes als das ist diskussionswürdig - auch 63 Jahre danach...

Mir fällt dabei ein:
Hat nach der Theorie "Wer hat angefangen?" auch Japan das Recht, sich an den USA mit mindestens 2 Atombomben zu rächen? Los Angeles und vielleicht San Diego könnte man doch dran glauben lassen...wär doch nur Gleiches mit Gleichem vergolten...

Mit Atombomben haben die Amis angefangen - demnach müßte es ja so sein...

[Bearbeitet von Deluxe (09-03-2008 - 08:02)]

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Eben. Die Toten von Dresden und anderswo werden davon auch nicht weniger tot, daß - statistisch gesehen - 42% der Wahlberechtigten unter ihnen im März 1933 die Weichen für den GröFaZ gestellt haben. Und was ist überhaupt mit den andern 58% Wahlberechtigten bzw. denen, die 1933 noch gar nicht gelebt haben oder nicht wählen durften? Man bombardiert einfach keine Zivilisten, auch und gerade dann nicht, wenn man für die gute Sache kämpft. Aber das war eben damals Stand der Kriegsführung, nur müssen wir das doch nicht heute wieder machen...
Gruß,
Marlene
standard

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Registriert am: 26.01.2002


Krieg - auch und vor allem der "moderne" (wie er mit dem 1.WK Einzug gehalten hat) - ist und bleibt ein dreckiges Geschäft. Begriffe wie "Moral" wollen m.E. da absolut nicht passen...
Schumi

Beiträge: 3.544
Registriert am: 08.11.2004


quote:
Aber das war eben damals Stand der Kriegsführung, nur müssen wir das doch nicht heute wieder machen...

Machen "wir" aber, bzw. die USA und ihre Handlanger. Nur dass die toten Zivilisten in heutigen Kriegen gern als "bedauerliche aber nicht zu vermeidende Kollateralschäden" in die (geschönten???) Statistiken eingehen.

Und selbst wenn kein Zivilist sterben muss, weil die Kaserne oder das Waffendepot am Stadtrand mit "sauberen" Waffen "punktgenau" getroffen werden: Allein das Geballer zermürbt den Menschen. Auch eine Form von Bomben(psycho)terror.

Deluxe

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Übrigens - wenn ein Soldat die Uniform auszieht, ist er auch Zivilist.
Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Zum Einwand, der moderne Krieg kenne keine Moral: Kann ich so nicht akzeptieren. Gibt schließlich die Haager Landkriegsordnung von 1909 und die Genfer Konventionen, außerdem den Haager Gerichtshof. Mag praktisch nicht immer hinhauen, grundsätzlich sind Kriegsverbrechen aber strafbar und werden ja auch geahndet, wie man am einen oder anderen ex-jugoslawischen ex-General oder Staatsoberhaupt sehen konnte. Daß man den Mörder nicht immer erwischt, heißt nicht, daß Mord nicht strafbar wäre...
@Deluxe: Versteh ich jetzt nicht ganz. Ist das bloß eine witzige Bemerkung oder eine Anspielung auf das Problem der asymmetrischen Kriegsführung? Falls letzteres: Die Tatsache, daß sich bewaffnete Parteien hinter Zivilisten verstecken, entbindet eine dem Völkerrecht verpflichtete Streitmacht nicht von der Notwendigkeit, bei Maßnahmen gegen diese bewaffneten Kräfte größtmögliche Vorsicht und Rücksicht für die Zivilbevölkerung walten zu lassen und ggf. auch das Leben eigener Soldaten einzusetzen. Einfach mal alles plattbomben, "weil da wer geschossen hat" geht nicht. Mir ist schon klar, daß das ein heißes Eisen ist, aber es gibt auch bei uns für bestimmte Leute (Soldaten, Polizei, Feuerwehr...) eine erhöhte Gefahrtragungspflicht. Daher hab ich hohen Respekt vor den Leuten, die sich dieser Gefahr aussetzen, aber ich habe auch die Erwartung, daß sie sich notfalls lieber in Gefahr bringen, als irgendwelche Frauen, Kinder, Greise zu bombardieren, weil es sonst für sie gefährlicher wäre. Oder man muß eben akzeptieren, daß man nicht alle Widerstandsnester ausheben kann, weil sonst "Kollateralschäden" drohen. Langfristig ist dies auch der bessere Weg, um die Terroristen auszutrocknen. Denn jeder, der durch einen Natoangriff seine Familie verloren hat, ist ein potenzieller Selbstmordattentäter.
Gruß,
Marlene
standard

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Registriert am: 26.01.2002


Zitat: "Zum Einwand, der moderne Krieg kenne keine Moral: Kann ich so nicht akzeptieren. Gibt schließlich die Haager Landkriegsordnung von 1909 und die Genfer Konventionen, außerdem den Haager Gerichtshof...."

Nützt den bereits um die Ecke gebrachten Leuten dann auch nix mehr...für mich ist dieses Haager Gedöns (um das sich im E-Fall eh keiner schert/geschert hat) nicht mehr, als ein moralischer Deckmantel für eine zutiefst unmoralische Sache - die der Krieg nunmal ist und bleibt.

WANNI

Beiträge: 319
Registriert am: 12.06.2003


Und das nicht alles eitel Sonnenschein im Hagger Gedöns ist wie Standard schon schreibt , beweist die Tatsache, das für Mister Bush vor der Einreise ins Land mal eben schnell das Gestez geändert wurde!!!!! Denn er ist nach der Auffassung des Gerichtes auch ein Kriegsverbrecher, da er ein Land ohne Zustimmung der UNO hat angreifen lassen.

[Bearbeitet von WANNI (10-03-2008 - 20:21)]

wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


So, mal wieder ist 8.Mai: Tag der Bereifung, äh Befreiung...

(... und, Kinder, denkt dran, Sonntag ist Muttertag! )

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


13. August.

Und schon ist es 47 Jahre her, daß niemand die Absicht hatte, eine Mauer zu errichten...

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


- Und all die schönen "Huckermörder" fehlten dann der volkseigenen (ebenso wie der privaten) Bauwirtschaft...
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Dafür blieben wenigstens die Bauarbeiter im Lande...
NifiTrabant

Beiträge: 616
Registriert am: 29.03.2008


heute vor 40 Jahren...
http://www.moz.de/index.php/Moz/Article/category/Nachrichten/id/243533
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Einer der ganz, ganz großen Fehler in der Geschichte des "Experimentes Sozialismus". Vermutlich wäre der damals von den Tschechen beschrittene Weg (demokratischer Sozialismus/"Soz. mit menschlichem Antlitz") der einzig richtige gewesen...Es hat wohl nicht sein sollen...

[Bearbeitet von standard (21-08-2008 - 23:56)]

2TPappe

Beiträge: 93
Registriert am: 19.08.2008


Genau,deshalb musste er weg.

Gestern waren es die Sowjets.

Heute der Kapitalismus.

Mfg

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Heute vor 30 Jahren, am 26. August 1978, startete der erste deutsche Kosmonaut, Oberstleutnant der Luftstreitkräfte Sigmund Jähn, zu seinem Weltraumflug in der sowjetischen Raumkapsel Sojus 31.

Ich schätze, der gute Mann hätte selbst nicht geglaubt, daß er 30 Jahre später immer noch gefeiert wird...sogar vom Westfernsehen per Liveinterview...

Schumi

Beiträge: 3.544
Registriert am: 08.11.2004


Der erste und einzige deutsche Kosmonaut. Die die nach ihm kamen, nannten sich anders
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Was mich bei "Siggi" immer besonders erfreut/beeindruckt:
obwohl er derartig hoch geflogen ist, blieb er immer mit beiden Beinen auf dem Boden.

[Bearbeitet von standard (26-08-2008 - 21:11)]

wilhelminus

Beiträge: 1.980
Registriert am: 28.06.2004


"Sigmund Jähn im Himmel,
aber keinen Gummi auf dem ..."

Sorry (, aber so soll der Volkmund damals gesprochen haben)

[Bearbeitet von wilhelminus (28-08-2008 - 12:07)]

das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


warum auch, danach kam bald die Einführung des Mutterjahres
standard

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Registriert am: 26.01.2002


@Willy: Wo DU DAS nun wieder her hast...

Die besagten Gummis gab es bei der Fa. Eichhorn, "diskreter Versand".

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Interessanter Artikel diese Woche bei uns in der Tageszeitung zu Sigmund Jähn:
Bei der Landung der Raumkapsel wurde doch tatsächlich versehentlich eine Deutschland-Flagge (ohne Hammer-Zirkel-Ährenkranz) gehisst. Bilder davon gabs aber nie, der Zensur sei dank.

PS: @standard - die bekanntere Firma war aber Kästner in Dresden

[Bearbeitet von Beppo (28-08-2008 - 21:30)]

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